Reisebericht: Wanderreise Irland und Nordirland – Natur und Kultur erleben

12.05. – 24.05.2024, 13 Tage Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Dublin – Navan Fort – Giant's Causeway – Glenveagh–Nationalpark – Connemara–Nationalpark – Aran–Inseln – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Wicklow Mountains (58,5 Wanderkilometer)


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13 Gäste möchten sich in diesem Jahr im Mai von der aufblühenden Grünen Insel verzaubern lassen und aus der Wanderperspektive deren Geheimnisse erkunden, frische Meeresluft einatmen, Natur erleben und das ein oder andere Gläschen Whiskey probieren. Noch haben sie keine Ahnung, dass sie sich mit Donal, Max und mir auf ein großes Abenteuer eingelassen haben, das sie fast einmal um die ganze Insel führt.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Reisetag (Sonntag, 12. Mai 2024): Flug nach Irland – Stadtrundfahrt in Dublin

Auf dem Flughafen von Berlin geht alles ganz gemütlich seinen Gang. Wir haben genug Zeit für Kofferabgabe, Sicherheits- und Passkontrolle und sogar für ein Frühstück vor dem Boarding. Trotz einer Schulklasse, die sich im Flugzeug um uns herum einquartiert, verläuft der Flug mit Aer Lingus sehr ruhig. Wir können ein bisschen die Augen schließen und uns innerlich auf Dublin freuen. Turbulenzen gibt es überhaupt nicht, erst kurz vor der Landung ruckelt es ein wenig, als das Flugzeug durch die Wolkendecke nach unten stößt. Die irische Hauptstadt empfängt uns mit kühleren Temperaturen als in Deutschland, ungefähr 16 bis 18 Grad, aber ohne Regen. Auch die Gäste aus Frankfurt und Düsseldorf kommen gut in Irland an. Damit ist die kleine Reisegruppe von nur 13 Gästen komplett, sodass wir den Flughafen verlassen und uns auf den Weg in die Innenstadt machen können. Unser Busfahrer heute ist Willy. Er bringt uns durch den Tunnel ins Stadtzentrum, an die Liffey, wo wir auf der Fahrt zum Hotel schon die ersten Sehenswürdigkeiten passieren. Am Hotel treffen wir unseren Stadtführer John Brick, der zu uns an Bord kommt und gleich mit uns auf die Stadtrundfahrt startet. Erstes Ziel ist der Phoenix Park, die riesige grüne Lunge von Dublin. Er beherbergt den Zoo, das Wellington Monument, auch das Papstkreuz und die Residenz des irischen Präsidenten. Hier endet leider meine Teilnahme an der Stadtrundfahrt, da ich mit einem Ehepaar nach einem Sturz einen ungeplanten Abstecher ins Krankenhaus machen muss. Zum Glück wird die Schulter sehr schnell wieder eingerenkt (alle sind auch superfreundlich) und die Frau kann die Reise mit uns wie geplant fortsetzen. John setzt derweil die Stadtrundfahrt mit den anderen Gästen fort und führt sie zu Fuß durch einen Teil der Innenstadt, zeigt ihnen das Powerscourt Townhouse, die George Street Arcade sowie die Fußgängerzone auf der Grafton Street. Abends treffen wir uns alle im Hotel zum ersten gemeinsamen 3-Gänge-Abendessen wieder, Auftakt für den kulinarischen Teil unserer Rundreise. Schließlich wollen wir auch die gute irische Küche kennenlernen — samt Guinness-Soße und viel, viel Kartoffelpüree. Einige Gäste stürzen sich sogar noch ins Nachtleben und begeben sich ins Kultur- und Kneipenviertel Temple Bar. Hut ab vor so viel Ausdauer! Aber man(n) ist ja vielleicht nur ein Mal in Dublin …


2. Reisetag (Montag, 13. Mai 2024): Hill of Slane – Monasterboice – Navan Fort – Letterkenny

Wir stärken uns beim Frühstück und verlassen dann Dublin in Richtung Norden. Ab heute ist mein „Irish Dad“ Donal unser Fahrer. Er wird uns bis zum Ende der Tour begleiten. Wir wollen bis nach Letterkenny im County Donegal fahren, natürlich zwischendurch einige Stopps einlegen und langsam in die Geschichte und Kultur Irlands eintauchen. Welcher Ort würde sich für einen solchen Einstieg besser eignen als das historische Zentrum rund um den Königssitz Hill of Tara und das Boyne Valley? Nun, das Wetter könnte zugegebenermaßen besser sein. Ist es vielleicht der Heilige Patrick selbst, der leise Tränen vom Himmel weint, weil sein geliebtes irisches Volk langsam vom katholischen Glauben abfällt? Einst hatte er auf dem Hill of Slane das erste Osterfeuer entzündet und sein eigenes Leben riskiert, um die Iren zum Christentum zu bekehren. Auf dem Hügel finden wir im kleinen Friedhof eine Statue, die an den Nationalheiligen und seine Taten erinnert. Vom Franziskanerkloster, Jahrhunderte nach St. Patrick erbaut, sind nur noch Ruinen erhalten. In Monasterboice sehen wir unseren ersten Rundturm auf dieser Reise — und drei der berühmten irischen Hochkreuze. Die Friedhöfe der frühchristlichen Klöster sind noch immer in Benutzung, wodurch sich ein seltsamer Schwebezustand zwischen Vergangenheit und Gegenwart ergibt. Wir nähern uns langsam der irisch-nordirischen Grenze, machen eine frühe Mittagspause und setzen dann die Fahrt zum Navan Fort bei Armagh fort. Eine Umleitung aufgrund eines Unfalls kostet uns etwas Zeit, sorgt aber für schöne landschaftliche Einblicke. Die Kelten erwarten uns bereits zu Nesseltee am Lagerfeuer. Eine weise alte Frau, einst eine mächtige Kriegerin, sowie ein junger Barde erzählen uns von ihrer Kultur und ihren Bräuchen. Ein Spaziergang bei leichtem Regen (und etwas ungemütlichem Wind) bringt uns schließlich hinauf auf den Hügel, auf dem einst der mysteriöse Tempel stand, der womöglich dem keltischen Sonnengott geweiht war. Bei Kaffee, Tee und Keksen können wir uns später im Besucherzentrum aufwärmen. Zum Abschluss unseres Aufenthalts im Navan Fort wartet ein Kinobesuch auf meine Gäste: Auf dem Programm steht ein Film über den Ulster-Zyklus, die nordirische Märchen- und Sagenwelt. In der Zwischenzeit ist unser neuer Bus angekommen, ein Mercedes Sprinter, der uns in den kommenden Tagen gute Dienste leisten wird. Mit ihm fahren wir weiter nach Letterkenny im County Donegal, wo wir für die nächsten drei Nächte Quartier beziehen.


3. Reisetag (Dienstag, 14. Mai 2024): Wanderung im Glenveagh–Nationalpark – Rundfahrt durch das County Donegal

Ach, mein Herz schlägt für Glenveagh! Wären da nicht die Midges, die uns Wanderer vor allem im Sommer plagen, aber auch im Mai schon an einigen Stellen in kleinen Schwärmen auftreten, würde ich glatt einziehen in das hübsche kleine Schloss am Lough Veagh im Herzen der Derryveagh Mountains. Nach einer halben Stunde Fahrt haben wir den Nationalpark erreicht. Ein kurzer Film sorgt für die passende historische und musikalische Einstimmung auf den heutigen Tag. Mit einem Shuttlebus werden wir vom Besucherzentrum zum Castle gebracht und brechen von dort alsbald auf unsere erste gemeinsame Wanderung auf dieser Reise auf. Eine gute Gelegenheit, Ausrüstung und Kondition zu testen und miteinander ins Gespräch zu kommen … würde einen nicht die herrliche Landschaft des Tals immer wieder ablenken und zum Staunen bringen. Wir laufen am See entlang durch einen alten Eichenwald bis zu einem kleinen weißen Cottage, wo wir zur Stärkung für den Rückweg eine Pause einlegen. Donal ist die letzten Meter schon vorgelaufen und räumt uns Stühle vor die Hütte. Auf dem Rückweg zum Schloss machen wir fast alle einen Abstecher zum Aussichtspunkt. Die kurze Quälerei den Hügel hinauf lohnt sich immer wieder, werden wir doch mit einer wunderbaren Aussicht über das ganze Tal belohnt. Ein just in diesem Moment heraufziehender Regenschauer kann uns nicht die gute Stimmung verderben, zumal er schnell wieder endet. Unsere Wanderung endet im Park bzw. viktorianischen Garten des Schlosses, der uns mit einer wahren Blütenpracht in Rot, Weiß, Gelb und einem zarten Rosa empfängt. Nun können wir uns im Schlosscafé mit einem Kaffee, Tee, Kuchen oder warmen Essen belohnen, weiter die Gartenanlage erkunden und sogar noch ein paar zusätzliche Schritte sammeln, indem wir auch die vier Kilometer zurück zum Busparkplatz laufen. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mir einer kleinen Rundfahrt durch das County Donegal. Sie führt uns an einen weiteren schönen Aussichtspunkt oberhalb des Poisoned Glen. Nur leider hängt ein dichter Nebel über allem, sodass wir auch den Mount Errigal, den höchsten Berg Donegals, nur schemenhaft erahnen können. Je tiefer wir kommen, desto mehr (Meer) können wir wieder sehen. Am Strand von Dunfanaghy sind wir fast alleine und können unsere Freude ganz ungezwungen hinausrufen. Wir können gut verstehen, dass die Iren hier an diesem schönen Sandstrand den Sommer über gerne Urlaub machen, obgleich das Wasser des Nordatlantiks noch etwas kalt ist. Da wir immer noch mit unserem kleinen Sprinter unterwegs sind, können wir auf der Rückfahrt nach Letterkenny sogar noch einen Abstecher zum Doe Castle machen, einem irischen Wohnturm aus dem 15. Jahrhundert, wunderschön an einer tiefen Bucht gelegen.


4. Reisetag (Mittwoch, 15. Mai 2024): Tag in Nordirland – Mussenden Temple – Giant’s Causeway – Derry

Für einen Tagesausflug fahren wir noch einmal nach Nordirland. Wir wollen bis zum Giant’s Causeway und zurück und uns unterwegs noch den Mussenden Temple anschauen und einen Spaziergang auf der Stadtmauer von Derry/Londonderry machen. Auch für den heutigen Tag habe ich mir ein paar zusätzliche Fotostopps überlegt, bei denen uns der Kleinbus in die Hände spielt. Den ersten machen wir noch im County Donegal am Manorcunningham Viewpoint mit Blick über die breite Mündung des River Swilly in den Atlantik. Zum ersten Mal kann ich auch mit einer Gruppe in Downhill anhalten und zum breiten und ewig langen Strand laufen. Hinter uns die Klippen, vor uns der Atlantik — einfach nur wunderschön! Und der Mussenden Temple thront oben auf den Klippen und spiegelt sich in den glatten Wasserflächen, die jetzt bei Ebbe zurückgeblieben sind. Viel, viel zu viele Fotos werde ich heute wieder machen, das weiß ich jetzt schon, während wir über das ehemalige Anwesen des Bischofs von Derry zum Tempel schlendern. Entlang der Küste fährt uns Donal über Coleraine und Portrush nach Bushmills. Am Dunluce Castle halten wir unterwegs erneut für einen Fotostopp, und auch der Old Bushmills Distillery statten wir einen Besuch ab (einige Gäste probieren auf meine Empfehlung den 12-jährigen Single Malt, meinen Lieblingswhiskey aus Bushmills). Für unseren Aufenthalt am Giant’s Causeway hätten wir uns kaum besseres Wetter wünschen können. Wir steigen gleich hinauf auf die Klippen und sehen uns die Basaltsäulen quasi aus der Vogelperspektive an — inklusive der Menschen, die klein wie Ameisen auf den Steinen herumwuseln. Über eine Treppe mit 162 Stufen gelangen auch wir dann hinunter und nähern uns dem Damm des Riesen von hinten, aus Richtung der Behausung von Finn MacCool. Der irische Sagenheld und mächtige Krieger hat sich schon ein ganz besonderes Fleckchen Erde als Heimat ausgesucht. Und weil das Wetter so schön ist, schließen wir gleich nach dem Giant’s Causeway noch eine kleine Zusatzwanderung zum Runkerry Beach an, wo Donal den Bus am Golfplatz geparkt hat. Am späten Nachmittag wird es dann thematisch ernster, denn wir widmen uns beim Spaziergang auf der Stadtmauer von Derry dem Nordirlandkonflikt, der natürlich unweigerlich dazugehört. Auch heute noch leben Protestanten und Katholiken weitestgehend räumlich getrennt auf verschiedenen Seiten der Stadt. Irgendwie traurig, befremdlich und definitiv Stoff zum Nachdenken für unsere Rückfahrt nach Letterkenny (teilweise auch traumatisch für Donal, der zeitweise als Soldat an der Grenze stationiert war). Zur Aufheiterung lese ich ein Märchen über vier tapfere Helden aus der Schar von Finn MacCool vor — und dann sind wir auch schon fast wieder am Hotel.


5. Reisetag (Donnerstag, 16. Mai 2024): Donegal – Mullaghmore – Westport – Croagh Patrick – Leenane

Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Donegal, die „Hauptstadt“ der gleichnamigen Grafschaft, und müssen feststellen, dass mein Lieblingscafé ausgerechnet jetzt eine Woche Betriebsferien hat. Wie soll ich den Tag nur ohne den besten Brownie der Welt überstehen? Dann muss wohl das fantastische Wetter den Tag für uns retten. Wir machen uns trotzdem eine schöne Zeit in Donegal, fotografieren das Castle und kaufen uns Verpflegung für die nachfolgende Wanderung um die Halbinsel Mullaghmore. Die dauert aufgrund des schönen Wetters länger als sonst, weil wir einfach an jeder Biegung stehen bleiben müssen, um die herrliche Landschaft zu fotografieren: die raue Küste, den blühenden Klee, das in allen Blautönen schimmernde Meer, die Klippen von Slieve League am Horizont, das Classiebawn Castle vor dem Ben Bulben als Hintergrund. Zurück am Hafen von Mullaghmore machen wir unsere Picknickpause und genießen noch einmal die Aussicht. Meine Postkarten, die ich als mögliche Beweismittel auf jeder Irlandreise mit mir führe, brauche ich heute nicht. So schön klar und deutlich habe ich den irischen Tafelberg und auch den Knocknarea bei Sligo mit dem Grab der Kriegerkönigin Maeve von Connacht noch nie gesehen. Auch der Croagh Patrick zeigt sich uns in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, als wir uns am Nachmittag dem hübschen Städtchen Westport nähern. Auch wenn es uns „an arm and a leg“ kostet — wir gönnen uns heute einfach mal ein leckeres Eis, denn schließlich sind wir ja im Urlaub! Vom Aussichtspunkt am Heiligen Berg bewundern wir später in Murrisk die malerische Clew Bay mit ihren vielen kleinen Inseln und statten auch dem National Famine Monument einen kurzen Besuch ab. Zu unserem Hotel am Fjord in Leenane gelangen wir über einen Umweg durch das dramatische Doolough Valley samt zusätzlichem Fotostopp. Der Killary Harbour und die umliegenden Berge sind meine Lieblingsregion in Irland, und die vielen schwarzköpfigen Schafe am Straßenrand stimmen mir da stoisch kauend unwidersprochen zu. Es mag auch am vorzüglichen Essen liegen, das uns im Leenane Hotel erwartet.


6. Reisetag (Freitag, 17. Mai 2024): Wandern auf den Aran Islands – Steinfort Dun Aengus

Als wir am Morgen zu unserem Tagesausflug auf die Aran Islands aufbrechen, hängen Wolken im Killary Harbour und es regnet leicht. Normalzustand im Fjord, der als regenreichste Gegend Irlands gilt. Viel mehr beunruhigen mich die angekündigten Windböen bis zum Mittag, vor allem hinsichtlich unserer Überfahrt mit der Fähre. Es bliebt jedoch sehr ruhig und wir kommen wohlbehalten und gut gelaunt auf der größten Insel Inishmor an. Wir beginnen auch gleich mit unserer Wanderung auf der Küstenstraße, immer entlang der Trockensteinmauern. Noch weht ein kräftiges Lüftchen; im Tagesverlauf nimmt der Wind aber immer weiter ab. Sonne und Wolken wechseln sich munter ab, weshalb wir ebenfalls munter wechseln zwischen Jacke, keine Jacke, Sonnenbrille, keine Sonnenbrille. Die vielen Wiesen, die in voller Blüte stehen, erfreuen unser Herz, ebenso die vielen Tierbegegnungen mit Pferden und Kühen, darunter auch jungen Kälbern. Und plötzlich ragt da eine Kegelrobbe aus dem Wasser, räkelt sich auf einem Felsen hin und her, ein bisschen wie beim Yoga-Unterricht. Wir haben also die Robbenkolonie und damit den Platz für unsere Mittagspause erreicht. Die Sandwiches und das gestern gekaufte Obst werden ausgepackt. Ab und zu schaut neugierig ein weiterer Robbenkopf aus dem Wasser. Das steigt derweil immer weiter an — die Flut kehrt zurück — und auch unsere Yoga-Robbe wird gezwungen, ihren Platz zu räumen und abzutauchen. Für uns das Zeichen, wieder aufzubrechen. Bis zum Steinfort Dun Aengus liegen noch ein paar Kilometer vor uns. Wir verlassen alsbald die Küstenstraße und weichen auf den Pfad aus, der parallel dazu etwas oberhalb verläuft. Neugierig guckt ein Pferdekopf über die Mauer und begutachtet die Neuankömmlinge. Woher mögen diese Wandersleute stammen? Und haben sie vielleicht Futter für mich dabei? Eine Doppelreihe Trockensteinmauer verhindert allerdings ein näheres Kennenlernen und wir ziehen in Richtung Steinfort weiter, kommen am schönen Inselstrand vorbei (niemand ist heute allerdings „mad enough to go in“), erreichen dann schließlich die rettende Eisdiele und das Café. Halt, es fehlt noch der letzte Aufstieg nach Dun Aengus, das hoch oben auf den Klippen thront. Doch auch das letzte Wegstück schaffen wir mit Bravour! Steil geht es nach unten am Rand der Klippen. Wir wahren lieber einen entsprechenden Sicherheitsabstand, denn kein Zaun, keine Mauer verhindert hier den möglichen Sturz in die Tiefe. Eine französische Schulklasse strömt aus der inneren Einfriedung heraus, wir danach hinein und dann haben wir das Innere der uralten Festung fast für uns. Das Café am kleinen Inselmarktplatz stellt sich nach dem Abstieg schnell als favorisierter Anlaufpunkt für die ganze Gruppe heraus. Zu gut klingt jetzt ein Cappuccino, vielleicht gepaart mit einem riesigen Stück Kuchen? Bloß nicht zu viel essen, denn schließlich wartet im Leenane Hotel noch einmal ein sehr leckeres Abendmenü mit großen Portionen auf uns. Der Insulaner Owen fährt uns mit seinem Shuttlebus zurück zum Hafen von Kilronan und sorgt mit seinem Streckenkommentar für heiteres Gelächter. Nachdem wir den Financial District der Aran Islands durchquert haben (die einzige Bank), steigen wir in der „Metropolis“ aus. „Until next year!“, werden wir verabschiedet. Warum eigentlich nicht? Mit der Fähre geht es zurück nach Rossaveal. Donal holt unseren Bus vom Parkplatz ab und fährt uns in rund 45 Minuten zurück zum Leenane Hotel. Wir tauchen derweil in die keltische Sagenwelt ab und gelangen dabei in das Reich der Elfen und Feen …


7. Reisetag (Samstag, 18. Mai 2024): Wandern im Connemara–Nationalpark – Kylemore Abbey – Weiterfahrt nach Gort via Galway

Koffer haben wir eingepackt, Schlüssel abgegeben … nur den Koch haben wir wieder vergessen! Dabei wollten wir ihn doch für den Rest der Reise mitnehmen! So bleibt uns nur die Erinnerung an unsere Festmahle im Leenane Hotel. Eine schöne Erinnerung sollen die beiden Fotostopps werden, die ich am Morgen geplant habe. Eigentlich dachte ich, dass meine Gäste ganz begeistert sind von den blühenden Rhododendrensträuchern beim Aussichtspunkt am Killary Harbour. Doch die Aufmerksamkeit richtet sich schnell auf die Schafe und Lämmer auf der anderen Straßenseite. Auch am Rosroe Pier hören wir das Blöken der Schafe und Lämmer um uns herum, als wir ein Stück den Hügel hinaufsteigen, um noch einmal eine gute Sicht über den Fjord und seine Mündung in den Atlantik zu bekommen. Der Wind tost uns derweil vom Atlantik kommend heftig um die Ohren. Auf dem Weg hierher haben wir im Vorbeifahren die „heilige Dreifaltigkeit“ der Fotomotive gesehen: blühender Rhododendron, blühender Ginster und flauschige Schwarzkopfschafe. Also legen wir auf dem Rückweg auch hier einen kleinen zusätzlichen Fotostopp ein, bevor wir zu unserer Wanderung im Connemara-Nationalpark weiterfahren. Vielleicht haben wir die richtigen Töne getroffen, vielleicht riechen wir einfach sehr lecker … wie auch immer, die Schafe samt Lämmchen kommen jedenfalls ganz dicht an den Zaun heran und nehmen uns in Augenschein. Hätten sie ein Handy, hätten sie wahrscheinlich auch von uns ein Foto gemacht. Reiseleiter Andreas erklärt das Thema „Schafe“ nun vorerst für abgearbeitet, denn schließlich haben wir heute noch ein herausforderndes Programm zu absolvieren. Das Wetter ist (noch) nicht perfekt, aber gut genug (trocken, kein Regen), um den Aufstieg auf den Diamond Hill zu wagen, zumal er weitestgehend auf der windabgewandten Seite erfolgt. Der Großteil meiner Gäste kommt mit hinauf, teils aus sportlichem Ehrgeiz, teils als persönliche Herausforderung, jede/r in ihrem/seinem eigenen Tempo. Der Gipfelgrat hängt dann leider noch in den Wolken — auch mal ein Erlebnis! Auf dem Abstieg erhaschen wir dann doch einen Blick auf die Kylemore Abbey unten im Tal und kriegen somit das ersehnte Fotomotiv vor die Linse. Am Bus warte ich dann mit einer Flasche Irish Mist auf meine Gäste, denn jetzt können wir im doppelten Sinne unser Bergfest feiern! Bis zur Kylemore Abbey mit ihrem rekonstruierten Walled Garten ist es nur eine kurze Fahrt von wenigen Minuten. Nun kommt auch die Sonne raus, wodurch Herrenhaus und See im Glanz erstrahlen und noch viel schöner aussehen. Meine Gäste können die weitläufige Parklandschaft auf eigene Faust erkunden, bevor wir meine Lieblingsregion Connemara leider verlassen und nach Gort weiterziehen müssen. In Galway machen wir unterwegs einen Stopp an der Sankt-Nikolaus-Kathedrale und bewundern den Connemara-Marmor und die prunkvolle Deckenvertäfelung.


8. Reisetag (Sonntag, 19. Mai 2024): Kilmacduagh Monastery – Cliffs of Moher – Wanderung im Burren

Als ich am Morgen die Vorhänge zurückziehe, werde ich von der Sonne regelrecht geblendet. Es verspricht ein schöner Tag zu werden! Gefahren werden wir heute von Tom, denn Donal muss einen Tag Pause machen, begleitet uns jedoch trotzdem in den Burren. Nach einem kurzen Einkaufsstopp am Supermarkt fährt uns Tom zunächst zur Kilmacduagh Abbey, einer Klosterruine, zu der auch der „Schiefe Turm“ von Irland gehört. Zum Glück weit weniger überlaufen als sein Pendant in Pisa: Wir sind die einzigen Besucher. Für die weltberühmten Cliffs of Moher trifft dies hingegen nicht mehr zu. Da wir mit Tom einen guten Chauffeur erwischt haben, erreichen wir die Klippen nach einer kleinen Rundfahrt durch den östlichen Teil des Burren früher als geplant, sodass es noch nicht allzu voll ist. Das Wetter ist ein Traum. Ich muss meinen Gästen sogar gestehen, dass ich noch nie so perfekte Bedingungen hatte wie heute. Ein guter Tag, um neue Katalogfotos zu machen. Wir können auch sehr schön die Aran Islands am Horizont erkennen. Sie begleiten uns auf unserer anschließenden Wanderung auf dem Burren Way stets auf unserer linken Seite. Die Wanderung wird auch durch die vielen Tierbegegnungen unterwegs bereichert: Wir hören einen Kuckuck, sehen eine Stute mit ihrem noch ganz jungen Fohlen sowie viele kräftige, wohlgenährte Kühe samt kleinen Kälbern. Am Ende der Strecke wartet der Pub in Fanore auf uns. Fish & Chips und Irish Coffee habe ich meinen Gästen groß angepriesen; nun will das Versprechen eingelöst werden. Zum Glück können Essen und Getränke auch diesmal überzeugen. Entlang der Küste begeben wir uns auf den Rückweg nach Gort und sehen dabei nochmals sehr deutlich die Steinwüsten des Burren. Auch heute gibt es mit einem Besuch der Hazel Mountain Chocolate Factory inklusive eines kleinen Vortrags eine Überraschung für meine Gäste. Natürlich können wir die leckere Schokolade auch probieren. Nur den riesengroßen Schokoblock muss ich leider wieder abgeben … Tom fährt uns zurück zum Hotel und ist sicher auch ein bisschen erleichtert, dass er die engen Straßen samt Gegenverkehr nun hinter sich gebracht hat. Insgesamt war es ein weiterer wunderschöner Tag in Irland — und auch für morgen ist wieder sonnig-warmes Wetter angesagt.


9. Reisetag (Montag, 20. Mai 2024): Coole Park – Lahinch – Fähre über den Shannon – Lartigue Monorail – Celtic Steps in Tralee

Vom Lady Gregory Hotel zu einem Spaziergang auf dem ehemaligen Landgut der Familie Gregory — so lautet der Plan für die heutige Vormittagsgestaltung. Meine Gäste freuen sich über die landschaftliche Abwechslung und schlagen vor, die kleine Wanderung doch unter dem Begriff „Waldbaden“ zu vermarkten. Das warme Sonnenlicht bahnt sich seinen Weg durchs Blätterdach, sorgt für herrliche Grüntöne. Wir wandeln nicht nur auf den Spuren von Lady Gregory, sondern auch von W. B. Yeats, George Bernhard Shaw und anderen berühmten Persönlichkeiten. In der Rinde des „Autograph Tree“, einer riesigen, sehr alten Blutbuche, haben sie sich verewigt. Zur Mittagszeit sind wir in Lahinch an der Uferpromenade, schauen auf den Strand und den Atlantik, auf die Schüler der Surfschule im Wasser und genießen unsere Sandwiches und Snacks oder auch ein leckeres Eis (sofern wir schnell genug sind, bevor die Schulklasse den Laden stürmt). Donal zeigt anschließend sein ganzes Können als Fahrer, indem er uns noch mit einem guten Zeitpuffer zur Fähre über den Shannon bringt. Es ist inzwischen so warm heute, dass Donal mit seinem Grundsatz bricht und sich nun doch ein Eis kauft — verdient hat er es sich allemal. Derweil lassen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen und halten Ausschau nach Delfinen, die sich aber heute nicht blicken lassen. (Wir wollen es mit dem Glück ja auch nicht übertreiben!) Mit der Lartigue Monorail in Listowel steht ein weiteres Verkehrsmittel auf dem Reiseplan, und ein ganz besonderes Kuriosum mit dazu. Erstaunen, Ungläubigkeit, Heiterkeit und Belustigung spiegeln sich in den Gesichtern meiner Gäste, während wir uns eine historische Videoaufzeichnung anschauen und selbst ein Stück mit einem Nachbau der seltsamen Eisenbahn fahren dürfen. Wir dürfen sogar für Fotos in die Lok und auch mal an der Pfeife ziehen! Bis nach Tralee sind es nun nur noch rund 30 Minuten Fahrt. Dabei passieren wir eine große Fabrik der Kerry-Gruppe — hier wird die gute Kerrygold-Butter produziert! Nach einem sehr guten Abendessen im ehrwürdigen Grand Hotel bringe ich meine Gäste zur Show „Celtic Steps“, die ihnen ganz bestimmt gefallen wird!


10. Reisetag (Dienstag, 21. Mai 2024): Ring of Kerry – Besuch beim Schäfer Tom – Waterville – Killarney–Nationalpark mit Muckross House

Ja, es hat ihnen gestern Abend bei Celtic Steps gefallen, sehr gut sogar! Da bin ich wieder einmal beruhigt und freue mich nun auf Waterville, den Coomakista Pass und den Killarney-Nationalpark. Sehr viele Reisegruppen besuchen den Ring of Kerry, aber wir machen ihn ein wenig anders, nämlich mit mehr Bewegung! Bewegung ist auch das perfekte Stichwort für die Border Collies von Schäfer Tom in Kells, den wir als Erstes besuchen. Wenn wir Menschen auch alle so motiviert in den Tag starten würden … Die Hunde sorgen dafür, dass auch die Schafe ihren Frühsport bekommen — und wir einen Einblick in die Arbeit eines Schäfers draußen auf der Weide. Am Steinfort Cahergall hinter Cahersiveen können wir auf den Mauern herumklettern und richtig schöne Irlandfotos mit Schafen, Kühen und toller Landschaft machen. Für die Mittagspause finden wir uns in Waterville ein, dem Lieblingsferienort von Charlie Chaplin an der wunderschönen Ballinskellig Bay. Im Supermarkt können wir uns frisch belegte Baguettes und Sandwiches kaufen und diese an der Uferpromenade mit Blick auf den Atlantik verzehren. Nun beginnt der für mich schönste Abschnitt auf dem Ring of Kerry. Beim Fotostopp am Coomakista Pass kommen wir dank des wieder einmal perfekten Wetters in den Genuss einer spektakulären Aussicht. Und wir können eine zusätzliche Wanderung hinunter zum Derrynane Beach absolvieren, vielleicht sogar die schönste Wanderung auf dieser Reise. Dafür sorgen der wilde Rhododendron in seiner ganzen Blütenpracht, das herrliche Wasser und die Aussicht auf die Skellig Islands. Wir sind ganz glücklich und von der Landschaft gebannt, da springt plötzlich Donal aus dem Gebüsch, der uns vom Busparkplatz am Derrynane House aus entgegengelaufen ist. Gemeinsam bewältigen wir auch die letzte Etappe und können am Strand die Füße ins Wasser tauchen und/oder uns mit einem Eis belohnen. Doch unser Tagesprogramm ist damit noch nicht vorbei! Mit einem Fotostopp am Ladies’ View läuten wir unseren Besuch im Killarney-Nationalpark ein. Zufällig habe ich noch die halb volle Flasche Irish Mist dabei und wir können auf den ereignisreichen Tag anstoßen. Nun wartet noch ein kleiner Spaziergang vom Torc Waterfall zum Muckross House auf meine Gäste, bei dem wir auch den Muckross Lake und den prächtigen Garten des herrschaftlichen Anwesens mit seinen riesigen Rhododendren streifen. Ungefähr 40 Minuten dauert die Rückfahrt bis nach Tralee. Schnell umgezogen und zum Abendessen ins Restaurant, denn wir wollen das zweite Festmahl im Grand Hotel auf keinen Fall verpassen!


11. Reisetag (Mittwoch, 22. Mai 2024): Desmond Castle in Adare – Irisches Nationalgestüt – Weiterfahrt in die Wicklow Mountains

Heute werden wir nicht von hellen Sonnenstrahlen geweckt, sondern vom Prasseln eines heftigen Regenschauers. Oh je! Doch alle Sorgen sind unbegründet. Nach dem Frühstück, pünktlich zur Abfahrt, hört der Regen auf. Ausnahmsweise sind nur zwei Stopps für den heutigen Tag geplant — in Adare und in Kildare. Von der Abfahrt in Tralee bis zur Ankunft in den Wicklow Mountains sind — unterbrochen durch die beiden Aufenthalte — drei Fahrstrecken von jeweils ca. 1,5 Stunden zu bewältigen. Die vertreiben wir uns mit historischen Rückblenden, Musik — Donal gibt noch eine weitere Gesangseinlage — und interessanten Fakten über das Leben in Irland. In Adare führt uns Maria durch die Ruinen des Desmond Castle, einer der größten normannischen Burgen Irlands. Mit zwei Burggräben und zwei Zugbrücken ist es eigentlich eine Burg in einer Burg; dementsprechend gut geschützt war die Familie des Burgherrn im Turm. Das Fallgitter funktioniert sogar noch, weshalb wir beim Hinein- und Hinausgehen lieber ganz schnell drunter durch flitzen. Auch die Mittagspause machen wir in Adare und bewundern außerdem die hübschen strohgedeckten Cottages entlang der Hauptstraße. Für die Überraschung sorgt heute Donal. Kurz hinter Limerick wartet seine Frau auf uns und hat Muffins im Gepäck! Auf dem Nationalgestüt bei Kildare erwartet uns wiederum Emily zu einer Führung. Geschichte und Funktionsweise des Gestüts sind ja beide sehr interessant, doch viel lieber möchten wir die süßen kleinen Fohlen sehen und streicheln, die erst wenige Wochen alt sind. Aber sie sind noch ein bisschen ängstlich und die Mütter wollen sie auch beschützen. Mehr Glück haben wir bei den „Living Legends“, die sich von Emily anlocken und von uns ohne Scheu berühren lassen. Zum Gestüt gehört auch ein schöner Japanischer Garten, den wir anschließend besichtigen können. Er war der erste seiner Art in Irland! Natürlich laden auch ein Café mit leckerem Kuchen und ein Gift Shop am Ende unseres Rundgangs zu einem Besuch ein. Durch den dichten Feierabendverkehr quälen wir uns an Dublin vorbei bis in die Wicklow Mountains und beziehen in Newtownmountkennedy (leider) bereits unser letztes Hotel auf dieser Reise!


12. Reisetag (Donnerstag, 23. Mai 2024): Wanderung in Glendalough – Powerscourt Gardens & Distillery

Auch heute ist das Wetter wieder besser als vorhergesagt und erwartet. Warum schaue ich überhaupt noch auf den Wetterbericht? Nur der angekündigte kräftige Wind bewahrheitet sich, vor allem bei unserer letzten Wanderung in Glendalough zum Miners’ Village, den Ruinen einer Bleimine aus dem 19. Jahrhundert. Doch zuerst erkunden wir die Ruinen der Klostersiedlung in Glendalough mit Rundturm, Kathedrale und „St Kevin’s Kitchen“. Zum Test der guten Akustik in der kleinen Kirche stimmen zwei Gäste sogar ein Lied an. Toll! Wir wandern durch den Wald und an zwei noch schlafenden Entlein vorbei bis zum Ufer des Upper Lake, wo Reiseleiter Andreas zur Veranschaulichung den Heiligen Kevin imitiert, seine Arme ausbreitet … aber dann lieber doch nicht so lange stehen bleibt, bis die Vögel auf ihm Nester bauen. Da würde er ja vielleicht die Whiskey-Verkostung am Nachmittag verpassen! Der letzte kurze Abschnitt zwischen Wald und den Ruinen des Miners’ Village wird eine stürmische Angelegenheit. Wir kämpfen uns tapfer gegen den Wind voran, der von den Berghängen hinunterweht, und erreichen schließlich unser Ziel. Auf dem Rückweg hingegen treibt uns der Wind voran, immer dem Besucherzentrum entgegen. Die Filmvorführung, die uns dort erwartet, bildet gleichermaßen den Abschluss unseres Besuchs in Glendalough wie auch eine sehr schöne und stimmungsvolle Zusammenfassung unserer Rundreise. Im Powerscourt House wird gerade für einen Netflix-Film gedreht — na da sind wir ja mal gespannt! Unser Besuch der wunderschönen und weitläufigen Gartenanlage wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Es gibt einen Italienischen Garten, einen Japanischen Garten, leckeren Kuchen in der Cafeteria … Oh, da bin ich gerade abgeschweift! Aber wir brauchen ja auch eine Grundlage für die Whiskey-Verkostung, oder? Nun habe ich sie schon zwei Mal erwähnt, und nach fast 12 Tagen langen Wartens und der informativen, kurzweiligen Führung durch die Produktions- und Lagerhallen der Powerscourt Distillery ist es schließlich so weit: Wir dürfen im hübsch gestalteten Verkostungsraum in bequemen Sesseln Platz nehmen, vor uns drei Gläser mit Variationen des irischen Lebenswassers. Unsere Geruchs- und Geschmackssinne werden nun auf die Probe gestellt: Vanille sollen wir riechen, evtl. Honig, Apfel, Birne, dann dunkle Schokolade … Jede/r hat am Ende ihren/seinen Favoriten. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Heiter verstreicht die Rückfahrt mit Gesangseinlagen, Limericks und lieben Dankesworten. Nun ist es wirklich unser letztes gemeinsames Abendessen, zu dem wir uns später einfinden. Die Bordkarten sind ausgedruckt, die Koffer schon fast fertig gepackt. Müssen wir morgen wirklich nach Hause? Urlaub ist jene schöne, erholsame Zeit, die immer viel zu schnell vorbei ist.


13. Reisetag (Freitag, 24. Mai 2024): Rückkehr nach Dublin – Heimreise

Der Himmel über Dublin weint leise Tränen des Abschieds. Wir sind ebenfalls ein bisschen traurig, dass unsere gemeinsame Zeit in Irland zu Ende geht. Aber vielleicht sehen wir uns wieder? Donal würde sich freuen! Er bringt uns ins Stadtzentrum der irischen Hauptstadt und damit zurück an den Ausgangspunkt unserer Reise. Vier Stunden verbleibt meinen Gästen nun, um Abschied von der Grünen Insel zu nehmen, noch einmal durch die Grafton Street zu bummeln und/oder letzte Andenken an diesen schönen Urlaub zu kaufen. Gemeinsam laufen wir noch zum Trinity College und zu Molly Malone, dann trennen sich vorerst unsere Wege. Um 14 Uhr erwartet uns Donal zurück in der Nassau Street und fährt uns zum Flughafen. Mit Aer Lingus fliegen wir am späten Nachmittag heimwärts, nach Frankfurt bzw. Berlin. Ob uns in Deutschland jemand glauben wird, dass wir „nur“ in Irland waren? Ein bisschen Farbe haben wir bekommen und es gab nur an zwei von 13 Tagen Regen! Wenn Engel reisen …


Schlusswort

Liebe Gäste meiner Irland-Reisegruppe im Mai 2024, ich danke euch allen für die vielen netten Gespräche und schönen gemeinsamen Erlebnisse auf dieser Reise. Als Wetterengel habt ihr außerdem für tolles Wetter während unserer Wanderreise auf der Grünen Insel gesorgt. Die beiden Schreckmomente gleich zu Beginn in Dublin haben wir gut weggesteckt und schließlich eine rundum gelungene Reise erlebt. Wir haben die schönsten Ecken von Irland gesehen, sind viel gewandert (mehr sogar als im Programm vorgesehen) und haben uns kulinarisch mit viel Kartoffelbrei und jeder Menge Schokoladenkuchen verwöhnen lassen. Unser Fahrer Donal hat uns außerdem viel Spaß bereitet und für musikalische Höhepunkte gesorgt. Der „Irische Nebel“ trug ebenfalls seinen Teil zur guten Laune bei. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-(Wander-)Reise begrüßen darf.

Herzlichst,

Euer Andreas Wolfsteller

Kommentare zum Reisebericht

Danke, lieber Andreas, du hast unsere gemeinsame Zeit sehr gut wiedergegeben, und nun kommt tatsächlich ein wenig Sehnsucht auf..... so viele schöne Momente durften wir erleben, so viel Gutes essen, probieren, so nette Menschen kennen lernen, vor allem Dich und Donal- für mich ein perfekter Urlaub- man sieht sich immer zweimal im Leben!?!

Brigitte Hönigs
28.05.2024

Liebe Brigitte,
danke für Deine lieben Worte!
Es freut mich sehr, dass es für Dich ein perfekter Urlaub war. Ihr wart aber auch eine tolle Gruppe und es hat uns – Donal und mir – sehr viel Spaß gemacht, euch auf dieser Reise die Grüne Insel näherzubringen.
Auf ein Wiedersehen freue ich mich sehr!
Andreas Wolfsteller

Andreas Wolfsteller 03.06.2024

Nach einer perfekten Reise ein ebensolcher Reisebericht !

Vielen Dank für beides in der Hoffnung auf ein Wiedersehen !

Herbert Riesterer
29.05.2024

Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass euch der Bericht gefallen hat! Über ein Wiedersehen würde ich mich ebenfalls sehr freuen!
Bis dahin und ganz liebe Grüße von Donal und mir aus Irland
Andreas Wolfsteller

Andreas Wolfsteller 03.06.2024