Reisebericht: Rundreise Schottland – auf den Spuren von Harry Potter®

Der erste Tag beginnt für uns alle sehr zeitig. Mit den ersten Gästen startet die Reise in Kesselsdorf. Auch nach weiteren Stopps, nach denen unsere Gruppe immer weiter wächst, ist es noch sehr ruhig im Bus. Denn bevor das Abenteuer richtig los geht, ruhen sich alle noch ein wenig aus.
Als die Gruppe vollständig und nun auch viel Aufregung zu spüren ist, begleiten uns die ersten Stunden von Harry Potters Reise in die Zauberwelt auf unserer Fahrt zum Fährhafen nach Amsterdam.

Nach einer sehr ruhigen Überfahrt und einem nahrhaften Frühstück können wir die Ankunft in England kaum erwarten. Und obwohl uns England mit etwas Regen empfängt, freuen sich alle bereits auf Alnwick Castle.
Bevor wir das Fliegen auf einem Besen erlernen, tauchen wir in den ersten Film ein. Wir sehen uns an, wo die Hütte von Hagrid stand. Aus welchem Fenster Professor McGonagall Harry beobachtet, als er Nevills Erinnermich fängt, ist zwar nicht eins zu eins zu sehen, aber dafür können wir die erste Besenflugstunde von Harry, Ron, Hermine und den anderen Zauberlehrlingen hautnah nachempfinden. Denn bei Sonnenschein und sehr viel Spaß absolviert der Großteil unserer Gruppe mit Bra­vour die Prüfung zum Besenfliegen.
Nachdem wir uns alle noch auf Alnwick Castle umgesehen haben, geht es weiter Richtung Schottland. Nachdem wir den Tweed überquert haben, machen wir noch einen kurzen Stopp am Viadukt "Royal Border Bridge" in Berwick-upon-Tweed. Hier haben wir nicht nur einen schönen Blick, sondern Vivien unsere Reiseleiterin hat auch zwei typisch schottische Getränke parat. Mit Whisky und Irn-Bru stoßen wir auf die Ankunft in Schottland an.

Heute verbringen wir den Tag in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Alistor unser örtlicher Reiseleiter erzählt uns mit Begeisterung von der historischen Bedeutung Edinburghs und zeigt uns die Sehenswürdigkeiten. Um auf die Terrasse des Edinburgh-Museeum zu steigen fehlt uns zwar die Zeit, aber ein kleiner Einblick in die große Sammlung der verschiedenen Zeitepochen macht Lust auf einen weiteren Besuch.
An der Tolbooth Kirk steigen wir aus dem Bus und laufen zum Endpunkt der Stadtrundfahrt zum Edinburgh Castle. Im Vorhof wurde bereits die Tribüne für das Military Tattoo aufgebaut, welches im August stattfindet.
Für alle, die noch an einigen wichtigen Punkten zur Entstehungsgeschichte von Harry Potter interessiert sind, übernimmt nun Vivien. Sie führt uns auf den Friedhof Greyfriars Kirkyard, wo bestätigt wurde, dass J. K. Rowling zwei Namen für die Bücher her hatte. Auch die George Heriot's School grenzt gleich an den Friedhof an. Hier gingen die Kinder von J. K. Rowling zur Schule und wir erfahren, dass die vier unterschiedlichen Häuser nicht nur in der Welt der Zauberei vorhanden sind. Der nächste Ort ist das Elephant House. Hier entstanden die ersten Kapitel von Harry Potter. Leider gab es 2021 ein Feuer und das Café musste schließen. Neu eröffnet wurde es nun auf der Victoria Street, nur ein paar Meter weiter.
Die City Chambers, wo wir die Handabdrücke von J.K. Rowling finden, sind der letzte Halt dieses Rundganges und nun kann jeder selbst den Rest von Edinburgh erkunden.
Mit einigen Mitbringseln und anderen Errungenschaften geht es am Abend wieder zurück ins Hotel.

Auf in die Highlands, wo wir wieder Drehorte besuchen. Nach einem Stopp am Loch Lomond halten wir auch an einem Punkt, wo man die drei Schwestern, eine der höchsten Bergketten in den Highlands, gut sehen kann. Es ist sehr nass von oben, daher machen wir hier nur einen kurzen Fotostopp.
Hagrids Hütte ist ab dem dritten Film an einen anderen Ort gewandert und so halten wir nun in Glen Coe und steigen auf einem etwas matschigen Pfad nach oben. Doch der nasse Aufstieg hat sich gelohnt. Durch die Aussicht kann man sich sehr gut in die Welt von Harry Potter hineinversetzen. Auch wenn der Abstieg etwas schwieriger geht, sind wir doch alle froh diesen Punkt nicht übersprungen zu haben. Denn auch wenn der Regen uns heute nicht verschont hat, kann uns das die Begeisterung an den Highlands nicht nehmen.
Wir fahren noch in das Besucherzentrum von Glen Coe und können uns hier eine Lehmhütte anschauen, wie sie vor vielen hundert Jahren wohl gebaut wurden. Nun geht es auch schon in das nächste Hotel, wo wir wieder zwei Nächte verbringen werden. Viele genießen noch die letzten Sonnenstrahlen am See direkt vor der Tür, bevor der nächste Regenschauer uns nach drinnen zum Abendessen treibt.

Wer bisher noch kein richtiges Gefühl von der Magischen Welt bekommen hat, der sollte dies heute nachholen können. Unsere erste Pause machten wir an den Neptuns Staircase, eine der größten Schleusentreppen Großbritanniens. Hier können wir auch gleich vier Schiffe beobachten, wie sie eine der 8 Schleusenkammern durchlaufen. Und zu unserem Glück können wir hier den Jacobite Dampfzug das erste Mal an uns vorbei fahren sehen. Dieser wurde für die Filmarbeiten als Hogwarts Express genutzt.
Nach dieser schönen Beobachtung geht es weiter zum Glenfinnan Viadukt und dem Loch Shiel. Der See war ebenfalls Drehort für mehrere Szenen. Zum einen ist er der See über den Harry, Ron und Hermine im ersten Teil nach Hogwarts gelangen. Zudem fliegt Harry mit Seidenschnabel über diesen und beim Trimagischen Turnier taucht Harry in diesen See hinab, um seinen besten Freund zu retten.
Nachdem wir uns hier vom Wind kräftig durchpusten lassen, geht es zum Viadukt Glenfinnan, denn hier soll in einigen Minuten der Jacobite Steam Train ein weiteres Mal unseren Weg kreuzen. Doch diesmal wird die Aussicht noch magischer werden, denn wir können uns genau vorstellen wie Ron und Harry mit dem Ford Anglia von Mr. Weasley dem Hogwarts Express folgen. Alle sind begeistert, nachdem der Zug mit viel Dampf in Ruhe über das Viadukt gefahren ist und wir freuen uns darauf, bald selbst darin zu sitzen und zu erfahren, wie es sein könnte, nach Hogwarts unterwegs zu sein.
Bevor es aber nach Mallaig geht halten wir noch kurz am Loch Eilt und schauen uns die Insel an, die unter anderem im dritten Teil und am Anfang des 8. Teils zu sehen ist.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Mallaig geht es nun endlich mit dem Zug nach Hogwarts. Naja zumindest in unserer Vorstellung, Fort William ist das eigentliche Ziel dieser Fahrt. Und obwohl uns der Regen mal wieder begleitet ist die Landschaft doch noch mal eine ganz andere, als wenn man mit dem Bus fährt.
In Fort William holt uns David, unser Busfahrer der Reise, der jede Strecke egal wie eng oder gewunden mit viel Souveränität meistert, ab und bringt uns wieder ins Hotel zurück.

Heute mal nicht auf den Spuren von Harry Potter, sondern auf der Suche nach Nessi, führt uns unser Weg vorbei am Commando Memorial mit Blick auf Ben Nevis nach Loch Ness.
Das Urquhart Castle, dessen Ruinen von einer alten Zeit erzählen, liegt direkt am See, in dem Nessi lebt. Nachdem jeder das Gelände auf eigene Faust erkundet hat, geht es auch schon weiter zum Loch Ness Centre. Hier erfahren wir durch einen Multimedia Rundgang, was über Nessi erzählt wird und welche Beweise wie entstanden. Am Ende kann jeder selber entscheiden, ob er an Nessi glaubt oder das alles für Nonsens hält, auch die Meinung, dass alle Sichtungen eine logische Erklärung haben ist natürlich möglich.
Auf dem Weg ins Hotel wird allerdings nicht darüber diskutiert, wie es jeder mit Nessi hält, denn viele sind doch eher am Fußballspiel von Deutschland interessiert und so verwundert es auch nicht, dass viele am Hotel nicht direkt ihre Zimmer beziehen, sondern erst einmal das Spiel in der Bar verfolgen. Trotz des Ergebnisses lassen wir es uns nicht nehmen, den Abend mit Gesellschaftsspielen und Austausch über alle Themen ausklingen zu lassen.

Auf dem Weg nach Durham, unserem letzten Halt der Reise, halten wir an der Jedburgh Abbey. Hier sind viele Pferde unterwegs und wir erfahren, dass kurz nachdem wir weiterfahren, eine Parade zur schottischen Grenze stattfindet.
In Durham angekommen fühlen wir uns ein letztes Mal vor Ort in die Zauberwelt ein und erleben, wie es sein könnte, in den Gängen oder dem Innenhof von Schloss Hogwarts zu spazieren. Durch die magische Atmosphäre entstehen hier die letzten Bilder, ob nun als Besucher oder einer der Zauberlehrlinge. Auch der Marktplatz von Durham ist heute gut gefüllt, denn hier findet gerade ein Fest statt, was unsere letzte Station vor der Heimreise mit Musik und viel Sehenswerten verzaubert. Viel zu schnell ist das alles vorbei und wir müssen uns auf den Weg zum Hafen machen. Denn hier wartet die Fähre, um uns wieder Richtung Heimat zu bringen.

Mit etwas mehr Seegang als auf der Hinfahrt sind an diesem Morgen nicht alle ausgeschlafen. Aber dennoch klappt die Einreise nach Deutschland ohne Probleme. Die ersten Stunden sind noch sehr ruhig im Bus, so kann jeder etwas Schlaf nachholen. Nach und nach verabschieden wir uns voneinander. Es war trotz des Wetterwechsels eine wundervolle Reise.

Ein Bericht von Maria Reinhardt-Hentschel