Reisebericht: Rundreise Schottland – Highlands und Inseln

03.06. – 14.06.2024, 12 Tage Rundreise Schottland mit den Highlands – Loch Lomond – Insel Mull & Iona – Insel Skye – Insel Harris & Lewis – Orkney–Inseln – Dunrobin Castle – Grampian Mountains – Edinburgh


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Das Abenteuer beginnt.
Schottland - Inselhüpfen mit Clan Chief MacBEE :)
Ein Reisebericht von
Sabine Reckord
Sabine Reckord

03.06.2024 Montag

Den ersten Tag verbringen wir damit, in aller Herrgottsfrühe, unsere sorgfältig ausgewählten Habseligkeiten und uns selbst zur richtigen Zeit am verabredeten Ort einzufinden, um in den sehr bequemen und gut ausgestatteten Bus einzusteigen. Wir sind erst einmal noch müde und Ruhe herrscht im Bus, bis die Sonne aufgeht und wir von Ost nach West durch die Mitte Deutschlands in Richtung Fährhafen Amsterdam IJmuiden, Niederlande rollen. Der Bus füllt sich langsam. Erstes Kennenlernen in den Pausen und nette Gespräche mit Kaffee aus der Bordküche lässt den neu gegründeten Clan „MacBee“ zusammenwachsen. Diesen Namen hat uns die Reiseleiterin Sabine gegeben, Bine = bee in der englischen Sprache und natürlich das Mac (Kinder von ...) für die Clan-Bezeichnung. Am Nachmittag treffen wir im Fährhafen bei Amsterdam ein. Unkompliziert beziehen wir die Kabinen und treffen uns zum Abendessen. Nach dem anstrengenden Tag freuen wir uns über die Köstlichkeiten vom Buffet und ein leckeres Getränk. Das Meer wiegt uns später in den wohlverdienten Schlaf.


04.06.2024 Dienstag

Wir können es kaum abwarten, nach dem sehr reichhaltigen Frühstück endlich durch die Passkontrollen einreisen zu dürfen. Die Nacht auf der Fähre war für alle erholsam und unsere Neugier, die Vielfalt des schottischen Wetters ;) zu erleben, groß. Direkt am Ausgang des Hafengebäudes in Newcastle upon Tyne stand der Bus mit unserem Busfahrer Daniel schon bereit. Unsere erste Station sollte nun der Hadrianswall sein. Daniel fuhr uns vom Hafen über Corbrigde, der A68 und schließlich (der wirklich engen) B6318 immer in Sicht die Überreste der Mauer bis zum Cawfields Quarry. Hier betraten wir nun den Boden der Borderlands. Aus dem Steinbruch wurden früher die Steine an die Mauer transportiert und zu einem gigantischen Bollwerk errichtet. Heute sind jedoch nur noch Fundamente und Mauerreste zu erkennen. Wir fragen uns, was haben wohl die Einheimischen gedacht, als sie vor der riesigen Mauer standen? Der Regen treibt uns wieder in den Bus und es geht weiter nach Gretna Green. Kurz vor dem Ort für „heiratswütige“ Jugendliche überqueren wir die schottische Grenze. Die Hymne der Schotten begleitet uns bis zur Schmiede. Nachdem endlich der Papierkram erledigt ist, führt uns der Museums-Guide in das Infocenter und erklärt den Ablauf der Zeremonie und die Geschichte dazu. Sogleich findet sich ein Paar unserer Truppe, welches ihren Trau Schwur gern erneuert und uns anschaulich demonstrierte, wie der Ablauf sein sollte, eigentlich wie er noch heute ist, denn noch immer kann man dort heiraten. Auch wir vom Eberhardt Team hatten noch eine Zeremonie im Bus zu erledigen. Tradition muss bewahrt werden; denn nach Überquerung der Ländergrenze sollte ein Tost mit dem Wasser des Lebens uns das Gefühl von schottischer Wärme durchdringen. – Hat tatsächlich auch geklappt. Nun aber zügig weiter, um unsere Fluggäste in Glasgow abzuholen. Hier angekommen, finden wir schnell die vier Gäste und schon rollt der Bus in Richtung Loch Lomond, Luss. Das alte Dorf aus der Zeit der Industrialisierung mit den schönen Häusern aus Sandstein und Schieferdächern gibt uns einen tollen Eindruck, wie gemütlich ein Dorf wirken kann. Wir laufen zum See hinunter und freuen uns darüber, dass der Wettergott uns einen wunderbaren Regenbogen über den See spannt. Weiter geht es nun durch die Region Argyll und Bute bis nach Oban, dem Tor zu den Hebriden. Die Nacht verbringen wir im nahe dem Hafen gelegenen Hotel. Die Möwen singen uns hier ein Schlaflied.


05.06.2024 Mittwoch

Dieser Mittwoch solle ein sehr spannender Tag werden. 5 Fähren wollen wir fahren, bis der Tag in Fort William enden soll. Am Morgen nach dem Frühstück packen wir die Koffer wieder in den Bus und Daniel fährt uns zum Hafen von Oban. Leider Regnet es und wir warten im Fährgebäude, bis wir auf die Fähre gehen dürfen. Es ist windig und kalt, was uns nicht davon abhält, draußen auf dem Oberdeck jetzt mit Sonne und weißen Wolken den Blick noch einmal auf Oban gerichtet, mit dem McCaig’s Tower im Hintergrund. Wir schippern an der Insel Lismore mit dem schönen Leuchtturm an der Spitze vorbei. Der Blick schwenkt auf die andere Seite und die Isle of Mull begrüßt uns bei schönstem Wetter. Wir können uns gar nicht satt sehen. Duart Castle thront an den Klippen und wacht über die See. Schon erreichen wir den Hafen von Craignure auf der Isle of Mull. Wir gehen von der Fähre und schauen zu, wie unser Bus aus dem Bauch der Fähre wieder auftaucht. Schon sitzen wir im Bus und es geht weiter quer über die Insel vorbei am 966 m hohen Ben More. Die Wolken ziehen sich dunkel über den Munro zusammen. Erstaunlicherweise ist mehr bewaldete Fläche zu sehen als erwartet. Doch die Landschaft wechselt zu Moor- und Grassebenen, es geht hoch und runter, kleine Seen ziehen an uns vorbei. Plötzlich steht Highland Cattle, eine Kuh, mit ihrem Kalb auf der Straße und bewegt sich nicht vom Fleck. Unsere Reiseleiterin Sabine steigt aus und scheucht sie respektvoll von der Straße. Weiter geht es zur nächsten Fähre in Fionnphort. Wir setzen über zur Insel der Heiligen und Toten, Iona. Eilig geht es zur Iona Abby hoch, um so viel wie möglich vom Spirit dieser heiligen Pilgerstätte mitzubekommen. Schade, dass wir nicht länger verweilen können, denn wir wollen noch bis zum Fuße des Ben Nevis in Fort William. Der Weg führt uns vom Fähranleger Fishnish auf Mull nach Lochaline über das westliche Festland entlang des Loch Linnhe nach Ardgour und ein letztes Mal fährt der Bus auf die Fähre nach Corran am heutigen Tag. Wir freuen uns schon alle auf das Abendessen, denn der Tag war lang, mit vielen tollen Eindrücken, die uns hoffentlich lange in Erinnerung bleiben werden.


06.06.2024 Donnerstag

Heute machen wir uns auf den Weg über die „Route of the Isles“, weniger poetisch als A830 bekannt, bis zum 70 km entfernten Mallaig. Unser erster Stopp ist am Neptune’s Staircase, der 8-stufigen Schleusentreppe aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts des britischen Baumeisters Thomas Telford. Hier erfahren wir mehr über den Bau des Caledonian Canal und dessen Bedeutung. Auch die Erklärung, warum diese natürliche Verwerfung im Gelände entstanden ist, ist sehr spannend. Noch ein paar Fotos und weiter zum Glenfinnan-Monument und dem Harry Potter Viadukt. Der Himmel ist mit tiefen dunklen Wolken verhangen und das blaue Auto von Harry ist nicht zu sehen. Leider fährt der Jakobiten-Zug nicht, denn die Lizenz für den Sonderzug liegt noch immer nicht vor. Mh, schade, aber hinter den Bäumen ragt das Viadukt hervor, besticht durch seine Lage im „Fjord“ zum Loch Shiel. Unterwegs noch ein Fotostopp am Prince’s Crain. Am Hafen von Mallaig angekommen, fragen wir erst einmal nach den aktuellen Fährzeiten und entschließen uns noch eine kleine Stadtbesichtigung zu unternehmen. Es gibt hübsche Geschäfte und einige Gäste tauschen noch alte Pfundnoten in der Bank of Scotland. Mittags kommt die Fähre von Mallaig nach Armadale auf die Insel Skye an. Wir nehmen den Weg am Loch Hourn entlang, bis es dann durch das Landesinnere nach Broadford geht. Wir erledigen ein paar Einkäufe im Supermarkt und fahren dann über die Skyebridge zum Kyle of Lochalsh bis Dornie, wo das wunderschöne Eilean Donan Castle auf dem Inselchen in der Bucht von drei „Löchern“;) residiert. Das nehmen wir erst einmal genau unter die Lupe. Streng beäugt vom Sicherheitspersonal an der Brücke, laufen wir zum Castle herüber. Hier hat man sich so viel Mühe gegeben, dem gar nicht so alten Gemäuer, Leben einzuhauchen. Wir sind begeistert. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, trafen wir uns in der Lobby, um die Gegend zu erkunden, natürlich nur wer Lust dazu hatte, auf eine kleine Wanderung zum Castle Moil am Loch Alsh. Belohnt wurden wir mit tollen Ausblicken auf die Skyebridge und die wunderschöne Bucht mit dem alten Wrack. Nun hatten wir uns das Abendessen wirklich verdient.


07.06.2024 Freitag

Heute wollen wir die Trotternish Halbinsel auf Skye erkunden und nach Harris und Lewis übersetzen. Wir reisen nach einem sehr belebten Frühstück am Morgen im Hotel ab. Und fahren erst einmal eine Tankstelle an, damit uns der Sprit unterwegs nicht ausgeht. Kaum wieder auf der Straße unterwegs, halten wir bereits an der Sligeachan Bridge, um uns die malerische alte Brücke, ebenfalls von Thomas Telford erdacht, anzusehen. Hier finden wir auch die Statur der „Heros of the hills“, Prof. Norman Collie und sein Freund John Mackenzie schauen verträumt auf die Cuillin Mountains. Vorbei an Wasserfällen treffen wir in der Stadt Portree ein. Wunderschön kleben die kleinen bunten Häuser in der Bucht des Hafens am Felsen. Restaurants, Shops und Wohnhäuser drängen sich in der Inselhauptstadt an den engen Straßen. Beschaulich wirkt der Ort, beliebt bei den Touristen, sind wir leider viel zu kurz vor Ort, um tiefer in die Szene einzutauchen. Immer entlang der A855 passieren wir den Old Man of Storr, die Felsformation ist im Grau der Wolken und im Hintergrund der Black Cuillins kaum auszumachen. Wir steuern die Lealt Falls und den Kilt Rock an. Es regnet, schnell ein Foto gemacht und wieder in den Bus, um zur Fähre nach Uig zu gelangen. 90 Minuten genießen wir die Überfahrt nach Tarbet auf der Isle of Harris, bis es wieder in den Bus steigen. Im Regen geht es über die Berge der Insel auf der Lewis Seite zum Hauptort Stornoway. Gut, dass es aufhörte zu regnen, um dann über den Golfplatz zum Lews Castle zu wandern. Die Aussicht auf den Fischerhafen der Stadt mit seiner spannenden Geschichte über die „Herings-Frauen“ ist bedauerlicherweise wieder im Regen. Aber wir nehmen es gelassen, denn wir wissen doch, in Schottland wartet man einen Moment und schon ändert sich das Wetter! Den Abend lassen die Gäste nach dem Dinner in der Bar ausklingen.


08.06.2024 Samstag

Auf zur Inselrundfahrt, Harris und Lewis. Unser erster Stopp ist der Walknochenbogen, der in einem Garten neben einem Wohnhaus steht, in Bragar. Das arme Tier war von Walfängern erlegt worden und an den Strand gespült, vor 100 Jahren. Die Harpune steckte noch in dem Blauwal. Spontan halten wir unterwegs am Moor Shieling, An Àirigh, einer Moorhütte, die als Unterkunft für Hirten gedacht war. Heute ist sie mit einer Ansammlung von „Dingen“ als Erinnerung an vergangene Zeiten bestückt. Das Interesse ist geweckt und unser nächster Stopp ist das Museumsdorf Gearrannan Blackhouse. Toll gelegen an einer wunderschönen Bucht, in der das Meer rauscht und wir eintauchen in die Lebensart von vor 100ten Jahren. Die Häuser der Torfstecher sind einfache Behausungen, in denen gelebt und gearbeitet wurde. Wir freuen uns über die Vorführung am Webstuhl und die Geschichten der eifrigen Museumsmitarbeiter. Wie kann es anders sein, bei Sonnenschein und Wind, ?. Die nächste Haltestelle ist die Ruine des Dun Caroway Broch, einer Wehranlage der Pikten von vor 2.000 Jahren. Hier können wir uns gut vorstellen, dass die Menschen sich in dem Turm sicher fühlten bei Angriffen von Feinden. Mittags erleben wir nun einer der Highlights unserer Reise, die Standing Stones of Callanish. Wir versammeln uns in der Mitte des inneren Kreises und lauschen den Ausführungen unserer Reiseleiterin Sabine. Ergriffen von diesem magischen Ort legen wir eine Schweigeminute ein, um nachzufühlen, welche Energie von diesem Ort ausgeht. Langsam aber sicher haben wir Hunger. Wir rasten am Aline Community Woodland. Hier gibt es einen Rundweg auf Holzplanken, den wir erkunden und als wir bei der Hütte ankommen, haben Daniel, der Busfahrer, Sabine, die Reiseleiterin und einige der hilfsbereiten Gäste ein mega Picknick Buffet aufgebaut. Wir lassen es uns schmecken. Gestärkt und guter Dinge fahren wir nach Harris herüber, um uns die handwerklich unschlagbaren Stoffe der Harris-Weber anzusehen und ein Abstecher in die Harris Distillerie kann auch nicht schaden, es regnete, als ist shoppen perfekt in Tarbet! Der Tag war super schön und wir fallen nach dem Abendessen im Hotel ins Bett.


09.06.2024 Sonntag

Da sonntags in Stornoway die Bürgersteige hochgeklappt sind, geht unsere Reise schon vor dem Frühstück los. Bereits um 7:30 Uhr betreten wir die Fähre am Hafen von Stornoway und winken der Insel Lewis ein letztes Mal zu. Die Überfahrt nach Ullapool im Norden des schottischen Festlandes dauert fast 3 Stunden. Wir genießen das Frühstück an Bord und machen es uns bequem. Die Ankunft in Ullapool lässt uns Zeit für eine kurze Inspektion des Ortes, bevor wir uns Richtung Osten, immer der Küste entlang, nach Thurso begeben. Wir entdecken das Knockan Crag Visitor Center auf der NC500 mit beeindruckenden Weit-Sichten in dem kargen Umland. Fotostopps unterwegs mit der Ruine des Ardvreck Castles am Loch Assynt und dem U-Bootdenkmal bei der Kylesku Bridge. Ein weiterer Stopp ist der Strand von Durness. Es fehlt uns noch, dass Naturdenkmal der sagenumwobenen Smoo Cave. Hier beeindrucken uns die Wassermassen im Inneren der Höhle, die durch das Mundloch stürzen. Wir wandern die Klippe des mit Kalk durchzogenen Küstenabschnittes entlang und erleben die ursprüngliche Natur der Highlands. Der Tag hat uns mit erstaunlich vielen landschaftlichen Schönheiten beglückt. Wir lassen den Tag dann ruhig im Hotel ausklingen.


10.06.2024 Montag

Die Insel Orkney ruft! Wir setzen samt Bus und Gästen von Scabster nach 90-minütiger Überfahrt mit der NorthLink Ferrie über und landen in Stromness an. Straff der Plan, um alle Sehenswürdigkeiten zu erleben, fahren wir zuerst zur italienischen Kapelle am südlichen Ende der Orkney-Insel, Mainland. Klein, aber „Hui“, so viel Herzblut haben die Kriegsgefangenen in den Umbau dieser Baracke gesteckt, dass wir uns gar nicht satt sehen können. Kurz hinter der Kapelle finden wir schon die SS Reginald, das Eisendampfschiff, welches 1915 am anderen Ufer der A961 versenkt wurde. Wir fahren über die Churchill Barrikaden, die Ende des 2. Weltkrieges hier errichtet wurden, um Scapa Flow vor feindlichen U-Booten zu schützen. Das Gewässer mit der Fläche von etwa 120 Quadratmeilen umgibt das Festland der Orkney-Insel, die Südinseln und macht es zu einem geschützten Hafen mit einfachem Zugang zur Nordsee und zum Atlantik. In der Hauptstadt der Insel Kirkwall schauen wir uns im Visitor Center einen kurzen Film über die St. Magnus Kathedrale, „Das Licht im Norden“ an und überzeugen uns von der Schönheit des Bauwerkes im Anschluss. Ein kurzer Abstecher in die Fußgängerzone sitzt noch drin, bevor es weiter geht zur einzigartigen Stätte von Skara Brae. Der Wind pfeift mit 32 Knoten über die Ausgrabungen des Dorfes und wir können nachvollziehen, wie es 1850 William Watt ergangen sein muss, als er die ersten Funde nach dem Sturm machte. 5.000 Jahre Geschichte stecken hier in der Erde. Hoch kulturell muss es hergegangen sein. Kaum zu glauben, dass Menschen ohne Waffen hier Jahrhunderte zusammengelebt haben. Wir sehen als Nächstes den Ring of Brodgar und schreiten um die riesenhaften Monolithen herum. Auch die Standing Stones of Stenness beeindrucken. Nur der Rasenmähertraktor saust um uns herum, um die Kultstätte begehbar zu halten und scheucht uns vom Platz;)). Nah ja, leider ist es schon wieder Zeit zu gehen und wir fahren zur Fähre nach Stromness zurück, um an das Festland zu gelangen.


11.06.2024 Dienstag

Die Reise führt uns heute entlang der Nordseeküste im Osten, zuerst zum nördlichsten Punkt der Insel, dem Dunnet Head an der Dunnet Bay. Weiter zum vermeintlich nördlichsten Ende, John o’Groads. Der Fährmann, ein Holländer, hatte hier 1496 das erste Fährrecht nach Orkney zugesprochen bekommen, was ihn zu Reichtum brachte und diesen kleinen Ort entstehen ließ. Nur wenige unserer Gruppe entdeckten zwei muntere Otter am Pier. Leider waren sie soooo schnell verschwunden, dass kein weiterer Gast einen zu Gesicht bekam. Wir passieren die Ruine Castle of Old Wick und fahren weiter bis zum Märchenschloss Dunrobin Castle. Die Gruppe marschiert gleich in den Garten, um die Falkner-Show nicht zu verpassen. Im Anschluss besichtigen wir das reich geschmückte Schloss. Überall stehen frische Blumenarrangements, wie die Floristin erklärte, zu 90 % aus dem eigenen Garten. Der Sitz der Herzöge von Sutherland hinterlassen ein prächtiges Erbe, welches unzählige Schicksale hinterlassen hat. Ein bisschen makaber ist allerdings das Museum im Garten, nichts für Kinder, sage ich nur! Der Weg führt nun weiter bis nach Inverness. Wir besuchen die St. Andrew’s Kathedrale mit ihren süßen Kirchenmäusen. Spazieren am River Ness über die Infirmary Brücke bis zum Denkmal der Flora McDonald am Castle von Inverness. Mancher hatte dazu keine Lust und ging direkt in die Stadt zum Victorian Market oder einfach nur bummeln. Alle sind der Meinung, wir sollten Nessie noch einen Besuch abstatten. Versuch macht klug, sie hatte Urlaub beantragt, somit begnügten wir uns mit dem Plastikungeheuer. Nun geht es ins Hotel nach Strathpeffer, wo sich einige der Gäste am Abend noch zu Fuß auf den Weg zum piktischen Eagle-Stone gemacht haben. Genug für heute, Entspannung im Hotel mit Livemusik und dem Wasser des Lebens.


12.06.2024 Mittwoch

Beeindruckende Landschaften der Grampian Mountains im Cairngorms-Nationalpark stehen auf dem Programm. Wir besuchen nach dem Frühstück zuerst den Ort Pitlochry, halten jedoch vorher an einer sehr besonderen Brücke in Carrbridge. Hier schritt früher die Trauergemeinde auf dem Weg zur Kirche herüber. Daniel und Sabine überlegen sich, einen Halt am nostalgischen Bahnhof von Boat of Garden einzulegen. Da haben wir doch auch noch Glück, und eine alte schnaubende Dampflok erreicht den Bahnhof. Die Wartehalle ist so gemütlich, dass Sabine den Schaffner spielt, um die Gäste vom Einsteigen in den Zug abzuhalten. Wir freuen uns über so viel Glück und reißen uns vom Anblick der alten Waggons los. Es geht nach Pitlochry. Freizeit, um noch Kleinigkeiten für zu Hause einzukaufen. Blair Athol Disitllery wartet schon mit einer spannenden Führung auf uns. Wir wundern uns, dass die alten Gebäude und auch die Bäume schwarz sind. Die Erklärung dazu bekommen wir vom Guide des Whiskyherstellers geliefert. Kupferkessel, Mittellauf, Fässer und vieles mehr lässt auf einen 12-jährigen Whisky hoffen. Bingo – wir dürfen kosten. Leichten Schrittes verlassen wir den Ort des heiligen Wassers und besichtigen das nahe gelegene Blair Castle mit seiner riesigen Waffensammlung. Hier erfahren wir von dem Atholl Highländer Infanterieregiment, welches Queen Victoria lizenzierte. Mit 30 Zimmern ist das Castle nicht so groß, aber sein uralter Baumbestand im Garten dafür nicht weniger beeindruckend. Da die Reiseleiterin ein Versprechen einhalten wollte, ging es noch kurz nach Queensferry, um den Ausblick auf die drei Brücken über den Firth of Forth bei Edinburgh zu genießen. Der Abend rückt näher, wir fahren ins Hotel nach Peebles, um es uns für die Nacht gemütlich zu machen.


13.06.2024 Donnerstag

Leider verlassen uns heute die lieben Fluggäste; mit einem weinenden Auge stehen die Vier am Bus und winken uns traurig hinterher, bevor sie ein Taxi zum Flughafen bringt. Was für alle anderen Gäste bedeutet, es geht langsam aber sicher Richtung schottische Grenze. Wir fahren durch das Borderland erst einmal zur Melrose Abbey am Südufer des River Tweed. Fotos schießen wir auch am Leaderfood Viadukt ganz in der Nähe, bis wir nach Jedburgh gelangen. Dort wollen wir erst einmal die Stadt erkunden. Proviant für die Busfahrt besorgen und natürlich die Ruine der Abbey ansehen. Einige der Gäste ziehen zum House of Mary, Queen of the Scots. Sie hatte sich in dem Haus vor langer Zeit von einer schweren Krankheit erholt. Da noch ein weiterer offener Wunsch erfüllt werden sollte, hatte Sabine als Höhepunkt des Tages Alain, den Piper zum Grenzstein, bestellt. Er spielte für uns den Dudelsack und verkaufte nebenbei noch ein paar Mitbringsel. Zum Abschied gab es noch einen Whisky zum Wohle und auf Schottland. Wir fahren nun entlang des Hadrianwalls Richtung Newcastle weiter. Kurz die Beine vertreten am Heddon-on-the-Wall, einigen Überresten des fast 2.000-jährigen Walls. Endspurt zur DFDS King Seaways, die uns von Newcastle upon Tyne nach Amsterdam bringen soll. Wir passieren zügig die Grenzkontrolle und suchen unsere Kabinen auf. Das Oberdeck hielt schon Drinks bereit und am Abend genossen wir das reichhaltige Buffet im Explorer Kitchen Restaurant.


14.06.2024 Freitag

Eine wunderbare Reise geht dem Ende zu. Wir frühstücken am Morgen entspannt. Packen unsere Sachen zusammen und warten darauf, dass das Schiff im Hafen von Ijmuiden, Amsterdam anlegt. Erst Verabschiedungen gehen mit einher. Die Einreise in die EU ist schnell erledigt. Wir lassen schon Erinnerungen Revue passieren. Uns wird bewusst, dass die Zeit zu kurz, die Eindrücke sortiert und das wahre Leben bald wieder Einzug nimmt. Schon jetzt wissen wir, das war eine richtig tolle Reise! Unser Busfahrer Daniel bringt uns sicher, verteilt über den Tag, an unsere gewünschten Ausstiege, bis wir nachts wieder in Dresden ankommen. Addiert haben wir ca. 4.000 km und unzählige Seemeilen hinter uns gebracht. Abschied fällt schwer, doch wer weiß, wohin uns die nächste Reise führt und was für Abenteuer wir noch mit Eberhardt Travel erleben!?

Schlusswort

"Ich würde es wieder tun! - Schottland ist einfach großartig, mit allen Höhen und Tiefen, die dieses Land, geschichtlich, sowie auch heute oft maroden Strukturen, jedoch mit seiner atemberaubenden Schönheit, verkörpert.
Herzlichst,
Ihr Clanchief MacBee

Daniel und Sabine, sagen: "DANKE, Ihr/Sie wart eine tolle Truppe."

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