Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

02.09. – 08.09.2012, 7 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Hier trägt Mann Rock, spielt Dudelsack und isst Haggis oder Shortbread ... ein Land, in dem wir viele neue Erfahrungen sammeln und interessante Entdeckungen machen konnten.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

1. Tag
Nach einer langen aber bequemen Anreise mit dem Bus erreichten wir am frühen Abend Rotterdam, wir bestiegen die Fähre „Pride of Rotterdam" und erkundeten das Schiff. Nach dem Abendessen im Buffetrestaurant „Four Seasons" hörten wir einem Pianospieler zu, schauten uns eine Zaubershow an oder erlebten eine Live-Band im Show-Room. Müde erreichten wir schließlich unsere Kabinen und schliefen dem nächsten Tag entgegen, den wir bereits auf der Britischen Insel beginnen würden.2. Tag
Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, begaben wir uns auf den Weg nach York, einer alten Stadt, deren strategisch günstigen Standort schon die Römer erkannt hatten, die dort schon vor Jahrhunderten ein Fort angelegt hatten. Der Name allerdings kommt schon von den Wikingern, die den Ort Jorvis genannt hatten. Wir besichtigten das berühmte Minster (leider zum Großteil nur von außen, weil am Sonntag Vormittag dort Gottesdienste abgehalten werden und wir nur durch eine der Türen einen kurzen Blick hineinwerfen konnten), schlenderten durch die malerischen Gassen der Altstadt. Ein Markt mit Schmuck, Handwerkskunst und anderen netten Kleinigkeiten lud zum Verweilen ein. Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die Shambles, mittelalterliche Fachwerkhäuser in schmalen Gassen, deren obere Stockwerke sich so weit hinauslehnen, dass sich gegenüberliegende Häuser schon fast berühren. Wir verließen York, überquerten die Grenze nach Schottland und fuhren nach Gretna Green, der „Heiratsschmiede über dem Amboss". Früher gaben sich dort Minderjährige das Ja-Wort, weil das in Schottland möglich war, ohne die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Junge Leute kamen aus England, kurz hinter der schottischen Grenze heirateten sie dann. Diese Tradition wird auch heute gern fortgeführt. Während unseres Aufenthaltes in Gretna Green beobachteten wir, wie ein frisch vermähltes junges Paar sich vor der Schmiede dort fotografieren ließ.
Am Abend erreichten wir unser Hotel in Glasgow.3. Tag
Nach kurzer Fahrt aus Glasgow heraus, bei der wir die Erskine Bridge überquerten, erreichten wir Luss, einen Ort am Loch Lomond. Wir hatten Gelegenheit, zum Ufer des Sees zu gehen und die Temperatur des Wassers zu fühlen. Es gibt ein wunderbares Lied über Loch Lomond und seine schönen Ufer, dieses Lied hörten wir im Bus, während wir am See entlang fuhren.
Auf unserem weiteren Weg hielten wir an am Inverary Castle und machten eindrucksvolle Fotos von diesem historischen Bauwerk. Es wird flankiert von vier runden Türmen an jeder Ecke, ist mit Blumen geschmückt und liegt inmitten einer malerischen Landschaft.
Unser nächstes Ziel an diesem Tag war das Fischer-Städtchen Oban. Hoch über der Stadt thront ein Nachbau des Römischen Kolosseums, dass ein reicher Bankier der Stadt dereinst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichten ließ, und als Denkmal für seine Familie. Im Hafen kann man wunderbar Seafood essen, also Muscheln, Krabben, Fisch und andere Meerestiere, alles ist fangfrisch. Wir schlenderten durch die Straßen und ließen uns eine Brise vom Meer um die Nase wehen.
Dann besuchten wir das Glen Coe Visitor Centre, in dem man viel über den Clan der MacDonalds und die Entstehung des Gletscher-Tals des Flusses Coe erfahren kann, das als Tal der Tränen in die Geschichte eingegangen ist, beruhend auf einem schrecklichen Massaker an den MacDonalds. Darüber gibt es ein bewegendes Lied, auch das hörten wir später im Bus, während wir durch dieses herrliche Gletschertal fuhren.
Am Ardlui Wasserfall hielten wir für ein paar Minuten, dort gibt es eine urige typisch schottische Kneipe - The Drovers Inn - ein ausgestopfter Bär begrüßte uns und zu Hause kann man an einer Webcam beobachten, ob Geister des nachts ihr Unwesen in der Kneipe treiben (http://www.thedroversinn.co.uk/ghosts.php).4. Tag
Am Morgen steigt eine junge Frau mit Namen Katja in unseren Bus. Sie ist unsere Stadtführerin in Glasgow. Katja zeigt uns auf unterhaltsame Art „ihre" Stadt, wir erfahren eine Menge, besichtigen die berühmte Kathedrale „St. Mungo" und auch den größten Terrakotta-Brunnen Europas. Nachdem wir uns von Katja verabschiedet hatten, fuhren wir zum Falkirk Wheel, dem „Verrückten Schiffshebewerk". Schiffe werden wie in einem Riesenrad von oben nach unten oder umgekehrt transportiert, um einen Höhenunterschied zweier Kanäle von ca. 35 Metern zu überwinden. Wir waren alle beeindruckt von diesem technischen Wunderwerk. Stirling Castle war unsere nächste Station. Mit deutschen Audioguides gingen wir durchs Schloss und erfuhren viel Wissenswertes über die schottischen Könige, die einst hier gelebt hatten. In einigen Räumen gab es mittelalterliche Vorführungen in traditionellen Kleidern.
Am Abend erreichten wir unser Hotel in Grantown-on-Spey, das ein umgebautes Herrenhaus ist. Nach einem sehr leckeren 3-Gänge-Abendessen verbrachten wir dort eine ruhige Nacht.5. Tag
Der nächste Morgen führte uns zuerst nach Fort George, einer Militärfestung auf einer Landzunge am Moray Firth. Wir lernten einiges über das Leben der Soldaten dort, früher und heute. Man soll sogar von den Festungsmauern aus Delphine im Wasser beobachten können, während unseres Aufenthalts zeigte sich leider keiner im Moray Firth.
Nach Fort George erreichten wir die Clava Cairns, Steinkreise aus der Bronzezeit. Wir konnten zwischen diesen uralten Monumenten umherlaufen und einige beeindruckende Fotos machen.
Durch Inverness führte uns nun unser Weg in Richtung Loch Ness, dem See des berühmten Monsters Nessie. Am Clansmen Hotel am Westufer des Sees bestiegen wir ein Schiff der „Jacobite Cruises" und fuhren eine halbe Stunde über den See bei recht gutem Wetter, die Sonne entdeckte uns hin und wieder. Trotz genauester Beobachtung der Wasseroberfläche hatte wohl niemand aus unserer Gruppe das Glück, Nessie tatsächlich zu entdecken. Wir legten an am Urquhart Castle, der Ruine einer alten Festung. Zwischen den Ruinen kann man umherspazieren, von hier aus genießt man einen herrlichen Blick über Loch Ness. Im Besucherzentrum wird ein Film über die Geschichte von Urquhart Castle gezeigt.
Danach ging's nach Fort Augustus an der Südspitze von Loch Ness. Hier bestaunten wir den berühmten Caledonian Canal, ein Bauwerk des legendären Baumeisters Thomas Telford. In Fort Augustus gibt es mehrere Staustufen. Während unseres Aufenthaltes konnten wir beobachten, wie mehrere Boot in den Schleusen warteten, um nach oben zu gelangen. In Spean Bridge am Commando Memorial hielten wir an und fotografierten das Denkmal und die herrliche Landschaft, die von dieser Anhöhe gut zu überblicken ist. Das Commando Memorial wurde errichtet zum Gedenken an die Soldaten, die hier ausgebildet worden waren und während des zweiten Weltkriegs gefallen sind. Es gibt eine weitere Gedenkstätte dort für später Gefallene, Fotos und Tafeln auch für junge Männer, die in den letzten Jahren in Afghanistan ihr Leben verloren haben.
Durch die beeindruckende Landschaft der Highlands fuhren wir zurück zum Hotel in Grantown-on-Spey.6. Tag
Dieser Tag hatte für alle etwas zu bieten: Tiere, beeindruckende Landschaft und Alkohol. Zunächst besuchten wir die Schaffarm in Kincraig, auf der uns die Arbeit mit den Hütehunden vorgeführt wurde. Besondere Freude bereiteten unseren Gästen die Lämmer, die sie selbst mit der Flasche füttern konnten, und ein paar kleine junge Hunde, die gern von uns Besuchern auf den Arm genommen werden wollten.
Nach der Erfahrung mit den Tieren begaben wir uns hinein in die Berge der Grampian Mountains. Nach einer beeindruckenden Rundfahrt durch dieses Gebirge mit mehreren Fotostops und einer Mittagspause in Breamer erreichten wir Edradour, die kleinste Whisky-Brennerei Schottlands, eine traditionell arbeitenden Destillery. Ein deutsch sprechender Gästeführer zeigte uns den Betrieb, erklärte die Herstellung des typischen hochprozentigen Getränks, das „Lebenswasser" Schottlands. 10 Jahre alter Whisky aus dem Sherry-Fass konnte verkostet werden, ebenso ein Cremelikör, in dem dieser Whisky Verwendung findet. Am Ende des Rundgangs gab es Gelegenheit, verschiedene Whiskysorten im Shop der Brennerei zu erstehen.
Auf dem Weg zu unserem Hotel bei Edinburgh überquerten wir den Firth of Forth, die Flussmündung des Flusses Forth und bestaunten die Eisenbahnbrücke, die neben unserer Straßenbrücke den Forth überspannt. Das beeindruckende Bauwerk ist mit 25 Tonnen roter Farbe gestrichen und ist ein Meisterwerk der Technik.
Im Hotel ließen wir uns wieder ein leckeres 3-Gang-Menü zum Abend schmecken und hatten eine ruhige Nacht in Livingston.7. Tag
Zunächst fuhren wir nach Edinburgh hinein, eine örtliche Stadtführerin, Suzie, stieg zu uns in den Bus und zeigte uns viele schöne Seiten ihrer Stadt. Wir hielten am Holyrood Palace und riskierten einen Blick durchs Eisentor auf den königlichen Palast, in dem auch die Queen hin und wieder wohnt, wenn sie in Schottland ist. Im königlichen Park von Edinburgh thront ein Vulkan hoch über der Stadt, es gibt künstlich angelegte Schwanenteiche, von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick über den Firth of Forth und Edinburgh. Am Fuße des Edinburgh Castles verließen wir gemeinsam mit Suzie unseren Bus und stiegen hinauf zur Burg. Im Inneren der historischen Festung erklärte sie uns, was es alles hier zu sehen und erleben gibt, z.B. die schottischen Kronjuwelen und die One-o-clock-cannon, eine Kanone, die jeden Tag pünktlich um ein Uhr mittags abgefeuert wird, damit die Edinburgher immer die richtige Zeit wissen.
Um die Mittagszeit verabschiedete sich Suzie von uns und wir verbrachten einige Stunden Freizeit in Edinburgh, schlenderten durch die vielen Geschäfte, schleckten Eis und kauften das eine oder andere Souvenir.
Am frühen Abend fuhren wir hinaus nach Livingston, aßen im Hotel zu Abend und beendeten damit einen eindrucksvollen und erlebnisreichen Tag in Edinburgh.8. Tag
Einige unserer Gäste stiegen nicht mit uns in den Bus, sondern warteten im Hotel auf ihr Transferfahrzeug, das sie am späten Vormittag zum Flughafen bringen würde. Sie waren mit dem Flugzeug angereist und auf die gleiche Weise traten sie ihren Heimweg an.
Alle anderen Gäste fuhren mit dem Bus in Richtung Süden, heute sollten wir Schottland schon wieder verlassen. In Jedburgh besichtigten wir eine zum großen Teil zerstörte Abbey, ein ehemaliges Kloster, das früher eine wichtige Rolle in der Stadt und der Gegend gespielt hat. Heute ist es ein interessanter Ort zum Verweilen und im Audioguide den alten Geschichten über das Leben der Mönche hier zu lauschen.
Nach einem Kurzbesuch in der Altstadt von Jedburgh trafen wir am Bus ein, um unsere Reise in Richtung Süden und schließlich Hull fortzusetzen.
Einmal hielten wir noch an, am Carter Bar, das ist der Grenzpunkt zwischen Schottland und England. Der Aussichtspunkt liegt auf einer Anhöhe und erlaubt einen letzten verträumten Blick zurück auf die herrliche Landschaft Schottlands, durch die wir die letzten Tage gefahren waren. Ein Dudelsackspieler, übrigens der Weltmeister im Dudelsackspielen 2011, gab uns einige Kostproben seines Könnens und wir konnten sogar seine CD erstehen, auf der er eine bunte Mischung seiner Musik präsentiert. Mit ein wenig Wehmut im Herzen bestiegen wir wieder den Bus, um schließlich am frühen Abend in Hull an der Fähre anzukommen.
Wir bestiegen wieder die „Pride of Rotterdam" und genossen unser Abendessen im Buffetrestaurant „Four Seasons".9. Tag
Kurz nach 8 Uhr am Morgen verließen wir wohlbehalten die Fähre und fanden uns alsbald in unserem Bus wieder. Wir traten die Heimreise an, was natürlich wieder einige Stunden dauern sollte. Unsere Fahrt verlief ohne Probleme, alle Gäste erreichten pünktlich ihre Ausstiegsstellen und konnten ihre weitere Heimreise antreten.Wir verlebten eine schöne, interessante und abwechslungsreiche Reise, viele Eindrücke wollen jetzt verarbeitet werden. Wir werden sicher noch lange an unsere Reise „Das Beste von Schottland" zurückdenken.Nun freuen wir uns auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.Ihre Constanze Hölig
Reiseleiterin

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