Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness
04.08. – 12.08.2018, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh
Die landschaftliche und kulturelle Vielfalt Schottlands mit den faszinierenden Metropolen entdeckten auf einer Rundreise eine Gruppe von Eberhardt Travel.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt
Claudia Bernhardt
1. Tag Sonnabend 04.08.2018 Dresden – Amsterdam Ijmuiden
„Nach Schottland also!" Wie schon Theodor Fontane, der in seinen Reiseaufzeichnungen um 1860 begeistert vom Land ´Jenseits des Tweed´ berichtete, so reisten auch wir am heutigen Tag mit unserem Busfahrer Jens Blümlein der Firma Satra Eberhardt in den hohen Norden Großbritanniens. Die Anreise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Schottlands begann recht zeitig und führte uns über Eisenach, Kassel vorbei am Ruhrgebiet zum Hafen von Amsterdam nach Ijmuiden. Unser Schiff der DFDS „Princess Seaways" erreichten wir pünktlich am frühen Nachmittag. Nach dem Kabinenbezug stärkten wir uns beim reichhaltigen Buffet. Uns stand eine ruhige Überfahrt bevor.
2. Tag Sonntag 05.08.2018 Newcastle upon Tyne – Glasgow
Der Hadrianswall wurde unter Kaiser Hadrian zwischen Newcastle und Carlisle als römische Befestigungsmauer errichtet. Wir fuhren entlang der noch recht eindrucksvollen Zeugnisse und legten in Cawfields, einem ehemaligen milecastle einen Stopp ein. Von den noch mächtigen Mauerresten waren wir doch sehr beeindruckt. Anschließend erreichten wir den englisch-schottische Grenzortschaft Gretna Green. Der Ort ist als Zufluchtsort durchgebrannter Liebespaare und für seine symbolischen Hochzeiten in der Schmiede bekannt. Durch die Lowlands gelangten wir nach Glasgow, wo wir im GoGlasgow Urban Hotel unser Quartier bezogen.
Unsere Gruppe wurde mit den Fluggästen komplettiert, welche wir im Hotel begrüßen konnten. Aufgrund der European Championships von Glasgow und Berlin konnten wir die geplante Stadtrundfahrt nicht durchführen, da die Straßenradwettkämpfe in der Stadt ausgetragen worden. Alternativ besuchten wir den schönen botanischen Garten von Glasgow. Dieser Garten feierte 2017 sein 200jähriges Bestehen. Neben den zahlreichen Pflanzen und Bäumen konnten wir den bekannten Kibble Palace bewundern. Dieser ehemalige Wintergarten von Herrn Kibble wurde vom Loch Long nach Glasgow verschiff und ist nun mit Baumfarnen bepflanzt. Nach dem Langen sitzen im Flugzeug und Bus war ein Spaziergang durch die Parkanlage sowie die zahlreichen Gewächshäuser richtig wohltuend. Der blaue Himmel trug seinen Teil zum Genießen bei. Zurück im Hotel erwartete uns das Abendessen.
3. Tag Montag 06.06.2016 Tagesausflug Oban
Bei leichtem Regen begannen wir unseren Tagesausflug nach Oban. Am Loch Lomond, dem größten Binnensee Großbritanniens legten wir einen Stopp in dem wohl schönsten Ort am See in Luss ein. Trotz der Wolken war die schottische Landschaft schon jetzt beeindruckend und die Vorfreude auf das Kommende kaum zu bändigen. Vom Aussichtspunkt „Rest and be thankful" im Argyll Forest Park konnten wir zwar nur ein schottisches Foto schießen, aber den Namen durchaus nachvollziehen. Inverary, ein hübscher Ort mit weißgekalkten Häusern am Ufer des Loch Fyne war unser nächster Aufenthalt. Leider erkundeten wir die Ortschaft bei Regen. Das Schloss, dem Sitz des Campbell-Clans befand sich unweit des Zentrums.
Vorbei an der Ruine von Kilchurn Castle sowie dem Pass of Brander, eine baumlose Schlucht zwischen Loch Awe, den längsten Binnensees Schottlands und Loch Etive erreichten wir Oban. In diesem betriebsamen Ort an der gleichnamigen Bucht verbrachten wir unsere Mittagspause mit Fish and Chips. Und endlich zog es auf und die Sonne ließ sich blicken, wie vorhergesagt. Die frechen Möwen ließen auch keinen Versuch aus, etwas von unserem Fish & Chips abzubekommen. Zur Verdauung nutzten einige die Möglichkeit zum McCaig´s Tower hinauf zu Laufen. Auf Initiative eines Bankiers wurde die Nachbildung des Kolosseums in Rom errichtet. Auf diese Weise wollte er die Arbeitslosigkeit 1897 in Oban bekämpfen und gleichzeitig seiner Familie ein Denkmal setzten. Nach seinen Tod blieb dieses Projekt allerdings unvollendet.
Im Glencoe umgeben von rauen und eindrucksvollen Bergen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Aufgrund des Massakers von Glencoe, bei dem 1692 Mitglieder der Familie MacDonald auf brutale Weise getötet wurden, wird das Tal auch „Tal der Tränen" genannt. Der Kreis unseres heutigen Ausflugs schloss sich in Tarbet am Loch Lomond. Jetzt konnten wir einen schönen Blick auf den See genießen. Mit vielen landschaftlichen Eindrücken fuhren wir zurück nach Glasgow.
4. Tag Dienstag 07.08.2018 Glasgow – Stirling Castle – Newtonmore
Gestärkt durch das recht gute internationale Frühstück holten wir als erstes unsere Stadtrundfahrt nach. Unser Gästeführer Fraser Gordon zeigte uns mit viel Humor die Hauptsehenswürdigkeiten der größten Stadt Schottlands. Während unserer Rundfahrt sahen wir die Kathedrale des Heiligen Mungo, George´s Square, die alte Teppichmanufaktur sowie Kelvingrove Park.
Nach der ausgiebigen Besichtigung der St. Mungo Kathedrale traten wir die Weiterreise nach Stirling Castle an. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie vieles aus der langen und ereignisreichen schottischen Geschichte erzählen können. Die einstige königliche Residenz war hart umkämpft während der Unabhängigkeitskriege, da sie als mächtigste und am schwersten einzunehmende Festung Schottlands galt. Wer Stirling besaß regierte in Schottland. Als die Stewarts auf den Thron gelangten, wurde Stirling Castle ständige königliche Residenz. Das Haus Stewart prägte diesen königlichen Burgflecken über viele Jahrhunderte. In dieser Zeit wurde Stirling Palace als Meisterwerk der Renaissance errichtet. Maria Stuart wurde in der alten Schlosskapelle zur Königin gesalbt. Der Blick auf die umliegenden Hügel sowie das National Wallace Monument waren faszinierend.
Die Weiterreise führte uns vorbei an Perth und durch das Taytal nach Pitlochry am Fluss Tummel. Hier legten wir einen kurze Komfortpause ein und unternahmen gleichzeitig einen kleinen Bummel durch das hübsche viktorianische Städtchen.
Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir am Blair Atholl Castle vorbei. Der Herzog verfügt noch über die einzigste Privatarmee der britischen Inseln, die Atholl Highlander.
Unser typisch schottisches Balavil Hotel in Newtonmore begrüßte uns sehr herzlich. Den Abend konnten wir bei Livemusik in der Bar oder auf der Suche nach den Katzen ausklingen lassen. Newtonmore ist bekannt für das Wildkatzenzentrum. Im Ort sind verschiedene Katzenmodelle verstreut und warten darauf entdeckt zu werden.
5. Tag Mittwoch 08.08.2018 Tagesausflug Loch Ness
Am Anschluss gingen wir auf die Suche nach Nessie. Während unserer Schifffahrt zum Urquhart Castle genossen wir die wunderschöne Hügel- und Berglandschaft um den Loch Ness. Die Burgruine von Urquhart Castle kann auf eine bewegte Vergangenheit als Bestandteil der Great-Glen-Verteidigungslinie zurückblicken.
Ein Mönch sah im 8. Jahrhundert als erster das berühmte Seeungeheuer. Trotz zahlreicher Expeditionen, z. T. mit schwerer Ausrüstung wie U-Booten, Hubschraubern und Sonarortungsgeräten, konnte das Geheimnis um Nessie nicht gelüftet werden. Auch wir konnten keinen Blick auf Nessie erhaschen.
An der Schleusentreppe in Fort Augustus hatten wir aufgrund des Schauers nicht richtig Lust beim Schleusen zu zuschauen. Der Blick auf den höchsten Berg Großbritanniens - Ben Nevis (1344 m) war vom Commando Memorial leider auch etwas getrübt, aber, aber die Naturkulisse war schon beeindruckend. Der Ben Nevis hatte wie so oft eine Nebelkappe. Die Rückfahrt führte uns durch das Glen Laggan, eines der atemberaubendsten schottischen Landschaften. Mit diesem unvergesslichen Eindruck fuhren wir nach Newtonmore zurück.
6. Tag Donnerstag 09.08.2018 Newtonmore – Cairngorm Mountains – Livingston
Heute erwartete uns bei sonnigem Wetter eine der spektakulärsten Straßen durch die Grampion Mountains. Durch den Cairngorm Nationalpark gelangten wir in das königliche Deevalley. Unterwegs legten wir verschiedene Fotostopps ein sowie einen Halt in Tomintoul, der höchstgelegenen Ortschaft im Nationalpark. Sie befindet sich auf ca. 350 m und ist durch das gut bestückte Whiskygeschäft mit der größten Whiskyflasche der Welt (105,3 Liter) bekannt. Nach einem Blick auf Corgarff Castle und dem Spaziergang über die steile Weak Bridge erreichten wir das königliche Deetal bei der königlichen Sommerresidenz Balmoral Castle. In Braemar legten wir unsere Mittagspause und genossen königlich Fish & Chips. Die A93, die höchstgelegene Nationalstraße Großbritanniens führt über uns nach Pitlochry.
Hier wurden wir von Olivier und Max zur Führung in der Bell´s Blair Atholl Whiskybrennerei erwartet. Während der Führung lernten wir den Herstellungsprozess des Whisky´s kennen. Natürlich konnten wir am Ende auch einen „dram" (Schluck) probieren.
Unser letzter Stopp des heutigen Tages galt den Firth of Forth Brücken. Wir bewunderten bei schönstem Wetter sowohl die alte Eisenbahn- und Straßenbrücke als auch die neue Dreimastschrägseilbrücke über den Forth. Unsere letzte Übernachtung war das Mercure Hotel in Livingston.
7. Tag Freitag 10.08.2018 Tagesausflug Edinburgh
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Die Stadtrundfahrt mit unserem Gästeführer Tilman begannen wir am Waterloo Place. Den ersten Stopp legten wir an der königlichen Residenz Holy Rood Palace und dem schottischen Parlamentsgebäude ein. Da die Royal Mile völlig überfüllt war, gelangten wir über die Cowgate zum Grassmarket. Anschließend erreichten wir die Neustadt, welche planmäßig angelegt wurde. Durch die Altstadt mit den ersten Hochhäusern Europas gelangten wir zum Schloss von Edinburgh. Pünktlich um 13:00 Uhr hörten wir den Schuss aus der Ein-Uhr-Kanone auf der Esplanade.
Im Schloss konnten wir die königlichen Gemächer, in denen der Sohn von Maria Stuart zur Welt kam, die Kronjuwelen, das Kriegsmahnmal sowie die St. Margarets Kapelle besichtigen. Die Besichtigung der Kronjuwelen mit dem Stone of Destiny war sicherlich eines der Höhepunkte während des Aufenthaltes in der Burg. Bei der anschließenden Freizeit erkundeten wir ausführlich das Schloss, erstanden die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen und besuchten die Altstadt. Mit vielen Erlebnissen aus der schottischen Hauptstadt fuhren wir zum Abendessen in den Pub „Mush Tun". Während unseres Aufenthaltes im Pub regnete es sich nochmal richtig ab, um dann den ganzen Abend trocken zu bleiben. Gestärkt fuhren wir zurück in die Altstadt und bekamen zum Glück für unseren Bus einen Parkplatz. Mit vielen anderen Besuchern erklommen wir nochmals die Esplanade vor dem Schloss, um das berühmte Royal Edinburgh Military Tattoo zu besuchen. 2011 wurde eine neue Tribüne für diesen Anlass gebaut, welche alljährlich für dieses Ereignis aufgebaut wird. Seit 1950 findet das Tattoo (Zapfenstreic) mit internationalen Militärkapellen, Musikkorps und Tanzgruppen statt. Bei der diesjährigen Show waren neben zahlreichen Dudelsackbläsern und schottischen Tanzgruppen auch Darbietungen aus dem Oman, Tschechien, Mexiko, Malavi, USA und der Schweiz zu sehen. Aufgrund des 100jährigen Bestehens der Royal Air Force drehte sich vieles um die drei Sparten Army, Navy und Air Force. Die einzelnen Vorführungen zogen alle Gäste in ihren Bann. Diese phantastische Show wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Zurück im Hotel freuten wir uns allerdings auch auf unser Bett.
8. Tag Samstag 11.08.2018 Edinburg – Jedburgh – Newcastle upon Tyne
Unsere beginnende Heimreise führte uns durch die Borders, die schottische Grenzlandregion. Die Hauptsehenswürdigkeit sind die malerischen Überrest der Jedburgh Abtei, eine der vier großen Grenzlandabteien, die im 12. Jahrhundert gegründet und im 16. Jahrhundert zerstört wurden. Bemerkenswert sind zwei normannische Torbogen, die Arkaden im dreistöckigen Hauptschiff und das Maßwerk der Fenster sowie die Reste der Klosteranlage. Auf der Passhöhe Carter Bar verabschiedeten wir uns bei strahlendem Sonnenschein von Schottland. Dieser wunderbare Blick von Carter Bar auf die Cheviot Hills „ist ganz echtes Schottland" und „für einen Schotten genauso einmalig und unverwechselbar wie die weißen Felsen von Dover für einen Engländer". (Zitat von H.Morton)
Durch den Northumberland Nationalpark gelangen wir nach Newcastle zu unserer Fähre von DFDS. Heute freuten wir uns alle auf das leckere Buffet zum Abendessen.
9. Tag Sonntag 12.08.2018 Ijmuiden / Amsterdam – Dresden
Nach einer ruhigen Überfahrt setzen wir unsere Heimreise über Amsterdam und Utrecht nach Deutschland fort. Mit unseren Erinnerungen an „Das Beste von Schottland" im Gepäck freuten wir uns auch wieder auf unsere Heimat.
Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie mit uns gereist sind, wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und bleiben Sie immer neugierig, um mit uns noch viele andere Reiseziele zu entdecken.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf, Sie wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.
Ihre Busfahrer Jens Blümlein sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt
