Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

08.09. – 14.09.2024, 7 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Wilde, einsame Natur in den Highlands, karge Landschaften überzogen von Heidekraut, Moosen und Farnen, Burgen und Klosterruinen, die von der langen schottischen Geschichte erzählen, das Loch Ness mit seinem Monster – all das und noch viel mehr haben wir auf unserer Schottland – Rundreise erlebt.
Ein Reisebericht von
Alicia Eckert
Alicia Eckert

Anreise nach Amsterdam

Wir mussten heute sehr früh los um rechtzetig zum Amsterdamer Fährhafen zu kommen. Mit einigen Pausen unterwegs kamen wir gegen 15.30 Uhr an. Und dann noch schnell einchecken und bald schon legte die Fähre ab. Später, bereits auf offener See gab es ein leckeres Abendbuffet, mit dem wir den langen Tag ausklingen lassen konnten.

Von Newcastle nach Glasgow

Mit der Fähre von Amsterdam nach Newcastle kamen wir heute am Morgen im dichten Nebelin der nordenglischen Stadt an. An Bord gab es noch Frühstück und so waren wir für den Tag gut gerüstet, nur noch auschecken, dann zu Fuß zu unserem Bus und schon ging es weiter in Richtung der Grenze zwischen England und Schottland.
Newcastle ist die nördlichste Großstadt Englands und liegt am Nordufer des Tyne, An der Stelle der heutigen Stadt stand in römischer Zeit das Kastell Pons Aelius, eine der römischen Festungen entlang des Hadrianswalles, der ein römisches System der Grenzbefestigung nahe der heutigen Grenze zwischen Schottland und England war.
Gleich beim ersten Zwischenstopp lernten wir eine Besonderheit aus der schottischen Geschichte kennen: hier durften minderjährige ohne Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten heiraten, also kamen viele aus England nach Gretna Green, das gleich an der Grenze liegt und schlossen die Ehe, oft zum Ärgernis ihrer Familien. Die Hochzeiten fanden in einer Schmiede statt und mit Hammerschlägen wurde die Zeremonie abgeschlossen. Auch heute noch kann man in Gretna Green heiraten, und zwar ganz offiziell. Wie auf Bestellung kam während wir da waren eine Kutsche mit einem Hochzeitspaar angefahren und wir konnten es bestaunen.
Am Nachmittag stand dann die Universitäts- und Kathedralenstadt Glasgow auf dem Programm. In den letzten Jahrzehnten hat sich Glasgow sehr gewandelt - von einer krisengeschüttelten Stadt hin zu einem modernen Wissenschafts- und Dienstleistungszentrum.
Am frühen Abend checkten wir im Hotel Premier Inn ein und ließen beim Abendessen unseren ersten Tag in Schottland Revue passieren. Unser Hotel liegt zentral, also stand einem Abendspaziergang nichts im Wege.

Am Loch Lomond, in Oban und Inverary

Wir übernachten heute zwar noch in Glasgow, aber den Tag verbrachten wir in der malerischen Natur. Unsere Rundreise führte uns zunächst zum Loch Lomond, dem größten See Schottlands. An seinem westlichen Ufer entlang führt die Straße, die in die Highlands führt, wir machten natürlich einen Zwischenstopp um den See mit seinen vielen aus dem Wasser ragenden Inselchen zu bestaunen und zu fotografieren.
Danach ging es weiter, zunächst Richtung Norden, dann westlich am Kilchurn Castle vorbei um nach Oban zu kommen. Dabei tauchten wir sehr schnell in die einzigartige Szenerie der Highlands ein, fuhren durch einsame Bergtäler und genossen das Farbenspiel der Natur.
Oban liegt an der schroffen und zerklüfteten Atlantikküste, das Städtchen selbst ist aber gemütlich, die eine Hälfte der Gruppe unternahm zuerst einen kleinen Stadtrundgang, während die andere in der Oban Distillery in die Geheimnisse der Whisky-Herstellung eingeführt wurde. Nach dem Besuch der Brennerei fuhren wir weiter.
Als nächstes führte uns die Rundreise nach Inveraray, das zu den bekanntesten Orten im Nordwesten der Highlands gehört. Hier steht das imposante Inverary Castle, wir besichtigten es von außen bei typisch schottischem Wetter, danach machten wir noch einen Abstecher nach Inverary. Diese kleine Stadt hat eine ungewöhnliche Geschichte, sie wurde als Planstadt im 18.Jh. erbaut, nachdem der ursprüngliche Ort abgerissen wurde, weil er die Aussicht auf den Meeresarm Loch Fyne störte, die die Herzöge von Agryll, von ihrem Castle aus für sich beanspruchten. Auch hier schauten wir uns ein wenig um und ausgestattet mit den Impressionen dieses Tagesausflugs kehrten am Abend in unser Hotel in Glasgow zurück.

Stirling Castle – Glen Coe – Fort William

Am Morgen verließen wir das Premier Inn Hotel in Glasgow in Richtung Stirling. Stirling wird oft als „Tor zum Hochland“ bezeichnet, da hier die flache Hügellandschaft des schottischen Tieflands auf die steilen Hänge des Hochlands trifft. Aber im Mittelpunkt unseres Interesses lag eher das Stirling Castle. Das Schloss spielte aufgrund seiner strategisch günstigen Lage am Fluss Forth eine wichtige Rolle in der Geschichte Schottlands und wurde mindestens sechzehnmal belagert oder angegriffen. Die Königsfamilie des Stuarts hatte hier lange das Sagen, auf diesem Schloss fand 1543 die Krönung der tragischen Heldin Maria Stuart statt, allerdings kaum von ihr selbst wahrgenommen, da sie noch im Säuglingsalter war.
Nach dem Besuch im Schloss Stirling fanden wir uns schnell in den Highlands wieder und fuhren durch Glen Coe, das schottische Tal der Tränen. In dem grandiosen Naturwunder spielten sich in der Geschichte des Landes dramatische Szenen ab, während der schottischen Aufstände gegen die englischen Machthaber kam es hier 1692 zu einem Massaker.
Der Ort, den wir anschließend besuchten, wurde als englischer Militärstandort gegründet, um die Highlands zu befrieden. Heute ist Fort William ein hübsches Städtchen, das zu einem Bummel einlädt.
Für die nächsten zwei Übernachtungen wurden wir im Macdonald Resort in Aviemore erwartet. Hier erlebten wir die beeindruckende Highland-Kulisse besonders intensiv.

Fort George – Bootsfahrt auf Loch Ness – Urquhart Castle – Fort Augustus

Mit einer Unterbringung mitten in den Highlands waren wir heute gut vorbereitet auf die weiteren Erkundungen dieser einzigartigen Landschaften und historischer Stätten. Bei kaltem, aber meist sonnigem Wetter konnten wir gleich nach dem Frühstück mit dem Programm beginnen.
Zuerst besuchten wir Fort George. Fort George ist eine Festung aus dem 18. Jahrhundert und liegt nordöstlich von Inverness auf einer Landzunge am Moray Firth. Sie erinnert an die dramatischen Ereignisse des Jakobitenaufstands von 1745/46, der gegen die englische Herrschaft gerichtet wr, die danach erbaute Festung sollte dem schottischen Widerstand ein für allemal ein Ende setzen.
Als nächstes fuhren wir nach Inverness, in die nördlichste „City“ des Vereinigten Königreichs, Inverness hat als einzige Stadt in der Region diesen Status. Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, wenngleich nicht so grausam wie von William Shakespeare geschildert. Macbeths Burg gibt es längst nicht mehr, an ihrer Stelle steht ein Neubau aus dem 19. Jh., in dem Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind.
Nach dem Besuch in Inverness erwartete uns ein wahres Highlight, das bei keiner Schottland-Reise fehlen darf – eine Bootsfahrt auf dem sagenumwobenen Loch Ness. In den Tiefen des dunklen Wassers soll ein Seeungeheuer leben, das Nessie genannt wird. Was allerdings sicher ist, ist die Tatsache, das Loch Ness der zweitgrößte See Schottlands ist und aufgrund seiner Tiefe von über 200 m das größte Wasservolumen aller schottischen Seen hat. Am Ufer des Sees liegt Urquhart Castle, diese malerische die Burgruine besichtigten wir nach der Bootsfahrt.
Auch im weiteren Verlauf des heutigen Tages blieb das Wasser das beherrschende Thema, denn als nächstes fuhren wir in das am südlichen Ende von Loch Ness gelegene Fort Augustus. Erbaut wurde es von den Engländern wie die anderen militärischen Einrichtungen im 18. Jh. mit der Zielsetzung, die Highlands zu befrieden, heute ist es aber vor allem wegen der bautechnisch interessanten Schleusentreppe bekannt, die einen Teil des Kaledonischen Kanals bildet. Diese Meisterleistung der Ingenieurskunst haben wir uns noch angesehen, bevor wir zurück zu unserem Highland-Hotel gefahren sind.

Von den Highlands zu den Lowlands

Mit dem Ziel Edinburgh verließen wir heute nach dem Frühstück Aviemore. Der Weg führte uns durch die Cairngorms, die auf gälisch als „das rote Gebirge“ bezeichnet werden. Diese Berggruppe mit einigen über 1000 m hohen Gipfeln ist Teil der Grampians Mountains im Nordosten von Schottland und wurde zum Nationalpark erklärt. Landschaftsprägend sind hier die heidebewachsenen Hochflächen, die tiefschwarz schimmernden Seen und die zahlreichen Hochmoore und Wälder.
Unsere heutige Mittagspause machten wir in Pitlochry. Es ist ein freundlicher Ort mit vielen schönen Häusern, der seine Gäste mit dem gälischen Gruß am Ortsrand "Ceud mìle fàilte" - 100.000 Willkommen" empfängt. Während des Rundgangs haben wir uns auch die alte Mühle und den kleinen Bahnhof angesehen.
Den nächsten Zwischenstopp haben wir in Dunkeld eingelegt, hier steht eine teilweise im 16.Jh. zerstörte Kathedrale. Mitten im Park, am Ufer des Tays gelegen bietet sie ein tolles Fotomotiv.
Eigentlich wollten wir noch den Scone Palace von außen besichtigen, aber eine spontane kostenlose, kurze Besichtigung ist nicht mehr möglich, so begnügten wir uns als Zaungäste mit einer schnell erworbenen Fotolizenz und fuhren weiter.
Auf dem Weg nach Süden fuhren wir dann über eine imposante Brücke, die Queensferry Crossing, die einen Blick über den mehr als 50 m tiefer liegenden Firth of Forth ermöglicht. Diese Meeresbucht trennt die nördlichen Regionen Schottlands von den südlichen mit der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Hier checkten wir im Mercure Edinburgh Haymarket Hotel ein. Am Abend erwartete uns ein buntes Programm mit schottischer Musik und einem typischen Abendessen.

Edinburgh

Da unser Hotel zentral gelegen ist, gelangt man schnell zum Edinburgh Castle, zu der für die Geschichte Schottlands so wichtigen Burg. Sie thront auf einem Hügel über der Altstadt. Unser Guide Beryl hat uns während der Besichtigung viel Interessantes über die Geschichte der Burganlage erzählt. Aber in Edinburgh gibt es auch eine Neustadt, dieser Bereich, der vor ungefähr zweihundert Jahren in der viktorianischen Zeit entstanden war, steht für die Modernität Edinburghs. Hier befinden sich die meisten Museen und andere repräsentative, im klassizistischem Stil erbauten Gebäude wie die Königsresidenz Palace of Holyroodhouse. Diesen Bereich haben wir im Rahmen der Stadtrundfahrt erkundet. Am frühen Nachmittag ging es zu Fuß zur Burg, die wir individuell besichtigen konnten. Der restliche Teil des Nachmittags stand dann zur freien Verfügung.
Und am Abend konnten wir bei einem Pubbesuch in Ghillie Due noch einmal die typischen Haggis und andere Spezialitäten der schottischen Küche probieren.
Morgen werden wir noch die Klosterruinen von Melrose und Jedburgh besuchen und am Nachmittag geht es dann mit der Fähre von Newcastle zurück nach Hause.

Schlusswort

Liebe Gäste, es war mir eine Freude, Sie auf der Reise nach Schottland zu begleiten! Es hat Spaß gemacht mit einer so sympathischen, unkomplizierten und wissbegierigen Reisegruppe unterwegs zu sein. Alles Gute für Sie, ich hoffe, wir sehen uns mal wieder!
Ihre Alicia Eckert

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