Reisebericht: Rundreise Südschweden und Insel Bornholm

15.07. – 21.07.2013, 7 Tage Rundreise Kopenhagen – Malmö – Kalmar – Öland – Ystad – Bornholm


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Im Juli 2013 gingen Eberhardtreisegäste auf eine Entdeckungstour zu den Wikingern.
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Montag, 15. Juli 2013 – Auf nach Kopenhagen


Die Reise zu den Wikingern begann mit pünktlichen Zustiegen in Dresden, Döbeln und Leipzig. Eine erste Pause wurde an der Raststätte Köckern eingelegt.
Bei der Weiterfahrt kamen wir in die Nähe des "Dessau - Wörlitzer Gartenreiches", einer von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt - Dessau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegten Parklandschaft. Sie ist seit 2000 Teil des UNESCO - Weltkulturerbes.
Weitere Einstiege erfolgten bei Coswig Anhalt und an der Raststätte Linumer Bruch.
Hier ergab sich auch ein erster Zusammenhang zu unserer Reise nach Schweden. Es fand 1675 die Schlacht bei Fehrbellin statt. Sie war ein Gefecht im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg und endete mit einem ersten eigenständigen Sieg der Brandenburger.
Auf uns wartete jedoch die Fähre von Rostock-Warnemünde nach Gedser und so machten wir keinen Abstecher mehr. Mit einer Servicepause an der Raststätte Recknitz erreichten wir pünktlich den Fährhafen und setzten nach Gedser über. Bei der Weiterfahrt nach Kopenhagen wurde in Alslev die in Dänemark erhobene Straßengebühr entrichtet und noch eine Pause an der Farö-Brücke eingelegt.
Diese 1984 in Betrieb genommene Brücke überquert den Storstrom und ist Teil der sogenannten Vogelfluglinie, eine Verbindung zwischen den Großräumen Kopenhagen und Hamburg.
Ca. 18.30 Uhr waren wir am Hotel und uns erwartete ein leckeres Abendbüffet, aber auch erstaunliche Preise für das Bier dazu - 0,5 l gegen 9 Euro . Ein guter Grund, kein zweites mehr zu trinken und ins Bett zu gehen.

Dienstag, 16. Juli 2013 – Auf nach Malmö


Nach Frühstück und Gepäckverladung fuhren wir direkt mit unserem Bus in das Zentrum von Kopenhagen. Hier erwartete uns am Tivoli die örtliche Reiseleiterin Karin. Mit ihr lernten wir auf unserer Stadtrundfahrt die Börse, das Rathaus, Schloß Amalienborg, die kleine Meerjungfrau und auch Schloß Christiansborg kennen.
Im Freizeitteil unternahm ein großer Teil der Reisegruppe eine etwa einstündige Bootsfahrt und lernte Kopenhagen aus einer anderen Perspektive kennen. Andere bummelten durch Straßen und Gassen oder besuchten noch ein Museum.
Am Nachmittag passierten wir die Öresundverbindung nach Schweden. Drodgentunnel, die künstlich geschaffene Insel Peberholm und die weltweit längste Schrägseilbrücke für einen kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr sind eindrucksvolles Ergebnis menschlichen Schaffens. Ca. 18000 Fahrzeuge und 200 Eisenbahnzüge nutzen täglich diese Verbindung.
In Malmö erwartete uns die Stadtführerin Rosemarie. Sie stellte ihre Stadt mit viel Witz vor. Beeindruckend war die Bautätigkeit im Hafengelände und auch das höchste Gebäude Skandinaviens - Turning Torso.
Die Stadtrundfahrt endete an unserem Comfort - Hotel in Malmö. Hier gab es bald das Abendessen und einige Reisegäste nutzten anschließend noch die Gelegenheit, einen Bummel durch die Fußgängerzone im Zentrum zu unternehmen.

Mittwoch, 17. Juli 2013 – Auf nach Kalmar


Aufgehoben in einer gelungenen Kombination von alter und moderner Architektur nahmen wir unser Frühstück im Hotel ein. Im Anschluß fuhren wir nach Lund, der sogenannten Studentenstadt - mehr als 1/3 der Einwohner sind Studenten- und 990 n. Chr. vom dänischen Wikingerkönig Gabelbart gegründet.
Sachkundig wurden wir bei einer Führung durch den Dom mit seiner Geschichte und seiner Bedeutung vertraut gemacht. Der Dom zu Lund zählt zu den hervorragendsten Beispielen romanischer Baukunst.
Anschließend ging unsere Weiterfahrt zum Bosjökloster. Vom gegenwärtigen Besitzer persönlich begrüßt und geführt lernten wir ein Kleinod Südschwedens kennen.Das Kloster wurde 1080 von Benediktinern gegründet, während der Reformation des 16. Jahrhunderts geschlossen, gelangte schließlich in den Privatbesitz einer Familie Beck und ist seit 1908 im Besitz der Familie Bonde, die es heute noch besitzt und bewirtschaftet. Hier wurde von einigen Reisegästen auch ein kleiner Imbiss zur Mittagszeit eingenommen.
Dann ging die Fahrt in Richtung Växjö. Die Stadt gilt als Hauptstadt des sogenannten Glasreiches. Der dominierende Dom aus dem 14. Jahrhundert und ein an seiner Ostseite stehender Runenstein waren für uns Anlaß, in die Stadt hineinzufahren und eine kleine Pause einzulegen. Immerhin sind Runensteine Erinnerungen z.B. aus der Wikingerzeit (9.Jh.) an Verstorbene, an Gefallene oder auch Denkmäler damaliger eigener Leistungen.
Nun warteten Elche auf uns und wir wollten ihnen einmal ganz nahe sein. Im Elchpark Kosta gelang das auch, sogar füttern ließen sich die Tiere. Kenneth bot eine realitätsnahe Vorstellung vom Verhalten der Tiere in der Brunft. Er ließ uns auch wissen, das täglich 15 Elche bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Ein äußerst interessanter Besuch im Elchpark.
Nach ca. einer Fahrstunde erreichten wir unser Hotel in Kalmar.
1397 gründeten in Kalmar Vertreter Dänemarks, Norwegens und Schwedens die sogenannte Kalmarer Union - ein politisches Bündnis unter dänischer Vorherrschaft für rund eineinhalb Jahrhunderte.
Nach dem Abendessen unternahmen einige noch einen Stadtspaziergang, andere nahmen noch einen Drink oder gingen zu Bett.

Donnerstag, 18. Juli 2013 – Auf nach Öland


Zunächst nahmen wir unser Frühstück ein und fuhren dann nach Kalmar zum Touristenbüro. Hier trafen wir Siegfried, unseren örtlichen Reiseleiter für die Tagestour auf der Insel Öland. Er besuchte mit uns zunächst den südlichen Teil der Insel und machte uns mit der Geschichte des öländischen Kalksteins vertraut.
Die kulturhistorische Bedeutung von Kalkstein für Öland darf nicht unterschätzt werden. Bereits in der Eisenzeit (9.-11.Jh.n.Chr.) wurde Kalkstein gebrochen und nach seiner Bearbeitung in andere Ostseeländer geliefert. Auch in deutsche Gebiete, in denen damals viele Kirchenbauten entstanden.
Schweden hat 14 Stätten, die von der UNESCO als Weltkultur- bzw. Weltnaturerbe eingestuft sind, darunter auch die Agrarlandschaft Südölands.
Wir besuchten das Kalksteinplateau Möckelmossen.
Etwas später dann entstand an den denkmalgeschützten Windmühlen unser Gruppenfoto.
Von Tagesbeginn an begleitete uns ein herrliches Sommerwetter. Es lag also nahe, einen Badeaufenthalt einzulegen. Das machten wir nördlich von Borgholm, in Köpingbaden.
Im Anschluß fuhren wir nach Borgholm und konnten dort einen Bummel unternehmen.
Der letzte Teil unserer Ölandtour gehörte einem Fotostopp am Schloß Borgholm - einer einst wichtigen Verteidigungsanlage des schwedischen Reiches, die nach einem Brand im Jahr 1806 heute nur noch eine beeindruckende Ruine darstellt - und der Besichtigung von Schloß Solliden. Das Schloß ist Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie und wurde von der Urgroßmutter des heutigen Königs Carl XVI Gustaf errichtet. Es befindet sich im Privatbesitz der Königsfamilie.
Der bisherige Tag auf Öland wurde mit einem kleinen Sektempfang durch den Reiseleiter abgerundet.
Nach einem Stopp am Schloß Kalmar und der Verabschiedung von Siegfried ging es zurück zum Hotel. Hier warteten erst das Abendessen und dann das Hotelbett auf uns.

Freitag, 19. Juli 2013 – Auf nach Ystad und Bornholm


Nach dem Frühstück bei bestem Sommerwetter in Kalmar startend, führte die Strecke zunächst die Europastrasse 22 entlang und an Karlskrona vorbei nach Mörrum. Diesen Ort mit einem der bekanntesten Lachsflüsse Schwedens wollten wir schon kennenlernen. Für einen Fischimbiss, für eine Fotoaufnahme, für einen Bummel am Fluß entlang und natürlich war auch wieder ein WC in der Nähe nahmen wir uns Zeit.
1992 wurde in Mörrum ein Museum mit Forschungszentrum eingeweiht, das ganz dem Lachs und dem Lachsfang gewidmet ist. Auch im Stadtwappen spielt der Lachs eine wichtige Rolle, er ist gleich dreimal darin enthalten.
Weiter ging die Fahrt nach Ystad. Hier wartete Uta auf uns und begab sich mit der Gruppe auf die Spuren des Kurt Wallander in Ystad. Seit Beginn der 90ziger Jahre haben die Kriminalromane (und deren Verfilmungen) von Henning Mankell  diese Stadt zu einem richtigen Pilgerort werden lassen.
Mit einer schnellen Katamaranfähre setzten wir dann von Ystad nach Bornholm über und bezogen unser Quartier für die nächsten zwei Nächte im Hotel Ryttergarden. Nach dem Abendessen unternahmen noch einige der Reisegäste einen Bummel zum nahen Strand.

Sonnabend, 20. Juli 2013 – Auf zur Bornholmrundfahrt


Mit tollem Wetter und guter Stimmung starteten wir nach dem Frühstück zunächst zur Nylars Kirke, eine von vier auf Bornholm existierenden Rundkirchen. Zur Kirche gehört ein freistehender Glockenturm mit einem unteren Stockwerk aus Feldsteinen und einem oberen Stockwerk aus Fachwerk - man nennt das auch gewöhnlicher Bornholmer Typ.
Nächster bedeutender Ort auf Bornholm war die auf einem abgesonderten Felsen an der nordwestlichen Spitze liegende größte Burgruine Skandinaviens - Hammershus. Die ältesten Anlagenteile stammen mindestens aus der Zeit um 1250, wo der Erzbischof von Lund gegen den dänischen König in den Streit zog.
Ein landschaftliches Meisterstück hat die Natur auf Bornholm - auch Perle der Ostsee genannt - ohnehin abgeliefert und einen Teil davon haben wir uns vor dem Heringsimbiss in Hasle noch mit der engen Kluft bei Jons Kapel angesehen. Und das letzte beeindruckende Tageserlebnis war dann nach dem Besuch der Osterlars Kirke der wunderschöne Strand von Dueodde. Grund genug, den Tag wieder mit einem Schluck Sekt abzurunden, zu dem der Reiseleiter einlud. Nach dem Abendessen gingen noch einmal einige Reisegäste zum Strand. Der Sonnenuntergang war für 21.21 Uhr angekündigt.

Sonntag, 21. Juli 2013 – Auf nach Hause


Ein letztes Frühstück auf Bornholm und nach der Gepäckverladung fuhren wir nach Ronne. Hier, im Hauptort von Bornholm, unternahmen wir noch einen kleinen Sonntagsmorgenspaziergang. Die Stadt ist im 13. Jh. an einem Naturhafen zwischen zwei Riffen entstanden. Man lebte recht gut vom Handel, besonders auch von dem mit deutschen Kaufleuten aus Greifswald. Die Kirche ist 1915 - 1918 erbaut worden, nur in der nordöstlichen Ecke ist romanisches Mauerwerk erhalten. Die jetzige Kirche nimmt also den Platz einer Vorgängerin ein. Ein schöner Stadtteil mit Gebäuden um 1800 liegt um die gewundene Strasse Vimmelskaftet und auch das 1823 erbaute Theater liegt in der Nähe. Es ist das älteste private Theater Dänemarks und pflegt die sogenannte Bornholmer Mundart.
Schließlich fuhren wir zum Fährhafen, dann auf die Fähre und hatten nunmehr auf der Fahrt nach Sassnitz 3,5 Stunden Zeit, alle bisherigen Eindrücke ein wenig zu sortieren.
Pünktliches Landen in Sassnitz und ein flüssiger Verkehr nach Süden sorgten für eine entspannte Heimfahrt. Alle Reisegäste erreichten die Ausstiegsstellen planmäßig und auch die Transferfahrzeuge standen schon bereit.
Alle guten Wünsche für Sie, bleiben Sie gesund und schön neugierig - auf bald !
In Irland, Schottland, Südengland oder London ?
Ihr Reiseleiter Norbert Binder

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war unsere erste größere Busfahrt. Sie war exzellent vorbereitet und durchgeführt. Wir haben unheimlich viel Informationen bekommen, haben tolle Orte gesehen, Top-Hotels gehabt und super Wetter. Wir möchten uns bei Eberhardt-Travel, speziell hier bei Herrn Binder, dafür bedanken dass unser Urlaub so schön und informativ geworden ist. Die nächste Reise ist schon im Plan - wahrscheinlich wieder mit Eberhardt.

Katrin Breyer
11.08.2013