Reisebericht: Inselzauber der Ostsee – Aland, Gotland und Öland

15.06. – 26.06.2024, 12 Tage Schweden–Rundreise mit Vätternsee – Stockholm – Gripsholm – Aland Inseln – Gotland – Kalmar – Öland – Lund – Malmö


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Wir lernten auf unserer Reise die einzigartigen Inseln Åland, Gotland und Öland kennen, erlebten unterwegs unvergessliche Fährpassagen durch Schärengärten, besuchten Schwedens Hauptstadt Stockholm und das Schloss Gripsholm und waren auch in Kalmar, Lund und Malmö
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Samstag 15.06. 2024 Von Dresden nach Kiel und mit der Nachtfähre dann nach Göteborg

Unsere Reise begann in Dresden und führte über einige Stopps bis nach Kiel, wo uns am Schwedenkai weitere Gäste erwarteten. Nun war unsere Gruppe komplett. Die Reise konnte beginnen.
Die notwendigen Formalitäten waren schnell erledigt. Nach etwas Wartezeit konnten wir aufs Schiff und in unsere Kabinen. Natürlich gingen wir gleich auf Entdeckungsreise, machten Fotos, lernten die Fähre kennen. Beim abendlichen Schlemmerbuffet ließen wir es uns so richtig schmecken, tauschten uns aus über unsere Erwartungen an die Tage, die vor uns lagen, lernten uns ein wenig kennen.
Inzwischen hatte die Fähre den Hafen verlassen und fuhr durch die Kieler Förde hinaus auf die Ostsee, vorbei am Marine-Denkmal von Laboe, über das wir schon gesprochen hatten.
Nun stellte sich aber doch langsam die Müdigkeit nach dem langen Tag ein. Alle waren früh aufgestanden. Morgen würden wir nach dem Frühstück in Göteborg anlegen, von wo wir weiter nach Stockholm wollten.


2. Tag: Sonntag 16.06. 2024 Von Göteborg bis zu Schwedens Hauptstadt Stockholm

Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen wir in Göteborg von Bord. Vor uns lag eine herrliche Fahrstrecke: Seen und Wälder säumten die Autobahn. Wir überquerten unterwegs den Göta-Kanal, machten schließlich eine Pause an der Raststätte bei der Ruine von Brahehus und hatten von dort einen herrlichen Blick auf den Vätternsee, den wir natürlich als Foto mitnehmen mussten.
Unterwegs gab es einige Informationen zu unserer Reise, zur Rolle des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf und auch zur Hanse, alles Aspekte, die uns unterwegs noch stärker beschäftigen würden.
In Stockholm wohnten wir im Scandic Hotel am Messegelände, einem guten Ausgangspunkt für die Erkundungen der nächsten Tage. Nach einem schmackhaften Abendessen im Hotel brauchten wir dann doch etwas Erholung. Auch die kommenden Tage sind gut gefüllt mit interessanten Programmpunkten.
Morgen werden wir die schwedische Hauptstadt auf einer Stadtführung erkunden, das Vasa-Museum besuchen und dann sogar noch das Schloss Gripsholm außerhalb von Stockholm in Mariefred.


3. Tag: Montag 17.06. 2024 Stockholm, Vasa–Museum und Schloss Gripsholm

Nach dem Frühstück fuhren wir mit unserem Bus zum Treffpunkt mit unserer Stadtführerin Alexa, einer inzwischen sehr guten Bekannten der Eberhardt-Gruppen, die nach Stockholm kommen. Mit ihr starteten wir unsere Runde durch Stockholm am Rathaus (Stadshuset), wo wir etwas über die Geschichte der Stadt und auch des Rathauses erfuhren. Dabei kamen wir schnell auf die Nobel-Preis-Verleihungen und das festliche Essen zur Preisverleihung hier im Haus zu sprechen.
Stockholm, das Venedig des Nordens, ist mit seiner herrlichen Lage am Wasser und den zahlreichen Parks und Grünanlagen eine ganz besondere Stadt mit viel Lebensqualität für ihre Bewohner.
Die Stadt verfügt auch über eine Vielzahl von Museen mit wertvollen Sammlungen. Eines dieser Museen, das berühmteste, werden wir gleich anschließend besuchen: das Vasa-Museum, extra gebaut für das Vasa-Schiff. Darauf freuen wir uns ganz besonders. Und Alexa hat uns nicht zu viel versprochen. Wir sind wirklich beeindruckt! Zunächst sehen wir uns einen Film über die Geschichte der Vasa, ihren Bau, ihren Untergang, ihre spektakuläre Hebung und ihre anschließende und noch immer andauernde Restaurierung an.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir dann mit unserem Bus in den kleinen Ort Mariefred, um dort das Schloss Gripsholm zu besichtigen. Es liegt direkt am Wasser, ist auch mit dem Schiff von Stockholm aus zu erreichen. Wir waren nach einer guten Stunde Busfahrt rechtzeitig dort, um auch noch etwas Zeit für den gepflegten Garten und die Umgebung des Schlosses zu haben.
Zufrieden mit diesem schönen Tag fuhren wir nach der kurzweiligen und dazu interessanten Führung durch das Schloss Gripsholm von Mariefred zurück zum Hotel in Stockholm. Unser umsichtiger Busfahrer Heiko hatte, wie schon gewohnt, alle Staus gut im Blick und wählte für die Rückfahrt eine andere passende Strecke aus. Im Scandic-Hotel wartete erneut ein schmackhaftes Abendessen. Und so tüchtige Reisende haben bekanntlich auch ordentlich Appetit.
Morgen müssen wir früh raus, denn nun geht es auf die Inseln. Das ist ja schließlich der eigentliche Zweck der Reise. Wir sind sehr gespannt! Den Anfang machen wir mit Åland.


4. Tag: Dienstag 18.06. 2024 Mit der Fähre nach Åland, Stadtführung in Mariehamn, Besuch des Maritimen Museums und des Museumsschiffes Pommern

Heute bekamen wir unser Frühstück als Lunchbox, denn wir mussten früh los, um die Fähre nicht zu verpassen.
Mit dem Bus fuhren wir also von Stockholm zum Fähranleger in Grisslehamn, von dort dann mit der Fähre auf die Insel Åland nach Eckerö. Alles klappte, und wir waren nach einer guten Stunde Busfahrt pünktlich am Fähr-Terminal in Grisslehamn.
An Bord genossen wir die frische Seeluft, die Sonne und immer wieder die herrliche Aussicht. Die Zeit verging wie im Fluge. Am Fährterminal in Eckerö kam dann unser örtlicher Reiseführer Uwe Koslowski, teilte Übersichtskarten der Insel aus und ging mit uns auf eine spannende Rundfahrt. Auch morgen werden wir mit Uwe unterwegs sein. Den ganzen Tag werden wir Gelegenheit haben, Åland näher zu erkunden, auch Fragen zu stellen.
In Eckerö sahen wir das historische Post- und Zollhaus des Zaren und erfuhren eine Menge über die Post, die Poststraße und die auf Åland noch vorhandenen alten Postsäulen.
Uwe erklärte uns die unterschiedlichen Einflüsse, denen die Insel im Laufe ihrer Geschichte ausgesetzt war.
Åland besteht aus vielen Inseln, ist ein richtiges Inselreich, geprägt durch finnische, schwedische und auch russische Einflüsse in der Geschichte. Heute ist Åland eine autonome Provinz Finnlands. Offizielle Sprache ist allerdings das Schwedische. Neben einer eigenen Flagge, dem gelbroten Kreuz auf blauem Grund, hat Åland auch eigene Briefmarken, eigene Autokennzeichen und sogar eine eigene Internetdomäne. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Hauptstadt Ålands ist Mariehamn. Hier wohnen wir im Hotel Savoy, ganz zentral.
Wir besuchen mit Uwe auch das Maritime Museum und das Museumsschiff Pommern. Der historische Viermastsegler wird nicht ohne Grund die Königin der Segelschiffe genannt. Uwe führte uns durchs Museum und auch übers Schiff. Für uns gab es überall allerhand zu entdecken. Man kann sich auf dem Schiff völlig frei bewegen, sogar einen Blick in die Bordküche werfen.


5. Tag: Mittwoch 19.06. 2024 Inselrundfahrt auf Åland und Besuch des Freilichtmuseums Jan Karlsgarden und auch der Festungsruine Bomarsund und sogar aländischer Pfannkuchen

Pünktlich um 9 Uhr war Uwe am Bus beim Hotel Savoy. Heute hatten wir eine ganztägige Rundfahrt über die Insel geplant. Aber zunächst wollten wir noch mehr über die Hauptstadt Mariehamn erfahren und auch noch mehr sehen.
Uwe zeigte uns schöne historische wie auch moderne Gebäude, ging mit uns zum Denkmal für Maria Alexandrowna, der Namensgeberin der Stadt, einer deutschen Prinzessin und der Ehefrau des russischen Zaren Alexander II. Vor dem Gebäude des Landtags erklärte uns Uwe die politischen und Verwaltungsstrukturen Ålands. Vieles war für uns sowieso ganz neu. Aber deswegen waren wir ja gekommen, um Neues zu entdecken.
Nächster Programmpunkt unserer Tour war unterwegs die St. Olafs-Kirche in Jomala mit ihren schönen Fresken.
Danach fuhren wir mit unserem Bus auf eine kleine Fähre, und es ging hinüber auf die benachbarte Insel Värdö, um den typischen aländischen Pfannkuchen zu verkosten, den Uwe für uns in einem kleinen Gasthof bestellt hatte. Den ließen wir uns ordentlich schmecken. Dazu gab es Kaffee oder Tee.
Die herrliche Landschaft Ålands zog uns unterwegs immer wieder in ihren Bann, so auch hier, wo wir eine kleine Rast einlegten. Die Wälder und die unzähligen Buchten, auch die Felslandschaft hatten es uns angetan. Uwe erzählte von der Landhebung, die hier permanent vor sich geht. An den Steinen, die aus dem Wasser ragten, war das überall gut sichtbar.
Und Uwe erklärte uns immer wieder auch viele historische Zusammenhänge, denn schwedische, finnische und auch russische Einflüsse haben Åland im Laufe der vergangenen Jahrhunderte stark geprägt. So waren es für uns immer wieder interessante Lehrstunden in Geschichte und Kulturgeschichte.
Insgesamt erfuhren wir eine Menge über das alltägliche Leben auf der Insel, sahen unterwegs kleine Bauernhöfe, sprachen über die ökologisch geführte Landwirtschaft, die ortsansässige Industrie, auch über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten auf Åland und nicht zuletzt über die Bevölkerungsentwicklung.
Während unserer Rundfahrt sahen wir ebenfalls Gustav Vasas altes Schloss Kastelholm, bekamen hier von Uwe eine wirklich kompetente Führung, besuchten dann das Freilichtmuseum Jan Karlsgarden und die ehemalige russische Festung Bomarsund. Festungsbau und Verteidigungsanlagen ganz allgemein waren hier die Themen, die uns beschäftigten. Überall gab es Fotomotive ohne Ende, auch Schautafeln mit Erklärungen. Das Wetter war entsprechend gut. So blieben wirklich keine Wünsche offen. Wir waren einfach nur froh und zufrieden.


6. Tag: Donnerstag 20.06. 2024 Etwas Freizeit in Mariehamn und Überfahrt von Mariehamn nach Stockholm

Für die freie Zeit am Morgen bis zur Abfahrt der Fähre von Mariehamn hatten alle schon Pläne gemacht: Spaziergänge mit dem Fotoapparat standen da ganz oben auf der Liste, aber auch Stadtbummel, Marktbesuch oder einfach mal ein etwas späteres Frühstück im Hotel.
Um die Mittagszeit kam nun der Abschied von Åland. In diesem Urlaubsparadies kann man durchaus länger bleiben, fanden wir übereinstimmend. Uwe hatte uns das auf unserer gemeinsamen Tour auch immer wieder schmackhaft gemacht und auf die große Zahl von Gästen hingewiesen, die jedes Jahr hierher kommen, auch aus Deutschland.
Mit einer sehr schönen Fähre der Viking Line ging es nun zurück nach Stockholm. Es war an Bord wirklich angenehm, reichlich Platz sowieso, alles ein wenig wie auf einer richtigen Kreuzfahrt. Aber am allerbesten waren die herrlichen Ausblicke auf die unverwechselbaren Schärengärten zwischen Åland und Stockholm. Das Wetter war wie aus dem Bilderbuch! Wir hatten eine herrliche klare Sicht und damit prima Fotowetter. Was will man als Reisender mehr?! So könnte man einfach noch eine ganze Weile übers Wasser gleiten. Aber unser schönes Programm ging ja weiter. Nach der herrlichen Einfahrt in den Fährhafen von Stockholm fuhren wir zu unserem inzwischen gut bekannten Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände. Das Abendessen war schon für uns bereitet.
Nun müssen wir aber etwas schneller schlafen, denn morgen geht es schon früh los. Mit der Fähre wollen wir nämlich nach Visby auf Gotland. Wir sind schon voller froher Erwartung auf diese großartige Stadt!


7. Tag: Freitag 21.06. 2024 Fährüberfahrt zur Insel Gotland, Stadtführung in Visby, Besuch des Landesmuseums Fornsal in Visby, außerdem ist heute Mittsommer–Feier in Schweden

Nach dem zeitige Frühstück in Stockholm fuhren wir mit dem Bus los und erreichten pünktlich den Fährhafen Nynäshamn. Was das Reisen mit der Fähre angeht, sind wir ja inzwischen echte Profis geworden, auch wenn es überall ein paar Besonderheiten gibt. So wird es wirklich nicht langweilig!
Gegen Mittag kamen wir im Hafen von Visby auf Gotland an. Mit unserer örtlichen Reiseleiterin Berith waren wir am Fähr-Hafen verabredet. Sie erwartete uns schon, teilt Pläne von Visby und ganz Gotland aus. Noch schnell ein paar kurze Absprachen, schon ging es los. Wir fuhren erst ein kleines Stück mit dem Bus zum Stadtzentrum, später ging es dann zu Fuß weiter. Unterwegs erklärte uns Berith alles ganz genau: Vorgeschichte, jüngere Geschichte und auch Gegenwart, dazu Architektur, Kultur, Kunst und alltägliches Leben von Visby und überhaupt von Gotland. Viele Fragen hatten wir uns schon vorher überlegt. Darauf bekamen wir nun Antworten.
Gotland ist die zweitgrößte Insel der Ostsee, Visby eine Hanse- und Hafenstadt mit einer wirklich sehr bewegten Geschichte. Auf unserem Rundgang sahen wir die gut erhaltene Stadtmauer von Visby mit ihren zahlreichen Türmen. Es ging durch die engen Gassen der Altstadt, auch ein Stück durch den botanischen Garten. Dann führte uns Berith zur Marienkirche, dem Dom von Visby, ehemals deutsch, heute schwedisch. Die Glasfenster leuchteten in der Sonne ganz besonders schön. Visby hat aber nicht nur die Marienkirche, sondern auch eine Reihe von Kirchenruinen, so z. B. die bekannte Katharinenkirche, in der im Sommer Konzerte stattfinden.
Nun war unser Ziel das Landesmuseum Fornsal mit zahlreichen Funden aus der Wikingerzeit. Das sind alles Raritäten, keine alltäglichen Sachen, richtige Schätze und wertvolle Funde, die internationale Beachtung finden.
Belege der frühesten Geschichte der Besiedlung, sakrale Kunstgegenstände, Münzen, Schmuck und Waffen, all das kann man hier bestaunen. Und die Exponate sind sehr gut präsentiert. Am meisten faszinieren uns die in reicher Zahl vorhandenen Bildsteine.
Nach der Führung heute und dem morgigen Ausflug werden wir in der Freizeit noch weiter auf Entdeckungsreise in dieser einzigartigen Stadt gehen. Unser Hotel Scandic Visby ist dafür ein guter Startpunkt, denn schnell ist man überall zu Fuß.
Visby ist einfach eine unverwechselbar schöne Stadt! So planen wir für die Zeit nach dem Abendessen noch Spaziergänge. Es wird ja gerade nachts gar nicht richtig dunkel, also die beste Zeit für Unternehmungen aller Art.
Wir sahen auch unterwegs schon die Menschen auf dem Weg zu Midsommer-Feiern, alle festlich gekleidet, die Frauen mit bunten Kränzen auf den Köpfen, natürlich alle selbst geflochten. Hier lernt man das schon als Kind und kann es dann später richtig gut, wie wir sehen konnten.


8. Tag: Samstag 22.06. 2024 Insel–Rundfahrt im Norden Gotlands

Heute stand eine ganztägige Inselrundfahrt in den nördlichen Teil von Gotland auf dem Programm. Berith war pünktlich am Hotel zur Stelle und hatte eine schöne Route ausgewählt, die wir wirklich gut fanden. Sie setzte ihre gestrigen Ausführungen zur Geschichte fort, machte uns immer wieder auf Besonderheiten von Flora und Fauna aufmerksam. So lernten wir z.B. die in dieser Gegend typischen schönen blauen Natterköpfe kennen, von denen hier ganz viele wachsen. Gotland ist auch ein Paradies für Vögel.
Wir fuhren dann in den äußersten Norden Gotlands, auf die Insel Farö, wo wir auch das Grab von Ingrid und Ingmar Bergman besuchten und über dieses Künstlerpaar sprachen.
Berith informierte uns über die früheren und aktuellen Industrieanlagen und sparte dabei die aktuellen Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen hier auf Gotland nicht aus. Wir sprachen über die Sozialsysteme, auch über Zu- und Abwanderung der Bevölkerung.
Einen weiteren Stopp machten wir an einer schönen Stelle ganz in der Nähe eines herrlichen Sandstrandes. Dann fuhren wir zu einer alten Fischersiedlung, ebenfalls am Wasser, nach Helgumannen, wo alles noch in seiner ursprünglichen Form erhalten ist.
Der absolute Höhepunkt unserer heutigen Tour waren natürlich die legendären Rauksteine ganz im Norden von Farö. Wir wurden mit dem Fotografieren gar nicht mehr fertig und waren einfach sprachlos!
Berith erzählte uns über Mythen und Sagen, die sich um die Rauksteine ranken. Auch kamen wir immer wieder auf die wechselvolle Geschichte der Insel zu sprechen. Es war ein wunderbarer Tag, den wir auf dem Rückweg mit einer Besichtigung des Galgens nahe Visby und einem einzigartigen Panoramablick auf die Stadt Visby mit ihrer imposanten Ringmauer beschlossen. Es folgte am Hotel eine herzliche Verabschiedung von Berith. Und wir wollen natürlich wieder hierher kommen. Es gibt noch genug zu sehen und auch zu erleben.


9. Tag: Sonntag 23.06. 2024 Insel Gotland auf der Südroute, Fährüberfahrt nach Oskarshamn, Weiterreise nach Kalmar

Heute steht der Süden Gotlands auf unserem Programm. Dass die Fahrstrecken mit dem Bus hier durch schöne Landschaften führen, haben wir ja gestern schon gelernt.
Es hat am Abend und die ganze Nacht tüchtig geregnet. So freuen wir uns, dass es am Morgen bei unserem Start ins Tagesprogramm zumindest von oben trocken ist, wenn auch bewölkt und etwas dunstig. Unseren ersten Stopp haben wir uns für das kleine Fischerdorf Djupvik vorgenommen, denn wir wollen uns die Schiffssetzung dort ansehen. Das ist eine Begräbnisstätte in Form eines Schiffes. Weiter unten am Wasser sehen wir dann alte Fischerhütten unmittelbar am Strand. Sie dienten früher als Lagerhäuser, heute sind es teilweise begehrte Ferienhäuschen oder auch kleine Läden.
Nun fahren wir weiter, immer in Richtung Süden zur Südspitze der Insel, nach Hoburgen. Wie schon gestern im Norden, kann man hier ebenfalls Rauksteine sehen, hier den bekannten Hoburgsgubben, bei dem es sich der Sage nach um einen versteinerten Troll handeln soll. Heute wehte uns hier ordentlich der Wind um die Ohren. Aber eingehüllt in Wetterjacken mit Kapuzen waren wir gut geschützt. Die blauen Natterköpfe bogen sich im Wind zur Erde.
Inzwischen dachten wir auch schon an die Fährpassage, die wir von Visby nach Oskarshamn heute noch absolvieren würden. Das bedeutete für uns auch, pünktlich am Fährterminal zu sein. Aber darin sind wir inzwischen geübt. Schon auf dem Rückweg nach Visby, legten wir unsere Mittagspause an der Kirche in Grötlingbo, Südgotlands Kathedrale, ein. Dann fuhren zurück nach Visby zum Fährhafen.
Auf der Fähre gab es heute unser Abendessen. So war die Zeit der Passage gut genutzt. Wir hatten außerdem reservierte Sitzplätze im hübschen vorderen Salon der Fähre.
In Oskarshamn angekommen, fuhren wir mit dem Bus noch eine gute Stunde bis nach Kalmar, unserem Quartier für die nächsten zwei Nächte. Kalmar wird dann morgen unser Startpunkt für die ganztägige Rundfahrt auf der Insel Öland sein.


10. Tag: Montag 24.06. 2024 Rundfahrt auf der Insel Öland

Für heute stand nun die dritte und letzte Insel unserer Tour auf dem Programm: Öland. Die Stadt Kalmar ist dafür der ideale Ausgangspunkt. Zunächst hatte Heiko für uns einen Fotostopp an der Öland-Brücke am Parkplatz Svinö ausgesucht. Dann fuhren wir über die wirklich imposante Brücke, genossen die Aussicht aufs Wasser und auf Kalmar. Und schon waren wir auf Öland, auf dieser wirklich ganz besonderen Insel mit ihrer einzigartigen Karst- und Heidelandschaft, dem Stora Alvaret. Dieses hier ist übrigens das größte Alvaret-Gebiet des nördlichen Europa und gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Typisch ist der kalkhaltige Boden, auf dem sich eine besondere Vegetation entwickelt hat. Es sind hier u.a. zahlreiche Orchideen-Arten beheimatet. Ansonsten ist die Vegetation eher spärlich. Sträucher und niedrige Bäume sieht man allenthalben.
Einen ersten Stopp machten wir am Gräberfeld von Gettlinge. Wieder gab es hier Steinsetzungen zu bestaunen, die wir zuvor schon auf Gotland gesehen hatten. Danach fuhren wir zur Südspitze Ölands, in Richtung Ottenby, einem der zahlreichen Naturschutzgebiete. Aus der Ferne war der hohe Leuchtturm, der Lange Jan, schon gut zu sehen. Er ist um die 42 Meter hoch. Informationstafeln berichten mehrsprachig über die Besonderheiten von Flora und Fauna dieser geschützten Region, auch ein Informationszentrum ist an der Südspitze.
Eine weitere Besonderheit sind auf Öland die Windmühlen. Sie zeugen von der Nutzung der Windkraft auf der flachen Insel und sind sogar zum Wahrzeichen Ölands geworden. In Lerkaka, wo gleich 5 Windmühlen in Reih und Glied hintereinander stehen, legten wir einen Fotostopp ein. Ein Parkplatz und was man sonst als Reisender noch ab und zu mal braucht, ist auch dort.
Öland ist außerdem bekannt für seine historischen Steinwälle und die idyllischen Dörfer, für traumhafte Strände, die zahlreiche Urlaubsgäste anziehen, darunter sehr viele Deutsche, die in ihren Wohnwagen oder auch mit dem Rad unterwegs sind. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es reichlich, ganz gleich, ob in Hotels, auf Campingplätzen oder in Privatquartieren. Ursprünglich romanische Kirchen gehören ebenfalls zum Bild der Insel. Teilweise sind das auch ehemalige Wehrkirchen.
Zum Schluss machten wir noch einen kurzen Halt an die Schlossruine Borgholm. Und natürlich sprachen wir auch über Park und Schloss Solliden, die Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie gleich nebenan.
Wiederum hatten wir einen Tag voller großartiger Eindrücke und Sehenswürdigkeiten erlebt. Morgen ziehen wir weiter, erst nach Lund, dann zur Übernachtung nach Malmö, von dort am nächsten Tag dann nach Trelleborg, von wo es mit der Fähre nach Rostock geht.


11. Tag: Dienstag 25.06. 2024 Weiterreise von Kalmar über Lund nach Malmö

Heute verlassen wir Kalmar und fahren nicht über die Autobahn, sondern über eine landschaftlich besonders schöne Strecke, die dazu gar nicht überfüllt ist, zunächst bis nach Lund.
Im mittelalterlichen Stadtkern von Lund befindet sich der älteste Dom von ganz Skandinavien. Ihn wollen wir besuchen, vor allen Dingen auch die Astronomische Uhr im Dom in Aktion erleben. Anschließend konnten wir noch ein wenig durch die Innenstadt von Lund bummeln.
Weiter ging es dann nach Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens, zur Übernachtung und zum Abendessen.Vor und auf alle Fälle nach dem Abendessen war reichlich Gelegenheit, das Zentrum dieser quirligen Stadt zu erkunden. Unser Hotel Scandic war praktisch direkt in der Altstadt. Damit hatten wir kurze Wege zu allen Sehenswürdigkeiten, so zum Markt, zum Rathaus, zur Petri-Kirche, zur Skulptur der optimistischen Musikanten, aber auch zu Geschäften, Cafés und Restaurants.


12. Tag: Mittwoch 26.06. 2024 Fährüberfahrt von Trelleborg nach Rostock, Rückreise nach Dresden

Heute starteten wir früh, denn die Fähre von Trelleborg nach Rostock wartet nicht. Schnell waren wir am Fähr-Terminal, erledigten am Automaten alle Formalitäten und warteten, bis wir mit unserem Bus an der Reihe waren. Diesmal ging es für uns zusammen mit dem Bus auf die Fähre, wieder ein Novum, denn bisher waren wir immer getrennt vom Bus über eine Gangway in die Fähre gelangt. Alles klappte. Nun meldete sich bei uns der Frühstückshunger, denn das Frühstück war heute für uns auf der Fähre bestellt. So waren wir völlig unabhängig von Frühstückszeiten in unserem Hotel in Malmö.
Die Zeit unserer gemeinsamen Tour war wirklich wie im Fluge vergangen. Man glaubt es kaum: Wir sind tatsächlich auf der Rückreise. Unser Ziel ist Rostock, wo die ersten Gäste aussteigen werden. Das Wetter war genau passend für die Fährpassage.


Schlusswort

Es war eine sehr schöne Reise mit unendlich vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen, mit neuen Begegnungen, auch mit Erkenntnissen und interessanten Sichtweisen. Das alles wird unvergesslich bleiben. Für die meisten Gäste war es der erste Besuch auf diesen Inseln überhaupt.
Wir waren auch zu einer ganz besonderen Zeit in Schweden und auf den drei Inseln. Wir erlebten die Zeit des Midsommers, tauchten ein in diese ganz besondere Atmosphäre.
Ihnen allen, meine Damen und Herren, alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und dazu Energie für viele schöne Reisen.
Und Ihnen auch ein herzliches Dankeschön für ein gutes Miteinander, ein Hand in Hand, für Pünktlichkeit und Gruppengeist, für Aufgeschlossenheit und großes Interesse, für ganz besonders große gegenseitige Rücksichtnahme und Geduld, für anregende Gespräche, für gute Laune und Humor, kurzum für Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Gelingen dieser besonderen Tour. Kommen Sie einfach mal wieder mit! Ich freue mich darauf!
Ihre Dr. Inge Bily

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