Reisebericht: Radreise Schweden – E–Bike Rundreise mit Götakanal & Stockholm

18.06. – 27.06.2024, 10 Tage Radreise: Göteborg – Vätternsee – Götakanal – Linköping – Schloss Gripsholm – Stockholm – Ostküsten–Radweg – Schären – Kalmar – Insel Öland – Smaland – Malmö (355 Kilometer mit dem E–Bike)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Auf den Spuren Gustav Vasas und der Suche nach freilebenden Elchen:
Mit dem Rad durch die unberührte Natur Schwedens, verbunden mit dem Kennlernen der schwedischen Lebensart, Geschichte und Kultur, das war der Anspruch unserer Reise. Mit einer kleinen Gruppe von 13 Personen haben wir versucht dieses Ziel zu erreichen.
Ein Reisebericht von
Dr. Dieter Braune
Dr. Dieter Braune

1. Tag: Dienstag, 18.06.2024: Anreise nach Kiel – Fährüberfahrt

Punkt 05:15 Uhr rollten wir, das waren Alex, unser Busfahrer, und Dieter, der Reiseleiter, vom Eberhardt Betriebsgelände in Kesselsdorf vom Hof. Um 05:45 Uhr stieg unser erster Gast, Rolf, am Flughafen Dresden zu. An dem nächsten Halt in Leipzig stieg u.a. unsere 4-köpfige mittelfränkische Radgruppe, inkl. der mitgebrachten Räder, zu. Weiter gings zur Kieler Förde. In der Landeshauptstadt Kiel angekommen versuchten wir eine kleine Stadtrundfahrt zu unternehmen. Aber durch die Vorbereitungen zur „Kieler Woche“ und den damit verbundenen Straßensperrungen mussten wir dieses Vorhaben abbrechen und die Reisegruppe bekam Freizeit für einen Stadtgang.
Dann ging‘s zum Schweden-Kai, wo unsere kleine Gruppe von nur 13 Radlern komplettiert wurde. Gegen 17:00 Uhr konnten wir auf die Fähre der Stena Line. Nach dem Bezug der Kabinen wurden die Oberdecks gründlich inspiziert. Um 18:00 Uhr waren wir zum Buffet geladen. Hier blieb kein Wunsch offen. Alles vom Feinsten und von überdurchschnittlicher Vielfalt.
Wieder an Deck war Achtern ein halbkreisförmiger Regenbogen zu bestaunen, während Steuerbord ein toller Sonnengang zu sehen war.
Der harte Kern der Gruppe blieb bis zur Unterquerung der großen Belt-Brücke, das war kurz vor Mitternacht, auf Deck.


2. Tag: Mittwoch, 19.06.2024: Göteborg – Gränna – Visingsö – Linköping

In der letzten halben Stunde der Überfahrt nach Schweden fuhren wir durch den kleinen Scherengarten von Göteborg. Punkt 09:15 legte die Stena Line Fähre am Terminal an. Da das Schiff nicht ausgebucht war, konnten wir in wenigen Minuten das Empfangsgebäude verlassen, vor dem unser Bus mit Hänger, neben einem weiteren Eberhardt-Bus, auf uns wartete.
Um einen kleinen Überblick über die zweitgrößte Stadt Schwedens zu bekommen, fuhr uns Alex sehr souverän durch eine enge, serpentinförmige Straße auf den Berg „Ramsberget“. Von hier, hoch oben über der Stadt, hatten wir einen guten Überblick über den größten Teil der schwedischen Ostseemetropole.
Weiter ging es über Jönköping, der Husquana-Stadt, nach Gränna, wo wir eine Zuckerstangen-Manufaktur besuchten. Bei einer Schauvorführung lernten wir die verschiedenen Schritte des Herstellungsprozesses kennen, bis final das Endprodukt „Polkagris“ fertig war. Während wird den feinen Geruch der Zuckerleckereien einatmeten, war Alex schon zur Fähre nach Visingsö vorausgefahren und hatte das erste Mal alle Räder, inkl. der Reserveräder, entladen.
Auf dem Fußweg von der Bäckerei zum Hafen fing es an zu regnen. Wir stellten uns kurz unter und schauten auf die weitere Wettervorhersage. Es sah nicht gut aus! Nach einer kurzen, einstündigen Wolkenlücke zogen langanhaltende Gewitterwolken auf. Also, musste Plan „B“ her! Wir nutzten zu erst die Wolkenlücke, um die Leihräder zu verteilen und individuell den persönlichen Wünschen anzupassen, bzw. den Hafen und den Fähranleger zu inspizieren.
Dann, Fahrräder wieder rein in den Hänger und weiter ging es nach Linköping, der Flugzeugbauerstadt. Wir nutzten die „gewonnene“ Zeit, um bei einem Rundgang und individueller Besichtigung das Freilichtmuseum Gamla zu erkunden. Nach einem Blick u.a. in das Alte Postoffice, den alten Bankschalter oder den gut bestückten Kolonialwarenladen fuhren wir das letzte, kurze Stück zu unserm Hotel, unserer „Bleibe“ für die nächsten 2 Tage.
Nach dem Abendessen haben sich ca. die Hälfte der Gruppe noch einem Stadtspaziergang durch die mittelschwedische Universitätsstadt angeschlossen.


3. Tag: Donnerstag, 20.06.2024: Linköping – Alvasta – Vadstena – Motala– Götakanal – Schleuse Berg

Der Tag 3 unserer Reise war zweigeteilt. Der Vormittag gehörte der schwedischen Kultur und Geschichte, der Nachmittag der Natur und dem Radfahren im Genießer-Format.
Zuerst fuhr uns Alex, mit einer eingebauten Umleitung, die uns über Feldwege und Minibrücken führte, zu seinem „Lieblingsstein“, dem bedeutendsten Runenstein Skandinaviens in Rök. Dieser Stein steht stellvertretend für viele andere „Botschaftssteine“ der Wikinger, die über ganz Schweden verstreut sind.
Danach erreichten wir die aus dem 16. Jahrhundert stammende Klosterruine des Zisterzienserklosters Alvastra. Die Struktur des Klostergartens und der Kreuzgänge ist noch gut sichtbar. Der größte Teil des Klosters, so auch die Klosterkirche, wurden nach der Säkularisierung als „Steinbruch“ für die Errichtung weltlicher Bauten, wie das Vasa-Schloss Vadstena bzw. das Schloss auf der Vättern-Insel „Visingsö“ verwendet.
Am ersten Vasa-Schloss dieser Riese, dem Schloss Vadstena, machten wir einen Rundgang rund um die beeindruckende Anlage. Dieter erkläre der Gruppe die sich immer wiederholende Grundstruktur eines „Vasa“-Schlosses, die uns in den nächsten Tagen noch mehrfach begegnen wird. Nach einer Stärkung mit schwedischem Eis ging es weiter nach Motala, wo der Götakanal in der Vättern-See mündet.
Parallel zum Entladen der Räder stärkte sich die Gruppe in der „Brasserie Alex“. Nach den ersten Kilometern entlang des Götakanals hatten auf einmal drei Radler den Anschluss zu Gruppe verloren. Ursache war ein technischer Defekt an Rolfs Leihrad. So kamen wir die nächsten 3 Kilometer nur etwas langsamer voran, bis Alex an der nächsten geeigneten Stelle ein Austauschrad vorbeibringen konnte.
Oberhalb des Borensees ging‘s weiter zur Schleuse und Zugbrücke von Borensberg. Von hier fuhr jeder individuell die nächsten 31 km entlang des Götakanals bis zur Schleuse Berg, wo ein gemeinsamer Treffpunkt vereinbart wurde. Immer entlang der 150 Jahre alten Wasserstraße, mit Blick auf Schleusen, Schiebebrücken, Klappbrücken und der schwedischen Landschaft, begegneten bzw. überholten wir Segeljachten und Hausboote. In Berg angekommen sammelten wir uns wieder und fuhren noch bergab zum Hafen des „Roxen“-Sees. Von hier hatten wir einen tollen, imposanten Blick auf die über uns aufsteigenden sieben Schleusenkammern.
Bis auf einen Radfahrer entschied sich die ganze Gruppe die restlichen 10km bis zum Hotel mit dem Rad zurückzulegen. Wir fuhren auf einem sehr gut ausgebauten Radwegenetz durch die Vorort Linköpings, direkt vor das Hotel, wo Alex schon mit dem Bus auf uns wartete.


4. Tag: Freitag, 21.06.2024: Linköping – Gripsholm – Stockholm

Adieu Linköping! Der vierte Tag unserer Reise war durch einen der wichtigsten Tage im schwedischen Kalender, die „Midsommarnatt“, geprägt. Auf leeren Straßen fahrend sah man überall die Vorbereitungen für das, neben Weihnachten, wichtigste Fest der Schweden. Erstes Tagesziel war das Königsschloss Gripsholm, das auch durch den gleichnamigen Roman von Kurt Tucholsky und deren Verfilmungen weltbekannt ist. Auf dem Parkplatz angekommen konnten wir live mitverfolgen, wie der Mittsommernachtsbaum, der das Aussehen eines deutschen Maibaums hatte, geschmückt wurde.
Bei einer einstündigen Führung durch das VASA-Schloss wurden unsere bereits, während der Busfahrten gewonnenen Kenntnisse über die schwedische Geschichte und deren Persönlichkeiten weiter ausgebaut. Wir erfuhren mehr über Gustav VASA, Königin Christina von Schweden, Tochter des Königs Gustav II. Adolf sowie über den Theaterkönig Gustav III.
Nach einer weiteren nur 10 minutigen Busfahrt begann unsere Radtour in Stallorholm, an einer kleinen Bucht des Mälarsees. An unserem ersten Halt in Mariefred hatten wir nochmals einen fantastischen Blick auf das Schloss Gripsholm. An dem uns schon bekannten Parkplatz machten wir einen weiteren Stopp, denn um den vormittags geschmückten „Midsommarnatt“-Baum, der inzwischen aufgestellt war, fanden die traditionellen Mittsommertänze statt.
5km weiter erreichten wir eine neu errichtete Steganlage mit einer großen Plattform, die unsere fränkische Gruppe zu einer Tanzfläche umfunktionierte. Zwei schwedische Bootstouristinnen schlossen sich spontan der von Manuela geleiteten Choreographie an.
Dann ging es das erste Mal Bergauf, Bergab, bis wir auf einem freien Feld zwei junge Elche in freier Wildbahn sahen und die Lydia so toll auf die Linse bannen konnte. Das war auch für mich, auf der mittlerweile fünften Schwedenradreise, ein Novum!
Die Radtour endete am Schloss „Taxinge“. Im Schlosskaffe, mit dem angeblich besten und größten Kuchenbuffet Schwedens stärkte sich die Gruppe bei Kaffee und Kuchen, während Alex und Dieter wieder die Räder verluden.
Eine Stunde später erreichten wir unser recht zentral gelegenes Hotel in Stockholm.
Nach dem gemeinsamen Abendessen traf sich die Hälfte der Gruppe noch zu einem mittsommernächtlichen Hauptstadtbummel. Mit der „Pendeltåg“ erreichten wir den Stockholmer Hauptbahnhof. Mit unendlich langen Rolltreppen ging es wieder hoch ans Tageslicht. Die Altstadt Stockholms war an diesem besonderen Abend menschenleer. Wir gingen durch den Innenhof des Reichstages, über den Schlossplatz und den „Stortorget“ quer durch die Altstadt „Gamla Stan“. Anschließend stiegen wir an der Schleuse wieder in die U-Bahn, die uns, ohne Umzusteigen, direkt zum Hotel brachte.


5. Tag: Samstag, 22.06.2024: Stockholm – Midsommarafton –Mälarsee–Kreuzfahrt

Punkt 09:00 Uhr begrüßte uns unsere lokal Reiseführerin Renata vor dem Hotel. Alex hatte den Trailer abgehangen, so dass wir bequem durch die engen Straßen Stockholms fahren konnten. Erste Stopp war das 1923 erbaute „Stadshus“ mit der blauen Halle, in der jedes Jahr 5 der 6 Nobelpreise verliehen werden. Wieder im Bus fuhren wir durch die Innenstadt zur Insel „Skeppsholmen“, von wo wir einen tollen Blick, mit Königskrone im Vordergrund, auf das königliche Residenzschloss, dem Amtssitz Carl XVI. Gustaf, hatten. Über den Schlossplatz und den vom Vorabend einigen schon bekannten „Stortorget“ mit dem Gebäude der Schwedischen Akademie der Wissenschaften und dem Nobelmuseum liefen wir anschließend durch die „Gamla stan“ - die Altstadt von Stockholm – vorbei an der „Tyska k:a“ sowie der engsten Gasse Stockholms, zum „Järntorget“. Hier kauften sich viele von uns eine „Kanelbullar“, eine traditionelle, schwedische Zimtschnecke. Alex sammelte uns am „Franziskaner“ wieder ein und fuhr uns, vorbei an den Schiffsanlegern „Nybrokajen“, dem Nordischen Museum, dem VASA-Museum in zweiter Reihe und dem ABBA-Museum, zum Freizeitpark „Skansen“. Gemeinsam gingen wir zur Festwiese, wo fleißig, mit lauten „Quak, quak, quak“ um den Mittsommerbaum getanzt wurde. Um 17:15 Uhr trafen wir uns wieder um gemeinsam mit der TRAM zum Bootsanleger am Stadthaus zu fahren. Mit der 1901 in Betrieb gestellten „Prinz Philip“ fuhren wir über den Mälarsee bis zum Schloss „Drottningsholm“, dem Wohnsitz der Königsfamilie, und zurück. Die „Pendeltåg“ brachte uns wieder, nach nur einer Haltestelle, in wenigen Minuten zum Hotel.


6. Tag: Sonntag, 23.06.2024: Stockholm – Ostseeküsten–Radweg – Västervik

Auf zum Ostseeradweg! Nach einer kurzen Fährüberfahrt fuhren wir zuerst zur Mündung des Götakanals in die Ostsee, zu den Schleusen von Söderköping. Hier konnten wir endlich eines der fast 150 Jahre alten Traditionsschiffe, die „Wilhelm Than“, beim Schleusen beobachten. Einige suchten den von Dieter im Bus angepriesenen Fischstand. Aber, leider, aus diesem war mittlerweile leider ein Kebap-Stand geworden. Gegen Mittag luden wir die Räder in Loftehammer aus. Kirstens Rad war das erste, denn Sie wollte noch kurz alte Urlaubserinnerungen auffrischen. Nach dem wir wieder vollständig waren ging es auf den Ostseeradweg, der hier die ersten Kilometer leider über eine viel befahrene Straße führt. Erster Stopp war das kleine, gemütliche, von einer deutschen Familie betriebene Kaffee in der alten Schule von Lofta. Wir fuhren, immer parallel der Ostseeküste, weiter durch die hüglige Landschaft, ohne aber die Küste zu sehen. Dann kam der große Riese Gap mit seinem ausgestreckten Finger. Auf den letzten Kilometer passieren wir dann mal links, dann mal rechts wunderschöne Grundstücke mit Wasserblick und tollen Terrassen.
Kurz vor unserem Etappenziel, dem kleinen Städtchen Västervik, das auch „Perle der Ostsee“ genannt wird, hielten wir nochmal an der sehr schön angelegten örtlichen Badestelle. Mitten im See stieg eine Fontäne empor.
Zum Abendessen gingen wir außer Haus ins Hotel „Slottsholmen“, wo wir nicht nur fürstlich bewirtet wurden, sondern auch einen tollen Blick auf den Hafen und die Stadt genießen konnten.
Der „harte Kern“ der Gruppe wagte sich noch auf einen Abendspaziergang durch die alte Fischersiedlung und zur alten „S:ta Getruds K:a“, die oben über der Stadt liegt. Gegen 22:00 Uhr ging die Sonne unter, was Marlies und Gunda mit tollen Fotos dokumentierten.


7. Tag: Montag, 24.06.2024: Vimmerby – Småland – Bullerbü – Katthult – Kalmar

An diesem Tag besuchten wir zuerst in Vimmerby den alten Pfarrhof, auf dem Astrid Lindgren aufwuchs. Im Garten stand noch ihr geliebter „Limonadenbaum“.
Während an der Holzkirche von Pelarne die Räder entladen wurden, gab es in der angrenzenden Bushaltestelle eine Einführung in die Kindergeschichten Astrid Lindgrens. Auf Dieters Tablett lief ein Video vom „Michel aus Lönneberga“. Es war die Geschichte „Als Michel seine Schwester Ida am Fahnenmast hochzog“ zu sehen.
So eingestimmt besuchen wir zu erst Bullerbü, dem Ort, wo Astrids Großeltern wohnten, und deren Häuser sie beim Schreiben ihrer Kinderbücher inspirierten. Der nächste Stopp war in Katthult, dem Ort, wo die Filme vom Michel, der in Schweden Emil heißt, gedreht wurden.
Dann ging es auf der „Großen Acht“ über geschotterte Wege bergauf zur 1.000-jährigen Eiche von Kvilleken, wo wir wieder einmal eine Pause einlegten. Der Weg runter zu war asphaltiert, so dass wir relativ schnell unseren Bus erreichten.
Nach einer kurzen Stärkung in Alex Brasserie fuhren wir nach Kalmar, wo wir zwei Nächte blieben.
Zum Abendessen gingen wir wieder außer Haus, in ein sehr altes, sehr schönes Kellergewölbe.
Nach dem Essen trafen wir uns, wer wollte, noch zu dem traditionellen, abendlichen Stadtrundgang, auf dem wir das erste Mal die 6km lange Kalmarsundbrücke nach Öland sehen konnten.


8. Tag: Dienstag, 25.06.2024: Insel ?land

Heute stand ein ganz entspannter Tag auf der Agenda, der Besuch der zweitgrößten Insel Schwedens, der Insel ?land.
Wir starteten um 09:00 Uhr ab Kalmar, überquerten die 6km lange Kalmarsundbrücke und erreichten nach rund 30 Minuten Fahrzeit die Windmühlen von Larkaka. Während die Fahrräder entladen wurden untersuchte die Gruppe die besondere Bauweise der Bockwindmühlen. Im Inneren war das Antriebssystem und das Mahlwerk zu besichtigen.
Nach ein paar Kilometern auf eine befahrenen Inselstraße bogen wir ins Inselinnere ab. Über kleine Straßen und Wege ging es zum Hafen von Stora Rör, wo wir uns für 1h eine Pause gönnten. Wir fuhren weiter durch die schöne Insellandschaft, bis – oh weh – der Weg nasse Spurrinnen mit hohen Grasbüscheln als „Mittelstreifen“ bekam. Dieser Schlammweg war nicht mehr lustig und muss das nächste Mal unbedingt gemieden werden!
Mit kurzem Stopp an der 1806 ausgebrannten Schlossruine Borgholm erreichten wir den Parkplatz oberhalb von Schloss Solliden, der königlichen Sommerresidenz. Während die Radfahrer in das schöne Kaffee gehen konnten, musste Dieter, als Initiativstrafe, die Fahrräder mit Wasser und Lappen einer Grobreinigung unterziehen.
Zurück in Kalmar setzte Alex einen Teil der Gruppe am schönen Renaissanceschloss ab. Der andere Teil fuhr direkt weiter zum Hotel.
Das Abendessen fand wieder in den Kellergewölben, die wir am Vorabend schon besucht hatten, statt.


9. Tag: Mittwoch, 26.06.2024: Glasreich Småland – Kosta – Elchpark – Malmö

Am vorletzten Tag besuchten wir das „Glasland“ im zentralen Teil der historischen Provinz Småland.
In Kalmar gestartet erreichten wir nach gut einer Stunde Fahrt das Rasthaus Ravemala. Von hier fuhren wir, mit einem Stopp an einer schönen Badestelle am Viren-See, durch typisch schwedische Wiesen und Wälder. Dieses dünn besiedelte „Glasland“ ließ uns die Weiten Schwedens erahnen.
In Hovmantorp wurden die Räder, nach in Summe 265 Radkilometern, für die rund 1.000km lange Heimreise besonders gründlich verzurrt.
Zur Mittagszeit besuchten wir den Elch Park „Grönåsens“. Der Parkbetreiber führte uns zu seinen geliebten, und mit jedem persönlich bekannten Vierbeiner und stellte uns einzeln Vater, Mutter und Jungtier mit Namen vor. Aus dem ersten Buchstaben des Tiernamens kann man das Geburtsjahr ableiten. Zum Abschluss verzehrten die meisten von uns eine Kostprobe der leckeren Elchwurst, die wir selbst über offenem Holzfeuer zubereiteten. Wieder am Bus angekommen würdigte wir die schöne Zeit der letzten Tage, bei tollem Wetter und ohne wesentliche Verletzungen, mit einem Glas Sekt.
Gegen 18:30 Uhr erreichten wir die Hafenstadt Malmö mit ihrem Wahrzeichen den „Drehenden Torso“. Nach dem Abendessen im Hotel besuchten einige noch den „Lilla Torg“ bzw. den „Stortorget“ mit dem historischen Rathaus (Gewölbekeller aus dem 16. Jahrhundert).


10. Tag: Donnerstag, 27.06.2024 Überfahrt Trelleborg nach Rostock – weitere Heimfahrt

Morgens um 07.45 Uhr starteten wir in Malmö und fuhren gegen 08:45 in Trelleborg direkt in den „Bauch“ unsere Fähre „Peter Pan“. Alex erhielt einen sehr ungünstigen Stellplatz auf dem oberen Parkdeck zugewiesen. Schnell waren wir, bei schönstem Wetter, auf dem Oberdeck und fanden noch exponierte Plätze. Mit einer halben Stunde Verspätung verließ unser Schiff Trelleborg. Vorbei an den wunderschönen Kreidefelsen „Møns Klingt“ der dänischen Insel Møn erreichten wir, nun wieder pünktlich, den Rostocker Hafen. Durch die unverschuldete schlechte Parkposition unseres Busses konnten wir das Schiff nur als eines der letzten Fahrzeuge verlassen. Damit waren für einige die geplanten Züge ab Rostock Hauptbahnhof leider nicht mehr zu erreichen. Wir verabschiedeten, unter musikalischer Begleitung, einen Teil unserer „Nordlichter“ bereits am Fährterminal. Die nächsten drei Damen wurde in Rostock schon von einer wartenden Taxe empfangen, leider aber für das Erreichen des ICE‘s nach Hamburg schon zu spät. Auf der Autobahn A9 in Höhe Dessau wurden alle Schleusen im Himmel geöffnet, so dass Alex die Geschwindigkeit des Busses enorm reduzieren musste, um mit dem Hänger nicht dem Aquaplaning zu unterliegen. Gegen 21:15 Uhr erreichten wir dann Leipzig und, nach rund 2.900 Buskilometern, gegen 22:45 Uhr auch den Eberhardt Betriebshof bei Dresden.


Schlusswort

Eine schöne, erlebnisreiche „Petit-Radreise“ mit nur 13 Reisenden ging zu Ende.
Für mich war diese Reise in vieler Hinsicht auch eine besondere. Das erste Mal als Reiseleiter auf Schwedentour und dann liefen uns auch noch zwei junge Elche in freier Wildbahn über den Weg!
Ich bedanke mich bei der Gruppe für Eure Disziplin und Euren Zusammenhalt. Ihr wart eine „pflegeleichte“ und tolle Gruppe!
Mit dem Spruch von Wilhelm Busch: „Drum o Mensch, sei weise, pack die Koffer und verreise!“ möchte ich mich bei Euch verabschieden. Vielleicht sieht man die Eine oder den Anderen Mal auf einer der vielen Eberhardt-Reisen, am liebsten den Radreisen, wieder! Mich würde es sehr freuen!

Dieter Braune

Kommentare zum Reisebericht