Reisebericht: Rundreise Berner Oberland – Jungfraugebiet

20.08. – 27.08.2016, 8 Tage Rundreise Schweiz mit Wengen – Interlaken – Harder Kulm – Kleine Scheidegg – First – Luzern – Schynige Platte


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Atemberaubende Aussichten, eindrückliche Bergwelt, unberührte Natur, glitzernde Seen und authentische Gastgeber - die Region Berner Oberland ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 20.08.2016: Anreise (ab Dresden = 890 Bus–km)

Pünktlich um 6 Uhr morgens ging es am Dresdner Flughafen los. Die letzten Gäste stiegen bereits in Chemnitz zu und damit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 25 Personen komplett. Wie bei unseren Reisen üblich, legten wir im Abstand von jeweils etwa zwei Stunden eine Pause ein. So konnte jeder Mal etwas frische Luft schnappen beziehungsweise sich die Beine vertreten. Die Fahrt führte uns über Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Der Pfänder, einer der bekanntesten Aussichtsberge im Bregenzer Wald, grüßte uns schon von weitem und durch den 6,7 Kilometer langen Pfändertunnel führte uns die Fahrt vorbei an Dornbirn weiter zum österreichischen Grenzort Mäder. Wir fuhren allerdings nur wenige Kilometer durch Österreich und erreichten schließlich bereits am Nachmittag Kriessern, wo wir erstmalig Schweizer Boden betraten. Die Route führte uns weiter durch das St. Galler Rheintal, vorbei an Liechtenstein, Sargans, dem Walensee bzw. Zürichsee, über die Hirzel-Höhe und vorbei an Luzern bis zum Sarner See. Am frühen Abend erreichten wir ohne große Verzögerungen den Bahnhof in Lauterbrunnen und mitsamt unserem Gepäck erfolgte der Umstieg in die Wengernalpbahn ins autofreie Wengen. Unser Hotel "Victoria-Lauberhorn" liegt ruhig und zentral und hier konnten wir uns auf unbeschwerte Tage in familiärer Atmosphäre freuen! Wir genossen die grandiose Aussicht auf die ewig weisse Jungfrau, den Männlichen oder hinab ins Lauterbrunnental. Das imposante Gebäude aus dem Jahr 1897 ist übrigens außen historisch und innen modern - ein echtes "Wohlfühl-Hotel" .

2. Tag – Sonntag, 21.08.2016: Harder Kulm – Interlaken

Mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet begann der Tag gut gelaunt. Wir trafen uns vorerst in der Hotel-Lobby, wo wir unsere Junfraubahnen-Pässe in Empfang nahmen und noch ein paar wichtige Informationen erhielten. Mit diesen Pässen konnten wir nunmehr an sechs aufeinanderfolgenden Tagen und so oft wie wir wollten auf dem Streckennetz der Jungfraubahnen fahren - einfach genial! Anschließend brachte uns die Wengernalpbahn in nur wenigen Minuten nach Lauterbrunnen und mit unserem Bus fuhren wir nach Interlaken weiter. Wir spazierten durch den Ort, um zur Talstation der Harderbahn zu gelangen. Wie ein märchenhaftes Schlösschen thront das Panorama-Restaurant Harder Kulm auf dem Grat hoch über Interlaken. Seit 1908 wacht es sozusagen als Wahrzeichen auf 1.322 Metern über dem Meer oberhalb der weltberühmten Tourismusmetropole zwischen Thuner- und Brienzersee. Eine Standseilbahn führt gleich neben dem Alpenwildpark zum Harder Kulm, dem Hausberg Interlakens. Die Harderbahn ist übrigens eine eher ungewöhnliche Konstruktion - auf ihrem Weg zur Bergstation beschreibt sie einen Viertelkreis, was bei Standseilbahnen keineswegs üblich ist. Diese Bauweise hat keinen technischen Grund, sondern wurde zum Schutz des Landschaftsbildes gewählt. An der Bergstation angekommen, waren es lediglich fünf Gehminuten bis zum Bergrestaurant bzw. der Aussichtsplattform, die normalerweise eine einmalige Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie auf den Brienzer- und Thunersee bietet. Der Zwei-Seen-Steg steht westlich vom Restaurant Harder Kulm auf 1.322 Meter über dem Meer. Eine Stahlkonstruktion trägt die große Plattform und in der Mitte kann man durch eine Glasfläche in die Tiefe blicken - sehr beeindruckend! Leider hatten wir einen relativ wolkenreichen Tag erwischt, denn nur kurz zeigten sich die Berge! Nichts desto trotz - es sollte die nächsten Tage besser werden...!

3. Tag – Montag, 22.08.2016: Grindelwald – First

Am Vormittag erreichten wir Grindelwald und auf der Sonnenseite des Grindelwaldtals führte uns die 6er-Gondelbahn vom Gletscherdorf Grindelwald nach First auf 2.168 Meter über dem Meer. Idyllischer als die Gegend von Grindelwald-First kann man sich die Schweizer Bergwelt nicht vorstellen! Direkt bei der Bergstation First steht die spektakuläre Gipfel-Attraktion "First Cliff Walk by Tissot". Dieser Rundweg führte uns auf der Westseite des First-Gipfels und der Bergstation in schwindelerregender Höhe der steilabfallenden Felswand entlang zurück auf die Sonnenterrasse des Berggasthauses First. Wir konnten einen Blick auf die Eigernordwand und den Ausblick auf die Alpweiden, die Gewässer, einen Wasserfall und die imposante Bergwelt genießen - einfach grandios! Ein Großteil unserer Gäste nutzte anschließend die zahlreichen Wandermöglichkeiten - zum Beispiel zum idyllischen Bachalpsee. Der Bachalpsee ist zu Fuß in knapp einer Stunde leicht erreichbar und bei windstillen Verhältnissen spiegeln sich das Wetterhorn, das Schreckhorn und die imposante Alpenkette im glasklaren Wasser. Der Wettergott war heute voll auf unserer Seite und wir genossen diesen traumhaften Tag in vollen Zügen...! Gegen 18 Uhr wurden wir vom Chef des Hotels "Victoria-Lauberhorn" in Wengen zu einem Apéro eingeladen. Im gepflegten Rosengarten des Hotels tranken wir Sekt und bei netten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug. So langsam bekamen wir Hunger und ein wiederum schmackhaftes Abendessen rundete diesen erlebnisreichen Tag ab.

4. Tag – Dienstag, 23.08.2016: Jungfraujoch (fakultativ)

Gut gestärkt ging es am Morgen mit der Wengernalpbahn hinauf zur Kleinen Scheidegg. Hier legten wir einen kurzen Aufenthalt ein, um uns gemächlich an die Höhe zu gewöhnen. Die 2.000 Meter hohe Eigernordwand fasziniert seit Langem die Alpinisten aus der ganzen Welt und bereits in den 1930er-Jahren beobachteten Schaulustige von der Kleinen Scheidegg aus, wie wagemutige Alpinisten zum Gipfelsturm durch die Felswand ansetzten. Weil der Eiger von hier aus zum Greifen nah schien, fühlten wir uns auch heute noch am Puls des Geschehens...! Hier stiegen wir um und weiter ging es mit der Jungfraubahn hinauf zum Jungfraujoch - auch "Top of Europe" genannt und auf 3.454 Metern über dem Meer befindet sich schließlich der höchstgelegene Bahnhof Europas! Als die Jungfraubahn nach einer Bauzeit von 16 Jahren im Jahr 1912 eröffnet wurde, zählte sie zu den eindrucksvollsten Leistungen der Eisenbahningenieure und bis heute - nach mehr als hundert Jahren - hat sich daran nichts geändert. Die höchstgelegene Bergbahn Europas wird nach wie vor als ein Wunder der Technik gefeiert! Im ersten Abschnitt führte sie uns von der Kleinen Scheidegg über Alpweiden zur ersten Zwischenstation "Eigergletscher". Dann folgte ein sieben Kilometer langer Tunnel, der in einem Bogen durch das Innere des Eigers und des Mönchs führte und auf dem Jungfraujoch endete. Die Ankunft auf dem Dach Europas ist dann ein einmaliges Erlebnis - es erschließt sich den Besuchern eine Welt aus Eis und Schnee! Im Zentrum steht dabei der herrliche Ausblick auf den Aletschgletscher, den längsten Gletscher der Alpen! An solch klaren Tagen wie heute reichte der Blick sogar über die Schweizer Landesgrenze hinweg bis nach Italien, zu den Vogesen in Frankreich und den Schwarzwaldhöhen in Deutschland. Wir hatten genügend Zeit, um alle Attraktionen ausgiebig zu genießen - dazu gehörten der ewige Schnee auf dem Plateau, das Sphinx-Aussichtsgebäude, der Eispalast und der Erlebnisrundgang "Alpine Sensation". Eine Hochgebirgstour, ein Spaziergang oder der Ausblick von den Sphinx-Terrassen - es war ganz sich für jeden von uns etwas Spannendes dabei! Fazit: Ein unvergeßlicher Tag mit Top-Wetter, wie es keineswegs besser sein konnte!

5. Tag – Mittwoch, 24.08.2016: Schynige Platte

Blauer Himmel und Sonnenschein sollte auch heute wieder unser Begleiter sein...! Der nächste Berg rief und auf ging es nach Wilderswil, dem Ausgangspunkt für unsere Fahrt auf die Schynige Platte. Kenner der Alpenwelt halten die Aussicht von der Schynige Platte übrigens für die schönste der Schweiz! Echt schweizerisch ist nicht nur die atemberaubende Sicht auf die Berge, sondern auch die urgemütliche historische Schmalspur-Zahnradbahn, die im Jahr 1894 eröffnet wurde. Sie überwindet die 7,2 Kilometer Streckenlänge und 1.400 Meter Höhendifferenz zwischen Wilderswil und Schynige Platte mit einer maximalen Geschwindigkeit von zwölf Kilometern pro Stunde in 50 Minuten. Sämtliche elektrische Lokomotiven sind über 100 Jahre alt und aus der Pionierzeit der Bergbahnen stammen die Nostalgie-Wagen mit den ursprünglichen Holzbänken. Natürlich ist alles auf das Liebevollste gepflegt und vermittelt das Gefühl - so reisten unsere Urgroßeltern in der guten alten Zeit...! Als wir oben an der Bergstation ankamen, waren wir ganz einfach überwältigt - Eiger, Mönch und Jungfrau zum Greifen nah! Das ganze Spektakel aus einer Distanz, die gleichzeitig einen einmaligen Blick zu den Tälern von Grindelwald und Lauterbrunnen gestattet. Blumenfreunde finden auf der Schynige Platte eine gartenähnliche Anlage mit einer bunten Vielfalt von Bergblumen. Der wissenschaftlich geführte botanische Alpengarten wurde 1929 eröffnet und beherbergt heute über 600 Blütenpflanzen aus der ganzen Schweiz. Die Pflanzen werden auf unterschiedlichen Gesteinsunterlagen in 15 verschiedenen Pflanzengesellschaften kultiviert. Der Alpengarten kann auch als Start für verschiedene Wanderungen genutzt werden - so standen uns mehrere Rundwege zur Verfügung, so unter anderem zum Aussichtspunkt "Daube", wo uns ein spektakulärer Rundblick erwartete.

6. Tag – Donnerstag, 25.08.2016: Freizeit

Den Tag konnten wir ganz individuell gestalten, denn wir hatten unseren Jungfraubahnen-Pässe und die ermöglichten uns uneingeschränkte Fahrten zu den schönsten Ausflugszielen und Wanderwegen in der Jungfrau-Region - einfach ideal für unsere Bergferien! Lohnenswert ist ebenso eine Wanderung rund um Wengen und auch das Hotel "Voctoria-Lauberhorn" hielt einige Annehmlichkeiten für uns bereit. So konnten wir beispielsweise den gepflegten Wellness-Bereich mit Solbad (33 Grad Celsius) nutzen - eine Oase der Erholung! Vom Ruheraum bzw. auf der Sonnenterrasse konnten wir die atemberaubende Aussicht auf die Berggipfel des Berner Oberlandes genießen, denn auch heute war der Himmel strahlend blau und die Sonne gab ihr Bestes - einfach fantastisch und unbeschreiblich schön!

7. Tag – Freitag, 26.08.2016: Luzern

Am Morgen hieß es - "Auf nach Luzern...!". Dort, im Stadtzentrum, erwartete uns bei strahlendem Sonnenschein unsere sympathische Stadtführerin Susy. Die Stadt und die Region Vierwaldstättersee gelten als die "Essenz der Schweiz". Denn nirgendwo findet man so viel Schweiz auf kleinstem Raum - eine Stadt mit viel Charme und einem mittelalterlichen Kern, den charakteristischen Vierwaldstättersee mit Europas größter Binnenschifffahrt und ein wunderschönes Alpenpanorama mit unverwechselbaren Bergen. Während einer tollen Stadtführung erfuhren wir einiges über die jahrhundertealte Luzerner Geschichte und spazierten natürlich auch über die weltberühmte Kapellbrücke. Diese wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtbefestigung errichtet und hat ihren Namen von der benachbarten St.-Peters-Kapelle. Auch an der berühmten Jesuitenkirche kamen wir vorbei - diese Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist schließlich der erste große sakrale Barockbau der Schweiz! Unser Spaziergang führte uns weiter durch die herrliche Altstadt. Historische, mit Fresken geschmückte Häuser umsäumen in der Altstadt rechts der Reuss einige malerische Plätze. Sehr attraktiv ist der Weinmarkt, wo die Luzerner 1332 den eidgenössischen Bund mit Uri, Schwyz und Unterwalden beschworen haben. Am Nachmittag führte uns unsere Reise dann weiter entlang des Sarner Sees, des Lungerersees und über den 1.007 Meter hohen Brünigpass hinüber in den Kanton Bern. Durch das Holschnitzer-Dorf Brienz fuhren wir auf der Nordseite des Brienzer Sees entlang bis nach Interlaken und weiter zurück ins Lauterbrunnental bzw. mit der Bahn nach Wengen.

8. Tag – Samstag, 27.08.2016: Heimreise (bis Dresden = 890 Bus–km)

Jede Traumreise hat ein Ende und nun war es auch für uns soweit. Die Reiseroute führte uns vorbei am Südufer des Brienzer Sees, über den Brünigpass, vorbei an Luzern, Zug und dem Zürich- bzw. Walensee in Richtung Bodensee bzw. Nürnberg. Nach herrlichen 8 Tagen bei überwiegend tollem Wetter sollte es also nun wieder nach Hause gehen. Pünktlich gegen 21 Uhr erreichten wir den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise. Der Abschied war herzlich, denn 8 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie... Die meisten unserer Gäste nutzten den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichten wir ganz entspannt unsere Heimatorte.
Wir haben tolle Erfahrungen machen können und jeder hat seine eigene und persönliche Schweiz kennen gelernt. Es gibt ganz sicher Gäste die sich wie ich in dieses kleine Alpenland im Herzen Europas verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkommen.
Den Bus für diese bei Eberhardt TRAVEL durchgeführte 8-tätige Reise durch die Schweiz stellte unser langjähriger Servicepartner "Müller-Stolpen" zur Verfügung. Frank, unser Buschauffeur, steuerte den Bus souverän und zuverlässig - nochmals vielen Dank dafür!
Ich hoffe nunmehr auf ein Wiedersehen - vielleicht sogar in der Schweiz...! Allen Mitreisenden wünsche ich an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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