Reisebericht: Rundreise Schweiz – Eiger, Mönch & Jungfrau

30.08. – 04.09.2016, 6/7/8 Tage Schweiz Rundreise Interlaken – Aareschlucht – Meiringen – Brienz – Grindelwald – Jungfraujoch – Lauterbrunnen – Bern – Thuner See – Emmental – Eggiwil – Trubschachen – Affoltern


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Wie kommen die Löcher in den Schweizer Käse? Warum spielt eine Jungfrau in diesem Land eine so große Rolle? Weshalb sehen in Bern alle gespannt einem Hahn zu? Und was ist eigentlich ein Mischtkratzerli? Bei dieser Reise werden wir es erfahren.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

30. August: Anreise nach Grindelwald

Die Eberhardt-Gäste freuen sich schon sehr auf ihre Reise in die Schweiz. Pünktlich stehen sie an den Zustiegsstellen und anfangs kommen wir auch gut voran. Nach Nürnberg stecken wir dann allerdings fast 40 Minuten im Stau fest. Vorbei an Ulm, wo die letzten Gäste zusteigen, erreichen wir die Bodenseeregion. Wir fahren durch den Pfändertunnel und durch das Rheintal. An der gegenüberliegenden Talseite sehen wir das Schloss Vaduz, biegen aber bald rechts Richtung Zürich ab. Nun genießen wir die landschaftlich schöne Fahrt entlang des Walensees und des Zürichsees. Über das Hirzel erreichen wir den Vierwaldstättersee, den Sarner See und den Lungernsee. Dann geht es über den Brünigpass ins Berner Oberland. In Grindelwald, am Fuße des Eigers, werden wir im Hotel schon erwartet. Schnell sind die Zimmer bezogen und bald treffen wir uns zum Abendessen im Restaurant.

31. August: Schweizer Traditionen im Emmental

Heute begeben wir uns auf eine Reise, die uns einige Schweizer Traditionen näher bringen wird. Dazu reisen wir ins Emmental. Unweit von Eggiwil sind wir mit einem Alphornbauer verabredet. Er demonstriert uns anschaulich, wie ein solches Instrument entsteht. So erfahren wir beispielsweise, dass man eine spezielle Fichtenart dafür verwendet, man mit verschiedenen Fräsen, Hobeln und Schleifkugeln arbeitet, die Alphornwände nur 8 mm dick sind und alles zum Schluss mit Leinsamenöl behandelt wird. Etwa 80 Stunden sind nötig, um aus einem Stamm ein Alphorn zu fertigen. Natürlich hören wir dann auch dem Klang zu und einige Gäste probieren sogar erfolgreich, dem Instrument Töne zu entlocken.
Weiter geht es zur Erlebniswelt „Kambly", die auf eine über 100jährige Erfolgsgeschichte der Schweizer Feinbäckerei zurückblicken kann. Uns empfängt ein süßer Duft. Wir können selbst Kekse backen und begeben uns im Knusperhäuschen auf eine spannende Reise in die erste Kambly-Backstube. Dann wird nach Herzenslust probiert. Ob süß oder herzhaft - es steht eine große Auswahl  zur Verfügung. So manches „Guetzli" nehmen wir für zu Hause mit.
Unsere letzte Station heute ist die Emmentaler Schaukäserei. Hier starten wir zu einem geführten Rundgang durch vier Käsegenerationen. Im Küherstock von 1741 erfahren wir Interessantes über die Käseherstellung über offenem Feuer im 18. Jahrhundert, in der Bäckerei Mätteli-Beck besichtigen wir die Feuerwagen-Käserei aus dem Jahre 1900 und im Handwerksladen zeigt man uns die Käserei-Einrichtung von 1954. Dann können wir von der Galerie aus die heutige Produktion verfolgen. Unser Rundgang endet im Käsekeller. Hier werden die ca. 90 kg schweren Käselaibe erst im Salzbadkeller, dann im Gärkeller und schließlich im Lagerkeller in den Regalen aufbewahrt. Die Dauer der Lagerung bestimmt letztendlich den Reifegrad. Den Unterschied schmecken wir dann bei der Käseprobe. Unseren Lieblingskäse können wir anschließend im Geschäft kaufen.
Zurück im Hotel werden wir zu einem Apero eingeladen, danach freuen wir uns wieder auf ein 4-Gang-Menü.

1. September: Ausflug zum Jungfraujoch

Der Wetterbericht verspricht Sonnenschein. Darüber freuen wir uns heute ganz besonders, denn wir wollen hoch hinauf. Nach dem Frühstück gehen wir zum nahegelegen Bahnhof. Von hier fahren mit der Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg. Das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau präsentiert sich nun vor uns. Sehr gut einsehbar ist besonders die Eigernordwand. Den Aufenthalt nutzen wir für ein Gruppenfoto und einen kleinen Spaziergang, dann geht es mit der Jungfraubahn weiter. An den Stationen Eigerwand und Eismeer legen wir Fotostopps ein. Nach 50 Minuten erreichen wir den mit 3454 m höchstgelegenen Bahnhof Europas. Von der Bahnhofshalle gelangen wir direkt ins Hauptgebäude, wo wir dem Symbol „Tour" folgen können. Die erste Attraktion ist das 360°-Kinoerlebnis „Jungfrau-Panorama". An der Station „Aletschgletscher" spazieren wir durch den Schnee. In 27 Sekunden erreichen wir dann mit dem schnellsten Lift er Schweiz das Sphinx-Observatorium, das gleichzeitig das Wahrzeichen des Jungfraujochs ist. Die Aussichtsterrasse bietet einen wunderbaren Blick auf den Aletschgletscher. Weiter geht es zum Erlebnisrundgang „Alpine Sensation". Wir bestaunen das „Wunderland Schweiz in der Schneekugel", schauen auf die Anfänge des Tourismus in der Jungfrau-Region und in die Geschichte der Jungfraubahn. Dann wird es kalt, denn wir befinden uns im Eispalast. Hier treffen wir auf Pinguine und Eisbären. Unsere nächste Station ist das Gletscherplateau, wo seit der Einweihung der Jungfraubahn die Schweizer Fahne weht. Wir stehen zu Füßen der Jungfrau und auch von hier haben wir noch einmal einen atemberaubenden Blick auf den Aletschgletscher. Zum Schluss tauchen wir mit Lindt ein in die süße Welt der Schweizer Schokolade.
Schnell sind die drei Stunden auf dem Jungfraujoch vergangen. Die Jungfraubahn bringt uns wieder zur Station Kleine Scheidegg. Von hier aus geht es diesmal aber nicht nach Grindelwald, sondern mit der Wengernalpbahn über Wengen nach Lauterbrunnen. Hier sehen wir am Ortsrand den Staubbachfall, der mit 287 Metern der zweithöchste Wasserfall der Schweiz ist. Jan wartet schon mit dem Bus auf uns. Nach kurzer Fahrt sind wir wieder am Hotel, wo einige Gäste noch einen kleinen Rundgang durch den Ort unternehmen. Beim Abendessen sind sich alle einige: Es war toll, das Jungfraujoch bei so einem Traumwetter erleben zu können.

2. September: Ausflug Bern und Schifffahrt Thuner See

Drei Gäste möchten heute den Tag in Grindelwald verbringen, alle anderen gern die Hauptstadt der Schweiz kennen lernen. Vorbei an Interlaken fahren wir zum Thuner See. Es geht am Südufer entlang und bald fällt uns ein kegelförmiger Berg auf: der Niesen. Im Zusammenhang mit ihm wird oft folgende Wetterregel zitiert: „Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter schön und gut. Hat der Niesen einen Kragen, darfst du es auch noch wagen. Hat er aber Mantel um und Degen, gibt es Sturmwind und Regen."  Gegenüber sehen wir am Hang den kleinen Ort Beatenberg liegen, darüber erhebt sich das Niederhorn. In Bern parken wir den Bus am Bärengraben. Hier, wo sich die Wappentiere der Stadt in der Sonne räkeln, wollen wir uns mit den Stadtführerinnen treffen. Mit ihnen fahren wir hinauf in den Rosengarten. Die Rosen stehen noch in voller Blüte und verbreiten einen angenehmen Duft. Doch wir erfreuen uns nicht nur an den Blumen. Von hier hat man einen wundervollen Blick auf Bern  und die Aareschleife. Weiter geht die Fahrt durch das Botschaftsviertel. Am Bundesplatz verlassen wir den Bus. Hier steht das Bundeshaus, Sitz von Bundesrat und Parlament. Wir spazieren in die Altstadt von Bern, die 1983 in die Liste der UNESCO-Welterben aufgenommen wurde. Den Reiz machen hier die zahlreichen Sandsteinbauten aus dem Mittelalter und der Renaissance aus. Mehrere Brunnen erinnern an Berns ehemalige Helden und historische Geschehnisse. Wir müssen uns beeilen, denn 11 Uhr wollen wir am Zeitglockenturm sein. Einst Hauptuhr von Bern, ist der im 15. Jahrhundert errichtete „Zytglogge" heute das Wahrzeichen der Stadt. Zur vollen Stunde können wir hier das Figurenspiel beobachten. Mit einem Kikeriki des Hahnes wird es beendet. Weiter geht es für uns zum Einstein-Haus, wo der Physiker zwei Jahre wohnte. Nun wollen wir natürlich noch zum Münster, dessen Turm wir schon vom Rosengarten aus sehen konnten. Besonders imposant ist das Portal mit 234 farbigen Skulpturen zum Jüngsten Gericht. Im Inneren legen wir eine kleine Pause ein, dann begeben wir uns zu Terrasse dahinter. Hier können wir wieder zur Aare, aber auch zu den „Hängenden Gärten" schauen. Ein Kuriosum ist das so genannte Senkeltram, das eigentlich ein Lift ist, der das tiefer gelegene Mattequartier mit der Altstadt verbindet.  Nun bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen in Bern. Bei der Hitze ist es praktisch, dass die Häuser der Altstadt offene Laubengänge im Erdgeschoss haben, die Schatten bieten. Nach einer „Würstchenrunde" am Bus fahren wir weiter nach Thun.
Die Stadt an der Aare ist für uns Ausgangspunkt einer Schifffahrt. Bald heißt es „Leinen los". Im Salon sind wir zu Kaffee und Kuchen eingeladen, dann sucht sich jeder einen Platz an Deck und genießt die Reise über den Thuner See. Einige Orte, an denen wir anlegen, zeigen sich im südländischen Flair, Spiez präsentiert sein Schloss und Niesen und Niederhorn ragen rechts und links auf. Wir genießen die leichte Seebriese und schnell vergeht die Zeit. In Interlaken ist Endstation. Von hier aus bringt uns Jan mit dem Bus wieder nach Grindelwald.

3. September: Aareschlucht – Meiringen – Brienz– Interlaken

Gleich vier Ziele stehen auf unserem heutigen Programm. Als erstes wollen wir zur Aareschlucht. In den Eiszeiten bis vor 15.000 Jahren war dieses Gebiet vom Aaregletscher bedeckt. Dann fraß das Schmelzwasser sieben Schluchten in den Kalkberg. Die Aareschlucht ist die am besten erhaltene und seit 1888 begehbar. Teilweise reichen die Felswände bis 180 m nach oben, die engste Stelle zwischen den Wänden beträgt nur einen Meter. Über Stege und durch Tunnel können wir dieses Naturwunder auf 1.400 m durchwandern. Am Ende legen wir im Restaurant eine Kaffeepause ein.
Jetzt wollen wir uns auf die Spuren von Sherlock Holmes begeben. Dazu bringt uns Jan mit dem Bus nach Meiringen. In dem nahegelegenen Reichenbachwasserfall soll der Detektiv einst seinen Tod inszeniert haben. In der ehemaligen engl. Kirche gibt es heute dazu ein Museum. Wir machen einige Fotos auf dem Platz davor, denn hier steht ein lebensgroßes Sherlock-Holmes-Denkmal.
Weiter fahren wir nach Brienz. Der Ort liegt direkt am Brienzer See und ist vor allem durch die Holzschnitzerei bekannt. Wir nutzen den Aufenthalt für einen Bummel entlang der Seepromenade und den Besuch der Brunnengasse mit den urigen Häusern.
Am Nordufer des Brienzer Sees geht es weiter nach Interlaken. Von hier kann man mit der Harderbahn auf den Harder Kulm fahren und sich dort auf die Aussichtsplattform wagen oder man kann den kleinen Wildpark mit den putzigen Murmeltieren und stolzen Steinböcken besuchen. Einige Gäste trinken ihren Nachmittagskaffee auf der Dachterrasse im 18. Stockwerk des Metropole-Hotels und genießen dabei den Blick auf Interlaken und das Dreigestirn, andere beobachten, wie die Gleitschirmflieger auf der Höhe-Matte landen. Die Geschäfte locken zudem mit zahlreichen Souvenirs und nicht zuletzt lädt auch der Kurpark zum Verweilen ein.
Ein abwechslungsreicher  Tag endet mit einem letzten Abendessen im Hotel und einem Abschiedsspaziergang durch Grindelwald. Dann heißt es Koffer packen.

4. September: Heimreise

Schnell sind die Tage in der Schweiz vergangen. Nach einem zeitigen Frühstück starten wir die Heimreise. Diesmal geht es vorbei an Zürich und St. Gallen zur Grenze Schweiz/Österreich. Nach dem Passieren des Pfändertunnels sind wir wieder in Deutschland. Auf den Autobahnen herrscht viel Verkehr und immer wieder geraten wir ins Stocken. So kommen wir zwar etwas verspätet an den Ausstiegsstellen an, haben aber viele schöne Erinnerungen an die Tage in der Schweiz im Gepäck.
Liebe Gäste, es hat mich gefreut, dass ich Ihnen bei dieser Reise ein kleines Stück der Schweiz zeigen konnte. Vielleicht bis nächstes Jahr, wenn es wieder heißt „Grüezi in der Schweiz!"
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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Kommentare zum Reisebericht

Für uns war es eine wundervolle Reise mit unvergesslichen Erlebnissen.
Dazu beigetragen hat die perfekte Organisation, der Busfahrer Jahn, der es nicht immer leicht hatte und natürlich unsere Reiseleiterin Frau Pötschke.
Der strahlende Sonnenschein an allen Tagen war das I-Tüpfelchen.
Nochmals herzlichen Dank.
Es war unsere erste Reise mit diesem Unternehmen, aber bestimmt nicht die
letzte.

Kramer, Karin
11.10.2016