Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

14.06. – 21.06.2024, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Anreise nach Davos

Von den 36 Schweiz-Reisenden starten die ersten 12 Gäste um 6:00 Uhr morgens am Flughafen Dresden. In Siebenlehn, Chemnitz, Zwickau, und Vogtland steigen weitere Gäste zu. Wir fahren an der Dürer-Stadt Nürnberg vorbei und können in Ansbach noch zwei Gäste begrüßen. Es geht weiter zur Romantischen Straße, an Dinkelsbühl und Ulm, mit dem höchsten Kirchturm der Welt, vorbei, erreichen wir um 14:45 Uhr Lindau und nehmen die letzten vier Gäste auf. Jetzt sind wir komplett, und auch schon recht nah an unserem ersten Ziel. In Lindau machen wir noch eine Pause, Andreas tankt und dann geht’s weiter durch den Pfänder-Tunnel nach Österreich, über Bregenz, Dornbirn und Hohenems. Wir lassen Liechtenstein mit seiner Hauptstadt Vaduz links liegen und nun sind es nur noch 70 km bis zu unserem heutigen Ziel Davos, der höchstgelegenen Stadt Europas (1.560 m). Davos ist berühmt für die Vielfalt des Sport-, Freizeit- und Kulturangebotes und seit 150 Jahren auch wegen seines Heilklimas. So kam es auch zum "Zauberberg" von Thomas Mann.
Und durch den jährlich in Davos stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel und seine Gäste aus Politik und Wirtschaft können wir im Hotel mit besonders hohem Standard rechnen.
Viele unternehmen noch einen Bummel durch Davos und dann schließen wir den Tag mit einem schönen Abendessen im Hotel Hilton Garden Inn in Davos ab.

Mit dem Bernina–Express von Tirano nach Pontresina

Nach einem guten Frühstück steigen wir in den Bus Richtung Tirano in Italien, um mit dem legendären Bernina-Express zurück in die Schweiz, nach Pontresina, zu fahren. Leider haben wir heute nicht den gewünschten Sonnenschein und so verzichten wir auf Fotostopps am Flüela Pass und auch beim Morteratsch-Gletscher, weil nämlich nichts zu sehen ist. Bei strömenden Regen kommen wir in Tirano an, stärken uns in einem kleinen Ristorante am Bahnhof. Um 13:00 Uhr steigen wir in den Bernina-Express, haben jedoch durch Regen und Nebel eine leichte Beeinträchtigung bis Pontresina.
Und auch dort brauchen wir wieder unseren Regenschirm und sind froh, dass wir mit dem „Car“, wie der Bus in der Schweiz heißt, am Bahnhof abgeholt werden. Wir verlieren aber nicht den Mut und freuen uns auf unser Abendessen im Hilton Garden Inn Davos und auf den nächsten Tag.

Fakultativer Ausflug durchs Engadin

Hurra, heute ist der Wettergott wieder mit uns. Wir können sowohl am Flüela Pass als auch beim Morteratsch-Gletscher einen Foto-Stopp einlegen. Gestern ist vergessen.
Es geht weiter nach Zuoz, einem Dorf mit typisch Engadiner Herrenhäusern; zu erkennen sind die durch wuchtigen Steinmauern, die oftmals mit der Sgraffito-Technik verziert sind. Bei Sgraffito handelt es sich um eine historische Putztechnik, die erstmals in der Renaissance zur Herstellung von Fassadendekorationen eingesetzt wurde. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und lässt sich mit Ritz- oder Kratzputz übersetzen. Das Dorf hinterlässt einen starken Eindruck bei uns.
Wir stärken uns noch an Bord und spazieren dann durch St. Moritz. Das ist im Sommer aber ein anderer Ort als der, den wir im Winter mit Polo-Turnieren und Superreichen aus dem Fernsehen kennen. Über den Julierpass (2.284 m) fahren wir zum Landwasser-Viadukt und haben das Glück, dass während unseres Aufenthalts gleich drei Züge vorbeifahren und wir besonders schöne Fotos schießen können. Am Abend waren die Gäste mit dem Verlauf des Tages sehr zufrieden.

Wir verlassen Graubünden mit dem Glacier–Express in Richtung Zermatt (Wallis)

Heute fahren wir schon früh mit dem Regionalzug nach Filisur und dort steigen wir in den Glacier-Express mit Ziel Zermatt. Unsere Koffer fahren mit dem Bus nach Täsch und werden dort auf Container verladen und dann per Elektrowagen zum Hotel transportiert.
Nicht nur der unglaubliche Ausblick im Glacier-Express ist faszinierend, sondern auch das internationale Publikum. Die Süßigkeiten und Nüsse aus meiner Älplertasche, unserem Mittagessen, wurde von meinen japanischen Mitreisenden, die in England und Schweden studieren, weggenascht. Und mit den Israelis im Abteil gab es anregende und bewegende Gespräche und natürlich auch gemeinsame Fotos.
Dann kommen wir in Zermatt an und haben vom Bahnhof nur 3 Minuten Fußweg zu unserem Hotel.
Wir essen im Swiss Chalet hervorragend zu Abend und können dann aufgrund der fantastischen Lage unseres Hotels noch gemütlich durch den Ort spazieren. Zentraler Punkt ist die Kirchbrücke, auf der man die besten Fotos vom Matterhorn machen kann.


Gornergrat und abends Raclette–Essen am Furi

Mit der Zahnradbahn fahren wir in 33 Minuten auf den Gornergrat (3.135 m) und haben einen beeindruckenden Ausblick auf das Matterhorn (4.478) und 28 weitere Viertausender. Das „ZOOOM“, die interaktive Ausstellung bietet faszinierende Einblicke rund um das Matterhorn. Im Multimedia-Kino kann man über das Matterhorn fliegen.
Am Rückweg kann man bei der Station Rotenboden aussteigen und -wenn kein Schnee liegt- zum Riffelsee gehen, um das Spiegelbild des Matterhorns im See zu sehen. Einige von uns sind dann sogar bis Zermatt zu Fuß gegangen.
Aber wir haben heute Abend noch etwas vor: ein Raclette-Essen im Berg-Restaurant Furri.
Der Matterhornexpress fährt nur für unsere Gruppe zur Station Furi und wir werden schon mit einem Aperó und Alphorn-Musik empfangen. Nach dem Vorspeisenteller gibt es Raclette, bei dem wie immer so oft wir möchten nachgelegt wird. Und nach einem Obstsalat mit viel Schnaps fährt die Bahn wie zuvor -nur für uns- wieder ins Tal. Mit einem gemeinsamen Spaziergang endet dieser schöne Tag.



Ausflug zum kleinen Matterhorn

Nach dem Frühstück fahren wir zur Station des Matterhorn Glacier. Leider können wir die Fahrt nicht antreten, weil ab der Station „Trockener Steg“ starker Wind herrscht. Wir warten noch eine Stunde, erhalten dann aber leider die endgültige Absage. Jetzt hat jeder den Tag zur freien Verfügung und wir treffen uns erst um 15 Uhr beim Matterhorn-Museum wieder. Hier kann man sich ausführlich über die Erstbesteigung des Matterhorns am 14. Juli 1865 informieren. Von den sieben Erstbesteigern kamen nur drei lebend zurück. Einer dieser Toten war der US-amerikanische Politiker Charles Hudson, der 10 Jahre zuvor noch Ruhm als Erstbesteiger der Dufourspitze (4.636 m), des höchsten Berges der Schweizer Alpen, erlangte. Im „Zermatlantis“ können wir sogar das gerissene Sicherungsseil der Erstbesteigung des Matterhorns besichtigen und die Entwicklung Zermatts vom Bergbauerndorf zur weltweit bekannten Tourismus-Destination nachvollziehen.
Abends wird uns in der Osteria Bella Italia ein 3-Gänge-Menu serviert.

Wir verlassen das Wallis und fahren über Luzern zur Schwägalp

Wir spazieren zum Bahnhof und fahren zwei Züge nach unserem Gepäck Richtung Täsch, wo unser „Car“ mitsamt unserem Gepäck auf uns wartet. Über den Grimselpass (2.163 m) fahren wir nun Richtung Luzern. Am Pass besuchen wir den Murmeltierpark, fotografieren Totensee und Grimselsee und fahren weiter nach Meiringen. Der Ort ist auch durch Sherlock Holmes bekannt geworden. Sir Arthur Conan Doyle hat seinen Helden Sherlock Holmes an den Reichenbachfällen zu Tode kommen lassen.
Nach dem Bordservice in Meiringen fahren wir über den Brüningpass weiter nach Luzern. Hier gehen wir über die berühmte Kapellbrücke. Die Brücke ist im August 1993 aus immer noch ungeklärten Gründen abgebrannt. Das Wahrzeichen Luzerns wurde innerhalb von acht Monaten wieder aufgebaut. Wir besichtigen den Fritschi-Brunnen, bummeln und essen Eis. Und dann holt uns unser Car am Schwanenplatz schon wieder ab und wir fahren weiter zur Schwägalp. Hier beziehen wir unsere Zimmer und genießen unser Abendessen


Frühstück auf dem Säntis und Heimreise

Heute ist unsere Rückreise geplant, aber das Frühstück werden wir auf dem Säntis einnehmen.
Wir verladen erst unsere Koffer, und dann fahren wir 10 Minuten mit der Schwebebahn auf den Säntis. Leider ist es auch auf 2.502 m regnerisch und sehr neblig. Wir genießen unser Frühstück und hoffen immer noch auf schöneres Wetter. Es regnet jedoch weiter und so fahren wir mit der Schwebebahn zurück zur Schwägalp, um in der Alpschaukäserei noch Schweizer Käse einzukaufen.
Danach geht unsere Heimreise über Lindau weiter; hier steigen auch schon die ersten Gäste aus. In Ansbach verlassen uns die nächsten Gäste und dann Vogtland, Chemnitz und Siebenlehn.
Mit Verspätung, aber schönen und auch aufregenden Erinnerungen im Gepäck kommen wir in Dresden wieder an.

Schlusswort

Bei der Heimfahrt

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