Reisebericht: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

09.07. – 15.07.2012, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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7 Tage St. Moritz - Bernina-Express - Glacier-Express - Zermatt - St. Gallen
Ein Reisebericht von
Heidemarie Nestler

Reisebericht

1.Tag - Montag, 09.07.12                             Anreise
 
Unsere Reise begann in Dresden am Flughafen, weitere Reisegäste stiegen noch in Zwickau- Vogtland und Münchberg zu. Danach führte uns unsere Fahrt in die Schweiz mit 28 Reisegästen an Bord unseres Busses, vorbei an Nürnberg, weiter Richtung Kreuz Feuchtwangen und dann Richtung Bodensee - Schweiz
Wir fuhren durch den 6,8 km langen Pfändertunnel und ein kurzes Stück durch Österreich, durch das Bundesland Vorarlberg, überquerten den Rhein und schon ging es hinein in die Schweiz.
Die Fahrt verlief entlang des Rheins, vorbei am Fürstentum Liechtenstein, zuerst durch den Kanton St.Gallen und dann durch den Kanton Graubünden, der die nächsten Tage unser „zu Hause“ sein sollte.
An der Raststätte „Heidiland“ machten wir unsere letzte Pause und setzten unsere Fahrt im Rheintal  bis nach Thusis fort, verließen dort die Autobahn und vorbei an Tiefencastel gelangten wir in das Oberhalbstein. Nun führte uns die Fahrt hinauf zum Julierpass, überquerten diesen und fuhren durch Sivaplana  hinunter ins Engadin. Vorbei am Silvaplaner - Champfere  See´s bis hin zum St.Moritzer See gelangten wir nach St. Moritz-Dorf, dem Ziel unseres 1. Reisetages. Das 4-Sterne-Hotel „La Margna“ in St.Moritz-Dorf, war für die nächsten Tage unser zu Hause.
Vor dem Abendessen trafen sich alle Reisegäste in der Hotelbar zu einem Willkommensdrink, bevor es dann zum Abendessen ging.
 
 
2.Tag - Dienstag, 10.07.12                Ortsrundgang St. Moritz und Pferdekutschenfahrt
 
Pünktlich um 9 Uhr holte uns die Stadtführerin zu einem Rundgang durch St. Moritz-Dorf am Hotel ab.
Dabei erfuhren wir viel Wissenswertes über die Geschichte sowie den heutigen Ort St. Moritz.
Nachdem im Café „Hauser“ hauseigene Engadiner Nusstorte probiert wurde, war unser Rundgang gegen 11 Uhr beendet.
Schon um 11.20 Uhr ging unser Tagesprogramm weiter. Mit unserem Bus fuhren wir die kurze Strecke nach Pontresina. Am Bahnhof wechselten wir dann die PS, denn dort erwarteten uns schon drei Pferdekutschen, mit denen wir bei wunderschönem Wetter ins Val da Rosegg fuhren. Nach etwa einer Stunde erreichten wir im hinteren Tal das Gasthaus auf einer Höhe von 1.999 m ü.M., wo die Pferdekutschen dann stehen blieben.
Nun hatten wir während der zwei Stunden Aufenthalt Gelegenheit in Richtung Roseggletscher zu wandern oder auch zu einem gemütlichen Aufenthalt auf der Terrasse der Gaststätte.
Um 15 Uhr ging es dann wieder zurück nach Pontresina, wo uns unser Bus erwartete und wir fuhren zurück nach St. Moritz in unser Hotel.
 
 
3. Tag -Mittwoch, 11.07.12              Fahrt mit dem Berninaexpress
 
An diesem Tag stand unsere erste Bahnfahrt auf dem Programm. Mit dem Berninaexpress wollten wir vom Engadin über den Berninapass hinunter in das Puschlavtal bis hinein nach Italien fahren.
 
Einstieg für uns:         St.Moritz (CH)           - 1.800 m Höhe
über den:                    Berninapass    - 2.253 m hoch                     
Endstation:                 Tirano (I)        -     429 m Höhe ü.M.
           
Um 11 Uhr trafen wir uns am Bahnhof, wo der Berninaxpress schon bereitstand und machten es uns in dem für uns reservierten 1. Klasse Panoramawagen der Berninabahn gemütlich, dessen Linie seit 2008 Teil des UNESCO Welterbes ist.
Der Berninaexpress fuhr nun vorbei am Morteratschgletscher und wunderschöner Landschaft hinauf zum Berninapass. In 2.253 m Höhe. Auf dem Pass an der Station Ospizio Bernina angekommen, befanden wir uns auf der höchstgelegenen Bahnstation der Rhätischen Bahn und hatten Blick auf die zwei Seen „Lago Bianco“ und „Lej Nair“. In beiden Seen wird seit 1911 das Wasser gestaut.
Von dort an ging es wieder abwärts. Vorbei an Gletschergebieten, Seen und einer herrlichen Berglandschaft fuhren wir hinab in das Val Poschiavo (Puschlavtal). Wir wechselten von hochalpiner Landschaft in mediterranes Gebiet, dabei überquerten wir auch die Sprachgrenze vom deutschsprachigen Teil Graubündens in den italienisch sprechenden Teil des Kantons.
Während der Fahrt vom Berninapass nach Tirano bewältigt die Berninabahn einen Höhenunterschied von 1.824 m und das auf einer Horizontaldistanz von nur 22 km - ohne Zahnrad, trotz Steigung von bis zu 70°/°°. Eine besondere Attraktion auf der Fahrt hinab in das Tal ist natürlich die Fahrt über das Kreisviadukt in Brusio.
Nach etwas über 2 Stunden Fahrt kamen wir in Tirano an. Der Ort gehört zu Italien und dort zur Region der Lombardei und liegt im sonnigen Veltlin.
Während unseres Aufenthalts in Tirano bummelten einige Reisegäste in die kleine, aber sehenswerte Altstadt, einige spazierten zur Basilika „Madonna di Tirano“ oder ließen es sich in einem der Restaurants gut schmecken.
Während der Rückfahrt konnten wir einen großen Teil der Bahnstrecke noch einmal aus der Busperspektive genießen.
 
 
4. Tag - Donnerstag, 12.07.12                      Glacierexpress
 
An diesem Tag hieß es Abschiednehmen von St. Moritz und dem Kanton Graubünden.
Nach dem Frühstück wurde unser Gepäck in den Bus geladen, der dann ohne uns die Fahrt nach Täsch in den Kanton Wallis antrat.
 
Unsere Fahrt mit dem Glacierexpress, dem „langsamsten Schnellzug“ der Welt, begann 9.15 Uhr wiederum vom Bahnhof in St. Moritz. Wir nahmen unsere reservierten Plätze im Panoramawagen 1.Klasse ein und pünktlich ging die Fahrt los. Sie führte uns vom NO der Schweiz, durch die Zentralschweiz bis hin in den SW der Schweiz.
Während unserer Fahrt fuhren wir in Reichenau am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein vorbei, sahen die unterschiedlichsten Landschaften, fuhren durch 91 Tunnel und über 291 Brücken, vorbei an Seen, einer herrlichen Bergwelt, durch das Rhonetal, Vispertal, Mattertal hinauf nach Zermatt.
Die Sehenswürdigkeiten und die Landschaft entlang der Strecke wurden uns mittels Kopfhörer im Zug erklärt.
Während der Fahrt erhielten wir zur Mittagszeit ein leckeres Mittagessen serviert. So gestärkt konnten wir die weitere Zugfahrt genießen.
Kurz nach 17 Uhr fuhren wir im Bahnhof von Zermatt ein. Dieser Urlaubsort liegt auf einer Höhe von etwas über 1.600 m und ist autofrei, d.h., dass nur Elektroautos im Ort verkehren, alle anderen Autos müssen in Täsch, dem Ort vor Zermatt, geparkt werden.
Nachdem wir den Bahnhof in Zermatt verlassen hatten, galt natürlich der erste Blick dem Matterhorn, welches an diesem Tag nicht vollkommen zu sehen war. Vom Bahnhof aus gingen wir nicht direkt zum Hotel, sondern machten vorher einen Ortsrundgang, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Zermatt kennen zu lernen. Zermatt ist vor allem Wintersportort, aber hat im Sommer auch herrliche Wanderwege und -ziele und eine traumhafte Bergwelt zu bieten.
 
Im Hotel „National“, wiederum ein Vier-Sterne-Hotel, angekommen, wurden wir auch hier mit einem Willkommensdrink begrüßt, danach bezogen wir unsere Zimmer und nahmen anschließend im Restaurant das Abendessen ein.
 
 
5.Tag - Freitag, 13.07.12                   Zermatt - Gornergrat
 
Für diesen Tag hatte man Wetter vorausgesagt, wo es sich lohnte mit der Bahn hinauf zum Gornergrat zu fahren.
Deshalb machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zur Station der Gornergratbahn. Wir sahen schon unten am Monitor, dass wir oben zwar nicht optimale, aber schöne Sicht auf die umliegende Berge haben werden, Wolken und Sonne wechselten sich ständig ab.
In ca. 40 Minuten Auffahrt fuhren wir die 9,3 km lange Strecke mit der Gornergratbahn, die als erste elektrische Zahnradbahn der Schweiz im Jahre 1898 in Betrieb genommen wurde, hinauf in eine Höhe von 3.089 m ü.M.
Oben angekommen wurde noch das letzte Stück des Weges hinauf zur Plattform per Fuß zurückgelegt, doch der Weg lohnte sich, bei dieser Aussicht auf die umliegende Bergwelt.
 
Die Abfahrt gestaltete jeder Reisegast individuell. Einige fuhren bis zum Riffelsee und wanderten von dort bis Riffelberg, andere machten an anderen Stationen eine Pause, bevor es dann wieder nach Zermatt hinunter ging.
 
Am Nachmittag erkundeten einige Reisegäste noch die nähere Umgebung von Zermatt, andere nahmen die Gelegenheit wahr und schauten sich das Matterhornmuseum an. Dort erfährt man in einem Film, wie die Erstbesteigung des Matterhorns verlief, wie man früher in Zermatt lebte und wie die Alpen entstanden. Daher wissen wir nun, dass das Matterhorn eigentlich ein „Afrikaner“ ist, da es vorwiegend aus afrikanischem Gestein besteht.
 
 
6.Tag - Sonnabend, 14.07.12        Fahrt Zermatt- Täsch - St.Gallen
 
An diesem Tag hieß es schon wieder Abschiednehmen von Zermatt. Der erste Teil unserer Heimreise wurde angetreten.
Nach dem Frühstück trafen wir uns am Bahnhof von Zermatt und fuhren mit dem Regionalzug hinunter nach Täsch. Dort erwartete uns unser Bus, in dem schon unser Gepäck eingeladen war, und unsere Fahrt ging los.
Wir fuhren hinab durch das Matter- und Vispertal bis nach Visp, dort bogen wir ins Rhonetal ein und fuhren im Tal entlang bis nach Brig. Weiter ging die Fahrt hinauf durch das Goms. Es war die gleiche Strecke, die wir mit dem Glacierexpress schon gefahren waren. Aber dann änderte sich der Streckenverlauf, denn die Fahrt führte uns an diesem Tag hinauf auf den Grimselpass. Vorher konnten wir einen Blick auf die Furkabahn werfen und sahen auch bei der Auffahrt ein kleines Stück des Rhonegletschers, der einstmals bis Gletsch hinunter reichte.
Oben auf dem Grimselpass angekommen, machten wir unsere erste Pause. Vorbei an den Stauseen Grimselsee, in den sich die Halbinsel zieht, auf dem das Grimselhospiz steht, vorbei am  Räterichsbodensee ging es nun hinab in das Haslital.
Vom Grimselpass aus hatten wir nun auch den Kanton Wallis verlassen und fuhren weiter durch den Kanton Bern. Die Grimselstraße fällt bei der Abfahrt relativ steil ab. Die Straße führt auch vorbei am Eingang zur schönsten Mineralkluft der Schweiz, die bei Sprengarbeiten entdeckt wurde.
In Innertkirchen auf 626 m Höhe angekommen, ging es weiter durch Meiringen und danach wieder bergan. Wir fuhren vorbei am Eingang zur Aareschlucht bis hin zum Lungerersee, der schon zum Kanton Obwalden gehört.
Die Fahrtstrecke führte uns dann am See entlang, anschließend noch am Sarner See und am Pilatus vorbei. Dort sahen wir auch die Bergbahn, die hinauf auf den Pilatus fährt und die steilste Zahnradbahn der Welt ist.
Kurz danach konnten wir den ersten Blick auf den Vierwaldstädter See werfen und bald darauf kamen wir auch in Luzern, der Kantonshauptstadt des gleichnamigen Kantons an. Während des Aufenthaltes in Luzern war Zeit, um über die berühmte Kapellbrücke mit ihrem Wasserturm zu gehen, sich die Jesuitenkirche, die am Ende der Brücke steht, anzuschauen und ein Stück durch die Altstadt von Luzern zu bummeln.
 
Danach setzten wir unsere Fahrt durch die Zentralschweiz Richtung Zürichsee fort, fuhren entlang des Südufers des Sees, bis zum östlichen Ende und weiter ging es über den Rickenpass nach St.Gallen. Ziel war an diesem Tag das Vier-Sterne-Hotel „Radisson Blu“ in St.Gallen. Ein Hotel, welches in ganz moderner Architektur gebaut wurde, also ganz anders als die bisherigen Hotels.
 
7.Tag - Sonntag, 15.07.12
 
Heute war Tag der Heimreise. Allerdings wollten wir natürlich nicht die Schweiz verlassen, ohne uns das alte Zentrum, mit dem Klosterbezirk von St.Gallen anzuschauen. Da es Sonntag war, konnten wir uns die Kirchen nur von außen ansehen, denn während des Gottesdienstes war der Zutritt nur Besuchern gestattet. Sehenswert waren natürlich auch die kleinen, engen Gassen und die mit den wunderschönen Erkern verzierten Häuser der Stadt.
 
Gegen 10.30 Uhr verließen wir die Stadt und traten unsere Heimreise an.
Ich hoffe, dass jeder Reisegast mit vielen schönen Eindrücken von dieser Reise zu Hause angekommen ist und Sie gern an diesen Urlaub zurückdenken.

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