Reisebericht: Rundreise Schweiz – Jungfraujoch, Pilatus, Säntis

10.05. – 18.05.2014, 9 Tage exklusive Schweiz–Erlebnisreise Interlaken – Thun – Jungfraujoch – Pilatus – Luzern – Zürich – Schwägalp – St. Gallen – Appenzell


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Eine Reise durch alle Jahreszeiten aber mit unglaublich schönen Erinnerungen durften wir erleben. Die Städte St. Gallen, Zürich, Luzern und Thun standen ebenso auf unserem Programm wie der Säntis, der Pilatus und das Jungfraujoch.
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

10.05.14 – Anreise zur Schwägalp – 672 km

Unsere Reise in die Schweiz begann pünktlich in Dresden. Nachdem in Siebenlehn, Chemnitz, Niederdorf und am Rasthof Vogtland  Gäste in unseren Bus zugestiegen waren, fuhren wir Richtung Schweiz. Am Samstag waren die Autobahnen relativ wenig befahren. Wir kamen zügig voran. Das Wetter war sehr wechselhaft. Wir hatten genügend Zeit und so legten wir noch einen längeren Stopp in Lindau am Bodensee ein. Wir spazierten durch die Altstadt und bestaunten das Stadtmuseum und das Rathaus. Beide Gebäude sind mit wunderschönen Fassadenmalereien verziert. Es bleib auch noch Zeit, um zum Hafen zu bummeln und den Löwen an der Hafeneinfahrt zu fotografieren. Nun führte uns unsere Route durch das Appenzeller Land und am späten Nachmittag erreichten wir die Schwägalp. Der Säntis zeigte sich kurz vor dem Abendessen in seiner vollen Schönheit. Wir wurden herzlich im Berghotel „Schwägalp" begrüßt. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, genossen wir ein typisches Appenzeller Menü. Nach dem Abendessen unternahmen einige Gäste einen kleinen Spaziergang in der schönen Umgebung des Hotels.

11.05.14 – Ausflug nach St. Gallen und zum Bodensee – 128 km

Wir stärkten uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet im Berghotel. Unser Chauffeur Lutz brachte uns mit dem Bus nach St. Gallen. Uns erwartete unsere Stadtführerin. Wir erlebten einen sehr kurzweiligen Spaziergang und erfuhren wir viele Details und Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Stadt. Wir gingen durch die engen Gassen der Altstadt mit ihren Bürgerhäusern. Uns faszinierten die prächtigen Erker, welche Auskunft über die Vermögensverhältnisse der Bürgen gaben. Je prachtvoller diese verziert sind, desto wohlhabender waren die Bewohner. Ein Besuch des Stiftsbezirks gehörte natürlich zu unserem Programm. Er gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Höhepunkt unserer Stadtführung durften wir einen ganz besonderen Schatz der Stadt sehen: die Stiftsbibliothek. Diese beherbergt über 160.000 Bücher und darunter sind ganz wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter. Im dem prachtvollen, mit verschieden Hölzern und Stuckverzierungen ausgestatteten, Barocksaal der Bibliothek haben 30.000 Bücher ihre Heimat.  In Vitrinen werden besonders interessante Stück gezeigt. Unsere Führerin erklärte uns die einzelnen Schätze und zum Abschluss sahen wir einen einzigartigen Erd- und Himmelsglobus aus dem 17. Jahrhundert. Zum Abschluss besichtigten wir die imposante Stiftskirche, ein beeindruckender Barockbau und Zentrum des ehemaligen Klosters von St. Gallen.
Nach der Stadtführung blieb noch etwas Zeit für individuelle Entdeckungen in der hübschen Altstadt von St. Gallen. Am Mittag führte uns unsere Reise zunächst nach Altenrhein. Wir schauten uns die Markthalle von Friedensreich Hundertwasser an. Diese ist ein typisches, kunterbuntes Hundertwasser-Werk. Keine Wand ist gerade und kein Boden ist wirklich eben. Anlässlich des Muttertages fand ein Sonntagsmarkt statt und so konnten wir uns das gesamte Gebäude ansehen. Nun ging es weiter entlang des Bodensees nach Rohrschach. Wir bummelten durch die Hauptstraße vorbei an sehr schönen Bürgerhäusern mit ebenfalls wunderschönen Erkern zum Kornhaus direkt am See. Das barocke Gebäude wurde ursprünglich als Kornspeicher gebaut und genutzt. Heute beherbergt das Haus das Museum der Stadt. Unsere Rückfahrt erfolgte durch die liebliche Landschaft des Appenzeller Landes. Wir fuhren vorbei an saftigen, herrlich blühenden Wiesen. Durch hübsche Dörfer mit typisch Appenzeller Höfen und Häusern führte uns unser Weg zurück zur Schwägalp. Schneeschauer, Regengüsse und Sonnenschein wechselten sich am Abend ab. Wir schauten skeptisch auf das Wetter, denn am nächsten Tag wollten wir auf den Säntis.

12.05.14 – Frühstück auf dem Säntis – Ausflug nach Appenzell – Kleine Wanderung – 67 km

Bereits beim Aufstehen sahen wir, dass der Säntis in Wolken steckte und es schneite. Wir wollten dennoch zeitig auf den Berg. Allerdings hatte es ein kleines Missverständnis gegeben und wir mußten noch etwas warten. Außerdem musste die Bahn erst von Schnee und Eis befreit werden. Also offerierte uns das Hotel noch einen Kaffee. Dann nahmen wir die Seilbahn und fuhren auf den Gipfel. Als wir im Panorama-Restaurant ankamen, wurden wir bereits erwartet. Wir stärkten uns an dem reichhaltigen Frühstücksbuffet, welches keine Wünsche offen ließ. Anschließend erwartete uns Susanne, eine Mitarbeiterin der Säntisbahn, zu einer sehr interessanten Führung durch die Anlagen des Säntis. Wir sahen in einem Film unter welch schwerer und mühevoller Arbeit die Säntis-Schwebebahn gebaut wurde. Anschließend durften wir einen Blick in den 123 Meter hohen Sendeturm der Swisscom werfen. Leider lag der Gipfel im Schneetreiben. Wir konnten also die eigentlich sehr schöne Aussicht nicht genießen, denn es war überhaupt keine Sicht. Die Seilbahn brachte uns wieder zurück auf die Schwägalp. Nach einer kurzen Pause starteten wir nach Appenzell. Im Hauptort des Halbkantons Appenzell Innerrhoden unternahmen wir einen kleinen Rundgang. Wir sahen die Katholische Kirche mit ihren wunderschönen Glasfentsern und die vielen wunderschön mit Bauernmalerei bemalten bunten Häuser am Landsgemeindeplatz und in der Hauptgasse. Auf dem Landsgemeindeplatz werden bis heute jedes Jahr am letzten Sonntag im April die Landsgemeinden abgehalten. Kommunale Beschlüsse entscheiden die Einwohner des Kantons per Handerheben. Es blieb Zeit, um gemütlich durch den kleinen Ort zu spazieren. Bevor wir zur Schwägalp zurückfuhren, durften alle einen Appenzeller Kräuterbitter probieren. Der Magenbitter, wird in Appenzell in einem aufwendigen Verfahren aus 42 Kräutern hergestellt. Auf der Schwägalp erwartete uns bereits Albert, unser Wanderführer. Mit ihm unternahmen wir eine schöne Wanderung über die große Alm. Der urige Appenzeller wusste dabei so manch Geschichte zu erzählen. Wir bewunderten die herrlichen Blumen. Es blühten die ersten wilden Krokusse in Weiß und Lila, winzige Sodanellen, auch Alpenglöckchen genannt, gelb leuchtende Supfdotterblumen und auch den ersten Frühlingsenzian mit seinen blauen sternförmigen Blüten entdeckten wir. Es war ein schönes Erlebnis zu entdecken, wie die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht.
Zum Abendessen gab es ein typisches Schweizer Bergbauerngericht - das Raclett, Käse wird geschmolzen und mit Pellkartoffeln und sauer eingelegtem Gemüse serviert.

13.05.14 – Zürich – Alpnachstad – Pilatus – 168 km

Am Morgen zeigte sich die Schwägalp im dicken Winterkleid - über Nacht hatte es geschneit. Es hieß für uns Abschied nehmen von der Schwägalp. Mit dem Bus fuhren wir durch das Appenzeller Land zum Zürichsee und weiter nach Zürich. Die größte Stadt der Schweiz ist gleichzeitig das Finanzzentrum des Landes. Während der Stadtrundfahrt lernten wir die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten kennen. Wir legten am See einen ersten Stopp ein und sahen die Fontaine, die die Credit Suisse der Stadt geschenkt hatte. Wir fuhren auf den Zürichberg und es ging durch die noblen Villenviertel der Stadt. Nun blieb Zeit zu eigenen Unternehmungen. Wir besichtigten das Fraumünster mit den berühmten Glasfenstern von Marc Chagall. Anschließend spazierten wir über die berühmte Bahnhofstraße mit den vielen Nobelboutiquen. Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt in die Zentralschweiz fort. Vorbei an Luzern erreichten wir Alpnachstad. Wir bestiegen die steilste Zahnradbahn der Welt und fuhren auf einer spektakulären Strecke mit bis zu 48% Steigung auf den Pilatus. Die einzigartige Bahn wurde bereits 1889 nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Einige technische Anlagen stammen noch aus jener Zeit und funktionieren, wie am ersten Tag. Im Hotel „Bellevue" bezogen wir unsere Zimmer. Leider schneite es auch hier und wir waren wieder im tiefsten Winter. Dennoch genossen wir den Aufenthalt auf dem 2.132 Meter hohen Berg. Leider versperrten uns dicke Wolken den Blick zum Vierwaldstättersee und in die Bergwelt. Wir wurden mit einem ausgezeichneten Abendessen im Dohlenstüberl verwöhnt.

14.05.14 – Talfahrt vom Pilatus – Luzern – Interlaken – 97 km

Am Morgen fanden wir uns im dicken Winter wieder. Es hatte die ganze Nacht geschneit und es zogen dicke Wolken durch die Berge und sie versperrten uns die Sicht. Nach dem vorzüglichen Frühstück hieß es Abschied nehmen vom Pilatus und mit der Kabinen- und der Gondelbahn erreichten wir Kriens, wo uns Lutz mit dem Bus erwartete. Der Schneefall wich hier starkem Regen. Nach kurzer Fahrt kamen wir in Luzern am Vierwaldstätter See an. Die Stadt am Nordufer des Sees erlebten wir bei einer kurzweiligen Stadtführung. Dabei erfuhren wir die Geschichte des Löwendenkmals und sahen die Museggmauer, die alte Stadtmauer mit ihren trutzigen Türmen. Anschließend spazierten wir über das Wahrzeichen der Stadt, die Kapellbrücke, die einst Teil der Stadtbefestigung war. Wir hörten die Geschichte des großen Brandes der Brücke im Jahr 1993. Durch die engen Gassen und über kleine Plätze mit den hübschen, oft bunt bemalten Bürgerhäusern und Brunnen ging es durch die Altstadt. Uns begeisterte die Schönheit Luzerns. Es blieb genügend Zeit zum Bummeln durch die Stadt und für eigene Entdeckungen. Unsere Tour führte uns vorbei am Sarnersee und am Lungernsee über den Brünigpass ins Haslital. Wir fuhren durch Brienz am Brienzer See nach Interlaken. Im Carlton-Europe-Hotel erwartete man uns und die Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Mit einem sehr schmackhaften Abendessen endete unser erlebnisreicher Tag.

15.05.14 – Ausflug nach Thun – 66 km

Leider regnete es am Morgen mal wieder. Doch dadurch ließen wir uns unsere gute Laune nicht verderben. Es ging über die Autobahn nach Thun am Nordufer des Thunersees. Mit unserer Stadtführerin Linda unternahmen wir einen sehr interessanten Rundgang durch die Stadt. Wir sahen die Wehre in der Aare, die den Wasserstand des Thunersees regeln. Gestaunt haben wir über eine wirkliche „Festgeld-Anlage" vor einer Bank AEK. Ein Künstler hat bei der Renovierung der Bank in einem Asphaltstück vor dem Eingang verschiedene Frankenstücke im Wert von 1826 Franken eingelassen. Er verwies damit auf das Gründungsjahr der Bank. Die Münzen sind ganz fest eingelassen, dass es unmöglich ist, sie wieder herauszulösen. In der Hauptgasse sahen wir die alten Stadthäuser und auf dem Rathausplatz erfuhren wir die Geschichte des Rathauses, der Zunfthäuser der Mertzger und Pfister, wie die Bäcker früher hießen. Am Mühlenplatz erzählte uns Linda die Geschichte der Mühle und des Platze. Nun blieb noch Zeit, um durch die Stadt zu schlendern. Zum Glück hatte der Regen aufgehört. Am Mittag fuhren wir entlang des Nordufers des Thunersees nach Interlaken zurück. Inzwischen war die Sonne rausgekommen und ab und lugten die Berge, wie der Niesen oder das Stockhorn aus den Wolken hervor. Es war ein grandioser Anblick: der türkisblaue See und dahinter die herrlichen, schneebedeckten Berge. Den Nachmittag verbrachten wir ganz individuell in Interlaken.16.05.14 - Tag zur freien Verfügung - Besuch von Harder Kulm
Den heutigen Tag konnten alle nach ihren Wünschen gestalten. Am Vormittag verabredeten wir uns zur gemeinsamen Fahrt auf den Harder Kulm, den Hausberg von Interlaken. Die Standseilbahn brachte uns in nur 8 Minuten auf 1.323 Meter Höhe. Die Strecke der Standseilbahn ist spektakulär mit bis zu 68% Steigung. Auf dem Hader Kulm hatten wir eine gute Sicht von der neuen Aussichtsplattform über den Thunersee und den Brienzer See und nach Interlaken. Die hohen Berge versteckten sich leider wieder in den Wolken, aber ab und zu lugte die Sonne hervor. Einige nutzten die Zeit zum Einkaufen von Mitbringseln und andere erkundeten die Umgebung von Interlaken mit dem Bus oder dem Zug. Dennoch war es ein tolles Erlebnis und ein schöner Tag ging wieder mit einem vorzüglichen Abendmenü zu Ende.

17.05.14 – Ausflug zum Jungfraujoch

Am heutigen Tag weckte uns der Sonnenschein und es war gute Sicht. Wir freuten uns auf ein tolles Erlebnis auf dem Jungfraujoch. Mit dem Zug fuhren wir zunächst nach Lauterbrunnen. Hier besteigen wir die Wengeralp-Bahn zur Kleinen Scheidegg. Schon während der Fahrt eröffneten sich uns herrliche Blicke in die Bergwelt des Berner Oberlandes. Wir sahen Wengen, Mürren und das Schilthorn. Angekommen auf der Kleinen Scheidegg hatten wir die Eigernordwand in voller Größe vor uns. Wir sahen das Jungfraujoch, unser Ziel im gleißenden Sonnenschein. Eiger, Mönch und Jungfrau zeigten sich in ihrer ganzen Pracht. Mit der Jungfraubahn ging es durch den Eiger. An zwei Aussichtspunkten konnten wir durch Fenster einmal direkt in die Eigernordwand schauen und ein zweites Mal zum Eismeer, einem riesigen Gletscherabbruch. Auf dem Jungfraujoch blieb genug Zeit während des Rundganges die einmaligen  Erlebnisse zu genießen. Auf dem höchsten Aussichtspunkt, der Sphinx lag der Aletschgletscher eingerahmt von den Berner und Walliser Alpen im Sonnenschein vor uns. Wir genossen den Blick zurück zur kleinen Scheidegg und zur Jungfrau und dem Mönch. Es gab jedoch noch viel mehr zu entdecken. Im Eispalast befanden wir uns mitten im Gletschereis ca. 40 Meter unter dem Eis und konnten schöne Eisplastiken bewundern. Wir versäumten es nicht, auf das Plateau und zum Aletschgletscher zu gehen. Hier konnten wir in den ewigen Schnee gehen und waren fasziniert von der herrlichen Bergwelt. Im Berg gingen wir durch die Galerie, die sich mit der Geschichte der Jungfraubahn befasste. Nach einem schönen Aufenthalt verließen wir das Jungfraujoch mit der Bahn wieder Richtung Kleine Scheidegg. Wir stiegen nochmals um und die Bahn brachte uns nach Grindelwald. Wir sahen den Männlichen und die Schynige Platte.  Von Grindelwald aus brachte uns der Zug der Berner Oberland-Bahn zurück nach Interlaken.

18.05.14 – Heimreise – 825 km

Mit wunderschönen Erlebnissen traten wir die Heimreise an. Die Autobahnen waren frei und wir kamen zügig voran. Wir erreichten unsere Ausstiegsorte alle pünktlich und alle kamen mit dem Haustür-Transfer bequem nach Hause.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen, unseren Gästen bedanken. Es hat uns riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen in der Schweiz unterwegs zu sein und wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

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Kommentare zum Reisebericht

Wer so spontan eine Reise bucht wie ich kann nur überrascht werden.Für meinen Mann und mich waren es wunderbare Eindrücke von der Schweizer Bergwelt.Da gab es schon einige sprachlose Momente.Ihnen,liebe Frau Annette Weise und auch unserem Busfahrer Lutz König vielen Dank für die hervorragende Reisebegleitung.Beschreiben möchte ich die Reiseeindrücke nicht,man muß es sich selber ansehen.Grüße an alle Reiseteilnehmer.Das Rezept für Bündner Gerstensuppe steht im Internet-Tip für unsere Berliner Mitreisenden.Marita Thiemann aus Torgau.

Marita Thiemann
02.06.2014