Reisebericht: Silvester am Fuße des Säntis – Jahreswechsel in der Schweiz

29.12. – 02.01.2011, 5 Tage Silvesterreise in den Appenzeller Alpen mit Schwägalp – Säntis – Appenzell – Appenzeller Land – St. Gallen


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Morgens um 6.00 Uhr starten wir am Flughafen Dresden. Es ist sehr kalt und die Transferfahrzeuge, die unsere Gäste zum Bus bringen, haben unterwegs mit den winterlichen Straßenverhältnissen zu kämpfen.
Ein Reisebericht von
Christina Kosmowski

1. Tag, 29.12.2010, Mittwoch – Anreise

Morgens um 6.00 Uhr starten wir am Flughafen Dresden. Es ist sehr kalt und die Transferfahrzeuge, die unsere Gäste zum Bus bringen, haben unterwegs mit den winterlichen Straßenverhältnissen zu kämpfen. Nach und nach steigen unsere Gäste zu, es geht Richtung Süden in das Alpsteingebirge zum Säntis. Vorbei an Nürnberg und Ulm, Memmingen und Bregenz erreichen wir den Pfändertunnel und damit die Grenze nach Österreich. Nur wenige Kilometer führt uns unserer Reise durch Österreich, dann sind wir schon an der Schweizer Grenze. Es ist dunkel geworden, als wir die 1.350 Meter hoch gelegene Schwägalp mit dem Schwägalphotel erreichen. Erst am nächsten Morgen werden wir das mächtige Bergmassiv sehen, an dessen Fuß das Hotel liegt. Wir beziehen unsere Zimmer und treffen uns im Gastraum zum Abendessen. Das Wetter für den nächsten Tag beschäftigt uns alle, denn morgen früh wollen wir auf den Berg.

2. Tag, 30.12.2010, Donnerstag – Säntis und Appenzell

Unsere Wetterhoffnungen erfüllen sich - auf der Alp ist das Wetter gut und während der Seilbahnfahrt geht die Sonne auf. In nur sieben Minuten erreichen wir die Bergstation der Säntisbahn und genießen das Frühstück im Panoramarestaurant auf etwa 2.500 Meter Höhe.
Der Blick über das Alpsteingebirge hin zu den Churfirsten ist überwältigend. In den Tälern liegen die Wolken fest, hier oben scheint die herrlich die Sonne über die schneebedeckten Gipfel.
Während der Talfahrt sehen wir eine Gemse, die über ein Schneefeld am steilen Hang des Berges balanciert.
Gegen Mittag macht Peter Möbius den Bus bereit, denn wir wollen dem Kantonshauptort Appenzell einen Besuch abstatten. Schließlich befinden wir uns im Appenzeller Land, das zwei Halbkantone und damit auch zwei Hauptorte besitzt: Appenzell für Innerrhoden und Herisau für Ausserrhoden.
Sehenswert sind die aufwendig bemalten Häuser der Altstadt von Appenzell. So machen wir in der milden Winterluft einen Stadtspaziergang. Nach der strengen Kälte der letzten Tage zu Hause ist es recht angenehm, bei plus 3 Grad Celsius spazieren zu gehn.
Am späten Nachmittag kommen wir wieder auf der Schwägalp an und verabreden uns zu einem Abendspaziergang auf dem Laternliweg. Ein Rundweg auf der Schwägalp wird im Winter mit Petroleumlaternen ausgeleuchtet, trotzdem nehmen wir noch Fackeln mit. Das gibt eine zauberhafte Stimmung und schon nach kurzer Zeit erreichen wir die “Glühweinstation”. Trotz dem es nicht all zu kalt ist, tut der Glühwein doch gut und weiter geht es auf dem Laternliweg durch den Wald. Nach gemütlichem Spaziergang erreichen wir das Hotel, wo man das Abendessen schon für uns vorbereitet hat. Heute wird es ein typisch schweizerisches Gericht, das Raclette mit Pellkartoffeln und Silbezwiebeln, geben.

3. Tag, Freitag, Silvester 2010 – Stein und Urnäsch

Der letzte Tag des Jahres beginnt wieder mit herrlichem Wetter auf der Schwägalp. Heute wollen wir hinter das Geheimnis vom Appenzeller Käse kommen. In der Käserei des Ortes Stein wird dafür die Grundlage hergestellt. Das erfahren wir in einer der Schaukäsereien, in der es - vielleicht unerwartet - steril und voll mechanisiert zugeht. Der Roboter hat die Pflege der Käselaiber übernommen. Die Zeit der Almkäserei im “Chäskessi” ist vorbei und die Kühe schauen nur noch vom Foto bei der Zubereitung des Käses in Stein zu.
Doch was da produziert wird ist gut - man kann etwas für daheim einkaufen. Das Geheimnis des Appenzeller Käses erfahren wir leider nicht. Das wissen überhaupt nur zwei Personen und das Rezept liegt im Banktresor, lautet die Erklärung.
Nun aber wollen wir eine weitere Spezialität der Appenzeller kennenlernen. Zurück nach Urnäsch bringt uns Peter Möbius in seinem Bus und schon unterwegs sehen wir sie, die Silvester-Chläuse, wie sie in Gruppen von Haus zu Haus ziehen und ihre guten Wünsche für das bevorstehende Jahr zu den Menschen bringen.
Einem der ältesten Bräuche im Appenzeller Land folgend ziehen die “Chläuse” durch den Ort, in ihrer eigenen Choregraphie. Sie tragen phantasievolle Kostüme aus Tannenreisig oder Stechpalme. Die “Schön-Wüschet” sind in Kostbare Kostüme aus Samt und Spitze gehüllt, den Kopf zieren enorm große Hauben. Mit ihren riesigen Kuhglocken machen sie einen unheimlichen Lärm und stimmen dann einen sakral wirkenden Gesang an - Naturjodel. Der Familie wird ein “guds neus Johr” gewünscht und mit viel Lärm zieht man weiter. Am Abend werden wir ihnen im Hotel Schwägalp wieder begegnen.
Schließlich fahren wir wieder hinauf zum Schwägalp-Hotel.
Am Abend wollen wir die letzten Stunden des alten Jahres bei gutem Essen, Musik und Tanz verbringen. Mit einem Apperetiv beginnen wir den Abend, dann servieren uns die flinken Kellner nach und nach die einzelnen Gänge des Silvestermenüs. Schließlich wünschen die Appenzeller Chläuse auch uns ein gutes Neues Jahr.

4. Tag, Samstag, Neujahr 2011 – Sankt Gallen

Eine knappe Stunde Fahrt mit dem Bus dauert es und wir sind nach dem Neujahrsfrühstück im nächsten Kanton der Schweiz - Sankt Gallen. Hauptort ist die Stadt gleichen Namens mit dem berühmten Dom und der ehemaligen Klosteranlage, die heute noch Bischofssitz ist.Die Klosterbibliothek ist weltbekannt. Sie besitzt etwa zweitausend Handschriften und über hunderttausend Bücher aus vergangenen Jahrhunderten.
Während einer Stadtführung erfahren wir viel Interessantes über die Menschen der Stadt und die Geschichte. Wir bestaunen den Dom und die Reformatorische Kirche, das ehemalige Tuchhändler und Kaufleute zeigten ihren Reichtum gern mit dem Schmuck an den Häuserfronten. Besonders schöne Erker und Balkone sind zu bewundern.
Schließlich bringt und Peter Möbius zurück zum Hotel. Dort ist nach einem turbolenten Neujahrstag mit vielen Tagesgästen langsam wieder Ruhe eingekehrt.
Bevor wir unsere Koffer für die Heimfahrt packen, genießen wir einletztes mal das Abendessen in der gemütlichen Restaurant.

5. Tag, Sonntag, 02.01.2011 – Heimreise

Es ist trübe und kalt auf der Schwägalp, als wir uns verabschieden und in den Bus steigen. Ein letzes mal bringt uns unser Chauffeur die Serpentinstraße in’s Tal. Nach einer Stunde Fahrzeit verlassen wir die Schweiz schon wieder. Der gefürchtete Stau auf den Autobahnen bleibt aus und wir kommen gut voran. Nach und nach steigen unsere Gäste aus und werden von den Transferfahrzeugen heim gebracht.
Schließlich erreichen wir Dresden um 18.30 Uhr - fast pünktlich.

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