Reisebericht: Rundreise Tessin – Erlebnisse in der Süd–Schweiz

11.04. – 16.04.2012, 6 Tage Rundreise Schweiz & Italien mit Lugano – Lago Maggiore – Locarno – Comer See – Como – Centovalli–Bahn


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Tessin, der südlichste Kanton der Eidgenossenschaft und die „Sonnenstube der Schweiz“ ist uns eine Reise wert.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag (Mittwoch) => Anreise nach Ascona, Ankunft 18.00 Uhr 848 km

Pünktlich 06.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in Dresden. Die ersten Gäste sind erwartungsvoll in den Bus gestiegen. Schnell haben wir uns bekannt gemacht. Der Busfahrer, hier noch Herr Schreiter vom gleichnamigen Unternehmen hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Zustiegsort. In Münchberg nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Jetzt ist die Gruppe komplett mit 38 Personen und unser Busfahrer ist zwischenzeitlich Roy Setzkorn der uns in den nächsten Tagen coffiert.
An Nürnberg und Ulm vorbei haben wir Österreich erreicht. Das Wetter meint es nicht so gut mit uns und wir erkennen kaum den Pfänder, Hausberg von Bregenz. Wir durchqueren den Pfändertunnel mit seinen 6718 m und sind nach wenigen Minuten auch in der Schweiz. Der Grenzübergang ist St. Margerrethen und in der ersten Pause auf Schweizer Boden machen wir uns mit dem Heidiland bekannt.
Weiter geht es aber durch Graubünden an Chur vorbei zum Pass San Bernardino. Auf dem Weg zum Pass erleben wir noch einmal den Winter. Es schneit und wir haben Temperaturen von 0 Grad. Die Straßenverhältnisse sind aber gut und wir erreichen problemlos den San Bernardino Tunnel, der mit seinen 6,6 km uns in den „Süden“ bringt. Das durchquerte Bergmassiv ist nicht nur die Sprachgrenze Deutsch/Italienisch, sondern auch eine Wetterscheide. Wir lassen den Winter hinter uns und fahren an Bellinzona der Hauptstadt des Kantons Tessin vorbei nach Ascona am Lago Maggiore. In unserem Hotel „Sasso Boretto“ kommen wir gegen 18.00 Uhr an und werden mit einem Apéro herzlich begrüßt. Anschließend probieren wir die gute Küche und lassen den Abend ganz entspannt ausklingen.

2. Tag (Donnerstag) => Comer See – Lugano – Grotto 208 km

Nach einem guten Frühstück fahren wir heute nach Italien. Entlang des Lago Maggiore und an Locarno vorbei geht es Richtung Italiens zum Comer See. Den Grenzübergang nutzen wir in Como, dem Hauptort des Sees. Die Sonne meint es heute gut mit uns und der größere Teil der Gruppe nutzt die Gelegenheit, die Villen am Comer See von Schiff aus zu sehen.
Wir sehen die bezaubernde Kulisse und verstehen, dass der See als Filmkulisse für viele Filme genutzt wurde. Nennen möchte ich an dieser Stelle nur einen, den James Bond 007 - Casino Royale gedreht im Jahr 2006.
Unsere Schifffahrt dauerte etwas länger als geplant. Wir hatten eine „Panne“. Aber nach kurzer Reparatur, auf italienische Art, kamen wir wieder gut ans Festland. Es blieb auch noch ausreichend Zeit um zum städtischen Mittelpunkt, den Domplatz (Piazza del Duoma) zu erkunden. Dabei kommt dem Dom eine besondere Bedeutung zu. 1396 wurde mit dem Bau des Doms begonnen. Der Gesamtentwurf ist ein Meisterwerk und geht auf die einheimische Steinmetz- und Bildhauerschule der Maestri comanicini zurück.
Gegen Mittag verlassen wir Como und fahren an der Westseite des Sees nach Lugano. Aber nicht ohne Hindernisse. Die Straße ist sehr eng wir haben aber immer wieder einen herrlichen Blick auf den See mit seinen Villen. Beim Verlassen des Sees, entlang der Straße nach Lugano liegt vor uns ein „Brummi“, an dem wir nicht vorbei kommen. 45 Minuten müssen wir uns Zeit lassen und können den italienischen Reparaturbemühungen zu schauen. Unsere Geduld steht heute auf dem Prüfstand. Wir sehen es gelassen und nutzen den schönen Blick auf den Comersee. Nach 15.00 Uhr kommen wir nun auch in Lugano und wieder in der Schweiz an, nicht ohne Respekt vor dem fahrerischen Geschick unseres Busfahrers Roy. Lugano mit dem Hausberg Monte Bri und dem Berg S. Salvatore ist die heimliche Hauptstadt des Kantons Tessin und drittgrößte Finanzplatz der Schweiz. Die Zeit in Lugano ist ausreichend um sich die Altstadt anzusehen. Dabei möchte ich stellvertretend für viele Sehenswürdigkeiten den Lettner als kunsthistorischen Höhepunkt des Tessins, in der S.Maria deglia Angioli nennen. Aber auch der Stadtpark mit der Villa Ciani sollte nicht vergessen werden. Nach zwei Stunden Aufenthalt fahren wir zurück nach Ascona. Auf der Rückfahrt erinnern wir auch an Hermann Hesse, der in der Nähe von Lugana auf dem Friedhof S. Abbondio seine letzte Ruhe fand. H. Hesse schrieb „ Nie habe ich so schön gewohnt wie im Tessin“ und ich glaube wir können ihn versehen.
Am heutigen Abend essen wir nach etwas Ruhe im Hotel in einem typischen Tessiner Grotto.
Das Ambiente ist sehr angenehm, das Essen sehr gut. Die Temperaturen lassen es aber nicht zu, im Freien zu sitzen. Gut gelaunt fahren wir gegen 21. U00hr zurück zum Hotel und beenden unseren ereignisreichen Tag.

3. Tag ( Freitag) => Lago Maggiore 212 km

Freitag der 13. was hält der heutige Tag für uns bereit. Umfahren wollen wir den Lago Maggiore. Bei trüben, regnerischen Wetter beginnen wir unsere Fahrt. Entlang der Küstenstraße nach Luino werden wir an der Grenze Schweiz/Italien auf eine Baustelle hingewiesen, die eine Fahrt mit unserem Bus nicht ermöglicht. Für uns heißt es zurück fahren Richtung Lagano. Es regnet sehr und wir entscheiden kurzfristig, unsere Glückshormone aufzufrischen. Wir fahren zum Schokoladenmuseum Alprose. Eine Führung ist sehr informativ und der Wunsch Schweizer Schokolade zu kaufen groß. Wir setzen unsere Fahrt Richtung Lago Maggiore fort und jetzt auch mit schönerem Wetter. Wir nutzen den
Grenzübergang in Ponte Tresa und fahren entlang der SS 394 nach Laveno. Nach einer Pause setzen wir unsere Fahrt fort. Entlang des Lago Maggiore fahren wir über Ispra nach Arona (SP 69) und auf der SP 33 nach Stresa.
14.30 Uhr sind wir in Stresa und parken an der Fähranlegestelle. Zwischenzeitlich können wir bei Sonne Stresa erkunden. Wir sind immer noch in Italien, und wir haben Siesta, die Geschäfte sind noch geschlossen. 15.00 Uhr öffnen diese und dem Schoppen steht nichts im Wege. Entlang der Westseite setzen wir unsere Fahrt fort. Wir sehen die prachtvollen Park -und Hotelanlagen, die vielen Villen aber vor allem die Vielfalt der mediterranen Pflanzen. Durch Verbanio und an Cannobio vorbei erreichen wir gegen 17.00 Uhr unserer Hotel. Noch Zeit Ascona zu erkunden bzw. dem Bad im Hotel einen Besuch abzustatten.
Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und können einschätzen, es war trotz anfänglicher Schwierigkeiten ein schöner Tag, Freitag der 13.

4. Tag (Sonnabend) => Ausflug Centovalli –Bahn 181 km, davon 90 km ohne FG

Die Schweiz ist für ihre Bahnstrecken, den Bergbahnen, dem Brücken- und Tunnelbauten weltweit bekannt. In unserer Reise haben wir die Möglichkeit eine der Bahnstrecken zu erleben. Am Morgen fahren wir mit dem Bus nach Locarno. Mir der Centovallibahn durchfahren wir das „Tal der hundert Täler“ Viele Steilhänge und Schluchten sehen wir auf unserer Strecke. Nach der Grenze CH/I wird das Tal Valle Vigezzo genant. Die Bahn führt auf knapp 20 Kilometer über 79 Brücken und durch 24 Tunnel. In Domodossola angekommen wartet schon unser Bus auf uns. Die Fahrt durch das Tal der Tocce bringt uns wieder an den Lago Maggiore. Wir fahren wieder entlang des Westufers und nutzen heute die Zeit Cannobio zu erkunden. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel Cannobio besitzt einen schönen historischen Stadtkern und eine schöne Uferpromenade. Ein Regenguss sorgt für einen schnellen Abbruch unserer Stippvisite und wir fahren zum Hotel zurück.
Vor dem Abendessen bleibt Zeit zum Bummeln. Es scheint wieder die Sonne. Typisches Aprilwetter.

5. Tag (Sonntag) => Locarno– Ausflug ins Verzascatal 78 km

Locarno und Verzascatal stehen heute auf dem Programm. Wir drehen das Programm und fahren bereits am frühen Morgen in das Tal.Wir möchten es möglichst für uns allein. Es gelingt uns. Die Straße ist frei. Das Valle Verzasca ist ein wildes Tal mit steilen Hängen und unzähligen Wasserfällen. Die Verzascahäuser (Rustici) aus grauem Stein mit weissen Umrandungen an den Fenstern und schweren Steinplattendächern. Die vielen Kapellen zeugen vom religiösen Glauben der Talbewohner. Einige Fotostopps müssen wir einlegen. Wie z. B. die Römerbrücke, aber auch den Fluss Verzasca, oder die Staumauer. Auf der Rückfahrt können wir auch die Vorbereitung für einen Bungeesprung beobachten. James Bond war es, der im Film „Golden Eye“ sich 220 m in die Tiefe stürzte und wer es möchte, kann es ihm nachtun. In Sonogno, am Ende des Tals haben wir eine längere Pause geplant. Einen Blick auf den Ort haben wir auf dem Gruppenbild. Viele heimische Produkte werden verkauft und geben einen Einblick in die Kultur des Tals. Wir probieren Eselswurst und Baggett als typische Produkte des Tals. Vielen Dank an die Firma für diese Überraschung.
Gegen 14.00 Uhr sind wir wieder in Locarno. Wir unternehmen einen Rundgang durch die Stadt mit Regenschirm bis zum Piazza Grande, der Mittelpunkt von Locarno ist. Viele von uns wollen aber zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso. Mit der Standseilbahn geht es auf 355 m hoch. Nach Überlieferung hatte an dieser Stelle ein Franziskaner Mönch Bortolomeo 1480 eine Marienerscheinung. Das Äußere der Kirche ist eingerüstet. Wir können aber nach jahrelanger Renovierung das Kirchenschiff besichtigen. Welches einen Besuch lohnt.
Gegen 16.00 Uhr fahren wir wieder zu unserem Hotel zurück. Damit geht unsere Fahrt dem Ende entgegen.

6. Tag (Montag)=> Heimreise 853 km

08.30 Uhr starten wir unsere Rückfahrt. Wir haben ausreichend Zeit und können einige Pausen auch außerhalb der Strecken planen.
Dabei fahren wir die Via Mala Schlucht an 300 m hohe Wände tun sich uns auf. Wenn auch keiner die 300 Stufen gehen möchte, hat sich der Stopp gelohnt. Am Mittag besuchen wir Vaduz, wenn auch bei kaltem Wind. Weiter geht es Richtung Deutschland. Wir nutzen die Grenze CH/A über Mäder-Kriessern. 18.30 Uhr sind wir in Münchberg und unsere Gruppe löst sich so langsam auf. Gegen 22.00 Uhr verabschieden wir
die Gäste in Dresden und somit endet die Fahrt.
Für unserem Fahrer Roy und mir, Ihrer Reiseleiterin, bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal des Hotels „Sasso Boretto“ für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Roy für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.
Viele Grüße Ihre
Gisela Gerlach

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