Reisebericht: Rundreise Tessin – Erlebnisse in der Süd–Schweiz

09.04. – 14.04.2013, 6 Tage Rundreise Schweiz & Italien mit Lugano – Lago Maggiore – Locarno – Comer See – Como – Centovalli–Bahn


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Palmen, blaues Wasser, steile grüne Hänge, italienische Kirchtürme, schneebedeckte Gipfel- südliche Idylle perfekt
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag (Dienstag), Anreise nach Ascona, Ankunft 18.40 Uhr, 870 km

Pünktlich 06.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in Dresden. Die ersten Gäste sind erwartungsvoll in den Bus gestiegen. Schnell haben wir uns bekannt gemacht. Der Busfahrer, hier noch Steffen Arnhold vom Unternehmen  Satra hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Zustiegsort. In Münchberg nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Jetzt ist die Gruppe komplett mit 39 Personen und unser Busfahrer ist zwischenzeitlich Andre Nagel der uns in den nächsten Tagen chauffiert.
An Nürnberg und Ulm vorbei haben wir Österreich erreicht. Das Wetter meint es nicht so gut mit uns und wir erkennen kaum den Pfänder, Hausberg von Bregenz. Wir durchqueren den Pfändertunnel mit seinen 6718 m und sind nach wenigen Minuten auch in der Schweiz. Der Grenzübergang ist Au/Lunzenau und in der ersten Pause auf Schweizer Boden machen wir uns mit dem Heidiland bekannt.
Weiter geht es durch Graubünden an Chur vorbei zum Pass San Bernardino. Auf dem Weg zum Pass erleben wir noch einmal den Winter. Es schneit und wir haben Temperaturen von 0 Grad. Die Straßenverhältnisse sind aber gut und wir erreichen problemlos den San Bernardino Tunnel, der uns mit seinen 6,6 km in den „Süden" bringt. Das durchquerte Bergmassiv ist nicht nur die Sprachgrenze Deutsch/Italienisch, sondern auch eine Wetterscheide. Wir hoffen auf  Sonnenschein. Der Winter bleibt uns aber erhalten und es schneit weiter. Der starke Nebel verhindert die Sicht um das Tal "Valle Mesolcina" sehen zu können. An Bellinzona vorbei (Hauptstadt des Kantons Tessin) fahren wir nach Ascona am Lago Maggiore. In unserem Hotel „Sasso Boretto" kommen wir gegen 18.30 Uhr an und werden mit einem Apéro  herzlich begrüßt. Anschließend probieren wir die gute Küche und lassen den Abend ganz entspannt ausklingen.

2. Tag (Mittwoch),Comer See – Lugano – Grotto, 215 km

Nach einem guten Frühstück fahren wir heute nach Italien. Das Wetter hat sich gebessert und so haben wir eine phantastische Sicht auf den Weg nach Como. Entlang des Lago Maggiore und an Locarno fahren wir zum Comer See.
Wir sehen die bezaubernde Kulisse und verstehen, dass der See als Filmkulisse für viele Filme genutzt wurde. Nennen möchte ich an dieser Stelle nur einen, den James Bond 007 - Casino Royale gedreht im Jahr 2006. In Como haben wir Zeit für einen Bummel. Der gilt vor allem dem  städtischen Mittelpunkt, den Domplatz (Piazza del Duoma).Dabei kommt dem Dom eine besondere Bedeutung zu. 1396 wurde mit dem Bau des Doms begonnen. Der Gesamtentwurf ist ein Meisterwerk und geht auf die einheimische Steinmetz- und Bildhauerschule der Maestri comanicini zurück.
Gegen Mittag verlassen wir Como und fahren an der Westseite des Sees entlang. Die Straße ist sehr eng, wir haben aber immer wieder einen herrlichen Blick auf den See mit seinen Villen. An der Villa Carlotta in Tremezzo nehmen wir uns Zeit für eine kurze Mittagspause. Danach geht es weiter nach Lugano am Luganer See. Nach 14.30 Uhr kommen wir nun auch in Lugano und wieder in der Schweiz an, nicht ohne Respekt vor dem fahrerischen Geschick unseres Busfahrers Andre. Lugano mit dem Hausberg Monte Bri und dem Berg S. Salvatore ist die heimliche Hauptstadt des Kantons Tessin und drittgrößte Finanzplatz der Schweiz. Die Zeit in Lugano ist ausreichend um sich die Altstadt anzusehen. Dabei möchte ich stellvertretend für viele Sehenswürdigkeiten den Lettner als kunsthistorischen Höhepunkt des Tessins, in der S.Maria deglia Angioli nennen. Aber auch der Stadtpark mit der Villa Ciani sollte nicht vergessen werden. Nach zwei Stunden Aufenthalt fahren wir zurück nach Ascona. Auf der Rückfahrt erinnern wir auch an Hermann Hesse, der in der Nähe von Lugana auf dem Friedhof S. Abbondio seine letzte Ruhe fand. H. Hesse schrieb „ Nie habe ich so schön gewohnt wie im Tessin" und ich glaube wir können ihn verstehen.
Auf der Rückfahrt nach Ascona haben wir noch eine Überraschung parat. Die Schweizer sind bekannt für ihre gute Schokolade. Die Möglichkeit ein Schokoladenmuseum zu erkunden ließen wir uns nicht entgehen. In Casolano in der Schokoladenfabrik „Alprose" durfte jeder die Schokolade kosten und sich bedienen.
Danach sind wir mit vielen Glückshormonen ausgestattet zum Abendessen in ein typisches Grotto (Skalinata) nach Tenero gefahren. Verwöhnt wurden wir mit Salat, Ossobucco di Vitelle (Kalbshaxe) mit Risotto  und einem Dessert. Dabei wurde natürlich Wein vom angrenzenden Weinanbaugebiet gereicht.
Gegen 21.00 Uhr endet unsere Fahrt mit vielen Eindrücken und voller Erlebnisse.

3. Tag ( Mittwoch),Lago Maggiore, 170  km

Palmen, blaues Wasser, steile grüne Hänge, italienische Kirchtürme, schneebedeckte Gipfel- südliche Idylle perfekt. So wünscht man sich eine Fahrt um den Lago Maggiore.
Für uns sah die Fahrt etwas anders aus. Nebel und Regen leider.
Nicht ohne Hoffnung doch noch etwas Sonne zu sehen fahren wir entlang der Küstenstraße(Ostufer) nach Luino weiter entlang der  SS 394 nach Laveno. Nach einer Pause setzen wir unsere Fahrt fort. Entlang des Lago Maggiore fahren wir  über Ispra nach Arona (SP 69). Trotz Nebel wollen wir die Kolossalstatue von Karl Borromäus sehen. Karl Borromäus oder Carlo Borromeo (italienisch) war Kardinal und Erzbischof von Mailand und ein bedeutender Vertreter der Gegenreformation und wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Leider war unsere Mühe "fast umsonst" der Nebel lässt uns die Statur mehr erahnen als sehen.
Weiter führt uns unsere Fahrt entlang der SP §§ nach Stresa.
Gegen 13.00 Uhr sind wir in Stresa und parken an der Fähranlegestelle. Eine Stunde Bummel im Regen sind ausreichend um die schönen Gassen mit hervorragenden Gaststätten und Geschäften zu erkunden. Weiter fahren wir entlang der Westseite mit den prachtvollen Park -und Hotelanlagen, die vielen Villen aber vor allem die Vielfalt der mediterranen Pflanzen. Für uns leider ohne Sonne und mit Regen. Durch Verbanio und an Cannobio vorbei erreichen wir gegen 15.00 Uhr unserer Hotel. Noch Zeit Ascona zu erkunden bzw. dem Bad im Hotel einen Besuch abzustatten.
Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder
und hoffen auf besseres Wetter für den nächsten Tag.

4. Tag (Freitag),Ausflug Centovalli –Bahn,175 km

Die Schweiz ist für ihre Bahnstrecken, den Bergbahnen, dem Brücken- und Tunnelbauten weltweit bekannt. In unserer Reise haben wir die Möglichkeit eine der Bahnstrecken  zu erleben. Am Morgen(noch bei Regen) fahren wir mit dem Bus nach Locarno. Mir der Centovallibahn durchfahren wir das „Tal der hundert Täler" Viele Steilhänge  und Schluchten sehen wir auf unserer Strecke und zwischenzeitlich auch mit Sonne.. Nach der Grenze CH/I wird das Tal Valle Vigezzo genannt. Die Bahn führt auf knapp 20 Kilometer über 79 Brücken und durch 24 Tunnel. In Domodossola angekommen wartet schon unser Bus auf uns. Die Fahrt durch das Tal der Tocce bringt uns wieder an den Lago Maggiore. Wir fahren wieder entlang des Westufers und nutzen heute die Zeit Cannobio zu erkunden. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel mit seinen historischen Stadtkern und seiner schönen Uferpromenade.

5. Tag (Sonnabend),Locarno– Ausflug ins Verzascatal,85 km

Locarno und Verzascatal stehen heute auf dem Programm. Wir drehen das Programm und fahren bereits am frühen Morgen in das Tal. Wir möchten es  möglichst für uns allein. Es gelingt uns. Die Straße ist frei. Das Valle Verzasca ist ein wildes Tal mit steilen Hängen und unzähligen Wasserfällen. Die Verzascahäuser (Rustici) aus grauem Stein mit weißen Umrandungen an den Fenstern und schweren Steinplattendächern. Die vielen Kapellen zeugen vom religiösen Glauben der Talbewohner. Einige Fotostopps müssen wir einlegen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Staumauer Die ganz Mutigen können einen Bungeesprung anmelden. James Bond war es, der im Film „Golden Eye" sich 220 m in die Tiefe stürzte und wer es möchte, kann es ihm nachtun. Für uns reicht es entlang der Staumauer zu bummeln. Ein weiterer Stopp muss in Lavertezzo sein. Die berühmte mittelalterliche Brücke - Pondte dei Salti- ist ein besonderes Fotomotiv. Nach 25 km sind wir in Sonogno, am Ende des Tals haben angekommen. Hier haben wir eine etwas längere wir längere Pause und eine Überraschung geplant. Nachdem der Bummel durch Sonogno beendet war, haben Andre und ich ein Picknick mit typischen Speisen der Region vorbereitet.
Die Überraschung ist gelungen. Vielen Dank an die Firma die  diese Überraschung ermöglichte.
Bevor wir Sonogno wieder verlassen halten wir die schöne Kulisse des Ortes in unserem Gruppenfoto fest.Gegen 13.00 Uhr sind wir wieder in Locarno. Wir fahren als erstes zum Kamelienpark.
Der prächtige Park wurde anlässlich des Kongresses der "International Camellia Society"2005 eröffnet. Im Moment der Eröffnung zählte der Park über 500 verschiedene Kamelienarten und-sorten.  Bis heute wurde der Park weiter ausgebaut und ist ein Ort der Entspannung, wenn man sich zwischen den prächtigen Pflanzen bewegt und bei Gesang der Vögel und den Rauschen der Wellen des Sees verlieren könnte. Nach dem Besuch des Parks fahren wir mit dem Bus zurück in die Stadt zum  Bahn hof.  Die Interessen sind verschieden. Ein Teil der Gruppe möchten den See bei  Sonne und einem Eis genießen. Der größere Teil bummelt zum Piazza Grande dem Mittelpunkt von Locarno  und Altstadt und andere fahren mit der Standseilbahn zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso .Nach Überlieferung hatte an dieser Stelle ein Franziskaner Mönch  Bortolomeo 1480 eine Marienerscheinung.
Gegen 16.00 Uhr fahren wir wieder zu unserem Hotel zurück. Damit geht unsere Fahrt leider schon dem Ende entgegen.

6. Tag (Sonntag),Heimreise, 870 km

08.15 Uhr starten wir unsere Rückfahrt. Wir haben ausreichend Zeit und können einige Pausen auch außerhalb der  Strecken planen.
Dabei fahren wir die berühmte Via Mala Schlucht des Hinterrhein an. 300 m hohe Wände tun sich uns auf. Wenn auch  keiner die 300 Stufen gehen möchte um  den besonders wilden Teil der Schlucht zu sehen, hat sich der Stopp gelohnt. Das war nun aber unsere letzte Pause in der Schweiz.
17.30 Uhr sind wir in Münchberg und unsere Gruppe löst sich so langsam auf. Gegen 21.00 Uhr verabschieden wir
die Gäste in Dresden und somit endet die Fahrt endgültig.Für unserem Fahrer Andre und mir, Ihrer Reiseleiterin, bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal des Hotels „Sasso Boretto" für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Andre für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.
Viele Grüße Ihre Gisela Gerlach

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