Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

23.08. – 02.09.2014, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Titlis und Bettmerhorn, Piz Gloria und Klein Matterhorn; grandiose Bergwelt der Schweiz! Wir waren elf Tage bei diesen Traumgipfeln und konnten von dort einmalige Aussichten genießen. Eine unvergessliche Fahrt mit schönen Impressionen.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Reise nach Engelberg

23.8.2014. Es scheint als ob sich der Sommer für dieses Jahr schon verabschiedet hätte. Unsere Reise beginnt wie fast immer am Dresdner Flughafen, ein kühles Lüftchen bläst als wir unsere ersten Gäste begrüßen.
Pünktlich können wir dann auch unsere Reise beginnen; wir fahren von Dresden zunächst in Richtung Chemnitz, hinter Zwickau sind links die Erhebungen des Erzgebirges zu sehen und bald durchfahren wir das sanft hügelige Gebiet des Vogtlandes. Auch wenn sich die Sonne heute kaum sehen lässt, aus den Busfenstern heraus ist dennoch eine schöne Landschaft zu beobachten und wir genießen die Tour schon am ersten Tag in der Heimat. Bald gelangen wir nach Franken; vorbei am Fichtelgebirge geht die Tour und bald schwenken wir auf die Ulmer Autobahn ein, über sie werden wir nach Süden gelangen.
Bald bemerken wir aber dass der Urlauberverkehr noch in vollem Gange ist, die Autobahn füllt sich immer mehr und bald kommen wir zum stehen- Stau! Ja, heute brauchen wir etwas Geduld, aber wir kommen dennoch voran.
Bald machen sich die Erhebungen von Vorarlberg bemerkbar, dort drüben liegt Österreich; zuvor steigen aber noch Gäste zu die wir in Lindau begrüßen können. Ab sofort geht es ohne Stau voran; bald sind wir in der Schweiz angelangt und im Rheintal aufwärts sind wir von nun ab im Reich der Berge unterwegs. Im Wechselspiel von Sonne und Wolken, begleitet von kleinen Schauern, gelangen wir in Richtung Zentralschweiz. Besonders romantisch verläuft die Fahrt dabei entlang des Walensees der wie ein Fjord aussieht. Auch den Zürichsee bekommen wir zu sehen, dann geht es hinauf in die Berge und durch die Gemeinde Hirzel hindurch.
Die Wolken werden nun wieder etwas dichter und verdecken uns die Sicht auf die Berge rund um den Vierwaldstätter See; dennoch, die Eindrücke sind schön, auch als wir unseren letzten Aufstieg durch das schöne Tal nehmen an dessen Ende unser heutiges Ziel liegt: Engelberg.
Im Hotel ist schon alles für uns vorbereitet; nach dem Zimmerbezug trifft sich unsere Reisegesellschaft im Restaurant wieder, hier bekommen wir das leckere Abendessen serviert- die letzte Stärkung des Tages. Schnell kommen die Gespräche zustande und ein erstes Kennenlernen der Reisgäste, die Vorfreude auf die vor uns liegenden Urlaubstage ist groß.

Der Schweizer Käse

24.8.2014. In der Nacht wache ich mehrmals auf; Regen tröpfelt auf das Fensterbrett und unterbricht meine Nachtruhe. Ein Urlaubsbeginn sieht anders aus; als es dann hell ist sehe ich die Berge die vor meinem Fenster liegen in dicke Wolken eingehüllt, die Leute die draußen am Hotel entlanglaufen haben die Regenschirme aufgespannt.
Zuerst aber einmal die Stärkung vom Frühstücksbuffet; würziger Duft frischgebrühten Kaffees kitzelt meine Nase- so beginnt der Tag erst einmal gut.
Kurz nach neun hat sich unsere Reisegruppe versammelt und wenig später sind wir auf dem Weg durch die gepflegte Fußgängerzone zum Kloster in Engelberg. Eben läuten die Glocken, es ist Sonntag und die Gläubigen gehen zur Heiligen Messe. Unser Weg führt uns jedoch in ein Seitengebäude des Klosters, hier werden wir schon vom Käsemeister erwartet. Wir sind in der Schaukäserei von Engelberg angelangt und an diesem Ort werden wir nun in die Geheimnisse des Schweizer Käses eingeweiht. So anschaulich wie humorvoll bekommen wir nun gezeigt wie aus einer Schüssel Milch in kurzer Zeit Frischkäse entsteht; wir dürfen dabei selbst mit Hand anlegen und dabei lernen wir wieder etwas hinzu, Reisen bildet eben!
Nach dieser halbstündigen Vorführung sehen wir nun unserem nächsten Höhepunkt entgegen.

Im Reich der Berge– Auffahrt auf den Titlis

Wir verlassen den monumentalen Komplex des Engelberger Klosters und nehmen unseren Weg entlang des kleinen Flüsschens welches sehr romantisch durch den Ort fließt. Leider tröpfelt immer noch Regen herunter, aber die Wolken verschwinden langsam als wir vorbei an der Weltcup- Sprungschanze und kurze Zeit später zur Talstation der Titlis- Bahn gelangen. Mit Freude nehmen wir zur Kenntnis dass die Wolkenlücken größer werden und als wir die erste Etappe hinauf zum Berg erklimmen, wird der Blick hinunter nach Engelberg frei.
Die Häuser werden scheinbar immer kleiner, wie im Spielzeugland liegt der Ort unter uns. Dann erfolgt der erste Umstieg in die größere Kabinenbahn. Mit ihr werden wir nun die zweite Etappe hinauf zum Berg nehmen. Dann erfolgt der Umstieg zur Rotair- Bahn, das ist nun noch ein ganz besonderes Erlebnis hinauf zum Gipfel. Während wir aufsteigen drehen wir uns in der Gondel einmal im Kreis- einfach atemberaubend! Bald verschwinden wir aber im wabernden Gebräu der Wolken und der Blick zu den Bergen bleibt uns vorerst versperrt.
Als wir oben anlangen hat sich urplötzlich der Winter eingestellt; beim Aussteigen bläst ein eiskalter Wind und lässt uns erschauern, Schneeflocken umtanzen uns so dass wir schnell erst einmal im Gebäude Schutz suchen.
Durch eine Drehtür gelangen wir zur Eisgrotte, ein Gang ins ewige Eis gehauen und in blaues Licht gehüllt bringt uns ein besonders schönes Erlebnis. Dann gelangen wir durch einen langen Tunnel wieder ins Freie und hier scheint es als ob sich die Sonne langsam durchsetzen wollte. Eine besondere Attraktion ist der Gang über die schwankende Hängebrücke zum Gletscherlift. Schnell wechselt hier die Sicht; mal ist alles in tiefen Nebel getaucht dann wieder reißt es für Sekunden auf und der Blick wird frei auf den Gletscher zu unseren Füßen über den wir schweben. Das sind wirklich grandiose Erlebnisse die uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
Doch, die Zeiger der Uhren drehen sich unaufhaltsam, ein kräftigendes Mittagessen im Bergrestaurant buchstäblich in den Wolken, danach noch ein Spaziergang am romantischen Trübsee, und am späteren Nachmittag ein Bummel durch das pittoreske Engelberg, selbst Petrus hat ein Einsehen und verschönt uns die Stunden doch noch mit zaghaftem Sonnenschein.
Viel zu schnell ist der Tag vergangen und als wir uns dann alle am Abend wieder sehen sind wir uns einig: es waren schöne Erlebnisse trotz des nicht immer angenehmen Wetters.

Die Panoramafahrt zur Riederalp

25.8.2014. Leider müssen wir nun heute schon von Engelberg Abschied nehmen, aber uns erwarten weitere schöne Höhepunkte auf dem Weg zu den Traumgipfeln der Alpen. Ein erster Blick am Morgen aus dem Fenster: das Wetter sieht recht gut aus und als wir dann gegen neun starten, sind die Berge die uns umgeben fast frei von Wolken.
Die Tour geht zunächst hinunter zum Vierwaldstätter See und durch einen langen Tunnel hindurch in den Kanton Uri. Ein erster Höhepunkt steht uns nun bevor, wir besuchen die Kantonshauptstadt von Uri, Altdorf.
Ein besonderer Held der Schweiz ist Wilhelm Tell; hier in Altdorf soll es das berühmte Ereignis gegeben haben als Tell seinem Sohn den Apfel vom Kopf geschossen hat. In der Mitte des schönen Ortes gibt es das Denkmal des Schweizer Helden und wir gönnen uns ein wenig Freizeit im beschaulichen Ort mit den gepflegten Häusern.
Dann setzen wir die Fahrt fort; auf unserem Weg aufwärts treten nun die Berge ganz nah zusammen, wir durchfahren die schroffe Schöllenenschlucht und sehen wie der Fluss Rheuss über zahlreiche Kaskaden sein Wasser nach unten sendet. Oben angelangt treten die Berge auseinander und wir sind ab sofort im breiten Ursenental, dem Tal der Bären unterwegs. Die Sonne bescheint die grünen Wiesen und bald gelangen wir zum Ort Realp. Hier heißt es nun ansteigen; von unserem Chauffeur Frank wird nun Höchstleistung abverlangt, wir erklimmen den Furkapass. Die Straße schlängelt sich in zahlreichen Windungen hinauf und wir kommen den Wolken dabei immer näher.
Auf der Passhöhe legen wir unsere Mittagspause ein; der Blick geht voraus und wir sehen die Erhebungen des Wallis und die Schneespitzen des Berner Oberlandes. Sehr eindrücklich ist auch der Blick bei unserem zweiten Stopp am Hotel Belvedere. Von hier ist ein Teil des Rhonegletschers zu sehen, er ist in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. Unter uns am Hang spielen einige Murmeltiere miteinander, ihnen behagt das schöne Wetter auch.
Doch dann müssen wir unsere Fahrt wieder aufnehmen; wir gelangen hinunter ins Rhonetal mit den sehr gepflegten Ortschaften die wir durchqueren, im Ort Niederwald legen wir dann eine Pause ein um uns bei einem kleinen Bummel dieses typische Dorf des Goms anzuschauen.
Dann ist es gar nicht mehr weit zu unserem Ziel. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir den Ort Mörel; an diesem Ort endet die Busfahrt und hier werden wir nun mit der Seilbahn hinauf zur Riederalp gelangen. Das alles dauert auch gar nicht lange, bald hat sich unsere Reisegruppe in der großen Gondel eingefunden und es geht hinauf. Unter uns verschwinden die Häuser des Rhonetales, zehn Minuten später sind wir schon oben angelangt.
Noch ein kleiner Spaziergang und wir gelangen zu unserem Hotel auf der Riederalp. Hier werden wir schon von einem netten Mitarbeiter begrüßt und die verbleibende Zeit bis zum Abendessen nutzen wir zu einer ersten Erkundung des reizvollen Ortes. Auf den saftigen Wiesen der Alm grasen Kühe, sie geben uns mit ihren Glocken ein abendliches Konzert.
Dann ist es Zeit zum Abendessen, uns wird ein leckeres Menü serviert und damit beschließen wir auch diesen schönen Tag.

Ein nasser Tag auf der Riederalp

26.8.2014. Leider irrt sich der Schweizer Wetterbericht sehr selten. Für den heutigen Tag wurde lausiges Wetter angesagt und so ist es leider auch gekommen. Schon kurz nach Mitternacht hat der Regen eingesetzt und jetzt gegen acht, als unsere Gruppe beim Frühstück sitzt, sieht es sehr traurig aus. Die Wege sind nass, die wenigen Leute die unterwegs sind haben die Regenschirme aufgespannt- kein schöner Beginn. Wir hatten uns für heute Vormittag eine kleine Wanderung zur Bettmeralp vorgenommen, momentan ist da nicht viel möglich. Wir verschieben das Programm um gute zwei Stunden in der Hoffnung dass sich Petrus besinnen möge.
Es ist halb elf, noch eine Stunde Zeit bis zu unserem Treff, Petrus hält die Himmelschleusen geöffnet.
Halb zwölf, unsere Gruppe hat sich versammelt, es schüttet leider immer noch so dass sich ein Teil unserer Reisegesellschaft entscheidet mit dem Kleinbus zur Bettmeralp zu fahren.
Auf dem Gehweg kommen uns Rinnsale von Wasser entgegen als wir unterwegs sind, an der Talstation angelangt sehen wir durch den Nebel nur schemenhaft die gegenüberliegenden Berge. Doch das trübt unseren Enthusiasmus nicht, wir besteigen die Gondeln und ab geht es hinauf, auch bei diesem Wetter. Als wir dann oben anlangen ist es doch recht kühl, die nasse Luft lässt uns frösteln doch nur wenige Meter entfernt ist die Exposition die uns auf sehr originelle Art und Weise das Thema Mensch und Gletscher nahe bringt. Nach dem interessanten Rundgang kommen wir wieder ins Freie; dicke Wolken umwabern das Bettmerhorn, nun, es ist erst einmal Zeit etwas zum Mittag zu essen dann sehen wir weiter. Eine erste Wolkenlücke lässt vorsichtig die Sonne durchblicken, doch im nächsten Augenblick ist wieder alles zugezogen. Die Wagemutigsten gehen zum Gletscherausblick, hier ist der Aletschgletscher aber nur an den aufgestellten Tafeln zu sehen, das Original verbirgt sich unseren Blicken- sehr, sehr schade!
Dann kommt der Nachmittag an dem es besser werden soll, allein Petrus bestimmt: der Himmel beleibt heute geschlossen nur hie und da kommen kurz die Berge zum Vorschein.
Diesen Tag müssen wir leider so akzeptieren wie er war, aber zum Abendessen ist die Stimmung schon wieder gut, der Appetit auch und die Vorfreude auf den nächsten Tag groß, das Regentief soll dann abgezogen sein.

Besuch von Brig und Fahrt nach Zermatt

27.8.2014. Ein weiterer ereignisreicher Tag steht uns bevor; auch heute gibt es einiges zu entdecken und nach dem kräftigenden Frühstück hat sich unsere Reisegruppe eingefunden um mit der Seilbahn hinunter ins Rhonetal nach Mörel zu fahren. Hier oben auf der Riederalp haben sich wieder dicke Wolken festgehangen, unser Weg führt uns deshalb vorerst durch dichten Nebel hinunter zur Bergstation.
Dann beginnt die Fahrt hinunter ins Tal, wir durchstoßen die Wolkendecke und als wir unten in Mörel ankommen, empfängt uns strahlender Sonnenschein und es ist angenehm warm. Frank, unser Chauffeur, hat den Bus schon geparkt und wenig später nehmen wir die Fahrt auf um eine besondere Stadt zu besuchen: Brig.
Es war einst Kaspar Stockalper, auch als der König vom Simplon bezeichnet, welcher sich in diesem schönem Ort einen Palast bauen ließ. Durch einen gepflegten französischen Garten hindurch gelangen wir hinein und bestaunen dabei die schönen Arkaden die sich in mehreren Etagen um den Innenhof herumziehen.
Strahlender Sonnenschein verwöhnt uns auch beim Bummel durch die gepflegte Fußgängerzone von Brig; hier gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte.
Dann nehmen wir die Fahrt wieder auf; wir gelangen an Visp vorbei in das Mattertal. Schon von hier sind die schneebedeckten Spitzen der Berge zu sehen, ihnen fahren wir nun entgegen. Die Straße geht immer bergauf; im Bergdorf Täsch endet die Fahrt mit dem Bus, von hier geht es mit dem Pendelzug nach Zermatt. Die Koffer werden verladen und eilen uns voraus, im Hotel werden sie schon für uns bereit stehen.
Der Zug windet sich die zum Teil schmale Schlucht hinauf an deren Endpunkt unser Ziel Zermatt liegt. Als wir dann das Bahnhofsgebäude verlassen um zu Fuß zu unserem Hotel zu gelangen ist rechts das Matterhorn zu sehen, frischgefallener Schnee lässt es in der Nachmittagssonne erstrahlen, eine wunderbare Begrüßung!
Schnell sind die Zimmer verteilt und nun haben wir bis zum Abendessen noch genügend Zeit durch das sonnendurchflute Zermatt zu schlendern und all die schönen Impressionen zu genießen.

Auffahrt zum Rothorn

28.8.2014. Als wir beim Frühstück sitzen hängen noch dicke Wolken im Tal. Dann gegen neun, als wir starten, sind sie fast alle verschwunden und das Matterhorn leuchtet in einem ganz besonderen Licht, angestrahlt von der Morgensonne.
Nur wenige Meter trennen uns von der Talstation der Rothornbahn; wir gelangen ohne Verzögerung dorthin und beginnen unsere Auffahrt erst einmal mit der Standseilbahn die unterirdisch im Berg verläuft. Dabei staunt man immer wieder welche Leistung die Schweizer Ingenieure vollbracht haben. Es geht rasant bergauf und am Ende des Tunnels erwartet uns strahlender Sonnenschein auf der Sunnega. Damit ist die erste Etappe erreicht und wir befinden uns hier 2 288 Meter über dem Meer und schon jenseits der Baumgrenze.
Wir steigen nun um und mit kleinen Kabinen schweben wir über die Gebirgswiesen auf denen sich Murmeltiere niedergelassen haben, sie genießen wie wir das Prachtwetter. Die zweite Etappe endet bei 2 671 Metern auf dem Blauherd. Hier sind schon weitere Berge in unser Blickfeld gekommen, noch sind wir aber nicht ganz oben, eine große Kabine nimmt unsere Reisegruppe auf und schnell geht es hinauf und dabei überschreiten wir die Dreitausend- Meter- Marke.
Das Unterrothorn ist erklommen, 3 103 Meter über dem Meer und ein grandioseres Panorama kann man sich gar nicht vorstellen! Ringsum die im weißen Schnee erglänzenden Berge; die Monterosa- Gruppe, Castor und Pollux, das Breithorn und schließlich der Berg der Berge: das Matterhorn. Über allem ist ein dunkelblauer Himmel aufgespannt der mit dem Weiß des Schnees kontrastiert; die Sonne hat hier ober genügend Kraft alles angenehm zu erwärmen, kann es einen größeren Genuss geben?
Tief atmet der Besucher die frische und saubere Luft ein, die Brust hebt sich und man wird eins mit der erhabenen Natur- das ist Erholung pur! Aller Stress, alle Mühsal des Alltags verschwinden im Anblick dieser grandiosen Bergwelt; vom Mattertal ziehen nur wenige Wolken herauf. Manchmal haben sich die Berge leichte Gespinste von Wolken umgehangen, sehr filigran aber schnell werden sie von den Strahlen der Sonne aufgelöst.
Dieser Aufstieg hat sich gelohnt und jeder unserer Reisegäste konnte sich nach Herzenslust sein eigenes Programm gestalten, schließlich haben wir hier direkt in Zermatt unser Hotel so dass alles ohne Zeitdruck genossen werden konnte. Erst zum schmackhaften 4- Gang- Menü des Abendessens hat sich unsere Reisegruppe wieder vereint; es war ein schöner Tag und ein weiterer Traumgipfel den wir auf unserer Reise besuchten.

Besuch des Klein– Matterhorns

29.9.2014. Wolken ziehen das Mattertal hinauf und verdecken einen Teil der Berge. Doch als wir gegen halb neun starten wird die Sicht besser, wir sind auf dem Weg einen weiteren berühmten Berg von Zermatt zu bezwingen: das Klein Matterhorn. Der obere Teil vom großen Bruder ist in den Wolken verschwunden, die Auffahrt vor uns aber nahezu frei. Da lassen wir uns dann auch gar nicht lange bitten und besteigen die kleinen Gondeln die uns in einer ersten Etappe hinaufbringen werden. Leise summt das Seil als es aufwärts geht; unter uns ziehen die uralten Walliser Holzhäuser vorbei die hier oben, abseits des touristischen Zermatts, erhalten geblieben sind. Wir erreichen die Höhe Fury, später dann den Schwarzsee und beschreiben hier einen Knick um zum Trockenen Steg zu gelangen. Unter uns ist nun jenseits der Baumgrenze nur noch spärlicher Bewuchs zu sehen und überall dominiert graues Geröll den Blick.
Dann steigen wir in die große Kabinenbahn um die uns ganz hinauf bringen wird. Dabei überqueren wir einen Gletscher und sind nun im ewigen Schnee und Eis angelangt; mächtige Eisabbrüche sind von hier zu sehen und bald kommen wir an der Gipfelstation an. Ein Tunnel führt zunächst zum Lift der uns zum oberen Aussichtspunkt bringen wird, dabei müssen wir uns aber Zeit nehmen, hier in fast 4 000 Metern Höhe ist die Luft doch etwas dünn. Dafür werden wir oben aber auch mit einem phänomenalen Blick belohnt, auch wenn heute einige Wolken die Aussicht etwas trüben, das Panorama ist dennoch überwältigend. Überall wohin das Auge schaut Schnee; weiter unten, schon im Italienischen, sind Skifahrer zu sehen, klein wie die Ameisen wedeln sie zu Tal. Aber auch hier oben sind die Sportler unterwegs; wenn man aus dem Tunnel tritt befindet man sich gleich auf der Piste. Hier oben herrscht ein munteres Treiben, über unseren Köpfen ziehen die Wolken rasch dahin uns auch einmal kurz den Blick verwehrend dann wieder, wie von Geisterhand das Panorama erneut freigebend.
Der Aufenthalt im Reich der Berge wird wieder zum Genuss; weiter unten am Schwarzsee gibt es einige schöne Wege so dass auch die Wanderfreunde noch zu ihrem Genuss kommen.
Es ist ein schöner Tag, wir sind rechtzeitig gestartet und am späteren Nachmittag lohnt auch noch ein Bummel durch Zermatt. Entlang der mondänen Bahnhofsstraße, durch enge Gassen die zwischen den alten Speichern und Wohnhäusern hindurchführen, und am Hauptplatz mit Blick auf Kirche und Hotels, gleich neben dem possierlichen Murmeltierbrunnen- in diesem schönen Gebirgsdorf wird es nie langweilig. Umso mehr fällt der Gedanke schwer morgen schon von hier Abschied nehmen zu müssen, wir fahren aber weiteren schönen Ereignissen entgegen und das tröstet doch über den Abschied hinweg.
Beim abendlichen Bummel durch das malerisch beleuchtete Zermatt lassen wir die schönen Tage hier noch einmal in unseren Gedanken Revue passieren.

Weiterreise über den Grimselpass nach Interlaken

30.8.2014. Nun wird es weiter gehen mit unserer Reise zu den Traumgipfeln der Schweiz. Die Zimmerschlüssel sind an der Hotelrezeption abgegeben, die netten Mitarbeiter vom Hotel „Perren" haben sich von uns verabschiedet und unsere Reisegruppe wartet am Gleis Zwei des Zermatter Bahnhofes auf den Zug der uns nach Täsch und zu unserem Bus bringen wird. Mit der gewohnten Pünktlichkeit verlassen wir den schönen Ort, der Bus steht am Bahnhof Täsch bereit und wenig später sind wir talabwärts unterwegs.
Mehr und mehr lichtet sich der Himmel, die Wolken machen der Sonne Platz und wir können die Fahrt durch das Wallis mit vollen Zügen genießen. Zunächst durch das Mattertal mit den reizvollen Orten und dann entlang der Rhone, auf dieser Strecke sind wir schon gefahren. Es ist das Goms mit den gepflegten Orten, der schönen Natur und den Bergen die von diesem Tal aufsteigen; ein zweites Mal können wir die Impressionen dieses schönen Fleckens Erde genießen.
Dann sind wir in Gletsch angelangt; von unten sind die Serpentinen zu sehen die uns in einer atemberaubenden Fahrt hinauf zum Grimselpass bringen werden. Mir jedem Meter den wir an Höhe gewinnen, können wir weiter ins Land blicken; oben, auf über 2 000 Metern angekommen, sind wir etwas in den Wolken. Dennoch, der Wind bläst den Nebel immer mal kurz zur Seite so dass auch der Blick frei wird, nur die Murmeltiere im kleinen Gehege bleiben heute in ihren unterirdischen Bauen verschwunden.
Dann geht es weiter; erst einmal im Gebräu der Wolken die aber schnell und wie von Geisterhand verschwinden und uns den Blick hinunter ins Haslital gestatten. Zahlreiche Stauseen sind hier oben im kargen Land angelegt, unser Weg führt uns aber hinunter und gleichzeitig auch wieder in das gesunde Grün der Schweizer Natur.
Wir folgen dem Fluss Aare; von den Bergen donnern Wasserfälle herab und in einem Bogen gelangen wir an den Brienzer See. Das Bild welches sich uns nun zeigt kann schöner nicht sein. Die grünliche Wasserfläche des Sees glitzert in der Nachmittagssonne und als wir in Brienz eine Pause einlegen, hat der Sommer noch einmal Einzug gehalten. Bei angenehm warmen Temperaturen genießen wir den schönen Aufenthalt an der Seepromenade mit dem bunten Blumenschmuck, alles das erfreut unser Auge.
Nun sind wir noch eine halbe Stunde entlang des Brienzer Sees unterwegs, dann erreichen wir unser Hotel in Interlaken. Alles ist schon vorbereitet; nach einem Willkommens- Getränk werden die Zimmer verteilt und an diesem sommerlichen Nachmittag steht nun nichts mehr im Weg auf eine erste Erkundung im reizvollen Interlaken zu gehen.

Ausflug zum Jungfraujoch

31.8.2014. Es war gestern leider nur ein kurzes Gastspiel des Sommers. Heut hat sich der Himmel umwölkt, und auch der Taleinschnitt an dessen Ende sich Eiger, Mönch und Jungfrau befindet, lässt uns die Berge nur erahnen.
Dennoch hat sich unsere Reisegruppe pünktlich und mit frohem Mut eingefunden um genau zu diesem Dreigestirn des Berner Oberlandes aufzubrechen.
Wir gelangen über den Ort Zweilütschinen hinauf nach Grindelwald. Von oben bahnt sich der Wildfluss seinen Weg über zahlreiche Engstellen; im Hintergrund sollte schon die Eigernordwand auftauchen, allein Petrus möchte es heute anders.
In Grindelwald haben wir etwas Aufenthalt, doch pünktlich kommt die Bahn und wir können auf den für uns reservierten Sitzen platznehmen. Der Zug ruckt an und es geht aufwärts mithilfe der Zahnradtechnik. Die Wolken kommen immer näher und bald sind wir darin verschwunden, von den Bergen ist nun gar nichts mehr zu sehen.
Dann langen wir auf der kleinen Scheidegg an; als wir den Zug verlassen nimmt ein Wind die Wolken weg, zwar immer noch etwas eingeschränkt, aber dennoch gut sichtbar steigen vor unseren Augen die Wände von Eiger, Mönch und Jungfrau an. Eine gute halbe Stunde später hat sich unsere Reisegruppe im Zug versammelt der uns nun endgültig hinauf zum Jungfraujoch bringen wird.
Bald sind wir im Berg verschwunden; auch hier kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus welche Leistungen schon vor über 100 Jahren vollbracht wurden. An zwei Stellen können wir aussteigen und in den Galerien einen Blick auf das ewige Eis werfen. Dann kommen wir oben an; wenige Schritte und wir sind im Berghaus angelangt. An diesem munteren Ort haben sich wieder alle Nationen dieser Welt eingefunden und von hier aus gehen wir auf Exkursion in diesem faszinierenden Reich der 4 000er; hier oben wurde von Menschenhand eine Stadt mitten im Berg angelegt. Im Fels gibt es ein Panoramakino; in das Gletschereis wurde eine Grotte geschlagen, es ist der Eispalast mit sehr schönen Skulpturen. Später gelangt der Besucher auf ein Laufband, er hat dabei einen Blick auf zahlreiche Bilder, und im Vorbeifahren sieht er an den Wänden die Geschichte der Bezwingung dieses Gebietes ablaufen, das alles ist irgendwie beeindruckend!
Unbestrittener Höhepunkt ist aber der Blick vom Aussichtspunkt auf die Bergwelt und den Aletschgletscher den wir heute nun endlich doch noch zu sehen bekommen. Draußen bläst ein kräftiger Wind, er jagt die Wolken über die Berge und lässt uns frösteln, es ist knapp unter null Grad. Viele der Gäste haben nicht die richtigen Schuhe an, besonders die indischen Touristen bekommen hier oben wohl den Erstkontakt mit dem Winter; recht unbeholfen stapfen sie mit ihren leichten Schuhen durch den dicken Schnee der hier oben liegt.
Dabei vergeht die Zeit wieder wie im Flug; gegen drei verlassen wir den schönen Ort, steigen auf der kleinen Scheidegg wieder um und fahren jetzt mit dem Zug hinunter nach Lauterbrunnen. Schnell sind wir wieder in den Wolken verschwunden die vom Tal heraufziehen, beim bekannten Ort Wengen reißt es aber auf und fortan haben wir einen schönen Blick hinunter ins Tal. Bevor wir zum Hotel zurückkehren schauen wir noch schnell am berühmten Staubach- Wasserfall vorbei, hier schrieb Goethe einst sein wunderschönes Gedicht von den Geistern über dem Wasser.
Keine Geister, aber dicke Regenwolken senden uns bei der Fahrt zum Hotel ihre nasse Last nach unten, jetzt können sie uns kaum noch ärgern, die Höhepunkte dieses Tages konnten wir bei passablem Wetter genießen.

Auf den Spuren von James Bond– Auffahrt zum Schilthorn

1.9.2014. Die ganze Nacht hat es geregnet, auch jetzt gegen neun als wir starten hat sich über uns eine starke Wolkendecke gehalten. Aber, vielleicht haben wir auch heute Glück und voller Elan starten wir einem letzten großen Höhepunkt unserer Reise entgegen. Wir folgen dem Lütschine- Fluss aufwärts, die Berge sind kaum zu sehen aber unser Auge erfreut sich an den zahlreichen Wasserfällen die links und rechts der Straße herabkommen. Nach einer guten halben Stunde kommen wir in Stechelberg an, von hier werden wir nun auf dieser Reise unseren letzten Traumgipfel erklimmen welcher gleichzeitig auch Filmkulisse war.
Dazu benötigen wir heute vier Sektionen und drei Umstiege. Schnell sind wir aber wieder in den Wolken verschwunden und als wir unsere letzte Etappe antreten, sehen wir im Nebel eine Winterlandschaft und das Weiß frischgefallenen Schnees. Hier sind über Nacht gut 10 Zentimeter Neuschnee gefallen; draußen weht ein eisiges Lüftchen und wir suchen schnell die Wärme und Geborgenheit des Gebäudes auf.
Wir befinden uns nun im Rundrestaurant „Piz Gloria", hier wurde 1969 ein James- Bond- Film gedreht und die Erinnerung daran wird wach gehalten. In einem Kino können wir die spektakulären Szenen des Filmes sehen; das Drehrestaurant war darin das Geheimlabor des Bösewichts und von hier aus sollte wieder einmal die Welt vernichtet werden.
Im wirklichen Leben ist „Piz Gloria" aber eine schöne Gaststätte mit einem reichhaltigen Angebot und während man hier oben genießt, dreht man sich innerhalb einer knappen Stunde einmal im Kreis. Leider ist auch heute von der grandiosen Bergkulisse nichts zu sehen, auf der Terrasse wo sich sonst zahlreiche Gäste aufhalten ist alles vereist und der kalte Wind treibt den Besucher schnell wieder in das Gebäude hinein- da lässt sich leider nichts machen! Aber, dafür haben wir schon einen Vorgeschmack auf den Winter bekommen, so lange Zeit ist es nicht mehr bis dahin.
Gegen halb eins fahren wir wieder zu Tal; hier hat sich nun doch besseres Wetter eingestellt, der Nachmittag bleibt für eigene Erkundungen in Interlaken vorbehalten und Petrus spielt mit. Ob nun der Gang über die Höhenmatte, der Genuss eines Kaffees in einen der zahlreichen Restaurants, oder die Auffahrt zum Harder- Kulm mit einem schönen Blick auf die zwei Seen- ich glaube an diesem angenehmen Nachmittag war doch für jeden etwas dabei.
Zum Abendessen trifft sich unsere Reisegesellschaft wieder, es ist das letzte auf dieser Tour, und dabei werden auch ein letztes Mal die Erlebnisse ausgetauscht, danach heißt es Koffer packen.

Abschied von den Bergen

2.9.2014. Nun ist der Abschied gekommen; nach einem letzten gemeinsamen Frühstück werden die Koffer verladen und die Heimreise beginnt. Da wir uns aber mitten in der Schweiz befinden haben wir auch an diesem letzten Tag noch schöne Impressionen bei unserer Fahrt durch die Berge.
Zunächst steigen wir an um über den Brünigpass zu gelangen, dahinter sind wir wieder in der Zentralschweiz angelangt. Die Straße senkt sich ab; vorbei am Sarner See lassen wir auf der linken Seite den Pilatus liegen und gelangen anschließend in den Raum Luzern. Hier schließt sich nun auch der große Kreis den wir beschrieben haben und der Heimweg geht von nun ab entlang der Strecke die wir schon am ersten Tag zurückgelegt haben.
Wir sehen noch einmal den Zürich- und den Walensee, gelangen durchs Rheintal nach Vorarlberg und sind bald in Deutschland angelangt. In Lindau verlassen uns schon die ersten Gäste; unsere weitere Fahrt geht an Ulm und Nürnberg vorbei und bald stehen die weiteren Ausstiege an. Nun geht alles sehr schnell; der Abschied vom Bus, schließlich die Fahrt mit unserem Haustürtransferservice oder Privat, die Reise endet wo sie begann- an der heimischen Haustüre.
Liebe Reisegäste, lassen Sie mich Dank sagen für Ihr Dabeisein, für ihr Interesse, für Ihre Geduld und für manch anregendes Gespräch. Im Namen von „Eberhardt" wünsche ich Ihnen Alles Gute, Wissbegier, Reisefreude und natürlich Gesundheit!
Einen besonderen Dank möchte ich auch unserem Chauffeur Frank Kühnast vom Service- Partner „Müller" aus Stolpen sagen; er brachte uns immer mit Ruhe und Sicherheit selbst über die schwierigsten Bergstraßen der Schweiz.
Und zum Schluss: Bleiben Sie gesund und immer offen für die schönen Dinge dieser Welt, das wünscht Ihnen von ganzen Herzen Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht