Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

07.07. – 17.07.2024, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


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28 Gäste finden sich bei einer Schweiz-Reise zusammen und werden zu einer harmonischen Reisegruppe, die sehr viel Spaß miteinander hat.
Ein Reisebericht von
Linda Haas
Linda Haas

Anreise nach Engelberg

Von den 28 Schweiz-Reisenden starten die ersten um 6:00 Uhr morgens am Flughafen Dresden. In Zwickau und der Raststätte Vogtland steigen weitere Gäste zu und in Münchberg-Nord sind wir dann vollzählig. Nun beginnt unser Urlaub mit einer langen Anreise, vorbei an der Dürer-Stadt Nürnberg, Dinkelsbühl an der Romantischen Straße, Ulm mit dem höchsten Kirchturm der Welt und weiter nach Lindau am Bodensee. Durch den Pfänder-Tunnel fahren wir nach Österreich, um kurz danach die Schweizer Grenze zu passieren. Weil unser Chauffeur Ingo -der ab sofort keinen Bus sondern ein „Car“ fährt- feststellt, dass Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein nicht zuhause ist, lassen wir Schloss und Land links liegen. Die gehisste Fahne hätte uns die Anwesenheit Seiner Durchlaucht angezeigt.

Da Sonntag ist kommen wir zügig durch die Kantone St. Gallen, Glarus, Zug, Schwyz und Luzern und weil die Schweizer Meister des Tunnelbaus sind, sehen wir bei der Hinfahrt den Zürcher-, Zuger- und Vierwaldstätter See nicht in voller Schönheit.
Nun geht es Richtung Kanton Obwalden und wir erreichen kurz vor 18:00 Uhr die Alpenstadt Engelberg in der Zentralschweiz und unser Hotel. Der „Schweizerhof“ liegt mitten im Ort; und zur bekannten Benediktiner-Abtei (gegründet 1120) sind es nur 700 m.

T i t l i s

Wir haben Zeit für ein gemütliches Frühstück, einen Spaziergang durch den Ort und dann geht’s los zur Titlis-Bahn.
Entgegen der Wettervorhersage ist strahlender Sonnenschein und wir ahnen noch nicht, welch aufregender Tag uns bevorsteht.
Wir fahren mit dem Titlis-Express, einer 6-er Gondelbahn, los bis zur Station Trübsee auf 1.763 m und nach einer Pause weiter mit einer sich drehenden Großgondel bis zur Bergstation Titlis auf 3.020 m.
Vor uns die imposante Gletscherlandschaft und.....der Cliff-Walk, ein Spaziergang auf der schmalen Hängebrücke über dem Abgrund auf 3.041 m Höhe ist nicht ohne – aber alle haben es gewagt. Einen spektakulären Blick in die eisigen Tiefen des Gletschers hatten wir vom ICE-FLYER, einem Sessellift von der Bergstation zum Gletscherpark. Die Gletschergrotte, ein 150 m langer Gang führte uns 20 m tief unter die Oberfläche des Gletschers und einige von uns probierten auch „snow-tubing“ aus und rutschten auf Gummi-Reifen die Piste hinunter.
Um 13:30 Uhr treffen wir uns am Trübsee zu einem gemeinsamen Spaziergang auf 1.800 m und fahren dann individuell wieder ins Tal
um den Tag nach Belieben für einen Einkaufsbummel oder auch dem Besuch des Klosters in Engelberg zu nutzen.


Panoramafahrt über Gotthard– und Nufenenpass

Heute müssen wir Engelberg und den Kanton Obwalden verlassen. Auf dem Weg nach Fiesch halten wir in Altdorf im Kanton Uri. Hier steht das bekannteste Tell-Denkmal der Schweiz und wir besteigen das Türmli dahinter. Der in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Turm gehört zu den ältesten Gebäuden des Kantons und wir hatten von oben einen schönen Ausblick über Altdorf und die Urner Alpen. Und weiter geht es zum Gotthardpass, der die Ortschaften Andermatt im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin verbindet. Erst machen wir einen Fotostopp an der Teufelsbrücke und Göschenenschlucht und bei der Abfahrt ins Tessin können wir die weltberühmte Serpentinenstraße TREMOLA bewundern. Vom Kanton Tessin aus erreichen wir über den Nufenenpass das Wallis. Vor unserem Zielort Fiesch besuchen wir noch mit Niederwald den Geburtsort von Cäsar Ritz, dem Gründer der luxuriösen Hotelkette.


Ausflug auf den View Point Eggishorn

Nach einem guten Frühstück fahren wir zur Seilbahnstation des Eggishorn. Wir fuhren mit der neuen Gondelbahn zur Fiescheralp und dann weiter mit der Kabinenbahn zum Eggishorn View Point. Der Rundwanderweg war wegen der Witterung nicht gut begehbar. Eine Wanderung zum Eggishorn war an diesem Tag leider nicht möglich. Der Blick auf den Konkordia-Platz des Aletschgletschers ist atemberaubend. Ein Phänomen der Superlative – der längste Gletscher der Alpen. Sein Ursprung liegt in der rund 4.000 m hoch gelegenen Jungfrau-Region und bildet das Herz des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.
Mittags gab es al Überraschung ein typisches Gericht aus der Bergbauernküche: Älplermagronen mit Apfelmus.
Abends hat Herr Holzer, der Hotelbesitzer, Raclette à discrétion -so viel man möchte- offeriert.


Fahrt nach Brig und weiter nach Zermatt

Heute geht es nach Brig zur Besichtigung des Stockalperschlosses. Kaspar Stockalper war im 17. Jahrhundert maßgeblich am Ausbau des Simplonpasses beteiligt, hatte diverse Monopole und als Krönung 1648 das Salzmonopol. So erklärt sich auch der Besitz dieses Schlosses.
Wir hatten Freizeit in Brig und fuhren zur Felsenkirche in Raron. Nach einer Mittagspause ging es weiter nach Täsch, wo wir unser „Car“ zurückgelassen mussten und mit dem Zug nach Zermatt fuhren. Nach der Ankunft in Zermatt ging es zu Fuß zum Hotel Perren; in Zermatt sind
nur Elektroautos der Hotels erlaubt.
Dann kam unser gemeinsamer Spaziergang durch Zermatt: Auf der Kirchbrücke haben wir unsere ersten Matterhorn-Fotos aufgenommen und mit dem Glück, das unserer Reisegruppe holt ist, konnten wir auch noch Fotos der meist fotografierten Ziegen der Welt schießen. Die ziehen morgens und abends durch die Bahnhofsstraße in Zermatt.
Um 18:00 Uhr haben wir den Tag mit einem gemütlichen Abendessen ausklingen lassen.

Regen – ist unsere Glückssträhne vorbei?

Geplant war die Fahrt zum Rothorn, aber wegen der Witterungsverhältnisse haben wir das auf den nächsten Tag verschoben. So teilte sich die Gruppe auf: Einige fuhren auf das Kleine Matterhorn, andere auf den Gornergrat und es gab auch Stadtbummler. Die trafen sich um 14 Uhr wieder beim Matterhorn Museum. Hier kann man sich ausführlich über die Erstbesteigung des Matterhorns am 14. Juli 1865 informieren. Von den sieben Erstbesteigern kamen nur drei lebend zurück. Bis hin zum gerissenen Sicherungsseil der Erstbesteigung kann man im „Zermatlantis“ alles besichtigen sowie Bilder und Filme dazu ansehen.
Beim Abendessen konnten man regen Anteil an den Erlebnissen der Mitreisenden machen.

Rothorn

Heute ist unser Glück wieder zurück – die Sonne scheint- und so gehen wir zur Sunnegga-Rothorn-Bahn um mit der Standseilbahn bis Sunnegga zu fahren. Um uns zu akklimatisieren und auch wegen der schönen Aussicht machen wir hier eine kurze Pause und fahren dann fmit der Gondelbahn weiter zur Station Blauherd. Nach einer weiteren Pause geht es weiter auf das Rothorn und wir genießen hier den wirklich atemberaubenden Ausblick.
Wir können schon einige Berge benennen: Dufour, Liskam, Castor, Pollux, Breithorn, Kleines Matterhorn, Matterhorn.
Die Schweizer Touristen neben uns sind nicht ganz so firm; das beruhigt.
Die Wanderfreunde unter uns fahren wieder zurück zur Station Blauherd um auf dem Blumenweg die prächtige Alpenflora zu erforschen. Einige haben das sehr genau genommen und jedes Blümchen fotografiert; dadurch hat unsere Wanderung etwas länger gedauert, als geplant.
Das Zvieri (Brotzeit, Jause nachmittags) in Tufteren hatten wir wirklich nötig, denn es war ein anstrengender Weg. Und das alles vor der Kulisse des Matterhorns: einfach sensationell. Müde gehen wir weiter zur Station Sunnegga und fahren zurück nach Zermatt.


Wir verabschieden uns von Zermatt und freuen uns auf Interlaken

Schon früh müssen wir unser Gepäck bereitstellen, denn unsere Koffer müssen zwei Züge vor uns nach Täsch fahren. Wir können dann in Ruhe frühstücken und ohne Eile zum Bahnhof Zermatt spazieren. Wir fahren nach Täsch, wo wir wieder auf unser „Car“ und unser Gepäck treffen.
Nun verlassen wir das Wallis in Richtung Berner Oberland und machen Pause auf dem Grimselpass (2.163 m Höhe): Murmeltierpark, Totensee, Grimselsee und Grimsel-Hospiz.
Mittagspause machen wir in Meiringen und diskutieren darüber, ob Sherlock Holmes wirklich hier an den Reichenbachfällen zu Tode gekommen ist oder von Sir Arthur Conan Doyle mit weiteren Geschichten wieder zum Leben erweckt wurde.
Über Brienz, einem idyllischen Dorf am Nordufer des Brienzer Sees, das durch Holzbildhauerei bekannt ist, fahren wir nach Interlaken.
Als erstes sehen wir das berühmte Hotel Victoria Jungfrau und davor die Höhematte, eine große Wiese, über der Gleitschirmflieger und Ballonfahrer kreisen. Wie das Victoria Jungfrau ist auch unser Hotel am Höheweg; so können wir uns mitten im Geschehen tummeln oder
an der Aare spazieren gehen.


Jungfrau

Und wieder steht ein Highlight auf unserem Programm: Die „Jungfrau“ (4.158), der dritthöchste Berg der Schweiz. Wir werden bis zum Jungfraujoch (3.454 m) vordringen und haben da viel zu tun: Wir lassen uns ein persönliches Zertifikat ausstellen, dass wir die höchstgelegene Eisenbahnstation Europas, eröffnet 1912, besucht haben. Dann erreichen wir mit Topgeschwindigkeit das Sphinx-Observatorium auf 3.571 m Höhe; an klaren Tagen kann man hier sogar die Vogesen und den Schwarzwald sehen. Es geht weiter zum Eispalast und Gletscherplateau und die besonders Wagemutigen sind mit dem „Tyrolienne“ an einem gesicherten Seil 250 m über die Gletscherwelt geflogen.
Um unseren Kalorienverbrauch wieder auszugleichen, testen wir nach unserer Rückkehr in Grindelwald gründlich das Schokoladensortiment von Lindt und werden dann von Ingo wieder nach Interlaken chauffiert.
Wieder ein ereignisreicher Tag!!!


Schilthorn – 2.970 m– auch James Bond war schon hier

Wir werden heute unseren letzten Schweizer Gipfel, das Schilthorn, erstürmen und fahren nach Stechelberg um dort mit der Seilbahn nach Mürren und Birg zu fahren. Jetzt konnte man beobachten, dass unsere Hemmschwelle schon stark angestiegen ist, denn viele von uns haben sich dort auf den „Thrill-Walk“ begeben. Sie stiegen hinab in die senkrechten Wände des Felsmassivs, schwangen sich unter der Aussichtsplattform und der Luftseilbahn hindurch und zusätzliche Details wie Glasboden, Seil oder Krabbeln durch einen Gitterrost haben das Abenteuer sicherlich noch spannender gemacht.
Danach gab es auf dem Schilthorn, das besonders durch einen James-Bond-Film bekannt ist, im Restaurant „Piz Gloria“ ein Mittagessen. In 45 Minuten dreht sich das Restaurant um die eigene Achse und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Schweizer Bergwelt.
Nach dem Mittagessen widmen wir uns James Bond: In der Bond-Ausstellung erfahren wir mehr über die Entstehung des Films "Im Geheimdienst Ihrer Majestät". Im Bond-Kino können wir uns die wichtigen Schilthorn-Szenen mit George Lazenby als Agent 007 ansehen oder den 007 Walk of Fame besuchen, auf dem die Darsteller des Films ihre Handabdrücke hinterlassen haben.

20 Bergerfahrene fahren nach Dresden zurück

Wir verabschieden uns von acht unserer Mitreisenden, die noch einige Tage die Schweiz bereisen werden.

Wir können etwas früher frühstücken und machen uns -ohne unsere acht Reiseverlängerer- auf den Weg nach Dresden, wo wir uns kurz nach 20:00 Uhr voneinander verabschieden

Schlusswort

Wir hatten mit Ingo einen sympathischen, sicheren und erfahrenen „Car-Chauffeur“. Die gesamte Reise war gelungen und wir kommen mit wunderschönen Erinnerungen, aufregenden Erlebnissen, unzähligen Fotos und mit vielen angenehmen Urlaubsbekanntschaften wieder nach Hause.

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