Reisebericht: Rundreise Balkan – Von Serbien bis Mazedonien

23.05. – 05.06.2024, 14 Tage Rundreise Serbien – Bosnien und Herzegowina – Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien mit Belgrad – Novi Sad – Sarajevo – Dubrovnik – Tirana – Ohrid – Skopje – Nis


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Das Wort Balkan verbinden viele Menschen mit Krisen und Auseinandersetzungen, aber das ist nur eine Facette dieser interessanten Region. Sie hat eine lange, mitunter komplizierte Geschichte, zeugt aber auch auch vom friedlichen Zusammeneben von Menschen der unterschiedlichsten Herkunft und Religion. Und dies alles spielt sich vor einer beeindruckenden Naturkulisse ab - schöne Strände und Häfen und steil aufragende Berge machen den besonderen Reiz der Region aus.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

23.05.2024: Bekanntschaft mit Serbiens Hauptstadt

Erst 17:00 Uhr sind wir in Belgrad, gemeinsam mit zahlreichen Fans der Gruppe "Rammstein". Sie wird am Samstag ein Konzert in Belgrad geben. Wir kämpfen uns durch zu unserer serbischen Reiseleiterin und sofort beginnt unser erster Programmpunkt - eine Stadtbesichtigung der serbischen Hauptstadt. Sie hat etwas mehr als eine Million Einwohner und bildet mit der näheren Umgebung die größte Metropolregion Südosteuropas, ist das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes, Sitz der Serbisch Orthodoxen Kirche und des Patriarchen.
Wir laufen durch die Fußgängerzone zur Festung Kalemegdan. Sie stammt aus dem Ende des 15. Jahrhundert und wurde oft umgebaut und hart umkämpft zwischen den Habsburgern, den Osmanen und den Serben. Von der Festung hat man einen schönen Blick auf die Mündung der Save in die Donau und im Festungspark erholen sich die Belgrader vom Lärm ihrer großen Stadt.
Leicht ermüdet beschließen wir den Tag zunächst mit einem Abendessen im Restaurant "Velika Skardalija", und danach mit dem Einchecken in unser Hotel. Es befindet sich am Stadtrand, da wegen des erwähnten Rammstein-Konzerts alles Hotels der Innenstadt ausgebucht sind.


24.05.2024: Serbiens zweitgrößte Stadt erwartet uns – Novi Sad

Der Tag bringt uns viel Neues - aber wir sind gut ausgeruht und neugierig. Als erstes steht ein Besuch der Stadt Novi Sad an. Die Stadt hat ca. 300.000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum der Vojvodina. Zünftig beginnen wir mit der Erstürmung der Festung Petrovaradin. Die Festung beeindruckt durch ihre Größe von 112 ha und verfügt über ein ausgedehntes Tunnelsystem. Die Lage auf einem Hügel über der Donau ist spektakulär.. 1716 schlug hier Prinz Eugen von Savoyen das Heer der Osmanen.
Wir verlassen die Festung für einen Bummel durch die Altstadt, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, ebenso wie die Brücken über die Donau. Während des Kosovo-Krieges war die Stadt mehrfach Ziel von Luftangriffen durch die NATO, mehr als 6 Jahre lang überquerte man die Donau auf einer Pontonbrücke.
Wir gönnen uns nach der Besichtigung der Stadt etwas Freizeit und fahren danach weiter nach Sremski Karlovci, idyllisch gelegen am Fuße des Nationalparkes Fruska Gora.Bekannt wurde die Stadt auch durch einen Friedenskongress, der 1699 stattfand und im Frieden von Karlovitz endete. Unser Stadtrundgang ist weniger historisch, wir erfreuen uns an den Darbietungen der Kinder anlässlich des "Guglhupffestes". Und schon müssen wir weiter und probieren im Weingut Zivanovic den örtlichen Wein, erfahren des weiteren viel über die Imkerei und kosten auch den Honig. Solcherart gestärkt besuchen wir nun das Kloster Krusedol. Es ist ein serbisch -orthodoxes Kloster, wurde 1546 gegründet und ist Ruhestätte der Herrscherfamilie Brankovic. Die Kirche ist mit schönen Fresken geschmückt.
Nach so viel Geschichte ist etwas Stärkung willkommen und so fahren wir zur Gaststätte "Salas Stojsic" um ein typisches, und damit reichliches, serbisches Essen zu genießen.


25.05.2024: Eine Lehrstunde zur serbischen Geschichte – Topola

Nach einem etwas turbulenten Frühstück im überfüllten Speiseraum brechen wir auf nach Topola, dessen Name sich von der Pappel ableitet. Dies ist auch heute noch zu sehen, die Landschaft der Region Sumadija ist mit viel Wald bedeckt. In dieser unzugänglichen Gegend lehnten sich die Serben 1804 gegen die Herrschaft der Osmanen auf. Ihr Anführer war Djordje Petrovic, genannt Karadjordje. Unter ihm entwickelte sich Topola zu einem Zentrum der serbischen nationalen Identität. Im Museum und der Kirche auf dem Berg Oplenac können wir diese Entwicklung betrachten und uns die langen Jahre der Osmanenherrschaft vorstellen. Nach etwas Freizeit gehen wir ins Restaurant "Vozd" und nehmen unser Mittagessen ein. Wir sind nun aus der Pannonischen Tiefebene heraus und in einer abwechslungsreichen Hügellandschaft mit kleinen Dörfern. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir den Kurort Vrnjacka Banja. Nach dem Einchecken im Hotel Kralj lockt eine hübsche Fußgängerzone mit großen Platanen zu einem kleinen Spaziergang als Ausgleich zum langen Sitzen im Bus.


26.05.2024: Das serbische Landleben

Diesmal können wir in Ruhe frühstücken und danach ganz entspannt das Kloster Zica besuchen. Es wurde von den Nemjaniden-Herrschern gestiftet und war Krönungsort von sieben serbischen Königen. Jeder von ihnen ging bei der Krönung durch eine besondere, nur ihm vorbehaltene Tür. Deshalb nennt man die Kirche auch Siebentürkirche. Die Kirche ist mit schönen Fresken aus dem 13. Jahrhundert geschmückt. Aber wir wollen ja mehr vom Landleben erfahren und so brechen wir auf. Die erste Pause gönnen wir uns an einem idyllischen Rastplatz an der westlichen Morava und bald erreichen wir das hübsche Freiluftmuseum Sirogojno. Die ausgestellten Häuser vermitteln eine gute Vorstellung vom Landleben im 19. Jahrhundert und das Mittagessen vertieft diese Vorstellung. Der deftige Krauttopf war gewiss gut geeignet, den Menschen nach der schweren körperlichen Arbeit wieder genug Energie zuzuführen.
Uns zieht es weiter in die Berge und am späten Nachmittag erreichen wir Zlatibor, einen beliebten Wintersportort. Wir spazieren noch ein wenig durch den Ort, finden ihn aber nicht sonderlich attraktiv.


27.05.2024: Länderwechsel – es geht nach Bosnien–Hercegowina

Durch eine Wald- und Karstlandschaft führt uns der Weg nach Visegrad. Die Grenze zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina überwinden wir schnell und sind 11:00 Uhr in der Stadt. Die Stadt liegt in der Republika Srpska und so können wir weiterhin auch mit serbischen Dinars bezahlen. Wir schauen uns die berühmte Bücke über den Fluss Drina an und erinnern uns dabei an den Roman von Ivo Andric "Die Brücke über die Drina" .Danach besteigen wir ein Boot und vertrauen uns für eine Stunde dem Fluss an, bekommen etwas zu Essen und zu Trinken. Nach ca. 1 Stunde verlassen wir den Fluss und bummeln ein wenig durch die kleine Stadt, trinken einen Kaffee oder essen ein leckeres Eis.
Weiter fahren wir nach Sarajevo, wo wir ein hübsches Hotel am Rande der Altstadt beziehen. Da Reisen bekanntlich hungrig macht, gehen wir zum Abendessen in das Restaurant "Pod Lipom" zum Abendessen. Und wirklich blühen gerade jetzt die namengebenden Linden und verströmen einen intensiven Duft.


28.05.2024: Ein Tag in Sarajevo

Von 9 -13:00 Uhr erkunden wir mit unserem sympathischen Gästeführer Mohamed die Altstadt von Sarajevo, zur Aufmunterung mit einem Halt in einem Kaffeehaus. Sarajevo ist die Hauptstadt der Föderation Bosnien und Herzegowina und der Republika Srpska. Mit ihren knapp 300.000 Einwohnern gehört die Stadt eher zu den kleineren Hauptstädten, aber sie ist das kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentrum des Landes und sicher auch weltweit bekannt. Einerseits durch das Attentat vom 28.6.1914, bei dem Gavrilo Princip den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Ehefrau erschoss und damit den Ersten Weltkrieg auslöste. Spätere Generationen kennen Sarajevo als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984 und der traurigste Anlass war sicher die lange Belagerung durch die serbischen Truppen während des Bosnienkrieges 1992-1995.
Die Altstadt präsentiert sich quirlig und voller Leben und auf dem Bascarsija-Platz herrscht ein reges Treiben, viele Händler bieten ihre Waren an und zahlreiche Lokale locken die ermüdeten Stadttouristen. Aber wir sind nicht müde und entscheiden uns für eine Straßenbahnfahrt bis zum Stadtrand, andere nutzen die Seilbahn, um einen Überblick über die Stadt zu gewinnen.
Am Abend treffen wir uns alle wieder zum gemeinsamen Abendessen im Lokal "Careva cuprija".


29.05.2024: Noch einmal eine Begegnung mit der Vergangenheit – Fahrt nach Mostar

Pünktlich 8:40 Uhr brechen wir auf, denn wir haben ein gut gefülltes Programm für heute. Der erste Punkt gilt einer Brücke über die Neretva. Der Fluss Neretva fließt auf einer Länge von 203 km durch Bosnien und Herzegowina, er ist sehr sauber und sein klares smaragdgrünes Wasser macht ihn fast magisch. Er ist aber ein sehr kalter Fluss, mit durchschnittlich 7 Grad lädt er nicht wirklich zum Baden ein. Das wollen wir auch nicht, sondern wir besehen uns eine gesprengte Brücke, die als Kulisse für den Film "Die Schlacht an der Neretva" diente. Die weitere Fahrt führt uns durch das wunderschöne Flusstal und um die Mittagszeit sind wir dann in Mostar. Mit einer Gästeführerin mischen wir uns unter die unzähligen Touristen, die alle über die berühmte Brücke gehen möchten und natürlich fotografieren. Mit etwas Glück kann man die Brückenspringer sehen, sie stürzen sich von einer Höhe von 20 m in das eiskalte Flusswasser. Aber heute sind sie nicht aktiv und so schieben wir uns weiter an den Läden der Souvenirhändler vorbei , erfrischen uns mit einem Kaffee und bewundern aus sicherer Entfernung den kühnen Bogenschwung der Brücke, die der Baumeister Hajrudin im 16.Jahrhundert schuf. Im Krieg zerstört, wurde sie 2004 wieder neu eingeweiht.
Der letzte Abschnitt dieses Reisetages bringt uns noch nach Trebinje, einer kleinen Stadt nahe der Grenze zu Montenegro. Es regnet etwas, aber wir lassen uns nicht davon abhalten, nach dem Einchecken im Hotel "Bellevue" noch einen kleinen Stadtspaziergang entlang des Flusses Trebisnjica zu unternehmen. Klar und ruhig fließt das Wasser des mit 93,8 km längsten Karstflusses durch die Stadt und gelangt unterirdisch zur Neretva sowie über Karstquellen ins Mittelmeer.
Unser Spaziergang endet im Restaurant Porto Bello, wo wir vorzüglich speisen und heimischen Wein dazu trinken.


29.05.2024 :Nichts als Grenzen

Der Tag beginnt früh, denn wir haben wieder einmal Grenzen zu überwinden, eine davon ist auch noch eine EU-Außengrenze. Aber die Abfertigung ist sehr zügig, so dass wir vor dem zugewiesenen Zeitfenster in Dubrovnik sind. So unternehmen wir noch eine kleine Panoramafahrt um die Stadt herum und erreichen so zu rechten Zeit das Piletor, wo wir den Bus für den Stadtspaziergang verlassen. Die Gästeführerin zeigt und erklärt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt - es gibt eine Vielzahl von Kirchen und Palästen sowie öffentlichen Gebäuden, alles umgeben von einer beeindruckenden Stadtmauer. An der Größe und dem Schmuck der Gebäude lässt sich der Reichtum der früheren Republik Ragusa, einem bedeutenden Handelsplatz, ablesen. Den Tizian in der Kathedrale sehen wir nicht, aber wir wandern zum alten Hafen und über den Marktplatz zurück zum Ausgangspunkt unserer Besichtigungstour. Mit einem Kaffee erwecken die meisten wieder die Lebensgeister und so geht es weiter zur nächsten Grenze zwischen Kroatien und Montenegro, hier dauert es etwas länger, Komplikationen gibt es jedoch nicht. Zum Schluss wartet noch eine schöne Strecke auf uns, wir überqueren die Bucht von Kotor nicht mit der Fähre, sondern nehmen den längeren, aber dafür schöneren Weg um die Bucht herum. Da ist ein Fotostopp natürlich ein Muss. Dennoch sind wir pünktlich in Kotor und unternehmen eine interessante Stadtexkursion mit einem örtlichen Gästeführer. In der Altstadt sind die Einflüsse Venedigs, aber auch die der Habsburger, an den Gebäuden deutlich erkennbar. Wir beginnen am Uhrturm, sehen den alten Pranger, an dem die Bösen der Stadt ihre Taten öffentlich bereuen mussten und die Palaste der reichen Kaufleute und Seefahrer. Beeindruckend ist die Stadtmauer hoch oben in den Bergen, 1350 Stufen führen hinauf. Wir bleiben lieber unten und gehen in das Restaurant Astoria zum Abendessen. Danach gibt es noch eine kleine Fahrstrecke und wir erreichen Budva, wo wir im Hotel Vela übernachten.


31.05.2024: Zu Besuch bei Königs

Leider beginnt der Tag regnerisch und er bleibt es auch. Aber dennoch fahren wir froh gestimmt und neugierig hinauf in den Ort Cetinje, der ehemaligen Hauptstadt Montenegros. Als das Land nach dem Berliner Kongress 1878 unabhängig wurde, siedelten sich Botschaften der wichtigsten europäischen Länder in dem Städtchen an. Noch heute stehen die Botschaftsgebäude Russlands, Frankreichs, Österreich-Ungarns, Deutschlands im Zentrum des Städtchens. Der in dieser Zeit regierende Herrscher, König Nikola I nannte 12 Kinder sein eigen, die Töchter verheiratete er geschickt an europäische Adelshöfe. Scherzhaft nannte man ihn deshalb den "Schwiegervater Europas". Wir besehen sein Königsschloss, nicht sehr prunkvoll, aber zweckmäßig eingerichtet. Da es noch immer von Zeit zu Zeit regnet, unternehmen wir nur einen kurzen Spaziergang durch den wunderschönen Park. Wir fahren in ein kleines Restaurant, um den bekannten Njegos-Schinken zu kosten, er wird luftgetrocknet und mit Meersalz eingerieben, wovon er seinen besonderen Geschmack erhält. Es wird dazu ein kleines Glas Wein gereicht, die Ration werten wir mit unserem eigenen Bermet-Wein auf, das freut die Gäste sehr. Nach Budva zurückgekehrt, legen de meisten eine kleine Pause ein um anschließend in die Altstadt von Budva zu bummeln. Die Stadt wirkt wie ein verkleinertes Abbild von Kotor, der venezianische Einfluss ist deutlich erkennbar. Zwischen Zitadelle und Johanniskirche legen wir eine Kaffeepause ein, danach geht es an hübschen kleinen Läden vorbei zu unserem Abendessen im Fischrestaurant "Jadran kod Krsta".


01.06.2024"Eroberung" einer weiteren Hauptstadt

Und wieder starten wir etwas früher, nämlich 8:00 Uhr, um pünktlich an der Grenze zu sein. Das klappt recht gut, in 15 Minuten passieren wir die Grenze zischen Montenegro und Albanien. Kurz nach der Grenze legen wir eine Pause ein und hoffen, ca. 13:00 Uhr in Tirana zu sein. Aber das schaffen wir leider nicht, das Verkehrsaufkommen ist dafür zu hoch und in Tirana ist die Einfallstraße mal wieder gesperrt, ein Kirschenfest wird gefeiert. So treffen wir unseren Gästeführer erst 14:00 Uhr, eine Stunde fehlt uns.
Zügig machen wir uns auf, das Zentrum der Stadt zu erkunden. Offiziell wurde die Stadt 1614 von Suleiman Pascha Mulleti gegründet, erst 1920 wurde Tirana durch den Beschluss des Kongresses von Lushnje zur Hauptstadt gekürt. Im Zentrum finden wir rund um den Skanderbeg-Platz viele wichtige Gebäude, we das Nationalmuseum, die Bibliothek, das Theater und verschiedene Regierungsgebäude. In den letzten Jahren sind etliche Hochhäuser hinzugekommen, auch das Fußballstadion wurde neu gestaltet und erhielt eine Hochhaus-Dominante. Die legendäre Pyramide, entworfen von Hoxhas Tochter, hat noch immer keine rechte Nutzung, Touristen und Kinder klettern auf ihr herum. Im Park steht eine originelle Kunstinstallation: Ein Stück der Berliner Mauer steht neben einem der berühmten Bunker, die Enver Hoxha bauen ließ. Unmengen an Baumaterial, zum Wohnungsbau dringend benötig, wurden auf diese Weise vergeudet. Und dies nur, weil der Diktator sich dauernd aus dem Ausland bedroht fühlte.
Wenig erinnert an die frühere Stadt, die schön geschmückte Et'hem-Bey-Moschee und der Uhrturm gehören dazu. Ein wenig pflastermüde verlassen wir 16:30 Uhr Tirana Richtung Grenze. Die passieren wir schnell und 19:45 sind wir im Hotel Riviera in Ohrid. Unser Abendessen nehmen wir im Hotel ein und bereiten uns auf den morgigen Tag vor.


02.06.2024: Ein entspannter Tag am See

Am Morgen sieht es zunächst nicht nach Entspannung aus, laute Musik dröhnt und man sieht abgesperrte Straßen mit vielen Fähnchen geschmückt. Es ist Marathon-Tag und halb Nordmazedonien scheint sich in Ohrid zu versammeln. Aber es ist alles nicht so schlimm für uns, als wir um 9:00 Uhr zur Stadtführung mit Gästeführerin Aneta losgehen, ist das meiste bereits vorüber.
Wir gehen in die Altstadt, malerisch am Ohridsee gelegen. Ohrid wird auch Stadt des Lichts genannt und strahlend hell ist der Tag wirklich. Der See liegt glatt und spiegelklar vor uns. Er ist fast 300 m tief und hat eine hohe Wasserqualität. In ihm leben die berühmten, sehr wohlschmeckenden Ohridforellen, aus den Schuppen einer kleinen Fischart werden die Ohridperlen angefertigt.
Am Seeufer stehen die Standbilder der Mönche Kyrill und Method sowie von Naum, die sich um die Entwicklung und Einführung des kyrillischen Alphabets verdient gemacht haben. Vor uns liegt ein kleiner Aufstieg zur Samuil-Festung. Unterwegs können wir noch die interessanten Kaufmannshäuser mit den vorspringenden Obergeschossen fotografieren. Auch die üppige , fast subtropische Pflanzenwelt ist beachtenswert. Auf halber Höhe begegnen wir den allgegenwärtigen römischen Hinterlassenschaften in Gestalt eines recht gut erhaltenen Amphitheaters. Es wird noch heute für Musikveranstaltungen genutzt.
Ganz oben angelangt, genießen wir den wunderschönen Rundblick über den See, die Stadt und zur Klementkirche. Durch ein Wäldchen kommen wir zur kleinen, aber sehr fotogenen Kirche Johannes von Kaneo. Mit dem See im Hintergrund bietet sie ein wirkliches Postkartenmotiv. Da alle schon etwas erschöpft wirken, spendiert Eberhardt Travel die Rückfahrt zur Stadt mit dem Boot und so bietet sich nochmals ein anderer Anblick von Kirche und See. Die offizielle Führung ist damit beendet und jeder kann nun den Nachmittag nach eigenen Wünschen verbringen.
Der letzte Termin des Tages ist 18:00 Uhr das Abendessen im Restaurant "Cun".
Als krönenden Abschluss sehen wir 22:30 noch ein schönes Feuerwerk.


03.06.2024: Die letzte Hauptstadt im Programm

Da es heute keine Grenze zu überwinden gilt, leisten wir uns den Luxus eines späteren Starts und fahren 9:00 Uhr nach Skopje. Die Fahrt geht durch dünn besiedeltes Gebiet, wir kommen trotz Straßenbau gut voran und sind 13:00Uhr in Skopje. Wir beziehen unser Hotel neben dem Fußballstadion, erfrischen uns etwas und trotzen den 30 Grad der Nachmittagshitze in der Stadt. Von der Festung Kale blicken wir auf die Stadt mit ihren Hochhäsern, den Kirchen und Moscheen. Dies ist ein Sinnbild für das Zusammenleben verschiedener Religionen und Ethnien. Wir wandern durch die alten schmalen Gassen der Altstadt mit ihren Schmuckläden, vorüber an Kaffeehäusern und Restaurants.
Unweit vom zentralen Platz steht ein Museum für Mutter Theresa, die in Skopje im Jahre 1910 geboren wurde. Der Platz selbst ist mit zahlreichen monumentalen Skulpturen geschmückt. Sie zeigen Philipp mit seiner ganzen Familie und natürlich auch Alexander den Großen. Der darf auf Betreiben Griechenlands aber nicht mehr so genannt werden. Das Denkmal ist jetzt schlicht ein Reiter.
Über den Vardar-Fluss führt eine hübsche Steinbrücke, sie war bei dem großen Erdbeben im Jahre 1963 zerstört, ebenso wie große Teile der Altstadt. Die Bahnhofsuhr blieb genau zum Zeitpunkt des Bebens stehen, es war 5:17 Uhr. Das Gebäude mit der Uhr ist kein Bahnhof mehr, der befindet sich an anderer Stelle. Aber es wurde ein Museum zum Erdbeben eingerichtet.
Am Abend fahren wir in das Restaurant "Makedonska Kukja" und essen viel zu viel, aber es ist einfach zu verlockend.


04.06.2024: Zurück nach Serbien

Wieder einmal begegnen sich beim Frühstück mehrere Reisegruppen und es wird etwas eng, aber mit Geschick meistern wir auch diese Hürde und pünktlich 9:00 Uhr starten wir zu unserer Fahrt zurück nach Serbien, diesmal in die Stadt Nis. Der Grenzübergang von Nordmazedonien nach Serbien geht schnell, wir leisten uns eine Pause in Predejane und sind 13:00 Uhr an einem Denkmal am Stadtrand. Hier befindet sich der Schädelturm. 1809 kämpften die Serben gegen die osmanische Fremdherrschaft, aber die Serben waren zahlenmäßig unterlegen. Der Anführer der Serben beschloss, die noch vorhandenen Pulverfässer so explodieren zu lassen, dass sie und möglichst viele Türken dadurch getötet wurden. Der Sultan war darüber sehr erbost und ließ die toten Serben noch enthaupten und ihre Schädel zu einem Turm aufstellen. es ist doch ziemlich grausam, hat aber die Serben von weiteren Aufständen nicht abgehalten.
Nach diesem etwas gruseligen Monument gehen wir noch etwas weiter in der Geschichte zurück und schauen uns die Ausgrabungen des römischen Landgutes Mediana an. Schöne Mosaiken zeugen von der Handwerkskunst aus vergangenen Zeiten.
Nun wird es Zeit für eine Pause und wir fahren in unser Hotel Marica, auf einem Hügel über der Stadt gelegen. Wir erfrischen uns und dann begeben wir uns in die Stadt am Fluss Nisava. Sie ist nicht so hektisch wie Belgrad, wir laufen gemütlich durch das Zentrum mit seinem großen Platz und den Wasserspielen, der hier geborene römische Kaiser Konstantin der Große ist allgegenwärtig. Durch die Festung mit ihrem schönen Park laufen wir zu unserem Restaurant "Aleksic Tvrdjava" und genießen ein letztes Mal eine üppige serbische Mahlzeit.


05.06.2024: Heimreise

Ein zeitiges Frühstück läutet den Tag ein. 7:30 Uhrstarten wir Richtung Belgrad -14 schöne Tage sind zu Ende, der Alltag hat uns bald wieder. Ganz pünktlich und ohne Stau kommen wir auf dem Belgrader Flugplatz an, verabschieden uns von unserem Superbusfahrer Bozedar und der perfekten Reiseleiterin Bogdanka.
Der Rückflug verläuft problemlos und jeder erreicht sein Ziel wie es geplant ist.

Schlusswort

Liebe Teilnehmer unserer schönen Reise - ich bedanke mich bei Ihnen allen für die Bereitschaft, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen und sich aufgeschlossen und voller Interesse mit den bereisten Ländern, ihren Menschen und der Geschichte zu befassen.
Bleiben Sie alle gesund und reisefreudig!
Ihre
Elke Knappe

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