Reisebericht: Rundreise Balkan – Von Serbien bis Mazedonien

04.09. – 17.09.2024, 14 Tage Rundreise Serbien – Bosnien und Herzegowina – Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien mit Belgrad – Novi Sad – Sarajevo – Dubrovnik – Tirana – Ohrid – Skopje – Nis


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6 Länder auf dem Balkan auf einer Reise zu besichtigen, das haben nicht viele Reiseveranstalter im Programm. Umso mehr freuen sich 25 Reisegäste und ich uns auf eine abwechslungsreiche Reise durch Serbien, Montenegro, Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien....
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

Anreise nach Belgrad in Serbien

Heute endlich startet unsere langersehnte Reise auf den Balkan. Mit einem Teil meiner Reisegruppe treffe ich mich morgens frühzeitig am Dresdner Flughafen. Wir checken ein und der Flieger hebt pünktlich in Richtung Frankfurt ab. Hier haben wir nun rund drei Stunden Zeit, bis wir unseren nächsten Flug antreten. In dieser Zeit begrüße ich die restlichen Gäste aus meiner Reisegruppe, die von anderen Flughäfen oder direkt von Frankfurt zu uns stoßen. Leicht verspätet hebt unser Flieger in Richtung Belgrad ab. In Serbien angekommen, begrüßt uns unsere Reiseleiterin Bogdanka mit ihrer Sonnenblume in der Ankunftsebene des Flughafens. Wir verladen die Koffer und fahren in Richtung Innenstadt. Schon auf unserem Weg zum Hotel bekommen wir einen ersten Einblick in die Großstadt. Wir sehen unter anderem den alten Markt und das alte Parlament. Zunächst machen wir den Check-in in unserem Hotel und haben einige Minuten, um uns frisch zu machen. Anschließend begeben wir uns auf Erkundungsfahrt durch die serbische Hauptstadt. Wir fahren vorbei am Haus von Nicola Tesla, welches heute als Museum dient, am Pašic-Platz mit seinem Springbrunnen, am Ministerium der Verteidigung sowie am Haus, welches im Jahr 1999 von der NATO angegriffen wurde und heute als Mahnmal dient. Aber wir sehen auch noch mehr Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, das exklusive Hotel Moskau und den Studentenpark. Hier steigen wir aus und begeben uns auf einen Rundgang. Bogdanka erklärt, wie Belgrad zu seinem Namen "Phönixstadt" gekommen ist und wir flanieren entlang der Fußgängerzone mit der ersten kroatischen Sparkasse und der Nationalbank. Zum Schluss besuchen wir die Kalemegdan-Festung. Von hier aus schauen wir auf den Zusammenfluss von Save und Donau. Zurück am Bus geht es zur letzten Station für den heutigen Tag: zum Restaurant für unser Abendessen. Wir erleben hier zum ersten Mal, wie sehr die Einwohner auf dem Balkan Fleisch lieben - und wir mögen es auch. Nur an die Bezahlungsweise (es gibt vorrangig nur eine Rechnung pro Tisch und jeder muss selber ausrechnen, wie viel er zu bezahlen hat), müssen wir uns noch gewöhnen.


Ausflug nach Novi Sad und Sremski Karlovci (Serbien)

Gut ausgeruht von der langen Anreise gestern möchten wir an das Frühstücksbuffet. Jedoch haben wir nicht als einzige Gäste diese Idee. Eine große Gruppe von ungefähr 50 Asiaten stürmt das Frühstücksbuffet, weil sie in einer halben Stunde weg müssen Erst einmal ist pures Chaos angesagt, aber nachdem sich die asiatische Reisegruppe verabschiedet hat, wird es ruhiger und wir können in Ruhe frühstücken. Um neun Uhr geht es dann los in Richtung Novi Sad, der Kulturhauptstadt von 2022. Zunächst fahren wir die Festung an und spazieren ein Stück durch die Unterstadt, bevor wir über 80 Stufen die Festung erklimmen, die wesentlich schöner als die Festung in Belgrad. Wir spazieren durch die Anlage und Bogdanka erzählt uns alles Interessante zur Geschichte der Burg und dem Uhrturm. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Burg sehr gut und strategisch errichtet und nie Ziel eines Angriffes wurde. Wir spazieren zurück zum Bus und beginnen mit einer kleinen Stadtrundfahrt, die uns unter anderem am Parlament, welches im Bauhausstil errichtet worden ist, und an der Kirche vorbeifahren. Die einstige Synagoge der Stadt wird heutzutage als neues Musikzentrum genutzt. Novi Sad ist auch als Universitätsstadt beliebt, deren Fakultäten zentraler und gebündelter liegen als die in Belgrad. Wir verlassen den Bus und beginnen mit einem kleinen Rundgang, der uns vorbei am Theater und am Platz der Freiheit mit dem Rathaus führt. Oben im Rathaus befindet sich die Glocke Mathilda, die ihren Namen von ihrer Stifterin erhielt. Es ist sehr warm geworden und Bogdanka gibt uns etwas Freizeit, um in der Fußgängerzone zu flanieren, ein kühles Bier oder einen stärkenden Kaffee zu trinken bzw. eine Kleinigkeit zu essen. Nachdem wir uns nach rund einer Stunde wiedergetroffen haben, spazieren wir gemeinsam durch die Fußgängerzone. Uns begegnet eine kleine Kindergruppe, die zum Kürbisfest einen kleinen Auftritt hat und in ihren niedlichen Kostümen Lieder vortragen. Kurz darauf erklärt uns Bogdanka den Sinn der Kiebitzfenster, die wir in Novi Sad an den Wohnungen entdecken. Zurück am Bus fahren wir in Richtung Sremski Karlovci, aber lassen die kleine Stadt erst einmal hinter uns, um zu einem Weingut zu fahren. Im Museum gibt uns Bogdanka Erklärungen ab und anschließend verkosten wir von 5 Weinen und 3 Honigsorten.
Zurück in Sremski Karlovci unternehmen wir einen kleinen Rundgang, vorbei am Gymnasium und dem Rathaus gehen wir zur Kirche, deren Inneres wir besichtigen. Bogdanka weist uns auf die Ikonen hin. Aber unser Tag ist noch lange nicht zu Ende. Bevor wir zu unserem Abendessen in einem Restaurant fahren, halten wir am Kloster Krusedol. Wir betreten ganz ruhig den Vorraum des Klosters, wo die Mönche gerade ihre Abendmesse abhalten. Wir lauschen den Gesängen und bestaunen die Fresken. Angekommen am Restaurant wird wieder zahlreiche Speisen wie Salate und Fleisch serviert. Wer heute hungrig ins Bett geht, der ist selber schuld;-)


Weiterreise über Topola und Oplenac nach Vrnjacka Banja (Serbien)

Kurz nach um neun fahren wir im Bus los und nehmen Kurs in Richtung Topola. In Richtung Autobahn fahrend, erhalten wir noch einige Einblicke in die serbische Hauptstadt, die wir durchqueren. Hinter Belgrad fahren wir auf die Autobahn und sehen noch von Weitem den hiesigen Fernsehturm. Die Landschaft ändert sich so langsam und nach rund 1,5stündiger Fahrt erreichen wir Topola. Übersetzt heißt dies Pappel und die Stadt zählt rund 20.000 Einwohner. Vom Busparkplatz aus laufen wir rund 100 Meter hinauf zum Königspalast, der sehr klein und damit bescheiden zu charakterisieren ist. Der ehemalige Palast Peter des Ersten von Jugoslawien ist heute ein Museum, durch das uns Bogdanka führt. Ausführlich erklärt sie uns die Bilder sowie Ausstellungsstücke und gewährt uns somit Einblick in sein Leben. Danach spazieren wir hinüber zur gegenüberliegenden serbisch-orthodoxen Kirche, die aus einheimischem Marmor errichtet wurde, der nur hier in Topola zu finden ist. Wir sind geplättet von den vielen Bildern, Darstellungen und goldenen Verzierungen. Auch hier nimmt uns Bogdanka mit auf eine ausführliche Informationsreise. Danach steigen wir eine Etage hinab, wo sich zahlreiche Gräber befinden, die wir betrachten dürfen. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir unser Restaurant für das heutige Mittagessen, das Gott sei Dank nicht ganz so üppig ist wie die beiden vorherigen Abendessen. Danach nehmen wir erneut im Bus Platz und Bozidar, unser Chauffeur, steuert seinen Bus sicher zum Kurort Vrnjacka Banja, wo sich unser Hotel für die kommende Nacht befindet. Der restliche Tag steht uns zur freien Verfügung. Wer möchte, kann sich im Spa-Bereich des Hotels ausruhen. Viele Gäste aus meiner Reisegruppe treffe ich allerdings an der Promenade der Stadt wieder, wo sich zahlreiche Buden, Cafés und Restaurants befinden.


Fahrt durch das Zlatibor–Gebirge – Kloster Žica – Bauernmuseum – Zlatibor (Serbien)

Das Frühstück am heutigen Morgen ist eine Wucht. Wir sind die einzige Gruppe und sitzen allein im Restaurant, vor uns ein reichhaltiges Angebot bestehend aus Wurst, Käse, Frischkäse, verschiedensten Marmeladen und Warmanteil. Kurzum: alles, was das Herz begehrt. Kurz nach 9 Uhr fahren wir ab und unser erstes Ziel am heutigen Morgen ist das Kloster Žica, welches wir rund eine Stunde später aufgrund des starken Wochenendverkehrs erreichen. Im Inneren ist das Fotografieren verboten, weswegen wir die Bilder nur in unseren Erinnerungen mit nach Hause nehmen werden. Wir bestaunen wunderschöne Fresken, auf denen viele große, schlanke Figuren dargestellt werden. Es gibt frischere Fresken wie z.B. ein Bild des heiligen Stefans, dem Stifter des Klosters, aber wir bestaunen auch ältere wie ein Bildnis zum Tod und zur Auferstehung Jesu Christus aus dem späten 13. Jahrhundert. Bei den benutzen Farben stechen drei Farben besonders hervor: Gold, byzantinisches Blau für den Hintergrund und Purpurrot. Über dem Altar hängt ein großer, goldener Kranz von der Decke. Wir haben jetzt noch ausreichend Zeit, uns die Fresken in aller Ruhe und individuell anzuschauen. Danach setzen wir unsere Reise fort und gegen Mittag halten wir an einem Restaurant an einem Stausee, wo wir in Ruhe auf der Terrasse Platz nehmen und einen Kaffee trinken. Im Namen zweier lieber Reisegäste lade ich die Gruppe zu einem Birnenschnaps ein. Die Freude ist groß und es scheint allen zu schmecken.
Unser nächstes Ziel ist das Museumsdorf Sirogojno. Bei Ankunft stärken wir uns zur späteren Mittagszeit mit Kassler und Sauerkraut. Dazu wird Brot gereicht. Danach erfolgt die Besichtigung des Dorfes durch eine Führung mit Bodganka. Die Aufstellung besteht aus zwei für die Gegend typischen Bauernhöfen mit Wohn- und Handwerkshäusern, die das Leben einer Familiengemeinde aus der Region im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Die Basis des Blockhauses ist rechteckig angeordnet und die Wände wurden zum Teil aus Holz errichtet. Weiterhin sehen wir unter anderem den Kuhstall, das Weinlager als auch den Getreidespeicher. Nachdem wir uns alles in Ruhe angeschaut haben, laufen wir zurück zum Bus und unser Busfahrer bringt uns in das rund 45-minütig entferntes Zlatibor, unseren Übernachtungsort.


Fahrt mit der Sagran–Bahn – Weiterreise nach Bosnien und Herzegowina – Višegrad – Sarajevo

Unser vorerst letzter Tag in Serbien steht bevor. Pünktlich neun Uhr fahren wir ab in Richtung Mokra Gora. Wir verlassen unser modernes Hotel, wo wir ein ausgiebiges Frühstück genossen haben, und verlassen den Winterskisportort in Richtung Mokra Gora. Unser erstes Ziel ist die schmalspurige Gebirgsbahn Sarganska Osmica, die zwischen den Jahren 1921 und 1925 erbaut wurde. Sie liegt 300 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Gesamtlänge von 13,5 Kilometern. Im Jahr 1974 wurde sie geschlossen und 1999 wieder in Betrieb genommen als touristische Attraktion. An der Sagran-Bahn angekommen, besteigen wir die Treppen zum Zugang zum Bahnhof. Davor steht ein alter Oldtimer, den wir natürlich erst einmal ausgiebig fotografieren, und anschließend laufen wir durch einen kleinen Tunnel, wo einige Bilder mit Informationen zur Sagran-Bahn abgebildet sind. Oben angekommen, hat Bogdanga bereits unsere Tickets gekauft und wir nehmen in der Sagran-Bahn Platz. Sie sagt, wir sollen uns heute einfach einmal wie Chinesen benehmen und uns einfach hinsetzen, wo wir möchten, obwohl wir feste Sitzplätze haben, aber dies würde zu einem größeren Chaos führen und deswegen ist es einfach sinnvoller, sich hinzusetzen, wo man am besten einen Fensterplatz hat, um die Fahrt zu genießen. Wir fahren los und befahren zunächst die gesamte Strecke bis zum Endpunkt.
Dabei passieren wir sehr viele Tunnel. Gezählt haben wir nicht mit, aber es könnten schon um die 10 bis 15 gewesen sein. Wir haben Ausblick auf die Wälder Serbiens und nach rund einer dreiviertel Stunde Fahrt kommen wir am Endziel nach 13,5 Kilometern am Endbahnhof an. Hier wird jetzt die Lok abgekoppelt und über ein Nebengleis auf die andere Seite der Waggons wieder angegliedert. Wir schauen zu. Weiterhin können wir den Vorgang fotografieren, oder aber auch ein Eis holen oder die Pause für einen technischen Stopp nutzen. Zurück in der Sagran-Bahn nehmen wir unsere Plätze wieder ein und fahren die gleiche Strecke zurück. Nun allerdings mit mehreren Stopps. Wir halten für einen kurzen Fotostopp und dann für eine längere, genauer gesagt 30-minütige Pause an einem Restaurant, wo wir einen kleinen Berg erklimmen und an die Sagran-Bahn von oben fotografieren können. Der angepriesene Wasserfall hat leider kaum noch Wasser und daher ist er nicht zu fotografieren. Bevor wir wieder in Mokra Gora ankommen, hält die Bahn noch einmal für zwei kurze Foto-Stopps. Gegen dreiviertel eins erreichen wir wieder den Startbahnhof, verlassen die Bahn und gehen zurück zu unserem Bus. Unser Busfahrer Bozidar nimmt Kurs auf die serbisch-bosnische Grenze, die wir innerhalb von zehn Minuten erreichen. Für den kompletten Grenzübergang benötigen wir circa eine Stunde. Weiter geht es zur bekannten Stadt Visegrad, die wir nach circa einer dreißig-minütigen Fahrt erreichen. Hier zeigt uns Bogdanka die wichtige Brücke über die Drina und gibt uns eine Stunde Freizeit für Spaziergänge oder einen Kaffee im Hotelrestaurant mit Blick auf die Drina.
Unser nächstes Ziel ist Sarajevo. Entlang der Drina genießen wir die Panoramaausblicke auf den Fluss und die Landschaft, die sich uns hier so abwechslungsreich darbieten. Dann verlassen wir den Flusslauf der Drina, die nun in Richtung Montenegro abbiegt, und wir nehmen weiter Kurs in Richtung Hauptstadt. Unser Bus nimmt die Steigung eines Berges bis zum Hochplateau und auf der anderen Seite geht es dann nach dem Hochplateau wieder nach unten, wo wir nach circa anderthalb Stunden die Hauptstadt Sarajevo erreichen. Kurz vor der Stadtgrenze halten wir an, verladen die Koffer in einen kleineren Minibus, da unser großer Reisebus in der Altstadt Sarajevo nicht erlaubt ist. Um so nah wie möglich an unser Stadthotel zu gelangen, unternimmt Bozidar eine kleine orientierende Fahrt um den Altstadtring, bis in die Nähe unseres Hotels, wo wir aussteigen und die letzten Meter zum Hotel spazieren. Zwischenzeitlich sind auch schon unsere Koffer angekommen, die wir nun in Empfang nehmen und unsere Zimmer beziehen. Nach einer kleinen Pause zum Frischmachen spazieren wir gemeinsam durch das Altstadtviertel, wo wir am Abend bosnische Spezialitäten, genauer gesagt Cevapcici mit Fladenbrot, genießen.


Sarajevo – Hauptstadt von Bosnien–Herzegowina

Heute haben wir ein leichteres Programm vor uns und nach dem Frühstück begrüßt uns unser örtlicher Reiseleiter Adi, der uns die bosnische Hauptstadt Sarajevo näher zeigen möchte. Zunächst spazieren wir zum Museum von Sarajevo, welches sich gleich um die Ecke unseres Hotels befindet und Adi erzählt uns alles über die Geschichte von Franz Ferdinand, seine Reise mit seiner Frau nach Sarajevo und dem Attentat, dem er hier dann zum Opfer gefallen ist. Die Stadt Sarajevo selbst wurde vor 550 Jahren gegründet und Saba bedeutet Burg. Diese erhebt sich auch vor den Toren der Stadt. Wer möchte, kann diese in seiner Freizeit auch besichtigen. Nachdem wir uns der Geschichte von Franz Ferdinand gewidmet haben, spaziert Adi weiter mit uns zum alten Basar, wo es früher circa 50 bei 52 Läden gegeben haben soll. Unser nächstes Ziel ist die orthodoxe Kirche, die von einem osmanischen Sultan und einem russischen Zaren finanziert wurde. Dennoch war die Gemeinde auf die Spende der Einwohner und auch von Gästen angewiesen, damit die Errichtung der Kirche fertiggestellt werden konnte. Dies war dann nach 13 Jahren auch der Fall. Durch einen kleinen Park schlendern wir weiter zum Denkmal eines bedeutenden bosnischen Dichters. Gleich daneben befindet sich auf dem Boden der Fußgängerzone die olympische Schneeflocke, die uns auch Adi hier auch näher erläutert. Unseren nächsten Stopp legen wir vor der Kathedrale ein. Vor der Haupttür befindet sich ein Denkmal zu Ehren des Papstes, genauer Johannes Paul dem Zweiten. Weiterhin besichtigen wir die Synagoge von außen, die heute ein Museum ist, und laufen weiter zur Gazi Husrev Beg-Moschee, wo uns Adi einen kleinen Einblick in die Baugeschichte dieses Gebäudes gibt. Gegenüber befindet sich der Uhrturm, dessen Glocke aus London geschickt worden ist. Aus diesem Grund wird Uhrenturm auch liebevoll Little Big Ben genannt. Unser nächstes Ziel ist der Sebilj-Brunnen. Danach spazieren wir weiter in Richtung Kupferschmiedgasse, in der wir Souvenire bestaunen. Adi erläutert noch einmal die Wichtigkeit des Kupfers. Wir kommen aber auch an kleineren Restaurants vorbei, wo Adi auf bosnische Spezialitäten aufmerksam macht. Am Rathaus, ein prächtiges Gebäude, das heute neben einem Rathaus auch ein Museum beherbergt, endet unsere Stadtführung. Das Gebäude wurde sehr lange erbaut und auch erst im Jahr 2014 eröffnet. Hier verabschiedet sich Adi von uns und wir bedanken uns bei ihm für seine ausführlichen Informationen. Der restliche Tag steht uns zur freien Verfügung, und es gibt vielfältige Möglichkeiten. Grundsätzlich kann man mit einer Gondelbahn hinauffahren auf den olympischen Berg, aber diese war heute leider wegen des ungünstigen Wetters eingestellt. Aber es gibt auch zahlreiche Museen in der Stadt, die darauf warten, entdeckt zu werden. Wenn man nicht gerade an einem Montag in der Stadt ist, kann man auch das Bierbraumuseum besuchen.


Ausflug nach Mostar – Weiterreise nach Trebinje (Bosnien und Herzegowina)

Heute geht es etwas zeitiger los. Wir müssen halb neun mit unseren Koffern an der Rezeption bereitstehen. Der Transferfahrer hat ein kleines Problem, da er nicht richtig an die Hoteltür ran fahren kann, aber nach einigen Minuten ist auch das Problem behoben und wir bringen unsere Koffer zum Bus. Anschließend spazieren dann durch das wolkenverhangene Sarajevo zu unserem großen Bus während der kleine Bus unser Gepäck dahin befördert. Nachdem alle Koffer in den großen Bus verladen sind, setzen wir uns kurz nach neuen Bewegungen und fahren durch die Neustadt von Sarajevo. Damit erblicken wir die gesamte Größe der bosnischen Hauptstadt. Wir sehen große Einkaufszentren, angegriffene Häuser, neue Hotelbauten, eine TV-Station und sehr viele Hotels. Am Ende der Stadt passieren wir den Flughafen und fahren auf die Autobahn. Langsam verändert sich die Landschaft und nach rund einer anderthalb Stunden Fahrt verlassen wir wieder die Autobahn, um durch die Karstlandschaft und das karstige Gebirge zu fahren. In Jablanica, einem kleinen Ort, machen wir eine Pause. Hier fand im Zweiten Weltkrieg die Schlacht an der Neretva statt und man kann heute noch die zerstörten Brücke anschauen sowie fotografieren. Anschließend fahren wir weiter durch das Neretva-Tal. Gegen Mittag erreichen wir Mostar und werden am Franziskaner-Kloster schon von unserer örtlichen Gästeführerin Almira erwartet. Sie erklärt uns einiges zur Franziskanerkirche, die mit ihrem Turm, welcher 107 Meter hoch ist, der höchste Turm in Mostar ist und damit das Stadtbild prägt. Sie erzählt uns auch, dass Mostar zur Zeit des Krieges geteilt war und der Ost- sowie Westteil nach Religion aufgeteilt war. Die Altstadt wurde zur osmanischen Zeit aufgebaut und die zerstörten Objekte müssen heutzutage wieder originalgetreu aufgebaut werden. Da die finanziellen Mittel fehlen, konnten noch nicht so viele Gebäude wieder hergerichtet werden und somit findet man noch viele Ruinen in der Stadt.
Früher gab es unter anderem eine Synagoge in der Stadt aber da es heute nur noch vier Familie in der Stadt gibt, die dem jüdischen Glauben angehören, dient die ehemalige Synagoge heute als Puppentheater. Vor dem Krieg gab es in Mostar auch eine Vielzahl an Industrie, wie unter anderem eine Wein- und eine Flugzeugfabrik. Mostar war DAS Zentrum des Landes. Heute ist dem leider nicht mehr so und es gibt über 30 Prozent Arbeitslose. Die Einwohner Mostars leben heute lebten hauptsächlich vom Tourismus oder von der Landwirtschaft. In der Gegend werden u.a. Granatäpfel, Erdbeeren, Mandarinen und Wein angebaut.
Seit dem Jahr 2005 steht die Altstadt unter dem Schutz der UNESCO. Wir bewegen uns durch das Stadttour in die überfüllte Altstadt und Almira zeigt uns unter anderem die schiefe Brücke, die älter ist als die "alte Brücke", die Stari Most. Wir sehen weiterhin das Hamammuseum, das seit Covid leider immer noch geschlossen ist, sowie die alte Gärberei. Natürlich laufen wir auch über die große bekannte Brücke, die Star Most, die auf jeden Postkartenmotiv aus Mostar nicht fehlen darf. Wir schlendern entlang des Basars und suchen uns unseren Weg, um noch einmal einen guten Blick auf die Stari Most, die sich über die Neretva, dem längsten Fluss in Bosnien und Herzegowina, spannt, zu bekommen. Die Brücke wurde während des Krieges leider auch zerstört und der Wiederaufbau dauerte viele Jahre, genauer wurde sie zwischen den Jahren 1996 und 2004 wieder aufgebaut. Nachdem uns Almira mit allen wichtigen Informationen versorgt hat, verabschiedet sie sich und wir haben noch ein wenig Freizeit, um individuell durch die Stadt zu flanieren.
Am Nachmittag setzen wir unsere Fahrt, die ungefähr zwei Stunden dauern wird, in Richtung Trebinje fort. Die Landschaft ändert sich wieder, weg vom Grün, wieder hin zur Karstlandschaft, die uns nun stetig begleitet. Am späteren Nachmittag schließlich erreichen wir Trebinje und checken in unserem Hotel ein. Wir haben nun kurz Zeit, um uns etwas frisch zu machen. Anschließend treffen wir uns zu einem kleinen Rundgang durch die Stadt. Wir bestauenen Denkmäler, einen Park sowie die hiesige Kirche. Unser Abendessen nehmen wir heute im Restaurant Porto Bello ein, wo uns die Gastgeberfamilie bereits erwartet. Das gesamte Restaurant ist nur für uns geöffnet. Nach einer Vorsuppe werden wieder Platten in die Mitte der Tische platziert. Es gibt diesmal sogar Fisch und somit genießen wir neben Fleischspeisen auch köstliche Forelle. Dazu gönnen wir uns ein (oder zwei;-) Gläser Schnaps. Die Stimmung wird immer lustiger und irgendwie sind wir heute bei unseren Gesprächen so laut, wie sonst nur andere südländische Gruppen.


Ausflug nach Dubrovnik in Kroatien – Weiterreise nach Montenegro – Kotor – Budva

Auch heute fahren wir zeitig nach dem Frühstück los, da zwei Grenzübergänge auf unserem heutigen Plan stehen. Wir verlassen Trebinje und nehmen Kurs in Richtung adriatische Küste. Nach rund einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen wir die Grenze von Bosnien und Herzegowina nach Kroatien und reisen ein in die Europäische Union. Die Abwicklung an der Grenze geht schneller als gedacht und somit erreichen wir das Pile-Tor in Dubrovnik schon gegen zehn Uhr. Nun erwartet uns unsere örtliche Reiseleiterin Sandra. Sie teilt die Headsets aus, die seit 2023 Pflicht in Dubrovnik sind für alle Gruppen, die mehr als 20 Teilnehmer fassen. Gemeinsam schlendern wir zum Eingangstor, dem Pile-Tor, hinein in die Altstadt. Am Onofrio-Brunnen zeigt uns Sandra das Franziskaner Kloster sowie den ersten Aufgang zur bekannten Mauer. Sie erzählt uns alles Wichtiges wie z.B. die Geschichte der Stadt. Wir wandeln entlang der Stradun, der Hauptstraße, in Richtung Rektorenpalast. Hier zeigt sie uns unter anderem die Hanse-Säule und den ehemaligen Palast. Anschließend spazieren wir weiter durch eine Gasse zu einer kleineren Kirche und dann gelangen wir über den alten Hafen schlussendlich zur Kathedrale. Über den Markt von Dubrovnik flanieren wir zum Rektorenpalast. Hier endet nach circa einer Stunde unser Rundgang und wir bekommen freie Zeit, um die Stadt Dubrovnik individuell zu erkunden. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Man kann zum Beispiel mit der Seilbahn auf den Berg Srd hinauf fahren, auf der Stadtmauer wandeln oder eine Schifffahrt unternemen. Ich spaziere mit einigen Gäste noch einmal durch die Gassen der Altstadt. 13 Uhr treffen wir uns pünktlich am Bus, da der Busfahrer von einer vorab beantragte Einfahrtsgenehmigung abhängig ist und nur zu einem bestimmten Timeslot zum Piletor fahren darf, um uns Gäste wieder in den Bus aufzunehmen. Wir fahren nun weiter in südliche Richtung und erreichen nach rund einer Stunde Fahrt die Grenze zu Montenegro. Auch diese passieren wir schnell, da sowohl die Montenegriner als auch die Albaner mit einer Passliste zufrieden sind und nicht jeden Pass einzeln sehen möchten. Wir fahren durch Herceg Novi und halten unterwegs auch für Fotostopps. Im Hafen von Kotor bestauenen wir zwei riesengroße Kreuzfahrtschiffe und unsere Befürchtungen sind die, dass die Altstadt voll ist. Da wir zeitlich an der Grenze schnell durchgekommen sind, erreichen wir Kotor bereits halbe Stunde vor dem Treff mit unserer örtlichen Reiseleiterin und nutzen diese Zeit, um einen Toilettengang zu organisieren. Anschließend werden wir von Rosana begrüßt, die uns durch Kotor begleitet. Sie startet am Uhrenturm und führt uns durch die kleinen Gassen mit vielen Boutiquen und vielen Souvenierläden. Wir stoppen an der Sankt-Tryphon-Kathedrale und bestaunen diese von außen. Wir schlendern weiter durch die Gassen, sehen weitere Kirchen, Cafés und auch das Marinemuseum. Auch hier haben wir im Anschluss etwas Freizeit, um die kleine Stadt an der adriatischen Küste individuell zu entdecken. Am Abend treffen wir uns erneut am Uhrenturm und spazieren zu einem Restaurant, welches sich am ehemaligen Schmiedplatz befindet. Die lange Tafel in der Außengastronomie ist für uns eingedeckt und wir freuen uns auf unser Dinner. Als die Dunkelheit über Budva hineinbricht, spazieren wir zurück zum Bus und fahren weiter nach Budva, wo sich unser Hotel für die kommenden zwei Nächte befindet.


Freizeit in Budva oder fakultativer Ausflug nach Cetinje (Montenegro)

Der heutige Tag steht uns frei zur individuellen Gestaltung. Wer sich etwas Ruhe gönnen möchte, kann sich im Hotel ausruhen oder an den Strand laufen und in der kühlenden Adria ein Bad nehmen. Wer aber lieber einen Ausflug unternehmen möchte, kann dies gern dem angebotenen Ausflug nach Cetinje, die ehemalige Hauptstadt Montenegros, tun. Wir starten wie fast immer um neun und fast meine gesamte Gruppe nimmt am Ausflug teil. Wir verlassen Budva und befahren die Serpentinen, die uns nach Cetinje bringen. Aus dem Bus heraus blicken wir auf die Adria, die sich hinter jeder Kurve blicken lässt. Nach ca. 50 Minuten Fahrt erreichen wir den Busparkplatz, an dem unsere örtliche Gästeführerin uns in Empfang nimmt. Gemeinsam mit ihr besuchen wir das königliche Museum. Durch die Führung erhalten wir einen Einblick in die Geschichte Montenegros sowie in das Leben der königlichen Familie. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert vom späteren König Nikola im Stil des Neoklassizismus erbaut und diente bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918 als Residenz der montenegrinischen Herrscherfamilie. Unsere Gästeführerin zeigt uns eine beeindruckende Sammlung von historischen Möbeln, Kunstwerken sowie persönlichen Gegenständen und führt uns durch die Wohnräume der ehemaligen Herrscherfamilie. Besonders erstaunt bin ich persönlich über die Tatsache, dass das Haus schon zur damaligen Zeit vollständig elektrisiert war.
Durch die Straßen der ehemaligen Königsstadt führt uns die Gästeführerin zurück an den Bus. Nach der Verabschiedung fahren wir einige Minuten und stoppen erneut, diesmal vor einem Restaurant, in dem wir Platz nehmen. Uns werden Teller mit verschiedenen Käsen und Schinken serviert, die wir verkosten. Dazu wird ein Getränk der Wahl gereicht und zum Dessert gibt es eine Art Krapfen mit Honig. Am zeitigen Nachmittag sind wir zurück in unserem Hotel in Budva und haben nun auch Zeit, die wir individuell verbringen. Am Abend treffen wir uns erneut und spazieren gemeinsam zur Altstadt von Budva. Bevor wir die Altstadt betreten, bestaunen wir die große Glocke vor der Stadtmauer. Anschließend durchqueren wir das historische Stadttor und schlendern durch die engen Gassen der Stadt. Wir spazieren vorbei an zahlreichen Cafés, Boutiquen und kleinen Kunsthandwerksläden. An der Zitadelle aus dem 15. Jahrhundert genießen wir einen tollen Blick auf das Meer. Zum Abschluss des Tages nehmen wir in einem Fischrestaurant Platz. Der Chef des Hauses lädt uns auf einen kleinen Umtrunk ein und wir genießen Meeresfrüchte zur Vor- und Fisch als Hauptspeise. Den Rückgang zum Hotel tritt jeder individuell an, je nachdem, ob es direkt zurück zum Hotel gehen soll oder noch einmal in die schön beleuchtete Altstadt.


Tirana, Hauptstadt Albaniens – Weiterreise an den Ohridsee

Der Himmel ist wolkenverhangen, und das ist schon kein so gutes Zeichen. Nachdem die Koffer verladen sind, verlassen wir Budva und Bozidar lenkt den Bus in Richtung Albanien. Auch heute stehen wieder zwei Grenzübergänge vor uns. Kurz nach Budva kommen wir in den ersten Regenguss und Bozidar kann leider nicht so schnell fahren, wie es die Geschwindigkeitsbegrenzung es zulässt. Er muss mehr mit Vorsicht fahren, obgleich er seinen Bus jederzeit unter Kontrolle hat. Dadurch kommen wir schon verspätet an die Grenze zu Albanien an. Hier müssen wir nun rund eine Stunde warten, bis wir alle Grenzformalitäten erledigt haben. Wir fahren weiter entlang der Landstraße und bekommen jetzt Einblicke in das albanische Leben und in die albanische Landschaft. Es grünt und wir durchqueren kleine Ortschaften mit schönen Häusern. Nachdem wir die albanische Großstadt Shkodra hinter uns gelassen haben, kommen wir in ein erneutes Regengebiet. Zudem staut es sich arg von der Stadt Kruja, wo wir aufgrund gesetzlicher Regularien noch eine große Pause einlegen müssen. Als wir dann endlich die albanische Hauptstadt Tirana erreichen, kommen wir natürlich (wie soll es bei unserem heutigen "Glückstag" auch anders sein) in die Rush Hour. Damit erreichen wir den Treffpunkt mit unserem albanischen Gästeführer, mit zweieinhalb Stunden Verspätung. Dadurch bleibt uns leider nur eine Stunde Zeit für Tirana, da vor uns noch ein langer Weg liegt. Wir treffen uns mit unserem Guide an der Pyramide der Stadt, die einst als Museum für Enver Hoxha dienen sollte und heute als multikulturelles Zentrum genutzt wird. Weiter führt uns der Guide vorbei an einem Hochhaus, welches aussieht, als würde es in sich zusammenfallen, vorbei am Finanzministerium hin zum Skanderbeg-Platz. Hier befindet sich unter anderem die orthodoxe Kathedrale mit dem Uhrenturm, die Nationalbibliothek als auch ein Reiterdenkmal zu Ehren des Nationalheldens Skanderbeg. Am Museum Bunk'arts spazieren wir vorbei an der großen Moschee von Tirana hin zur Kathedrale der Stadt, vor der ein Denkmal zu Ehren Mutter Theresas aufgestellt wurde. Hier holt uns Bozidar wieder ab und nach einer kurzen Stippvisite verabschieden wir uns schon wieder von Tirana. Unser Weg führt uns weiter durch Albanien, erst noch ein Stück Autobahn und ab Elbasan dann weiter über Landstraßen hin zur albanisch-nordmazedonischen Grenze. Unser Hotel am Ohridsee erreichen wir durch die vielen Staus erst spät am Abend.


Stadtrundgang in Ohrid – Freizeit am Ohridsee in Nordmazedonien

Nach dem Frühstück nehmen wir erneut Platz im Bus und Bozidar bringt uns in das Zentrum von Ohrid. Hier treffen wir auf unseren örtlichen Gästeführer Risto, der seine Kindheit im Schwarzwald verbracht hat. Gemeinsam entdecken wir nun die Stadt am Ohridsee. Gleich zu Beginn erklärt uns Risto einige der zahlreichen Skulpturen, die am Hafen errichtet wurden, und er bringt uns dann durch die Gassen der Stadt. Hier befinden sich abermals zahlreiche kleine Geschäfte mit Souvenirs, Kunsthandwerk und dem berühmten Ohrid-Perlmutt. Unseren nächsten Stopp legen wir in der Papierfabrik ein. Es ist eine kleine, aber faszinierende Manufaktur. Risto gibt uns einen kleinen Einblick in die jahrhundertealte Kunst des Papiermachens. Wer mag, kann hier ein kleines Mitbringsel käuflich erwerben. Anschließend halten wir vor der St. Sophia-Kirche, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Ohrid. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und wird noch heute für kulturelle Veranstaltungen und Konzerte genutzt. Jetzt geht es bergaufwärts zum antiken Theater der Stadt, das einzige noch erhaltene antike Theater in Nordmazedonien. In früher Zeit war es Schauplatz von Gladiatorenkämpfen. Heutzutage wird das Theater für Sommerfestivals und Open-Air-Veranstaltungen genutzt. Über eine kleine, aber doch befahrene Straße spazieren wir zu DEM Highlight in Ohrid: zur Kirche des Heiligen Johannes von Kaneo. Es ist die meistfotografierte Kirche in der Stadt. Sie befindet sich auf einer Klippe über dem Ohridsee und bietet einen tollen Blick auf das Wasser und die umliegenden Berge. Risto hat uns mit diesem Highlight wirklich begeistert, und nun spazieren wir zurück in Richtung unseres Startpunktes. Hier und da erzählt er uns noch einige Anekdoten, und in der Nähe des Hafens verabschieden wir uns voneinander. Wir haben jetzt freie Zeit, die für Mittagessen, Souvenirkauf oder Stadtbummel genutzt wird. Die Boote fahren aufgrund der hohen Wellen aktuell leider nicht. Einen Teil des Nachmittags verbringen wir im Hotel, bevor wir am Abend nach Ohrid zurückkehren. In einem urigen Restaurant werden wir zum Abendessen erwartet und auch hier werden wir wieder mit zahlreichen Speisen verwöhnt.


Skopje – Hauptstadt Nordmazedoniens

Nach zwei Nächten am Ohridsee heißt es wieder "Kofferpacken und verladen". Ab jetzt fahren wir wieder in nördliche Richtung und in der Mittagszeit erreichen wir die nordmazedonische Hauptstadt Skopje. Da ein Hotelcheck-In zeitlich noch nicht möglich ist, fahren wir direkt zur Festung der Stadt, dem Treffpunkt mit unserem Gästeführer. Sie wurde zum Ende des 11. Jahrhunderts fertiggestellt und von hier aus bekommen wir einen ersten Eindruck über die Größe der Stadt. Nach ersten Informationen zur Stadt und auch zum Land selbst spazieren wir zur Mustafa-Pascha-Moschee. Der Muezzin lädt gerade zum Gebet ein. Von hier aus führt uns der Weg weiter in die Altstadt, der Stara Caršija, mit dem Alten Basar. Es ist wohl das größte Basarviertel außerhalb von Istanbul. Dadurch, dass heute Sonntag ist, sind ein Großteil der Läden geschlossen, aber wir erfreuen uns dennoch an der traditionellen osmanischen Architektur sowie den farbenfrohen Schaufenstern. Besonders lustig ist unser Stopp vor einem Baklava-Shop, der Baklava namens Angela Merkel verkauft. Vorbei am Hammam und der Nationalbibliothek lotst uns unser Guide zur "Brücke der Liebe" und damit zum Denkmal von Alexander. Wir spazieren über die Brücke und befinden uns nun im neueren Teil von Skopje. Am Platz des ehemaligen Geburtshauses von Mutter Teresa verabschiedet sich unser Gästeführer, und abermals haben wir nun Zeit zur freien Verfügung. Wir schlendern durch den neueren Teil der Stadt bis zum Bahnhof. Hier befindet sich eine Uhr als Mahnmal für ein verheerendes Erdbeben. Die Zeiger stehen noch heute genau an der Stelle, an dem das Beben vernommen wurde. Wir bestauenen aber auch die Architektur Skopjes. Besonders beeindruckend ist das Ensemble, bestehend aus dem Archäologischen Museum und den nebenstehenden Gebäuden.
Am Abend sind wir in einem besonderen Restaurant zum Abendessen geladen. Von außen sieht das Haus leider vollkommen heruntergekommen aus ABER im Inneren ist alles renoviert und ein beeindruckender Saal erwartet uns. Aber nicht nur der, sondern eine riesige Tafel mit so vielen Spezialitäten, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll, zu essen. Auf jeden Fall wird auch heute Abend keiner hungrig ins Bett gehen.


Weiterreise nach Niš in Serbien – Stadtrundgang in Niš

Erneut verstauen wir die Koffer im Bus und begeben uns auf die vorletzte Etappe unserer Reise. Auch heute verändert sich die Landschaft wieder merklich und wir kommen an vielen Feldern vorbei. Wir erreichen die nordmazedonische Grenze und steigen ein letztes Mal für eine Passkontrolle aus dem Bus. Nun befinden wir uns wieder in dem Land, in dem vor rund 14 Tagen unsere Rundreise begonnen hat: in Serbien. Kurz vor Mittag legen wir an einer Raststätte eine Pause ein und schließlich erreichen wir das Städtchen Niš, die drittgrößte Stadt Serbiens. Kurz hinter dem Ortseingang kommen wir an einem Gefängnis vorbei, dem größten des Landes. In früherer Zeit befand sich in diesem Ort ein KZ-Lager, und fast hundert Menschen gelang glücklicherweise die Flucht aus diesem. Wir beginnen unsere Stadtführung, vorbei an vielen Bauten, die auch heutzutage noch an den Sozialismus erinnern. Das Museum, in dem sich der Schädelturm befindet, sehen wir von außen. Zurück im Bus, fahren wir an einer Ausgrabungsstätte vorbei und schlussendlich erreichen wir die Innenstadt von Niš, wo wir erneut den Bus verlassen. Wir flanieren über eine Einkaufsstraße in Richtung Festung, die wir natürlich auch mit Bogdanka besichtigen. Am Nachmittag checken wir in unserem Hotel, oberhalb der Stadt, ein. Unser Abschlussabendessen haben wir abermals in der Stadt. In einem noblen Restaurant nehmen wir an einer festlich eingedeckten Tafel Platz und lassen uns erneut von den Köstlichkeiten des Balkans verwöhnen.


Rückflug nach Deutschland

Der letzte Tag ist angebrochen. Damit wir auch rechtzeitig am Flughafen sein werden, legen wir die Abfahrt auf 08:00 Uhr fest. Vor uns liegen rund 220 Kilometer Fahrt bis zur serbischen Hauptstadt Belgrad. Die Zeit nutzt Bogdanka, um unsere Reise in Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir passieren noch einmal die Save und erreichen schließlich den internationalen Flughafen Nikola Tesla, wo wir uns von Bodganka und Bozidar verabschieden. Mit leichter Verspätung hebt unser Flieger in Richtung Deutschland ab und dennoch erreichen wir den Flughafen von Frankfurt pünktlich. Wir verabschieden uns voneinander und gehen zu den jeweiligen Gates der Weiterflüge bzw. holen die Koffer. Eine schöne, aber anstrengende Reise endet.

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