Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

10.06. – 24.06.2013, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Eine grandiose Reise mit endlos vielen Höhepunkten und phantastischen Eindrücken.
Fahrer:                         Volker Schmenkel (bis Helsinki) Dirk Fischer
Reiseleitung:                 Mandy Fischer
Gäste:                          35, davon 1 Fluggast
Ein Reisebericht von
Mandy Fischer

1.Tag Anreise nach Kiel – Fähre nach Göteborg – 620km


Sicherlich haben einige von uns die Reise mit etwas gemischten Gefühlen angetreten.... Hochwasser entlang der Elbe und deren Nebenflüsse. Es waren Gäste dabei, welche unmittelbar betroffen waren, und andere hatten die Bilder von 2002 vor den Augen. Dies alles wollten wir für einige Tage etwas von uns wegschieben und freuten uns auf diese Reise nach Skandinavien.
Wir starteten in Dresden.  Über Döbeln und Leipzig kamen wir auf der A9 in Richtung Berlin durch das unmittelbare Hochwassergebiet von Mulde und Elbe. Wir sahen die Sandsäcke und die riesigen überschwemmten Flussauen. Auf dem Berliner Ring in Michendorf stiegen noch Gäste zu. Nun waren wir mit 34 Gästen fast komplett, ein Fluggast kam in Stockholm noch dazu.
Über den Berliner Ring (die A10), die A24 und die B404 erreichten wir am frühen Nachmittag Kiel. Es war noch genügend Zeit für einen kleinen Stadtbummel.
Check in auf der Stena Scandinavica, erstes Orientieren an Bord und dann ... das erste skandinavische Fischbuffet.  Scampi's, Krebse, Miesmuscheln - alles konnte probiert werden. Wir genossen eine sehr ruhige Überfahrt. Einige Nachtschwärmer fotografierten kurz vor Mitternacht die Brücke über den großen Belt. Von Kiel bis Göteborg sind es 437 km bzw. 236 sm.

2.Tag Göteborg – Stockholm – 591km


Bei Sonnenschein kamen wir am Morgen in Göteborg an. Bei einer kurzen Stadtrundfahrt lernten wir das historische und das moderne Göteborg kennen. Vorbei am Vergnügungspark Liseberg kamen wir auf unsere Straße in Richtung Stockholm, die E4. Mit Musik von ABBA fuhren wir durch das Land. Einen kurzen Abstecher machten wir nach Jonköping am südlichen Ende des Vättern. Auf dem Weg zum Streichholzmuseum erhielten wir einen kurzen Eindruck vom Zentrum des Ortes. Am See entlang durch die modernen Stadtteile erreichten wir die Hauptstrecke. Entlang des Vättern mit Blick auf den See und die Insel Visingsö stoppten wir am Rastplatz Brahehus: Zeit für die Mittagspause, einen kurzen Spaziergang zur Ruine des ehemaligen Herrensitzes des Grafen von Brahe und für einen kleinen Blick in eine Werkstatt zur Herstellung von Polkagris. Nach kurzer Fahrt vorbei am Kloster Vreta kamen wir an eines der berühmtesten Bauwerke Schwedens - den Götakanal. In der Schleusentreppe von Berg konnten wir leider kein Schiff beim Schleusen beobachten, staunten aber über die bauliche Höchstleistung für diese Zeit. Es war außerdem genug Zeit, einen leckeren Eierkuchen zu genießen oder eine echte Thüringer Rostbratwurst.
Durch Schwedens Kornkammer gelangten wir kurz vor Stockholm durch Södertälje - den Hauptsitz eines der bedeutendsten Unternehmen des Landes - Scania. Während der letzten Kilometer bis zum Hotel bei langsamer Fahrt durch Baustellen entdeckten wir zwei weitere bekannte Unternehmen: Ericsson (Telekommunikation) und IKEA.

3.Tag Stockholm – Fähre nach Helsinki – 43km


Stockholm, die Hauptstadt Schwedens erwartete uns heute. Pia begrüßte uns am Radshuset zur Stadtführung. Sie zeigte uns an diesem Vormittag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Inseln, auf der die Stadt liegt. Auf einer dieser Inseln liegt u.a. das Freilichtmuseum Skansen, das ABBA-Museum und auch das Wasa-Museum. Diesem statten wir während dieser Rundfahrt einen Besuch ab. Wir sahen das alte Schiff und lauschten Pia aufmerksam zu, als sie über Geschichte des Schiffes und die schwierige Bergung erzählte. Wir krochen in eine nachgebaute Kajüte und versuchten, uns das Leben auf dem Schiff vorzustellen. Später, von einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt, zeigte sie uns, wo die Wasa gesunken war und viele Jahrhunderte gelegen hatte. Wir genossen die Sicht über die Inseln der Stadt und sahen u.a. das Tonstudio von ABBA und den Vergnügungspark. In der Altstadt endete die Führung, sodass wir um 12 Uhr die Wachablösung erleben konnten. Einige Tage vorher hatte die schwedische Prinzessin Madeleine geheiratet. Es wurde weltweit darüber berichtet. Und nun waren wir in dieser Stadt und standen vor Schloss und Kirche. Es war nun noch Zeit für eigene Erkundungen, bevor es am frühen Nachmittag hieß: Abfahrt zur Silja Line, welche uns nach Helsinki bringen sollte. Bei der Fahrt zum Hafen genossen wir noch einige Impressionen der Stadt, wie z.B. das alte Stadion. Nach dem Einchecken an Bord erkundeten wir als erstes das noch größere Schiff. Die Ausfahrt aus dem Stockholmer Schärengarten zog sich über Stunden hin. Genug Zeit die Sonne, die einzigartige Natur und zwischendurch auch das leckere Buffet zu genießen. Wieder eine sehr ruhige Überfahrt. Nur ein kurzer Stopp auf den Alandinseln störte unseren Schlaf J.

4.Tag Helsinki – Jyväskylä – 292km

Helsinki begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Am Olympia - Terminal legte die Silja Line an.  Hier wartete Dirk, unser Fahrer ab Helsinki, auf uns - Fahrerwechsel. Petra, eine gebürtige Deutsche, zeigte uns „ihre" Stadt. Felsendom, Finlandiahalle, Eisbrecher, Dom, Hauptstraßen, (Mannerheim) mit  Bahnhof und natürlich auch den Teppichwaschplatz und das Sibelius-Denkmal schauten wir uns an. Wir hatten  noch etwas Zeit, um u.a. zur Uspenski-Kathedrale oder zum Markt zu spazieren. Auf der Autobahn der Europastraße E75 ging es dann heraus aus der Stadt und hinein in die finnische Seenplatte. In Lathi erreichten wir das südliche Ende des Piäjärvi. Die Sibeliushalle mit ihrer weltberühmten Akustik steht unmittelbar am Ufer des Sees. Nach einem kurzen Stopp, um die einzigartige Architektur zu fotografieren, war unser nächster wichtiger Besuchspunkt die Sportanlagen von Lathi und da natürlich die Schanzen. Da wir heute ein Geburtstagskind hatten, gab es eine Runde Kaffee für alle J. Weiterfahrt bis ans nördliche Ende des Pyäjärvi, nach Jyväskylä, der Heimat des berühmten Architekten Alvar Aalto. Mit einem Architekturplan der Stadt zogen einige los, um seine Gebäude zu entdecken.

5.Tag Jyväskylä – Luosto – 667km

Durch tiefe finnische Wälder ging es auf der E75 immer weiter gen Norden. Gegenüber vom Glockenmuseum in Pyhäjärvi  stoppten wir zur ersten kurzen Pause. Auf Höhe Oulo kamen wir an den Bottnischen  Meerbusen. Auf der Autobahn, welche nur wenige Kilometer vom Meer entfernt verläuft, kamen wir nach Kemi. Am längsten Fluss Finnlands, dem Kemijoki, stoppten wir am ältesten Kraftwerk an diesem Fluss, dem Isoohaara-Kraftwerk. Wir folgten dem Lauf des Flusses zu dessen Ursprung in Richtung Rovaniemi und kamen hinein nach Lappland. Kurz nach der Hauptstadt Lappis erreichten wir den Polarkreis und das Weihnachtsmanndorf. Ab heute geht die Sonne nachts nicht mehr unter. Wir schrieben unsere sicherlich erste Weihnachtspost für dieses Jahr. Mit Sekt feierten wir  die Überwindung des Polarkreises = „Polarkreistaufe" J Zudem wurde dies mit einer  Urkunde würdig geehrt (welche unser Busfahrer mit viel Enthusiasmus im Bus verteilte J ). Auf dem Weg nach Luosto sahen wir die ersten Rentiere. Bei strömendem Regen hofften wir, dass unser „Mückenhotel" seinem Namen keine Ehre macht, aber umsonst - sie stachen trotzdem. Zum Abendessen gab es Elch - in einer anderen Form, wie wir erhofft hatten, ihn zu sehen.

6.Tag Luosto – Inari – Karasjok – Honningsvag – Nordkap  587km  + 66km


Von Luosto ging es in immer einsamere Gegenden Lapplands. Nur wenige Ortschaften säumten unseren Weg. In Saarisälkä entschlossen wir uns, kurzerhand auf den 438m hohen Kaunispää zu fahren. Wir standen da oberhalb der Baumgrenze und  konnten die endlose Weite Finnlands sehen - sanfte Hügel, ausgedehnte Wälder bis hin zu den Hügeln oberhalb der Baumgrenze. An der Bärenhöhle nutzen wir die Zeit, die einzigartige Gletschermühle aufzusuchen und die Aussicht auf den Inarisee zu genießen. Außerdem kauften wir noch einmal Souvenirs von den Lappen.  Die letzten Kilometer bis zur norwegischen Grenze fühlten wir uns ein klein wenig wie in einer Achterbahn. In der Ferne konnten wir hohe schneebedeckte Gipfel sehen. In Karasjok am Sapmi-Museum nutzten wir die Zeit,  um Geld zu tauschen oder  einen kurzen Blick in eine samische Behausung  zu werfen. Wir durchquerten die ersten Kilometer Norwegens im Landesinneren  - die Berge wurden nun höher, viele Seen lagen in den Tälern. In Lakselv kamen wir nun an den ersten Fjord,  den Porsanger. Ihm folgten wir, stets mit Blick in Richtung Norden,  denn irgendwo dort oben liegt ja unser  heutiges großes Tagesziel - das Kap. Dem Wetter trauten wir nicht so richtig. So halfen wir unserem Glück nach und bauten Trolle in einer Bucht am Fjord. Ob dies nun wirklich Glück bringt? J Durch den Nordkaptunnel (6870 m lang und 212 m.u.n.) und den Honningsvagtunnel  (4440m lang) erreichten wir die Insel Mageroy. Vor Honningsvag lag ein Kreuzfahrtschiff - „The World". Wie wir noch erfahren sollten, kam wohl einen Tag später die „Queen Mary 2" nach Honningsvag. Nach einem guten Abendbrot im Hotel ging es mit Albrecht, einem Spanier als Nordkapfahrer, ganz hinauf. Auf dem Nordkapfelsen war es ungewöhnlich windstill, zwar bewölkt, aber nicht neblig. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken, schimmerte aber manchmal etwas hindurch. Um 0.17Uhr, der Zeitpunkt an dem die Sonne den tiefsten Stand erreichte, fuhren wir zurück. Auf dem Weg nach Honningsvag passierte es dann...  die Sonne blinzelte tatsächlich noch unter den Wolken hervor, ein traumhaftes Bild J. Sicherlich alle zufrieden verabschiedeten wir uns zu einer kurzen Nacht.

7.Tag Honningsvag – Tromsö – 491km

Ab heute ging es nun wieder südwärts. Wieder entlang dem Porsangerfjord sahen wir in der Ferne, wie ein kleineres Kreuzfahrtschiff in den Hafen von Honningsvag einfuhr. Wir erspähten  riesige Herden Rentiere, unter ihnen sehr viele Jungtiere. In Olderfjord kamen wir wieder auf die E6 Richtung in Richtung Alta. Ab Skaidi fuhren wir entlang des Flusses Goahtemuorjohka auf das Sennalandet, wieder eine fast unberührte  Hochfläche, Siedlungsgebiet der Samen. Alta ist bekannt für den Kampf der Samen gegen den Bau einer Staumauer an einem der lachsreichsten Flüsse, dem Altaelv. Über dieses Ereignis und den Kampf der Samen um eine gewisse Autonomie berichtet ein kleines Museum. Des Weiteren gehören zu diesem Museum Felsenzeichnungen, welche 2000 - 6000 Jahre alt sind und in der Liste des Unesco Weltkulturerbes stehen. Leider reichte unsere Zeit nur für einen kurzen Stopp. Vorbei am Kafjord, dem Liegeplatz der „Tirpitz" im 2.Weltkrieg, entlang des Kvaenangen und Lyngenfjord erreichten wir unsere erste Fähre in Olderdalen. Zweimal setzten wir über und konnten somit die Strecke nach Tromsö erheblich verkürzen. Im „Paris des Nordens" übernachteten wir unmittelbar im Zentrum, sodass viele den Abend für einen kleinen Spaziergang nutzten.

8. Tag Tromsö – Harstad – 365km


Mit der Fahrt über die Tromsöbru konnten wir die einzigartige Architektur der Kathedrale bestaunen - der richtige Blickwinkel und man sieht nur Glas und durch die Kirche hindurch. Von der Kirche aus wiederum hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt. Eigentlich lohnenswert hier einen Tag länger zu bleiben J.  Entlang des Balsfjord ging es an dessen Ende wieder ins Landesinnere. Wir konnten unsere Gäste an diesem Tag mit einem kleinen Mittag überraschen. Am Malselvfossen (ein kleiner Geheimtipp J ) war für uns eine Lachssuppe bestellt...  mmmmmh, lecker. In der Lachstreppe waren leider keine Lachse zu sehen.  Das Wasser war noch zu kalt. Dafür überwältigte uns der Anblick des tosenden Wasserfalls. Die Wegkirche von Bardu war leider geschlossen und Narvik am Ofotfjord war überhaupt nicht zu sehen, in Wolken und Nebel gehüllt. Dann auch noch eine Kontrolle durch den Zoll... alles gut J. Nun reichte es aber mit Pleiten, Pech und Pannen. Kaum über das Mikrofon angekündigt: „ das letzte Jahr haben wir auf dieser Strecke einen Elch gesehen" - stand er da...  wie gemalt auf einem Feld und fraß J sehr schön, nur unmöglich ein Foto zu schießen. Noch ein Stopp an der Tjeldsundbrücke und das letzte Stück bis Harstad. Ganz schnelles Einchecken und sofort weiter mit Sigrid, einem Harstader Urgestein. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt ging es in das militärische Sperrgebiet zur Adolfkanone,  die größte Landkanone der Welt, ein Relikt aus dem 2.Weltkrieg. Wir erfuhren alles Wissenswerte über den Bau und  die Funktionsweise und der Kanone. Es folgte noch ein Fotostopp an der Steinkirche von Trondenes. Dann ging es zurück ins Zentrum von Harstad.

9.Tag  Harstadt – Stokmarknes – Schifffahrt bis Svolvaer – 295km


Über die Vesteralen führte uns heute unser Weg:  von Harstad über Sortland nach Stokmarknes. Teilweise tauchten in der Ferne schon die Lofoten auf und wir sahen jetzt schon, dass die Berge gigantischer, höher, spitzer und schroffer waren als die der Vesteralen. In Stokmarknes, der Heimat der Hurtigrute, hatten wir genügend Zeit u.a. für einen Besuch des Hurtigrutenmuseums. Die „MS Nordkapp" legte an und wir mit einem kleinen ehemaligen Fischerboot ab (Nostalgie pur - ein Salon aus den 1960er Jahren). Zwischen Vesteralen und Lofoten fuhren wir durch einen ganz engen Sund, den Raftsund. In der Ferne sahen wir die Hurtigrute, welche uns folgte. Oben über den Felsen der hohen Berge kreisten Seeadler. Es ging hinein in den Trollfjord.  Gigantisch. Und die Hurtigrute bog tatsächlich auch in diesen Fjord hinein. Da kommt sie doch nie wieder heraus - oh doch J Durch die zerklüftete Landschaft mit vielen Inselchen und Buchten steuerten wir Svolvaer an. Kurz vor dem Hafen fuhr tatsächlich die Hurtigrute an uns vorbei, eben die „Schnelle Rute" J Die Fischerfrau grüßte bei der Einfahrt in den Hafen.  Von der Anlegestelle waren es nur wenige Schritte bis zum Hotel. Wir freuten uns auf eine warme Dusche und ein leckeres Abendbrot. Unmittelbar im Zentrum Svolvaers konnten bei einem Spaziergang so manche besonderen Entdeckungen gemacht werden, wie Stockfischgerüste, Rorbuer, Geschäfte ....

10. Tag  Entdeckungen auf den Lofoten – 277km


Vorbei an der Lofotenkathedrale bogen wir  von der E 10 ab, um zum Venedig des Nordens zu fahren - Henningsvaer. Der Ort wirkte zeitig am Morgen noch ganz verschlafen:  ein kleiner Bäckerwagen verkaufte Kringel, ein Souvenirgeschäft öffnete  gerade erst, nicht viele Leute waren zu sehen, nur einige wenige, die auf einer Hafenmole ihre Frühstückspause genossen. Stockfisch hing  an den Gerüsten und Möwen kreischten. Nach diesem kleinen Morgenspaziergang ging es weiter durch die beeindruckende Landschaft der Lofoten bis nach Borg, dem Zentrum der Wikinger auf den Lofoten.
Über die Mythologie, die Lebensweise der Wikinger und die Geschichte des Hofes, erfuhren wir in einem Film. Mit modernen Audioguides ausgerüstet, konnten alle selbst für sich interessante Gegenstände und Hintergründe erkunden. Im lebendigen Museum - einen originalgetreuen Nachbaus des Hofes lernten wir das Leben auf dem Hof mit allen Handwerken der damaligen Zeit kennen. Die Herrin des Hofes stellte sich vor. Mit ihrem Trinkspruch beschwor sie die Götter und „skolte" uns zu. Zum Schluss spielte sie noch ein Lied auf einem eigentümlichen Instrument. War das ein Birkenzweig? Mit einer deftigen Lammsuppe mit Brot und Sauerrahm endete die Führung und jeder hatte noch etwas Zeit für eigene Entdeckungen. Gestärkt fuhren wir weiter. Unser heutiges Ziel sollte A i Lofoten sein, am südlichsten Zipfel der Inselkette, dort wo die E10 endet, jede Straße endet. Unterwegs passierten wir riesige Baustellen für einen neuen Straßenverlauf der E10. Neue Tunnel entstehen und riesige Felsen werden weggesprengt. In A angekommen freuten wir uns auf die Zimtkringel aus der historischen Bäckerei. Nur leider ... die waren alle. Deshalb hier das historische Rezept für genügend Zimtkringel J
Man nehme: 10kg Mehl, 1,5kg Margarine, 1,5kg Zucker, 3Liter Wasser, 3Liter Milch, 4 Teelöffel Kardamom, 6 Päckchen Hefe Salz. Den Teig ausrollen, mit Margarine bestreichen und mit Zucker und Zimt bestreuen. Den Teig zu einer langen Rolle ausrollen, in eine geeignete Größe Scheiben schneiden, mit Ei bestreichen und Hagelzucker bestreuen (Quelle: Tüte für Zimtkringel der historischen Backstube) Viel Spaß J
Der Ort selbst gleicht einem riesigen Museum: mit historischen Häusern, alten Fischerbooten, kleinen Gassen und Rorbuer. Im Stockfischmuseum erfährt man allerhand über die Geschichte des Fischfangs auf den Lofoten. Am Parkplatz, im Hintergrund die gigantischen Felsen, entstand unser Gruppenbild.
Während der Rückfahrt hatten wir extrem weite Sicht. Es schien sogar, als erblickten wir in der Ferne den Svartisengletscher - ganz klar und deutlich sahen wir auf dem Festland eine riesige Eisfläche. Wir genossen die Fahrt über diese grandiose Inselkette und schossen noch das eine oder andere Foto. Nach einem kurzen Stopp an der größten Holzkirche Nordnorwegens in Kabelvag,  gelangten wir zurück nach Svolvaer.

11. Tag Svolvaer – Fähre nach Bognes – Mosjoen – 524km


Bei Regen fuhren wir  nach Lödingen zum Fähranleger.  Wir setzten nach Bognes über und waren nun wieder auf der E6 in Richtung Trondheim  unterwegs. Strömender Regen begleitete uns die ersten Stunden der Fahrt. Trotz allem konnten wir einen Eindruck von der gigantischen Landschaft erhaschen, wie z.B. das markante Massiv des Krakmo und auch die vielen Fjorde an denen wir entlangfuhren wie der Sagfjord, der Sörfjord (Sorfolda) und  der Saltdalsfjord. Das Saltdal führte uns auf das Saltfjell. Bei mäßiger Bewölkung konnten wir die eindrucksvolle Bergwelt und die Einsamkeit und Rauheit des Fjells bewundern. Am Polarkreis überfuhren wir nun zum 2. Mal den Breitenkreis auf 66° 33' 44?.
Hoch zum Fjell begleitete uns die Saltdalselva. Nun bergab die Rana in Richtung Ranafjord und dem Ort Mo i Rana. Der Svartisengletscher versteckte sich heute in den Wolken. Noch einmal verließen wir kurz unsere Hauptstrecke, fuhren nicht durch das 8,6km lange Tunnel unter dem Korgfjell, sondern nutzten die alte Strecke der E 6 über das Fjell. Wir wurden mit traumhaften Ausblicken belohnt. Kurze Zeit später kamen wir in Mosjoen an. Ein ganz besonderes Hotel, an einem ganz besonderen Platz mit ganz besonderem Flair und einer ganz besonders langen Geschichte J

12.Tag Mosjoen – Trondheim – 425km


Bei strahlendem Sonnenschein führte uns der erste kurze Abstecher an diesem Tag an einen tosenden Wasserfall, den Laksfossen. Ganz besonders viel Wasser stürzte heute in die Tiefe. Es war immer noch Schneeschmelze in den Bergen, zudem hatte es viel geregnet. Den nächsten Fotostopp machten wir an einem der bekanntesten Fotomotive des Nordlandes, das Nordlicht. An der Grenze zwischen Nordland und Trondelag, wie als Tor zum Nordland, schimmert das Nordlicht über der Straße. Am Formofoss, in noch ganz unberührter Natur,  war Mittagspause typisch Norwegisch: lauschiges Plätzchen, Picknick und Toiletten im Grünen J Vorbei am Snasavatnet gelangten wir nach Stiklestad, eines der wichtigsten Nationaldenkmäler Norwegens. Nun waren wir auf den Spuren Olaf's des Heiligen und folgten diesen entlang des Trondheimfjordes nach Trondheim. Vorbei am Flughafen, wo über uns ein Flugzeug startete, J kamen wir in die Stadt der Radfahrer
Morgen startet das große traditionelle Radrennen, welches immer um den Mitsommer stattfindet, von Trondheim nach Oslo, auch" Kräftemessen" oder „Stärkeprobe" genannt.
Angekommen am Dom begrüßte uns Diana zur Führung. Die Geschichte von Olaf und die Baugeschichte des Domes brachte sie uns in 30 Minuten sehr anschaulich herüber. Ohne Pause ging es sofort weiter mit Claudia zur Stadtrundfahrt. Von der Festung Kristiansten  genossen wir die Aussicht auf die Stadt. Natürlich schauten wir und auch die Raritäten Trondheims an: wie die alte Stadtbrücke, den Fahrradlift und die Skansenbrücke. Im gigantischen Clarion Hotel und Congresscenter,  ganz in der Nähe des Rockmuseums und der Anlegestelle der Hurtigrute, war unsere heutige Übernachtung.

13.Tag Trondheim – Gardermoen – 499km


Hunderte Radfahrer säumten unseren Weg nach Oslo. Die ersten starteten weit vor uns. Gruppe für Gruppe überholten wir. Wenn wir Pause machten sausten sie an uns vorbei J In Dombas angekommen, war es dann schon Mittagszeit. Hier hieß es Trolle kaufen,  in jeder Form und Preislage. Weiter ging es nun durch das Gudbrandstal. Der Lagan hatte verdammt viel Wasser. In Kvam sahen wir große Zerstörungen. Wie wir von Anne am nächsten Tag erfuhren, gab es im Winter sehr viel Schnee. Schneeschmelze und viel Regen führten überall im Land zu großen Zerstörungen. Eine Stabkirche lag auf unserem heutigen Weg. In Ringebu steht noch eine der wenigen dieser besonderen Kirchen. Bei einer kurzen Führung erzählte uns ein Junge in einheimischer Tracht die Besonderheiten der Stabbauweise und zeigte uns die ältesten Bauteile der Kirche, wie den Altar.
Vorbei an den Olympiaanlagen von Ringebu, Oyer und Hunderfossen kamen wir in den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1994, nach Lillehammer. Die Schanzenanlage lud mit ihren 924 Stufen zu einem Spaziergang ein J Für unsere Stärke-Erprobten gab es eine kleine Kostprobe mit Multebeerenmarmelade. Entlang des Mjösasees ging es weiter in Richtung Oslo. Immer mal wieder kreuzte unser Weg mit dem der Radfahrer. Wieder sahen wir riesige Baustellen, wo die E6 4spurig ausgebaut wird. Etwas später als geplant kamen wir im Hotel in Gardermoen an.

14.Tag Oslo – Stena Line nach Frederikshafn – 95km

Zeitig am Morgen verabschiedeten wir unsere „Heimfliegerin". Alle anderen durften sich auf einen Tag in Oslo freuen. Mit Anne, unserer Stadtführerin, lernten wir das Zentrum: mit Oper, Festung Akehus, Karl-Johanns-Gate und viele weitere historische und moderne Gebäude, kennen. Auf dem Holmenkollen sahen wir die Sportanlagen,  wie das Biathlonstadion und die hochmoderne Schanze. Zurück am Oslofjord ging es nach Bygdyö. Dort entschieden sich einige Gäste auszusteigen, das Kontiki- oder Polarmuseum zu besuchen und mit der Fähre zurückzukommen bis zum Hafen der Innenstadt. Alle anderen eroberten sofort das Zentrum Oslos. Ein besonderer Ausflugspunkt war ein Besuch des Operndaches. Nachdem sich alle pünktlich am Rathaus einfanden, konnten wir zur Fähre starten. Gerade am Hafen angekommen, legte die Stena Saga an. Auf das letzte skandinavische Fischbuffet freuten wir uns mächtig. Wir genossen dies und dazu eine ruhige Überfahrt.

15. Tag Frederikshafn – Heimreise – 1135km


Nach dem Anlegen fanden sich alle Gäste schnell am Bus ein. Fix den Zoll für die Straße entrichtet und los ging's: durch Dänemark, bei Flensburg hinein nach Deutschland und quer durch das Land in Richtung Berlin. Am Nachmittag, kurz vor dem ersten Ausstieg, endete nun offiziell unsere Reise zu den Perlen Skandinaviens.
Insgesamt lagen am Ende der Reise 6872km hinter uns: Unfallfrei, ohne schwere Krankheiten, ohne große Pannen und Missgeschicke. Eine Reise, welche ihrem Namen wieder gerecht wurde: mit wahnsinnig vielen Höhepunkten.Sie, als Reisegruppe, haben mir meine Arbeit  leicht gemacht. Es hat riesig Spaß gemacht diese Reise zu begleiten. Danke für Ihre Entdeckungslust bei dem einen oder dem anderen Abstecher, und das Interesse und Verständnis mal etwas Neues auszuprobieren.
Ich wünsche Ihnen nochmals alles Liebe und Gute, vor allem bleiben Sie schön gesund. Behalten Sie Ihre Reiselust. Es gibt noch so viele grandios schöne Gegenden auf der Welt  zu entdecken JIhre Reiseleiterin Mandy Fischer

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Mandy, vielen Dank für den tollen, sehr detaillierten Reisebericht. Konnten so den gesamten Ablauf unserer wunderschönen Nordkapreise noch einmal Revue passieren lassen und hatten gleichzeitig die Möglichkeit, die z. T. lückenhaften eigenen Aufzeichnungen bezüglich der korrekten Schreibweise zu ergänzen bzw. zu korrigieren. Nochmals ein großes Dankeschön dafür, dass Sie, Volker und Dirk mit viel Leidenschaft und Herzblut alles managten und uns damit erholsame, unbeschwerte und vor allem unvergeßliche Tage bereiteten. Ihnen alles Gute und noch viele erlebnisreiche Touren mit stets zufriedenen Reisenden. Mit freundlichen Grüßen Fam. M. Humbert. .

E. Humbert
14.08.2013

Hejsan! Wäre schön, wenn sie den Namen der schwedischen Prinzessin korrigieren könnten! Sie heisst Madeleine und nicht Marlene ;-) Halsningar från Blekinge Heike

Heike
15.06.2014

Vielen Dank für den Hinweis - tack så mycket. Der Fehlerteufel ist beseitigt. Mit besten Grüßen, Eberhardt TRAVEL

Anna Stiebing
16.06.2014

Vielen Dank für den Hinweis - tack så mycket. Der Fehlerteufel ist beseitigt. Mit besten Grüßen, Eberhardt TRAVEL

Anna Stiebing
16.06.2014