Reisebericht: Inselhüpfen auf den Kanaren – große Rundreise

12.06. – 23.06.2013, 12 Tage Rundreise auf den Kanarischen Inseln Teneriffa – La Gomera – La Palma – Gran Canaria


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir freuen uns alle auf diese erste Reise „Inselhüpfen auf den Kanaren".
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1. Tag – Mittwoch, der 12.06.2013:   Flug nach Teneriffa Süd

Wir freuen uns alle auf diese erste Reise „Inselhüpfen auf den Kanaren". Alle Gäste, die ab Leipzig und Berlin geflogen sind, hatten eine frühere Maschine genommen und konnten am Nachtmittag schon den Tag im 4-Sterne-Hotel La Siesta in Playa de Las Americas genießen. Leider hatten wir "Dresdner" eine Stunde Verspätung. Durch den Streik in Frankreich, musste unser Flug über Salzburg und die Alpen umgeleitet werden. Ein teilweise toller Blick eröffnete sich über über Venedig und Cagliari, danach über die ganze afrikanische Küste, Algier, Marrakesh und Agadir. Wunderschön.
Am Abend erreichten wir dann unser Hotel.

2. Tag – Mittwoch, der 13.06.2013 –  ganztägige Inselrundfahrt auf Teneriffa

Nach dem Frühstück trafen wir Jörg, unseren Reiseleiter aus Dresden, der auf Teneriffa mit seiner Frau Angela lebt, und die uns in den folgenden Tagen ausführlich Teneriffa zeigen würden. Heute erstmals bei einer ganztägigen Inselrundfahrt.
Über die Autobahn gelangten wir bei einem ersten Stopp in den bedeutendsten katholischen Wallfahrtsort der Kanaren - Candelaria, in dessen Basilika die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, Virgen de Candelaria, zu finden ist. Die Figur soll 100 Jahre vor Ankunft der Spanier von zwei Guanchen am Strand gefunden worden sein, wurde jedoch 1826 von einer Sturmflut aus der Kapelle fortgerissen, in der sie aufbewahrt wurde. Begeistert waren wir auch vom Strand. Schräg gegenüber der Kirche, an der Meeresseite der Plaza de la Patrona de Canarias (Volksplatz des Dorfes), stehen neun überlebensgroße Statuen der bekanntesten Guanchenkönige, die Menceys genannt wurden. Die ersten schönen Bilder werden schon gemacht und das Geräusch des Meeres und ihre Wellen heißen uns auf den Kanaren willkommen.
Wir fahren weiter nach Puerto de la Cruz, wo Jörg uns die wichtigsten Punkte des touristischen Zentrums der Nordküste zeigte: der Hafen, die Balkone, der schöne Plaza del Charco im Zentrum oder die berühmte Meerwasserschwimmbäder Lago Martiánez von Cesar Manriquez. Wir hatten Freizeit fürs Mittagsessen und trafen uns zwei Stunden später, um nach Icod de los Vinos weiter zu fahren, die durch den "1.000-jährigen Drachenbaum" (Drago Milenario) berühmt ist. Mit seinen sechs Metern Umfang und 17 Metern Höhe ist er der größte und älteste Drachenbaum der Welt. Um die Inselrundfahrt richtig zu machen, fahren wir jetzt vom Nordwesten zum Südwesten der Insel, mit einem kurzen Stopp am Aussichtspunkt von Garachico und weiter über den Gipfel Erjos nach Los Gigantes, der zweithöchsten Steilküste Europas, die uns alle mit seinem spektakulären Anblick begeistert.  Los Acantilados de los Gigantes sind Felsen wie Giganten ("Klippen der Riesen"), sie fallen an dieser Stelle bis zu 450 Meter senkrecht ins Meer hinab und haben daher auch ihren Namen.
Nicht weit vom Hafen entfernt, fahren wir bis zum Playa de La Arena, wo ich lebte und immer noch ein Haus besitze. Ich hatte mir für Sie eine Überraschung ausgedacht. Rechts vom Strand hatte ich ein paar Plätze für uns reserviert, wo Sangria und spanische Tapas auf uns warteten. Wir hatten Zeit zum Trinken, Singen, Baden oder einfach zum Genießen des herrlichen Ausblickes:  auf Los Gigantes, den "Punta de Teno" mit ihrem Leuchtturm, sowie auch auf die Nachbarinseln La Gomera und La Palma.
Es gibt eine geheimnisvolle Höhle, die uns mit der fantastischen blauen Fabe in den Bann zieht.
Glücklich fahren wir zurück zum Hotel, wo unser Abendessen auf uns wartet. Nach einem kurzen Spaziergang gingen wir ins Bett und freuten uns auf den morgigen Tag.

3. Tag –  Freitag, 14.06.2013 –  Freizeit oder Fakultativ–Ausflug nach Masca und Garachico (Dörfer im Dornröschenschlaf) oder zum Loro Parque

Heute haben wir zwei fakultative Ausflüge. Fast alle Gäste fahren mit nach Masca und Garachico. Masca liegt im Zentrum vom Teno Gebirge, eine Region, die besonders gebirgig und unwegsam und daher kaum besiedelt ist. Um so faszinierender ist die wildzerklüftete, einst von Vulkanen geprägte Landschaft. Man fährt durch serpentinenreiche Panoramastrassen, welche Ihnen grandiose Ausblicke über Terrassenfelder, tiefe Schluchten, das Meer bis hin zu den Nachbarinseln La Gomera und La Palma bietet. In dem winzigen Dörfchen Masca haben wir eine lange Pause gemacht. Dieser Ort thront am Rande einer Schlucht und war bis in die siebziger Jahre nur zu Fuß oder mit dem Maultier erreichbar. Hier zeigte uns Jörg, wie man einen richtige „Barraquito", eine spanische Kaffeespezialität von den Kanarischen Inseln herstellt. Der „Barraquito" besteht aus einem Espresso, Kondensmilch, aufgeschäumter Milch, Likör und Zitronenschale. Hier gehört auch Zimt dazu, welcher den Barraquito noch besser macht.
Anschließend reisten wir weiter nach Garachico. Am Tag vorher haben wir vom Aussichtspunkt auf einer Anhöhe auf die Landstraße gesehen. Von da hatten wir einen schönen Überblick über den Ort, die Bucht und die "kleine Insel" im Meer.  Der kleine Ort wurde vor über 500 Jahren von italienischen Kaufleuten gegründet und entwickelte sich zu einem blühenden Hafenstädtchen. Der Zuckerrohr - und Weinanbau in der Umgebung von Garachico begünstigte die Entwicklung zum größten Handelsplatz zwischen den Kanaren, England, Holland und Amerika. Lange Zeit war Garachico der wirtschaftlich bedeutendste Ort der Kanaren. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche prächtige Stadthäuser und Klöster. Doch 1706 brach der Vulkan "Montana de Trebejo" aus. Zwei rot glühende Lavaströme fraßen sich durch das Dorf Garachico bis zum Meer, der Ort versank in einen Dornröschenschlaf. Für das Ortsbild war das ein Glücksfall, denn es wurde so regelrecht konserviert. Bei unserem geführten Bummel mit Jörg sahen wir die von einer Festung und einem Kloster überragten engen Gassen und kunstvoll geschnitzten Holzbalkone.
Die andere Gruppe ist mit mir zum Loro Parque gefahren. Dieser weitläufige Freizeitpark lockt mit über 300 Papageien-Arten, lustigen Seelöwen und tollen Delfin- und Orca-Show. Ein spektakuläres Meeresaquarium ermöglichte uns den Blickkontakt zu Riff-und Katzenhaien. Im Pinguinarium tummelten sich eine stattliche Kolonie von Königs-und Humboldtpinguinen.
Nach dem Abendessen zurück im Hotel gingen einige von uns zu einem irischen Pub um ein echtes Guiness zu geniesssen.

4. Tag – Samstag, der 15.06.2013 – Ganztagesausflug Orotava Tal und Teide

Um 9 Uhr treffen wir Jörg und fahren mit ihm gemeinsam nach La Orotava, die wegen seiner architektonischen Denkmäler, seiner kanarischen Innenhöfe und Balkone hervorsticht und einen ausgedehnten Besuch erfordert. Das Stadtgebiet liegt auf einer Höhe von etwa 390 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von einem kurzen Küstenzipfel an der Nordwestküste nördlich von Puerto de la Cruz größtenteils im Inneren der Insel bis zum Pico de Teide. Die reizvolle Lage im Orotavatal (Valle de Orotava) hat schon vor 200 Jahren Reisende angezogen, wie z. B. den Naturforscher Alexander von Humboldt. Für ihn war dieses das schönste Tal der Welt.
Wir besuchen das Rathaus und auf seinem Balkon sehen wir dem Platz, wo im Juni die Künstler die Erstellung des berühmten Teppiches für den Fronleichnam (Corpus Cristi) vorbereiten. Auf dem Rathausplatz, der etwa auf der halben Strecke der Prozession liegt, wird seit dem Jahr 1912 ein über 900 m² großes Bild aus etwa 2.000 kg verschiedenfarbigem Sand gestreut.
Später besuchen wir die "Casa de los Balcones", eines der bekanntesten alten Häuser mit wunderschönen Balkonen aus Holz. Das Casa de los Balcones -im Jahr 1632 erbaut- fasziniert durch seinen Baustil der typisch für die kanarischen Inseln ist und seinen vielen kleinen Holzbalkonen. Hier besteht auch die Möglichkeit hergestellte landestypische Kunsthandwerke zu kaufen. Besonders beeindruckend sind die kanarisch traditionellen Trachten, Ton- und Keramikarbeiten und die typisch kanarischen Stickereien.
Oberhalb des Tals wartet auf uns eine Barbecue-Überraschung von Eberhardt TRAVEL. Liebevoll haben Jörg und Angela diese vorbereitet. Es duftet nach frischem Grün der kanarischen Kiefer. Von einer Höhe von 1450 m hatten wir traumhafte Ausblicke auf Puerto de la Cruz, La Palma und den blauen Antlantik. Angela wartet auf uns auf einem wunderschönen Picknickplatz, inmitten eines kleinen Vulkankraters La Caldera, wo sie uns zu hausgemachten Tapas einlud. Lecker war alles und wir probierten wie gut und gefährlich die einheimische Wein sein können und wir sangen lang und laut. Einige Witze wurden erzählt.
Weiter fuhren wir zum National Park Teide durch die „Cañadas del Teide", ca. 17 Kilometer breiten Vulkankrater des Teide, auf rund 2.100 Meter Höhe. Dieser steht komplett unter Naturschutz. Fast die Hälfte der Gruppe nimmt die Seilbahn, um von 3.555 Metern den „Pico del Teide" Gipfel zu bestaunen, der mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Welt ist. Die andere Hälfte der Gruppe machte einen Spaziergang durch den Nationalpark und besichtigte die Roques de Garcia, eine Felsformation unterhalb des Vulkans Teide. Der bekannteste der bizarr geformten Türme aus vulkanischem Gestein ist der Roque Cinchado, der auch Steinerner Baum oder „Finger Gottes" genannt wird und als Wahrzeichen der Insel gilt.
Zurück im Hotel hat man Zeit, um zu baden - im Pool oder am Strand - und einen wunderschönen Sonnenuntergang an der Promenade entlang zu genießen um die Seele baumeln lassen.

5. Tag – Sonntag, der 16.06.2013 –Fakultativ– Ausflug: Der grüne Norden Teneriffas

Fast alle nahmen heute am fakultativen Tagesausflug in den grünen Norden teil, der zur Ostspitze der Insel führt. Über die Nordautobahn erreichen wir Santa Cruz de Tenerife, wo mein Vater und meine Schwester auf uns warteten und wir zusammen mit Jörg Ihnen meine Hauptstadt zeigen. Bei einer kleinen Stadtbesichtigung sahen wir den Plaza de España, den größten Platz auf den Kanaren, die Mercado „Nuestra Senora de Afrika" (Altmarkt) und die alte schöne Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción.
Weiter geht es zum weißen Palmenstrand von Las Teresitas, welcher sich auch in der Karibik befinden könnte. Der goldene Sand von Las Teresitas erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern, wo wir schöne Fotos machten! Durch das zerklüftete Anagagebirge erreichten wir einen der malerischsten Orte Teneriffas - den Fischerort Taganana. Einige von uns gingen direkt ins Wasser, um mit den Wellen zu baden und aßen einen leckeren Fisch im „Afrika-Lokal". Nach ein wenig Freizeit fuhren wir durch den dichten Mercedeswald und machten einen Fotostopp, wo man La Laguna, deren Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, mit der Teide im Hintergrund bestaunen kann.
Rechtzeitig sind wir in Casa del Vino La Baranda (bei El Sauzal) für eine Besichtigung der Bodegas mit Weinprobe und Käse-Tapas. Die drei Weine waren gut, aber Rosé und Weiß haben uns am Meisten gefallen. Wir verabschiedeten uns von Jörg ganz herzlich und von diesen vier ersten wunderschönen Tagen.
Zurück ins Hotel und chic angezogen für das Abendessen, gingen einige von uns später zu einer Flamenco Show, wo ich zum Tanzen und Singen von der Gruppe auf die Bühne eingeladen wurde. Wir haben gelacht und gelernt, wie man bei Flamenco mit den Händen klatschen muss.

6. Tag – Montag, der 17.05.2013 –  Fährüberfahrt nach La Gomera – Fakultativ–Ausflug: Valle Gran Rey – Palmental

Früh am Morgen reisten wir von dem Hafen von Los Cristianos mit der Fähre nach La Gomera. Wir fahren mit "Narviera Armas" eine Stunde über das große blaue Meer. Es ist wie eine kleine Kreuzfahrt und der Blick auf Teneriffa mit dem Vulkan Teide und Los Gigantes ist einfach herrlich. Der Bus wartet auf uns am Hafen und wir fahren erstmal ins Hotel in San Sebastian, bevor wir bis zum Valle Gran Rey fahren. Unsere Reiseleiterin auf La Gomera erklärte uns im Bus einiges über Spanien, die Kanarischen Inseln und den Märchenwald, den wir durchfuhren und wir lassen uns von der Schönheit La Gomeras überraschen.
Der fakultative Ausflug bringt uns zum Palmental Valle Gran Rey und unseren ersten Stopp beim Aussichspunkt "El Palmarejo", ein vom berühmten Cesar Manriquez gestalteten Restaurant mit herrlichem Blick auf das Königstal. Drunten am Strand gehen viele von uns im offenen Meer zum Baden. Erfrischt freuen wir uns darüber, auf der Terrasse frischen Fisch zu essen.
Uns alle hat es sehr gut gefallen und auf dem Rückweg zum Hotel, besichtigen wir die Töpferei von El Cercado, wo eine Frau uns zeigt, wie sie gerade aus Erde einen Teller gestaltet. Heute hat jemand aus unserer Reisegruppe Geburtstag und so feierten wir gemeinsam in einem Lokal.

7. Tag –  Dienstag, der 18.06.2013  – ganztägige Inselrundfahrt auf La Gomera – Fährüberfahrt nach La Palma

Da wir heute Abend mit der Fähre nach La Palma fahren, holt ein Bus bereits am Vormittag unser Gepäck ab.
Auf La Gomera haben wir erstmals eine ganztägige Inselrundfahrt. Wir fahren über Hermigua und Las Rosas nach Agulo, wo wir durch das Dorf spazieren gehen und eine Tasse Kaffee trinken. Anschließen fahren wir durch den Nationalpark Garajonay mit seinem einzigartigen Lorbeerwald. Zweifelsohne ist dieser Park einer der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten La Gomeras. Das Wahrzeichen des UNESO-Weltnaturerbes sind die Lorbeerbäume mit bemoosten Stämmen und bizarr von den Ästen flatternden Bartflechten. Im Besucherzentrum sehen wir ein Video auf deutsch und besichtigten das Museum und den Botanischen Garten. Der 20-minütige Film hat uns allen sehr gut gefallen. 
Wir nehmen unser Mittagsessen im „Juego de Bolas" Restaurant ein, wo wir alle eine Gemüsesuppe und Thunfisch essen. Alles war lecker, aber besonders die Papas Arrugadas - eine typische kanarische Kartoffel.
Auf dem Rückweg zeigt unser Busfahrer uns die weltweit einzigartige Pfeifsprache „El Silbo". zurück in San Sebastián besichtigen wir durch einen kleinen Stadtbummel das alte Zollhaus und die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Asunción. In beiden Sehenswürdigkeiten war angeblich Christoph Kolumbus zugegen und man kann die Quelle sehen, wo er Wasser entnahm, um Amerika heilig zu taufen.
Bevor wir auf dem Catamaran "Fred Olsen" einsteigen, essen wir im Kiosk "Ramon" zu Abend einen leckeren Fisch und verabschieden uns von dieser wunderschönen Insel. Auf der Fähre sollte man nicht ganz vorne sitzen, falls man bei den Wellen seekrank wird und vier von uns wissen worüber wir sprechen. Ansonsten war die Fahrt einfach herrlich, vorbei an der Nordküste La Gomeras, mit Blick auf den Teide und die Steilküste von Los Gigantes und einem unvergesslichen Sonnenuntergang. Spät am Abend erreichten wir La Palma und wurden zu unserem wunderschönen 4-Sterne-Hotel Las Olas in Los Cancajos chauffiert.

8. Tag – Mittwoch, der 19.06.2013 – Tagesausflug in den feurigen Süden La Palmas – Lava, Land und Leuchtturm

Beim Frühstück sind wir alle begeistert, was für ein großes Zimmer oder besser gesagt Appartment mit Küche und Wohnzimmer wir alle bekommen haben. Alle haben, mit dem Geräusch der Wellen und des Meeres im Ohr, super geschlafen.
Unser erster Stopp ist die Wallfahrtskirche der Virgen de las Nieves (Jungfrau vom Schnee) mit dem Bildnis der Schutzpatronin der Insel (14. Jahrhundert) und tonnenschwerem Silber-Altar (17. Jahrhundert). Es ist Mittwoch früh und fast niemand ist gerade hier. Wir sitzen in Ruhe und voller Stille und hören ganz aufmerksam wie unsere Reiseleiterin Rosi erklärt, dass alle fünf Jahre die kleine Madonna in einer großen Prozession nach Santa Cruz getragen wird. Der Legende nach wurde ein Hirtenmädchen drei Tage von einer Erscheinung heimgesucht. Am dritten Tag folgte ihr der Vater und fand die Holzstatue vor, für die dann eine Kapelle errichtet wurde. Später erfolgte der Bau der jetzigen Kirche, die inzwischen auch Pfarrkirche ist.
Anschließend fahren wir zum Aussichtspunkt La Concepcion (Hydro-Vulkan La Caldereta wo Magma mit Wasser in Verbindung kam) und wir genießen einen herrlichen Blick auf den Hafen und die Stadt Santa Cruz de La Palma. Weiter fahren wir in den Süden der Insel nach Mazo, wo wir die Keramikwerkstatt "El Molino" von Don Ramon besuchten. Wir können sogar Ramon bei seiner Arbeit über die Schulter sehen. Er bildet archäologische Fundstücke der Ureinwohner der Insel La Palma nach. Einfach ein wahrer Meister der Keramikkunst. Weiter geht es über den alten Lavafluss vom Vulkan San Martin zum "Hausvulkan" San Antonio in Fuencaliente. Dieser Vulkankrater ist wie aus dem Bilderbuch. Viele von uns gingen oberhalb des Kraters entlang und geniessen von seiner Südspitze einen einzigartigen Blick auf den jungen Vulkan Teneguia (letzter Ausbruch 1971). Wir staunen wie die Küste von Fuencaliente von vielen Lavaflüssen der verschiedenen Vulkanausbrüche geprägt ist.
Nach einem leckeren Mittagsessen, fahren wir zum Nationalpark Caldera de Taburiente, der nicht im Programm vorgesehen war, aber wir sind Rosi und dem Busfahrer sehr dankbar für diesen ungeplanten Ausflug! Wir machen eine wunderschöne kurze Wanderung bis zum Aussichtspunkt Mirador La Cumbrecita, wo wir bestätigen wie die heutige Form der Caldera de Taburiente (Kessel oder Topf) im wesentlichen durch Erosion gebildet wurde. Heute misst der Krater und dieses Amphitheater etwa neun Kilometer im Durchmesser und hat einen Umfang von etwa 28 Kilometern. Seine tiefste Stelle liegt bei etwa 430 Metern ü. Meeresspiegel. Den höchsten Punkt von 2.426 Metern ü. Meeresspiegel erreicht der Kraterrand im Norden mit dem gleichzeitig höchsten Punkt La Palmas, dem Roque de los Muchachos, den wir morgen besichtigen werden.
Wir fahren zurück ins Hotel über den Tunnel des Wetters. Wir verlassen die sonnige westliche Seite der Insel und kommen auf die andere östliche Seite, wo die Wolken sind. Das Abendessen im Hotel ist sehr gut und einige von uns machen einen schönen Spaziergang an der Promenade entlang.

9. Tag – Donnerstag, der 20.06.2013 – Fakultativ–Ausflug in den Norden La Palmas – Flug nach Gran Canaria

Viele von uns nahmen auch heute an dem fakultativen Ausflug in den Norden der Insel teil. Bevor wir hoch in die Berge fuhren, besichtigten wir die schöne kleine Haupstadt Santa Cruz de La Palma, mit ihrem Rathaus und Altmarkt. Auf dem Weg nach oben fahren wir durch und über die Wolken und haben einen herrlichen Blick auf El Teide - weit weg von uns und gleichzeitig so nah. Ganz, ganz oben betrachten wir den höchsten Punkt La Palmas, die Caldera de Taburiente, und besuchen das Sterne-Observatorium. Auf dem Weg nach unten hat Rosi für uns eine Überraschung zum Mittagessen vorbereitet. Wir essen in einem  einheimischen kleinen Lokal, wo ihre Besitzerin ganz begeistert auf uns gewartet hat.
Auf dem Rückweg zum Hotel können wir beim Tima Aussichspunkt die so berühmten Passatwolken von Ost über West La Palma einfach bestaunen. Sie entstehen durch die Feuchtigkeitsaufnahme des extrem trockenen Grundpassats. Die Passatwolken zählen zu den sogenannten Schönwetterwolken und zeigen die Höhenlage der Passatinversion an. Typischerweise steigen die Passatwolken tagsüber bis auf eine Höhe von 1000 Metern auf. In den Staulagen der Gebirge können die Wolken auch höher aufsteigen, die Passatinversion begrenzt aber auch hier einen weiteren Aufstieg, so dass auch in diesem Fall bestenfalls ein leichter Sprühregen auftreten kann. Nachts lösen sich die Passatwolken wieder auf.
Am Abend genießen wir ein Essen im Hotel "Las Olas", bevor wir zum Flughafen transferiert werden und mit einer Propellerkleinmaschine von Binter Canarias nach Gran Canaria fliegen. Begeistert von dieser grünen Insel verabschieden wir uns von La Isla Bonita ("Die schöne Insel") und auf dem Flug sehen wir von oben den Teide und La Gomera, wo wir schon waren. Nach der Landung werden wir in einem 5-Sterne-Bus zum Hotel an der Playa del Inglés transferiert.

10. Tag – Freitag, der 21.06.2013 – ganztägige Inselrundfahrt auf Gran Canaria

Die Sonne begrüßt uns wie jeden Tag, heute die landschaftliche Vielfalt Gran Canarias zu entdecken. Entlang der Ostküste und Richtung Norden gelangen wir über eine schmale Serpentinenstraße zum Naturpark Bandama und deren Vulkankrater. Dieser geschützte Landschaftsraum besteht im Wesentlichen aus dem 574 Meter hohen Gipfel Pico de Bandama und dem südlich davon gelegenen Caldera. Dieser hat einen Durchmesser von rund einem Kilometer und ist 170 Meter tief. Von hier hatten wir eine wunderbare Aussicht über Las Palmas und die Küste.
Weiter fuhren wir über San Mateo bis zum Wallfahrtsort Teror. Für viele ist es dank seiner alten Patrizierhäuser und der malerischen Innenhöfe der schönste Ort Gran Canarias. Nach einer Besichtigung der Basílika del Pino, der Schutzheiligen der Insel (Nuestra Señora del Pino), hatten wir freie Zeit, um das Dorf allein zu erkunden.
Zu Mittag gegessen wurde in einem Restaurant in Valleseco, in der Mitte der Berge bestellt und anschließen fuhren wir weiter und erreichten mit 1.500 Metern den höchsten Pass Gran Canarias - den Cruz de Tejeda. Wir hatten Glück mit dem Wetter und hatten von hier einen Blick auf Teneriffa und den Pico del Teide. Es war windig, aber wunderschön. Durch idyllische Bergdörfer und den Grand Canon mit seinen bizarre Felsformationen und tiefe Schluchten fuhren wir zurück in unser Hotel. Vor dem Abendessen gingen viele von uns gemeinsam ans Meer, um mit den Wellen zu spielen oder im offenen Meer zu schwimmen. Nach dem Abendessen entdeckten wir zufällig eine Flamenco-Show auf einer Terrasse am Meer, wo wir sangen und tanzten bis wir ins Bett gingen.

11. Tag – Samstag, der 22.06.2013 – Fakultativ–Ausflug "Auf den Spuren der Ureinwohner" inkl. Mittagessen im Höhlenrestaurant

Fast alle von uns machten den fakultativen Ausflug "Auf den Spuren der Ureinwohner" mit. Einige Gäste blieben im Hotel, um einen ganzen Tag am Meer allein zu genießen - denn hier am Maspalomas Strand  kann man kilometerlang zu Fuß am Meer entlang gehen. Mit dem Bus fuhren wir zuerst in das Dorf Agüimes und unsere Reiseleiterin aus Österreich, Anita, zeigte uns den alten Ortskern. Mittelalterliche Straßen, die durch den Ort führen, vermitteln ein melancholisches Gefühl von vergangenen Zeiten. Am Volksplatz an einer Ecke, entdeckten wir eine schöne Bodega wo wir eine Tasse Kaffee trinken konnten.
Weiter geht es auf der "Strasse der Ureinwohner" zur Höhlensiedlung Guayadeque. Es ist wie eine Reise in die Vergangenheit Gran Canarias. Die Einwohner leben seit der Zeit der Altkanarier in Höhlen und wir können sogar ein Haus besichtigen. Diese Schlucht war und ist eine wahre Fundgrube für Ethnologen, da hier eine Vielzahl an Relikten und Mumien aus prähispanischer Zeit gefunden wurden. Nach einer Besichtigung der Höhlenkirche und die über mehrere Jahrhunderte genutzten Höhlen, haben wir das Mittagsessen im Höhlenrestaurant "Tagoror" reserviert, welches tief in den Fels gehauen wurde. Dort werden typische Snacks wie Ziegenkäse, gebratenes Hühnchen oder Papas arrugadas (kanarische Kartoffeln) gereicht. Danach geht es weiter zum Aussichtspunkt von Las Dunas de Maspalomas, wo wir entlang dieser von wüstenähnlichen Dünengebieten einen Spaziergang machten. Auch heute und vor dem Abendessen gingen viele Gäste ans Meer, um zu baden. Es ist der erste Samstag des Sommers und die Strände und Promenade sind voller Einheimischer und Touristen, die die Sonne und den goldenen Sand genießen.
Während des Abendessens in unserem 4-Sterne-Hotel El Caserio, verabschieden wir uns von dieser wunderschönen Reise und stoßen auf diese gelungene Reise und ein Wiedersehen an !

12. Tag – Sonntag, der 23.06.2013 –  Rückflug nach Deutschland

Heute ist die Heimreise und die meisten von uns, die nach Dresden fliegen, müssen leider früh abfahren. Wir kriegen vom Hotel ein Picknick für den Flug und werden über Düsselsdorf gut wieder in unser wunderschönes Dresden geflogen. Alle Gäste, die nach Berlin und Leipzig fliegen, dürfen den Vormittag noch am Meer genießen, da ihre Maschinen erst später fliegen.
Für mich persönlich war es eine Ehre, Sie während dieser 12 Tage begleiten zu dürfen. Es war sehr, sehr schön. Wir haben viel gesungen, gelacht und sogar getanzt. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt - und die Fotos und Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich nochmal von ganzem Herz bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder bei so einer schönen Reise treffen. Bleiben Sie gesund!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank, Benjamin, das wird mir für mein Fotobuch sehr helfen. Es war eine schöne Reise!

Irene Jansen
16.07.2013

Immer gern, Frau Jansen. Danke nochmals. Benjamin

Benjamin 17.07.2013