Reisebericht: Inselhüpfen auf den Kanaren – große Rundreise

11.06. – 22.06.2014, 12 Tage Rundreise auf den Kanarischen Inseln Teneriffa – La Gomera – La Palma – Gran Canaria


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Zum zweiten Mal wird diese neue Reise „Inselhüpfen auf den Kanaren" durchgeführt und wir freuten uns alle sehr darauf, vier Kanarische Inseln zu entdecken: Teneriffa, La Gomera, La Palma und Gran Canaria. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez Manzanares.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1. Tag – Mittwoch, der 11.06.2014: Flug nach Teneriffa Süd

Gespannt und erwartungsvoll, was wir in den nächsten 12 Tagen erleben würden, traf sich ein großer Teil unserer Reisegruppe mit mir bereits am Dresdner Flughafen. Die Gäste, die ab Berlin und Leipzig flogen, waren bereits am Vormittag gestartet, sodass Sie nun schon den ersten freien Nachmittag im 4-Sterne-Hotel La Siesta in Playa de Las Americas genießen konnten. Obwohl es der Anreisetag war, erlebten wir schon die erste Aufregung, denn über ganz Deutschland gab es heftige Unwetter. Dadurch erwarteten uns auf unserem Flug einige Turbulenzen und auch die Fluglinie wurde mehrfach geändert. Wenn man sich die Fluglinie auf den Bildschirmen im Flugzeug ansah, erinnerte diese eher an die ungerade Linie einer unruhigen Kinderhand.
Nach diesem aufregenden Flug landeten die Dresdner Gäste dann erst spät am Abend am „Königin Sofia" Teneriffa Süd Flughafen. Mit unserem Gepäck fuhren wir zum Hotel, wo wir auch noch ein Abendessen bekamen, obwohl das restaurant eigentlich schon geschlossen hatte. Müde gingen wir zu Bett und freuten uns auf die folgenden Tage.

2. Tag – Donnerstag, der 12.06.2014 – ganztägige Inselrundfahrt auf Teneriffa

Nachdem wir alle ausgeschlafen hatten, konnte ich beim Frühstück nun auch die Gäste aus Berlin und Leipzig begrüßen, denen wir am gestrigen Abend nicht mehr begegnet waren. Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstück trafen wir nun unseren Reiseleiter Jörg Göhler aus Dresden, der uns in den folgenden Tagen von der Schönheit Teneriffas überzeugen wollte. Dafür begannen wir heute mit einer ganztägigen Inselrundfahrt.
Nach einer Fahrt auf der kanarischen Autobahn gelangten wir zu unserem ersten Stop und besichtigten den bedeutendsten katholischen Wallfahrtsort der Kanaren, Candelaria, in dessen Basilika die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, Virgen de Candelaria, zu finden ist. Uns wurde erklärt, dass eine Figur der „Madonna" 100 Jahre vor Ankunft der Spanier von zwei Guanchen am Strand gefunden worden sein soll.
Schräg gegenüber der Kirche, an der Meeresseite des Volksplatzes, entdeckten wir neun überlebensgroße Statuen der bekanntesten Guanchenkönige, die Menceys genannt wurden. Hier boten sich uns die ersten tollen Fotomotive und wir lauschten dem Meeresrauschen, was uns auf den Kanaren willkommen hieß. Benjamin kaufte „Churros", ein längliches Fettgebäck aus frittiertem Brandteig, für alle, sodass wir die spanische Frühstücks-Spezialität kosten konnten.
Anschließend fuhren wir weiter nach Puerto de la Cruz, wo Jörg uns die wichtigsten Punkte des touristischen Zentrums der Nordküste zeigte: den Hafen, die Balkone, den schönen Plaza del Charco im Zentrum sowie die berühmten Meerwasserschwimmbäder Lago Martiánez von Cesar Manriquez. Nachdem wir nun schon viel gesehen hatten, blieb uns jetzt etwas Zeit, um eine Kleinigkeit zu essen oder einfach durch die Straßen zu bummeln. Später trafen wir uns, um weiter nach Icod de los Vinos zu fahren, die durch den "1.000-jährigen Drachenbaum" (Drago Milenario) berühmt ist. Mit seinen sechs Metern Umfang und 17 Metern Höhe ist er der größte und älteste Drachenbaum der Welt.
Vom Nordwesten der Insel fuhren wir nun weiter in Richtung Süden. Dabei machten wir eine kurze Pause am Aussichtspunkt von Garachico, bevor wir den Gipfel Erjos überquerten, um nach Los Gigantes zu gelangen, wo uns die zweithöchste Steilküste der Welt erwartete. Die Steilküste, genannt Acantilados de los Gigantes, besteht aus gigantischen Felsen, welche an dieser Stelle bis zu 450 Meter senkrecht ins Meer abfallen. Daher kommt auch der Name, welcher in deutscher Übersetzung „Klippen der Riesen" lautet.
In unmittelbarer Nähe befindet sich der „Playa de La Arena", wo ich 10 Jahre lang lebte und wo ich immer noch eine Ferienwohnung besitze. Hier hatte ich mir eine kleine Überraschung ausgedacht: Auf der Terrasse des Lokals „Neptuno Restaurant" hatte ich für unsere Eberhardt-Gruppe Plätze mit Blick auf den Strand reserviert und wir wurden bereits mit Sangria und spanischen Tapas erwartet. Hier blieb uns Zeit zum Trinken, Singen, Baden und Genießen der herrlichen Ausblickes auf Los Gigantes, den „Punte de Teno" mit dem Leuchtturm, sowie auch auf die Nachbarinseln La Gomera und La Palma.
Gut gelaunt fuhren wir zum Hotel zurück, wo wir uns kurz darauf zu unserem ersten gemeinsamen Abendessen trafen.

3. Tag – Freitag, 13.06.2014 – Freizeit oder Fakultativ–Ausflug nach Masca und Garachico (Dörfer im Dornröschenschlaf) oder zum Loro Parque

Heute konnten alle Gäste zwischen zwei verschiedenen Ausflügen wählen. Der größere Teil der Gruppe, bestehend aus 19 Gästen, fuhr mit unserem örtlichen Reiseleiter Jörg nach Masca und Garachico. Masca befindet sich im Zentrum des Teno-Gebirges, einer Region, die besonders gebirgig und unwegsam und daher auch kaum besiedelt ist. Umso faszinierender ist die wildzerklüftete, einst von Vulkanen geprägte Landschaft. Man fährt durch serpentinenreiche Panoramastraßen, welche grandiose Ausblicke über Terrassenfelder, tiefe Schluchten, das Meer bis hin zu den Nachbarinseln La Gomera und La Palma bietet. In dem winzigen Dörfchen Masca machte die Gruppe eine Pause. Dieser Ort thront am Rande einer Schlucht und war bis in die siebziger Jahre nur zu Fuß oder mit dem Maultier erreichbar. Im Bus erklärte Jörg, wie man einen richtige „Barraquito", eine spanische Kaffeespezialität von den Kanarischen Inseln, herstellt. Der „Barraquito" besteht aus einem Espresso, Kondensmilch, aufgeschäumter Milch, Likör und Zitronenschale. Meist trinkt man diesen mit Zimt, was ihn noch besser schmecken lässt. Vorher hatten wir schon gelern,t wie man Kaffe Cortado (mit Milch), Solo (schwarz) oder Leche y Leche (mit Kondensmilch) bestellen kann.
Anschließend reiste die Gruppe weiter nach Garachico. Hier waren wir am vorherigen tag schon auf dem Aussichtspunkt an der Anhöhe gewesen und hatten einen Überblick über den Ort, die Bucht und die "kleine Insel" im Meer. Der kleine Ort war vor über 500 Jahren von italienischen Kaufleuten gegründet worden und hatte sich zu einem blühenden Hafenstädtchen entwickelt. Der Zuckerrohr- und Weinanbau in der Umgebung von Garachico hatten die Entwicklung zum größten Handelsplatz zwischen den Kanaren, England, Holland und Amerika begünstigt. Lange Zeit war Garachico der wirtschaftlich bedeutendste Ort der Kanaren gewesen. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche prächtige Stadthäuser und Klöster. Doch 1706 war das Dorf vom Ausbruch des Vulkans "Montana de Trebejo" überrascht wurden. Zwei rot glühende Lavaströme hatten sich durch das Dorf Garachico bis zum Meer gefressen, der Ort war in einen Dornröschenschlaf gesunken. Für das Ortsbild war dies ein Glücksfall gewesen, denn es wurde so regelrecht konserviert. Beim Bummeln sahen wir die von einer Festung und einem Kloster überragten engen Gassen und kunstvoll geschnitzten Holzbalkone.
Der kleinere Teil der Gruppe, bestehend aus sechs Gästen, fuhr mit mir zum Loro Parque. Dieser weitläufige Freizeitpark lockt mit über 300 Papageien-Arten, lustigen Seelöwen und tollen Delfin- und Orca-Shows. Ein spektakuläres Meeresaquarium ermöglichte uns den Blickkontakt zu Riff-und Katzenhaien. Im Pinguinarium tummelte sich eine stattliche Kolonie von Königs-und Humboldtpinguinen, die wir mit viel Begeisterung beobachteten. Auf dem Rückweg machten wir eine kurze Kaffeepause am „El Medano" Strand, wo gerade eine Weltmeisterschaft im Windsurfen stattfand. Wir genossen unseren „Capuccino" mit Blick auf die Wellen, sportliche Surfer und den unendlichen goldenen Sandstrand.
Zum Abendessen im Hotel trafen sich beide Teil der Reisegruppe wieder und jeder konnte von tollen Erlebnissen berichten. Nach einem kurzen Spaziergang gingen wir müde in unsere Betten und freuten uns auf den morgigen Tag.

4. Tag – Samstag, der 14.06.2013 – Ganztagesausflug Orotava Tal und Teide

Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, trafen wir uns um 9.00 Uhr mit unserem örtlichen Reiseleiter Jörg und fuhren gemeinsam in die Stadt La Orotava, die wegen ihrer architektonischen Denkmäler sowie der kanarischen Innenhöfe und Balkone hervorsticht und einen ausgedehnten Besuch erfordert. Das Stadtgebiet liegt auf einer Höhe von etwa 390 m über dem Meeresspiegel. Die reizvolle Lage im Orotavatal (Valle de Orotava) hatte schon vor 200 Jahren Reisende angezogen, wie z. B. den Naturforscher Alexander von Humboldt. Für ihn war dieses „das schönste Tal der Welt".
Wir besuchen das Rathaus und auf dessen Balkon sahen wir einen Platz, wo die Künstler die Erstellung des berühmten Teppichs für die Prozession von Fronleichnam (Corpus Christi) vorbereiten.
Später besuchten wir die "Casa de los Balcones", eines der bekanntesten alten Häuser mit wunderschönen Balkonen aus Holz. Das Casa de los Balcones wurde 1632 erbaut und fasziniert durch seinen typisch kanarischen Baustil. Hier bestand auch die Möglichkeit, landestypische Kunsthandwerke zu kaufen. Besonders beeindruckend waren die kanarisch traditionellen Trachten, Ton- und Keramikarbeiten sowie die für die Kanaren typischen Stickereien.
Wir befanden uns jetzt im Norden der Insel Teneriffa, ganz in der Nähe der Heimat unseres Reiseleiters Jörg, der hier mit seiner Frau Angela Gerlach wohnt. Oberhalb des Tals erwartete uns ein Überraschungs-Picknick von Eberhardt TRAVEL, welches Angela liebevoll vorbereitet hatte. In einer Höhe von 1450 m hatten wir traumhafte Ausblicke auf Puerto de la Cruz, La Palma sowie den blauen Atlantik und es duftete nach frischem Grün der kanarischen Kiefer. Angela erwartete uns auf einem wunderschönen Picknickplatz, inmitten eines kleinen Vulkankraters La Caldera, wo sie uns zu hausgemachten Tapas einlud. Alles war sehr lecker und wir probierten, wie gut und gefährlich der einheimische Rotwein sein kann. Dazu sangen wir auf Deutsch, Sächsisch und Spanisch und es wurden einige Witze erzählt.
Anschließend fuhren wir zum National Park Teide durch die „Cañadas del Teide", einen ca. 17 Kilometer breiten Vulkankrater des Teide, auf rund 2.100 Meter Höhe. Dieser steht komplett unter Naturschutz. Wegen Reparaturarbeiten hatte die Seilbahn heute jedoch geschlossen. Doch auch von unten konnte man den „Pico del Teide" gut bestaunen, der mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Welt ist. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang durch den Nationalpark und besichtigten die Roques de Garcia, eine Felsformation unterhalb des Vulkans Teide.
Als wir wieder im Hotel angekommen waren, blieb noch Zeit, um entweder im Pool oder im Meer baden zu gehen oder einen wunderschönen Sonnenuntergang an der Promenade zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Am Abend trafen wir uns wieder zum Abendessen im Hotel-Restaurant. Im Anschluss besuchten einige Gäste mit mir noch eine Flamenco Show, wo ich zum Tanzen und Singen Gruppe auf die Bühne eingeladen wurde. Wir haben viel gelacht und gelernt, wie man beim Flamenco mit den Händen klatschen muss. Es war ein bisschen als würde man Äpfel nehmen, essen und werfen aber mit beiden Armen und gleichzeitig! Am Ende der Show sang der Reiseleiter Benjamin mit den Tänzerinnen das „Porrompompero" Lied und mit dem Lied „Sandmann, lieber Sandmann" gingen wir zurück zum Hotel.

5. Tag – Sonntag, der 15.06.2014 –Fakultativ– Ausflug: Der grüne Norden Teneriffas

Nach dem Frühstück nahmen heute alle am fakultativen Tagesausflug in den grünen Norden teil, der zur Ostspitze der Insel führte. Über die Nordautobahn erreichen wir de Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife, welche uns Jörg zeigte. Der erste Stopp war hier die Mercado „Nuestra Senora de Afrika" (Altmarkt) und bei einer kleinen Stadtbesichtigung sahen wir den Plaza de España, den größten Platz auf den Kanaren. Auf dem Weg über eine Brücke ohne Fluss sahen wir die alte schöne Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción.
Als nächstes gingen zum 1,5 Kilometer langen, weißen Palmenstrand von Las Teresitas, welcher einem karibischen Traumstrand keinesfalls nachsteht. Zum heutigen Sonntag war es leider ziemlich voll, da auch viele Einheimische den sonnigen Tag zum Baden nutzen wollten.
Durch das zerklüftete Anagagebirge erreichten wir einen der malerischsten Orte Teneriffas - den Fischerort Taganana. Einige von uns gingen direkt ins Wasser, um in den Wellen zu baden und aßen einen leckeren Fisch im „Afrika-Lokal". Aufgrund des harten Winters auf Teneriffa war der Sandstrand nicht so schön wie man es hier gewohnt ist, sondern die ersten 4 Meter bis zum Wasser bestanden fast ausschließlich aus Steinen. Aber es war trotzdem sehr schön. Nachdem alle ein wenige Zeit hatten, den Ort selbst zu erkunden, fuhren wir durch den dichten Mercedeswald und machten einen Fotostopp, wo man La Laguna, deren Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, mit der Teide im Hintergrund bestaunen konnte.
Rechtzeitig kamen wir in Casa del Vino La Baranda (bei El Sauzal) an, wo eine Besichtigung der Bodegas mit Weinprobe und Käse-Tapas geplant war. Vielen kauften hier Wein oder andere landestypische Produkte als Mitbringsel für Freund und Familie in Deutschland. Nun mussten wir uns auch schon von unserem Reiseleiter Jörg verabschieden und bedankten uns bei ihm für diese vier schönen Tage.
Nach dem Abendessen gingen wir heute recht früh zu Bett, da morgen das erste Inselhüpfen auf uns wartete.

6. Tag – Montag, der 16.05.2014 – Fährüberfahrt nach La Gomera – Fakultativ–Ausflug: Valle Gran Rey – Palmental

Früh am Morgen reisten wir von Los Cristianos mit der Fähre nach La Gomera. Wir fuhren mit "Narviera Armas" eine knappe Stunde über das große blaue Meer. Dabei fühlten wir uns wie auf einer kleinen Kreuzfahrt und der Blick auf Teneriffa mit dem Vulkan Teide und Los Gigantes war einfach herrlich. Auf La Gomera angekommen, wurden wir am Hafen schon von unserem Bus erwartet und fuhren zunächst erstmal ins Hotel in San Sebastian.
Nun konnte auch schon unser heutiger fakultativer Ausflug zum Palmental in Valle Gran Rey beginnen. Unsere „neue" Reiseleiterin Melanie erklärte uns im Bus einiges über Spanien, die Kanarischen Inseln und den Märchenwald, den wir durchfuhren und wir ließen uns von der Schönheit La Gomeras überraschen.
Unser erster Stopp sollte der Aussichspunkt „La Degollada de Peraza" sein. Hier genossen wir einen herrlichen Panoramablick auf die sich im Norden befindende Schlucht Barranco de Las Lajas. Hier konnten wir auch den Roque Agando bestaunen, einen wunderschönen vulkanischen Felsturm, welcher das Wahrzeichen von La Gomera ist.
Nach einer weiteren Bus-Etappe hielten wir an einem weiteren Aussichtspunkt „El Palmarejo", einem von dem berühmten Cesar Manriquez gestalteten Restaurant mit herrlichem Blick auf das Königstal. Unterhalb des Aussichtspunktes lud das offene Meer zum Baden ein. Jedoch war heute Vorsicht geboten, denn es gab viele Quallen, obwohl man diese sonst nur sehr selten auf den kanarischen Inseln zu finden sind. Angenehm erfrischt nahmen wir auf der Terasse des Restaurants Platz und freuten uns auf unseren frischen Fisch.
Auf der Rückfahrt zum Hotel besichtigten wir noch die Töpferei von El Cercado, wo die Künstler aus Erde verschiedene Teller gestalten.

7. Tag – Dienstag, der 17.06.2014 – ganztägige Inselrundfahrt auf La Gomera – Fährüberfahrt nach La Palma

So klein und doch riesengroß ist La Gomera! Das durften wir heute auf unserer Inselrundfahrt auf der zweitkleinsten Insel der Kanaren erleben.
Da wir schon am Abend mit der Fähre weiter nach La Palma fahren wollten, holte ein Bus bereits am Vormittag unser Gepäck vom Hotel ab. Nun konnte unsere ganztägige Inselrundfahrt beginnen. Wir fuhren durch den Nationalpark Garajonay mit seinem einzigartigen, immergrünen Lorbeerwald. Zweifelsohne ist dieser Park eines der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten La Gomeras. Das Wahrzeichen des UNESO-Weltnaturerbes sind die Lorbeerbäume mit bemoosten Stämmen und bizarr von den Ästen flatternden Bartflechten. Im Besucherzentrum schauten wir uns einen sehr guten, ca. 20-minütigen Film auf deutsch an und besichtigten das Museum sowie den Botanischen Garten.
Für das Mittagessen besuchten wir heute das „Juego de Bolas" Restaurant, wo wir alle eine Gemüsesuppe und Thunfisch aßen. Hier konnten wir auch die Papas Arrugadas, typische kanarische Kartoffeln probieren. Da wir in unserer Reisegruppe heute einen Geburtstag feiern konnten, gab es ein besonders leckeres Dessert. Unser Geburstagskind lud uns dazu alle zu einem hier typische „Gomeron" Schnapps ein.
Anschließen fuhren wir weiter nach Agulo, wo wir einen kleinen Spaziergang durch das Dorf unternahmen. Hier sang Benjamin in der Kirche einige Lieder für uns alle, da die Akustik besonders gut war.
Zurück in San Sebastián und auf den Spuren von Christoph Kolumbus entdeckten wir auf einem kleinen Stadtbummel die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Asunción. In diese Stadt befindet sich der Brunnen, aus dem Christoph Kolumbus Wasser entnahm, um Amerika heilig zu taufen. Bevor wir La Gomera mit dem Catamaran "Fred Olsen" verließen, aßen wir auf einer schönen Terrasse mit Blick auf den Hafen zu Abend und verabschiedeten uns von dieser wunderschönen Insel. Während des Essens, zeigte uns der Besitzer des Restaurants die weltweit einzigartige Pfeifsprache „El Silbo".
Um nicht seekrank zu werden, ist es besser, auf der Fähre nicht ganz vorn zu sitzen. Aber heute war das Meer sehr ruhig und niemand hatte Schwierigkeiten. Die Fahrt war einfach herrlich, vorbei an der Nordküste La Gomeras, mit Blick auf den Teide und die Steilküste von Los Gigantes und einem unvergesslichen Sonnenuntergang auf dem Meer. Spät am Abend erreichten wir La Palma und wurden zu unserem wunderschönen 4-Sterne-Hotel H10 Taburiente in Los Cancajos chauffiert.

8. Tag – Mittwoch, der 18.06.2014 – Tagesausflug in den feurigen Süden La Palmas – Lava, Land und Leuchtturm

Heute Morgen stellten wir alle begeistert fest, wie schön unser direkt am Meer gelegenes Hotel ist und lauschten dem Geräusch der Wellen beim Frühstück.
Gemeinsam mit unserer Reiseleiterin Rosi starteten wir in unserern heutigen Ausflug. Unser erster Stopp war dabei die schöne kleine Haupstadt Santa Cruz de La Palma, mit ihrem Rathaus und dem Altmarkt. Des weiteren besuchen wir die Wallfahrtskirche der Virgen de las Nieves (Jungfrau vom Schnee) mit dem Bildnis der Schutzpatronin der Insel (14. Jahrhundert) und einem tonnenschweren Silber-Altar aus dem 17. Jahrhundert. Zum Mittwoch Morgen war hier fast niemand außer uns, sodass wir uns in Ruhe in die Bänke setzen und aufmerksam den Erklärungen unserer Reiseleiterin lauschen konnten . Diese erzählte uns, dass alle fünf Jahre die kleine Madonna in einer großen Prozession nach Santa Cruz getragen wird.
Anschließend fuhren wir zum Aussichtspunkt La Concepcion (Hydro-Vulkan La Caldereta wo Magma mit Wasser in Verbindung kam) und wir genossen einen herrlichen Blick auf den Hafen und die Stadt Santa Cruz de La Palma.
Anschließend fuhren wir in den Süden der Insel nach Mazo, wo wir die Keramikwerkstatt "El Molino" von Don Ramon besuchten. Dabei konnten wir Ramon bei seiner Arbeit über die Schulter sehen, der archäologische Fundstücke der Ureinwohner der Insel La Palma nachbildete. Man konnte sofort erkennen: er ist ein wahrer lebendiger Meister der Keramikkunst. Weiter ging es für uns über den alten Lavafluss vom Vulkan San Martin zum "Hausvulkan" San Antonio in Fuencaliente. Dieser Vulkankrater sah aus wie aus dem Bilderbuch. Viele von uns gingen oberhalb des Kraters entlang und genossen von seiner Südspitze einen einzigartigen Blick auf den jungen Vulkan Teneguia, der zuletzt 1971 ausgebrochen war. Hier staunten wir, wie sehr die Küste von Fuencaliente von vielen Lavaflüssen der verschiedenen Vulkanausbrüche geprägt ist.
Nach einem leckeren Mittagsessen, fuhren wir zum Nationalpark Caldera de Taburiente, der nicht im Programm vorgesehen war, aber uns von Rosi und dem Busfahrer sehr empfohlen wurde! Hier machten wir eine wunderschöne kurze Wanderung bis zum Aussichtspunkt Mirador La Cumbrecita. Leider war es heute wolkig und sehr neblig, sodass wir das Caldera de Taburiente nicht in seiner vollen Schönheit bestaunen konnten. Heute messen der Krater und das Amphitheater etwa neun Kilometer im Durchmesser und haben einen Umfang von etwa 28 Kilometern. Den höchsten Punkt erreicht der Kraterrand von 2.426 Metern im Norden mit dem gleichzeitig höchsten Punkt La Palmas, dem Roque de los Muchachos, den wir einen Tag später bei besserem Wetter besichtigen wollten.Nun war es Zeit, zurück zum Hotel zu fahren. Wir verließen die sonnige westliche Seite der Insel und gelangten auf die andere östliche Seite, wo die Wolken dominant sind. Im Hotel genossen wir ein sehr gutes Abendesse und einige von uns ließen den Abend bei einem schönen Spaziergang an der Promenade entlang ausklingen.

9. Tag – Donnerstag, der 19.06.2014 – Fakultativ–Ausflug in den Norden La Palmas – Flug nach Gran Canaria

Nach dem Frühstück stand heute ein fakultative Ausflug in den Norden der Insel auf dem Programm, an welchem alle teilnahmen. Bevor wir hoch in die Berge fuhren, besichtigten wir das Dorf Mazo. Hier wurde heute Frohleihnahm gefeiert und wir konnten einen Blumenteppich auf den Straßen bestaunen. Heute war in Spanien ein ganz besonderer Tag, denn nachdem König Juan Carlos I. vor einigen Wochen abgedankt hatte, bekam Spanien heute einen neuen König. Reiseleiterin Rosi und ich schauten uns während einer Kaffeepause mit einigen Gästen und der Bürgermeisterin des Dorfes kurz einen Ausschnitt aus der Live-Übertragung der Krönungs-Zeremonie an. Welch ein historischer Tag für uns Spanier. Es lebe Spanien, es lebe der neue König!
Auf dem Weg in die Berge fuhren wir durch die Wolken und genossen einen herrlichen Blick auf El Teide - weit weg von uns und gleichzeitig so nah. Ganz, ganz oben betrachten wir den höchsten Punkt La Palmas, die Caldera de Taburiente, und besuchen das Sterne-Observatorium. Auf dem Weg nach unten hatte Rosi für uns eine Überraschung vorbereitet. Uns erwartete ein Mittagessen in einem kleinen, einheimischen Lokal mit Innenhof.
Auf dem Rückweg zum Hotel konnen wir beim Tima Aussichspunkt die so berühmten Passatwolken bestaunen, die vom Osten Teneriffas in den Westen ziehen. Sie entstehen durch die Feuchtigkeitsaufnahme des extrem trockenen Grundpassats. Die Passatwolken zählen zu den sogenannten Schönwetterwolken und zeigen die Höhenlage der Passatinversion an. Typischerweise steigen die Passatwolken tagsüber bis auf eine Höhe von 1000 Metern auf. In den Staulagen der Gebirge können die Wolken auch höher aufsteigen, die Passatinversion begrenzt aber auch hier einen weiteren Aufstieg, so dass auch in diesem Fall bestenfalls ein leichter Sprühregen auftreten kann. Nachts lösen sich die Passatwolken wieder auf. Geheimnisse der Natur.
Am Abend genoßen wir ein Essen im Hotel "H10 Taburiente", bevor wir zum Flughafen gebracht wurden und mit einer kleinen Propellermaschine von Binter Canarias nach Gran Canaria flogen. Begeistert von dieser grünen Insel verabschiedeten wir uns von La Isla Bonita ("Die schöne Insel"). Nach der Landung wurden wir schon von unserem Bus erwartet und zum Hotel an der Playa del Inglés gefahren. Als wir am Flughafen auf unser Gepäck warteten, führten wir zum 4. Mal unser Inselhüpfen-Ritual durch, welches wir schon zu Beginn der Reise eingeführt hatten, wenn wir von einer Insel zu einer anderen „hüpfen". Da diese Reise „Inselhüpfen auf den Kanaren" heißt, begrüßten wir jede Insel, auf der wir gelandet sind, mit einem kleinen Hüpfen auf das Kommando „1,2,3". Alle anderen Passagiere, die auf ihr Gepäck warteten, waren sehr erstaunt, als sie plötzlich 28 Touristen hüpfen sahen, aber wir hatten unseren Spaß.

10. Tag – Freitag, der 20.06.2014 – ganztägige Inselrundfahrt auf Gran Canaria

Nun waren wir mit unserem Inselhüpfen schon auf der vierten Insel angekommen und trafen im Hotel unsere Reiseleiterin Anita aus Österreich, die uns heute und morgen die große Insel Gran Canaria zeigen würde. Die Sonne begrüßte uns wie jeden Tag und begleitete uns auf unserer Fahrt durch die landschaftliche Vielfalt Gran Canarias. Entlang der Ostküste und Richtung Norden gelangten wir über eine schmale Serpentinenstraße zum Naturpark Bandama und deren Vulkankrater. Dieser geschützte Landschaftsraum besteht im Wesentlichen aus dem 574 Meter hohen Gipfel Pico de Bandama und dem südlich davon gelegenen Caldera. Dieser hat einen Durchmesser von rund einem Kilometer und ist 170 Meter tief. Von hier hatten wir eine wunderbare Aussicht über die Hauptstadt Las Palmas und die Küste.
Weiter fuhren wir über San Mateo bis zum Wallfahrtsort Teror. Viele empfanden es dank seiner alten Patrizierhäuser und der malerischen Innenhöfe als den schönsten Ort Gran Canarias. Nach einer Besichtigung der Basílika del Pino, der Schutzheiligen der Insel (Nuestra Señora del Pino), hatten wir freie Zeit, um das Dorf individuell zu erkunden.
Zu Mittag aßen wir in einem Restaurant inmitten der Berge, wo die meisten leckeren Fisch bestellten. Anschließen fuhren wir weiter und erreichten den mit 1.500 Metern höchsten Pass Gran Canarias - den Cruz de Tejeda. Wir hatten Glück mit dem Wetter und hatten von hier einen wunderschönen Blick auf Teneriffa und den Pico del Teide. Es war windig, aber wunderschön. Durch idyllische Bergdörfer und den Grand Canon mit seinen bizarre Felsformationen und tiefe Schluchten fuhren wir zurück in unser Hotel. Vor dem Abendessen gingen viele von uns gemeinsam ans Meer, um mit den Wellen zu spielen oder im offenen Meer zu schwimmen.

11. Tag – Samstag, der 21.06.2014 – Fakultativ–Ausflug "Auf den Spuren der Ureinwohner" inkl. Mittagessen im Höhlenrestaurant

Ein großer Teil der Gruppe nahm heute an dem fakultativen Ausflug "Auf den Spuren der Ureinwohner" teil. Ein paar wenige Gäste blieben im Hotel, um einen ganzen Tag am Meer zu genießen, denn hier am Maspalomas Strand kann man kilometerlang zu Fuß am Meer entlang gehen. Als Überraschung für die ganze Gruppe machten wir einen Spaziergang entlang der Promenade an den Sand-Dünen. So eine Landschaft hatten wir sicher nicht erwartet . Es war wie in der Wüste mit dem Atlantik Ozean mit Hintergrund. Wir gingen zum Aussichtspunkt von Las Dunas de Maspalomas, wo wir entlang dieser von wüstenähnlichen Dünengebieten einen kleinen Spaziergang machten.
Mit dem Bus fuhren wir schließlich weiter in das Dorf Agüimes und unsere Reiseleiterin Anita zeigte uns den alten Ortskern. Mittelalterliche Straßen, die durch den Ort führen, vermittelten ein melancholisches Gefühl von vergangenen Zeiten. Am Volksplatz an einer Ecke, entdeckten wir eine schöne Bodega, wo wir eine Tasse Kaffee trinken konnten.
Weiter geht es auf der "Straße der Ureinwohner" zur Höhlensiedlung Guayadeque. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit Gran Canarias. Die Einwohner leben seit der Zeit der Altkanarier in Höhlen und wir konnten sogar ein solches Haus besichtigen. Diese Schlucht war und ist eine wahre Fundgrube für Ethnologen, da hier eine Vielzahl an Relikten und Mumien aus prähispanischer Zeit gefunden wurden. Nach einer Besichtigung der Höhlenkirche und die über mehrere Jahrhunderte genutzten Höhlen, hatten wir das Mittagsessen im Höhlenrestaurant "Tagoror" reserviert, welches tief in den Fels gehauen wurde. Dort wurden typische Snacks wie Ziegenkäse oder Papas arrugadas (kanarische Kartoffeln) gereicht.
Auch heute war vor dem Abendessen noch Zeit, im Meer baden zu gehen, was viele Gäste nutzten. Es war der erste Samstag der Sommerszeit und die Strände und Promenaden waren voller Einheimischer und Touristen, die die Sonne und den goldenen Sand genießen wollten.
Nun ging auch schon der letzte Tag unserer Reise langsam zur Neige. Während des Abendessens in unserem 4-Sterne-Hotel El Caserio, verabschieden wir uns und stoßen auf diese gelungene Reise sowie auf ein Wiedersehen an!

12. Tag – Sonntag, der 22.06.2014 – Rückflug nach Deutschland

Heute stand auch schon die Heimreise an und alle Gäste, die zurück nach Dresden flogen, wurden leider schon sehr früh am Morgen am Hotel abgeholt. Wir bekamen vom Hotel ein kleines Lunchpaket für die Heimreise und flogen über Düsseldorf zurück nach Dresden. Alle Gäste, die nach Berlin und Leipzig fliegen wollten, durften den Vormittag noch am Meer genießen, da ihre Maschinen erst später flogen.Für mich persönlich war es eine Ehre, Sie während dieser 12 Tage begleiten zu dürfen. Es war sehr, sehr schön. Wir haben viel gesungen, gelacht, getanzt und sind 4 Mal gehüpft. Wir sind über mehr als 6 Flughäfen und Häfen gereist, um die Kanaren zu erkunden und als Fachmänner wieder zurück zu kommen. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Fotos und Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich nochmal von ganzem Herz bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder bei so einer schönen Reise treffen würden. Bleiben Sie gesund!

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