Reisebericht: Inselhüpfen auf den Kanaren – große Rundreise

21.06. – 04.07.2018, 12 Tage Rundreise auf den Kanarischen Inseln Teneriffa – La Gomera – La Palma – Gran Canaria


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Als die Sonne in Deutschland heiter schien, machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Die nächsten Tage sollten ganz im Zeichen der Vulkaninseln stehen. Gemeinsam mit Chris, unserer Eberhardt Reisebegleitung und einem lustigen Grüppchen ging es los.
Ein Reisebericht von
Chris Hähnel

1. Tag: Anreise nach Teneriffa

Heute heißt es „Byebye Deutschland" und „Ola Espania!". Wir machen uns von Dresden, Berlin und Düsseldorf auf den Weg nach Teneriffa und können noch am Anreisetag die letzten Sonnenstrahlen genießen. Vom Flughafen fahren wir ins Hotel Gala und beziehen Quartier für die nächsten Tage. Nach dem Abendessen setzen wir uns in einer gemütlichen Runde zusammen und die nächsten Tage werden schonmal durchgesprochen und Vorfreude keimt auf. Mit Chris, unserer Eberhardt-Reisebegleitung, stehen uns 14 abwechslungsreiche und spannende Tage bevor. Ein abendlicher Spaziergang an der Küste zeigt uns einen ersten Einblick in das spanische Nachtleben, welchem wir heute noch fernbleiben, denn die Anreise war doch etwas lang. So heißt es heute zeitig „Buenas Noches" und bis morgen.

2. Tag: Inselrundfahrt Teneriffa

Den heutigen Tag starten wir mit einem ausgewogenen Frühstück im Hotel. Unsere örtliche Reiseleiterin Anne holt uns am Hotel ab und gemeinsam begeben wir uns entlang der Ostküste nach Norden. Unser erster Stopp ist Candelaria. Dieser Ort ist bekannt als Wallfahrtsort der „schwarzen Maria", denn in der hiesigen Kirche ist eine Marienstatue geweiht, die schwarzer Hautfarbe ist. Eingebettet in ein blau-weißes Gewand wacht sie über dem Altar der Kirche. Besonders an der Statue ist, dass das Original vor etwa 600 Jahren auf Teneriffa angeschwemmt wurde und die Ureinwohner der Insel, die Guancha, die Statue verehrten. Als vor ca. 500 Jahren zum ersten mal die Spanier die Inselgruppe besuchten und diese anschließend auch eroberten, fanden sie eine Marienstatue in einer Höhle, welche die Ureinwohner als Mutter ihrer Sonnengottheit verehrten und sie „Chaksidaxi" nannten. Sie errichteten die Kirche und brachten die Marienstatue dort unter. Im 19. Jahrhundert wurden Kirche und die originale Marienstatue durch das Meer zerstört und heute stehen „nur" originalgetreue Kopien in Candelaria. Auf der Weiterfahrt in den Norden verändert sich das Bild der Insel komplett. Fuhren wir zuvor noch durch graue Regionen mit zahlreichen dürren Sträuchern und Kakteen, so leuchtet die Region jetzt grün auf. Der Norden, so erzählt uns Anne ist etwa 300 Tage im Jahr mit Wolken verhangen und die Niederschläge sind viel höher, als im Süden der Insel. Im Orotava-Tal staunen wir nicht schlecht, als wir die unendlich-scheinenden Terrassen sehen, auf denen Wein und Bananen wachsen. Ein Überbleibsel einer der Monokulturen, die auf Teneriffa in den letzten Jahrhunderten zunächst Zuckerrohr, Wein, dann roter Farbstoff waren und Vorgänger der jetzigen Bananenplantagen sind, zeigt uns Anne auch. Blattläuse auf einer lokalen Kakteenart, die von den Spaniern zur Produktion von roter Farbe gezüchtet wurden. Mit der künstlichen Schaffung des Farbstoffs E124 wurde die Zucht überflüssig und man stellte sie ein. Wir fahren in die Stadt La Orotava ein und besichtigen hier das Rathaus, die alten Herrenhäuser, die Pfarrkirche der Stadt und auch die berühmten Häuser aus dem 17. Jahrhundert mit ihren gleichalten Kiefernholz-Balkonen, die von einheimischen Tischlern geschreinert und gestaltet wurden. Aktuell sind viele der Balkone schön verziert, denn es ist die Zeit des Erntedank auf den Kanarischen Inseln. Wir passieren den nördlichen Zipfel der Insel und Santa Cruz und fahren nach Puerto de la Cruz. Die Stadt war im 19. Jahrhundert besonders bei britischen Reisenden als Kurort sehr beliebt, denn das Klima auf den Inseln hilft bekanntermaßen gegen Lungen- und Hautkrankheiten. Wir schlendern etwas durch die Altstadt und entlang des Piers zum ehemaligen Stadtteil der Fischer, welches stilistisch sehr markant ist. In den zahlreichen Restaurants genießen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und probieren vom schmackhaften Schinken, Fisch und lokal-wachsenden Avocados. Wir verlassen frisch gestärkt Puerto de la Cruz und fahren entlang zahlreicher Serpentinen zu einer botanischen Besonderheit; dem Drachenbaum. Dieses eher spargelähnliche Gewächs mit XX m Höhe wird auf etwa 1.000 Jahre alt geschätzt und ragt über den umliegenden Ort hinweg. Besonders an diesen Bäumen ist ihr Wuchs, denn etwa alle 10 Jahre blüht die Spitze des Baumes und spaltet sich anschließend auf. Nur anhand der Teilungen der Baumkrone kann man das Alter schätzen. Anschließend fahren wir weiter zu einem Aussichtspunkt oberhalb der kleinen Stadt Garachico. Diese hatte im späten 17. Jahrhundert einen der zwei wichtigsten Häfen Teneriffas. 1706 bei einem Vulkanausbruch wurde zunächst der Hafen und anschließend das angrenzende Dorf vollkommen zerstört. Das Dorf wurde wieder errichtet, doch aufgrund der ins Meer strömenden Lava wurde die Strömung um die Insel verändert und für Schiffe unbefahrbar. Weiter geht die spannende Fahrt durch sich immer enger windende Serpentinen von etwa 500m über Normalnull fahren wir auf über 1.000 Meter Höhe und weiter zu den Los Gigantes. Diese Steilküstenabfälle an der Westküste Teneriffas ist für heute unser letzter Aussichtspunkt. Die zweithöchsten Steilküsten Europas präsentieren sich uns unter strahlend-blauem Himmel und wir sehen wie die Brandung gegen den Felsen schlägt. Schöner kann ein Tag nicht enden. Die Rückfahrt zum Hotel beendet den Ausflug und wir bedanken uns bei Anne und unserem versierten Fahrer Alexi. Das leckere Hotelabendessen lassen wir uns heute besonders gut schmecken und hüpfen heute zeitig in unsere Betten, denn der morgige Tag verspricht ebenfalls spannend zu werden.

3. Tag: Fakultativer Ausflug Nationalpark, Teide, La Caldera, Drachenbaum, Masca

Unser heutiger Tag verspricht ein sehr sonniger zu werden. Wir treffen uns mit unserem örtlichen Reisleiter Jacob und einigen Reisenden aus anderen Hotels und fahren in einem großen Reisebus hinauf in den Norden der Insel. Dabei fahren wir nicht, wie am Tag zuvor, entlang der Küste sondern direkt hinein in die Bergwelt Teneriffas. Wir kommen im Dorf Villa Fleur „Blumendorf" vorbei und können bereits von hier eine phantastische Aussicht auf die umliegende Region werfen. Der berühmte kanarische Kaffee Barrachito schmeckt hier besonders gut. Besonders dabei der mit Zimt und Zitronenschale versetzte Likör43, der sich zu Kondensmilch, Kaffee und Milch gesellt. Eine wahre Geschmacksexplosion. Die Fahrt führt nun in tiefe Kiefernwälder, die ab einer Höhe von 2.000 Metern unter Naturschutz stehen. Im Nationalpark, so erzählt Josef im Bus in 4 verschiedenen Sprachen; er spricht insgesamt 6. Weiter hinauf und über die Wolken sehen wir in der Ferne heute sogar La Palma und La Gomera. Wie uns Anne gestern sagte, hat der Norden Teneriffas im Jahr nur etwa 50 sonnige Tage und wir haben heute einen davon. Wir sehen den Teide, den höchsten Berg Spaniens und Teneriffas mit seinen 3.718 Metern Höhe und freuen uns schon auf die morgen stattfindende Auffahrt mit der Seilbahn. Heute sollen uns 2.500 Meter Höhe erst einmal ausreichen und wir sehen den „Daumen Gottes" in der La Caldera „der Pfanne" - eine Hochebene mit 45km² Fläche und einer Landschaft, wie man sie sich ebenso gut auf dem Mond vorstellen könnte. Eine karge Landschaft, trocken und zerklüftet und mit einer unvergleichlichen Schönheit. Selbst Obsidian ist hier noch vorhanden, der einst abgebaut und zu Schmuck verarbeitet wurde. Durch die Errichtung des Nationalparks ist dies verboten worden und wir können das schwarz-anthrazit-farbene Gestein im Sonnenlicht schimmern bestaunen. Bei einem kurzen Stopp erkennen wir die Beliebtheit der für den Bus anspruchsvollen Strecke für Motorradfahrer. Die Abenteurer versammeln sich hier in großen Gruppen und heizen die gut ausgebauten Strecken mit ihren zahlreichen Kurven und Serpentinen entlang. Wir können bei diesem Halt etwas von der hier produzierten Kaktusmarmelade probieren, bevor es wieder hinab geht. Wir fahren hinein ins Orotava-Tal, welches wir gestern unter einer Wolkendecke sahen und stellen einstimmig fest, dass es bei Sonnenlicht alles noch schöner aussieht. Auch der 1.000-jährige Drachenbaum steht heute nochmals auf dem Programm und wir können uns die Zeit hier frei einteilen. Ein kleines Café in einer hübschen Gasse mit zahlreichen Verkaufsständen mit lokalen Gütern und Handwerken lädt uns ein und wir schalten bei einer guten Tasse Kaffee und einem großen Stück Kuchen ab. Es wird viel gelacht und viel zu schnell ist die Zeit für den Aufenthalt vorbei. Gemeinsam mit den anderen Reisenden fahren wir nach Garachico. Diesmal sehen wir die Stadt von unten und gewinnen einen Einblick in das Werk der 1706 fließenden Lavaströme, die hier an der Küste natürliche Becken bildeten, die heute für die Bewohner und Besucher ein beliebtes Ziel zum Baden geworden sind. Die tosende Brandung wird in den Becken nur mäßig wahrgenommen und macht das Schwimmen hier erst möglich. Anschließend geht es erneut hinauf in die Berge Teneriffas. Zahlreiche Serpentinen, die noch abenteuerlicher sind als die des Vormittags machen auf das Ziel gespannt. Die Masca-Schlucht lässt einen Moment auf sich warten, doch bereits die Auffahrt ist den Ausflug wert, denn etwa 1.500m hoch werfen sich die anderen Schluchten mit ihren angelegten Terrassen für Wein- und Bananen-Anbau auf. Um eine letzte steile Kurve und hinein in eines der atemberaubendsten Naturschauspiele der Insel. Tief hinab wagt sich der Blick und bis zur Küste reicht er weit. Den Teide zur einen Seite sieht man das Meer des Atlantiks zur anderen und dahinter bereits La Gomera. In dem kleinen Ort Masca, so erzählt Jacob, leben nur 95 Erwachsene und drei Kinder. Es gibt keinen Supermarkt und nur die enge Serpentinenstraße führt aus dem Ort hinaus. Unter einem Lorbeerbaum spielt ein Gitarrist und zahlreiche Eidechsen huschen links und rechts aus dem Weg sobald man sich ihnen nähert. Hoch ragen die steilen Felswände zu beiden Seiten der Schlucht auf - ein wahrlich magischer Anblick. Wir fahren hinab und dachten wir, dass die Fahrt bisher bereits abenteuerlich war, so werden wir eines Besseren belehrt. Noch nie sahen wir solch enge Kurven, die unser Fahrer mit Bravour meistert, was von der Besatzung erst einmal mit Applaus belohnt wird. Ein sehr abenteuerlicher Tag neigt sich dem Ende und entlang der Küste fahren wir zurück zum Hotel. Das Abendessen ist heute eine heitere Aktion und da Deutschland gegen Schweden in der WM-Vorrunde spielt, kocht heute jeder sein eigenes Süppchen. Mit Spannung erwarten wir den morgigen Tag, wenn wir La Caldera und dem Teide einen weiteren Besuch abstatten können.

4. Tag: Abenteuer Teide

Der heutige Tag lässt sich definitiv als „abenteuerlich" bezeichnen. Zunächst begann der Tag wie gewünscht. Die Sonne erhellte bereits beim Frühstück die Umgebung und die Gemüter und pünktlich um 9 Uhr fuhren wir erneut in Richtung Teide-Nationalpark ab. Ab 1.500 Metern war der Himmel vollkommen klar und wir konnten wieder über die gesamte Umgebung blicken und auch die Nachbarinseln La Palma, La Gomera, Gran Canaria und El Hiero erspähen. Anne erzählte uns auf der Fahrt hinauf zum La Caldera von den zahlreichen Waldbränden, mit denen die Inseln zu kämpfen haben und betonte dabei besonders die Eigenheit der hiesigen Kiefern. Diese sind nämlich feuerresistent und beginnen nach einiger Zeit neue Triebe zu bekommen und nach einigen Jahren ist die ehemalige Zerstörung durch die Flammen nur an den schwarz gefärbten Stämmen zu erkennen. Wir machen einen Stopp an der „El Pino Gordo" - der dicken Kiefer", die mit Ihren XX Metern Stammumpfang und YY Metern Höhe wahrlich beeindruckend ist. Anschließend fahren wir in die „Pfanne" hinein und staunen erneut über die endlos scheinende Weite des Kraters mit ca. 17km Durchmesser. Anne erzählt uns über die Entstehungsgeschichte der kanarischen Inseln und Teneriffas, welche bereits vor 11 Mio. Jahren begann. Als wir nun im Krater des „Ur-Teide", eines einst 5.000-7.000m hohen Vulkans stehen, sind wir fasziniert von der rauen Natur. Unser Plan, den Teide mit der Gondel zu befahren, wird von den starken Winden gestört und droht gar, ganz auszufallen. Eine Wende des Schicksals oder anhängendes Pech an einigen Beteiligten sorgt für eine Verzögerung unserer Weiterfahrt in Form eines platten Reifens und wir erfahren, dass die Gondeln ihren Betrieb wieder aufgenommen haben. Schnellerhand wird entschieden, die geplante Weinverkostung zugunsten des Teides abzusagen und so fahren wir am Nachmittag auf den noch aktiven Vulkan auf. Von der „Talstation" auf 2.350m überwinden wir exakt 1.200 Meter und erreichen eine Höhe von 3.550 Metern. Auf 3.718 Meter treiben wir uns nicht mehr an, zumal hier eine Sondergenehmigung von Nöten wäre, die den Aufstieg genehmigt. Wir verweilen auf dem höchsten Punkt der Reise, der mit seiner klaren Sicht ein wahrer Höhepunkt ist. Die Nachbarinseln La Gomera, El Heiro und Gran Canaria sind zu sehen und wir erkennen deutlich die Lava-Ströme, die einst diesen Riesen hinunterflossen. Anne erzählt uns wieder von den Guanchen, den Ureinwohnern der Insel und dass diese den Teide als Tor zur Hölle ansahen. Einst kam der Teufel aus der Hölle hier hinauf und stahl die Sonne vom Himmel und schloss sie im Innern des Teide ein. Achama, der Gott des Himmels stieg daraufhin in die Höhle hinab und rettete die Sonne aus deren Tiefen; und damit der Teufel ihm und der Sonne nicht wieder an die Oberfläche folgen konnte, verschloss er die Öffnung mit einem Stöpsel. Dieser „Stöpsel" wird heute als „Krawatte" des Teide bezeichnet, da sie weiß aus dem dunklen umliegenden Gestein hervorsticht - auch ein Berg kann sich schließlich stilvoll kleiden! Insgesamt besteht Teneriffa aus 321 Vulkanen, von denen noch so einige aktiv sind und in den letzten Jahrtausenden häufig ausgebrochen sind. Den vorletzten Ausbruch erkennt man noch sehr deutlich, der 1798 aus dem Nebenvulkan des Teide hervorging und ein weitläufiges Lava-Feld verursachte, welches noch heute schwarz aus der Landschaft hervorsticht. Es ist beeindruckend, wie schön karge, raue Natur sein kann. Anschließend verlassen wir den Teide, La Caldera und die Höhenluft und fahren unserem Abendessen entgegen. Wir verabschieden uns heute von unserem singenden Busfahrer und Anne, unserer liebgewonnenen Reiseleiterin. Ein spannender Tag voller unerwarteter Vorkommnisse neigt sich dem Ende; gewiss ist, dass dieser Tag mit allen seinen Höhen und Tiefen ein Highlight der Reise war!

5. Tag: Freizeit

Unseren fünften Reisetag verbrachten wir nach eigenem Belieben. Wir hatten viele Möglichkeiten und mit Chris war die Organisation des Tages schnell im Vorfeld geklärt. Ob wir nun nach Santa Cruz, in den Loro Park in Puerto de la Cruz oder auf die hohe See und mit einem Katamaran Wale und Delfine beobachten wollten, unserer Phantasie waren heute keine Grenzen gesetzt. Zum Abendessen trafen wir uns alle wieder und jeder hatte etwas Spannendes von seinem Tag zu erzählen. Auf dem Wasser sahen wir Kurzflossenpilotwale und Delfine, im Loro Park zahlreiche Tiere aus aller Welt, vom Pinguin bis zum Elefanten und in Santa Cruz konnten wir entspannt herumschlendern, nach Souvenirs Ausschau halten und einen Tag ganz im Urlaub sein. Die erste Etappe Teneriffa neigt sich dem Ende und bereits morgen setzen wir auf die benachbarte Insel La Gomera über.

6. Tag: Fährüberfahrt nach La Gomera – Valle Gran Rey

Der heutige Tag begann für uns etwas früher als gewohnt, doch mit einer Tasse Kaffee kamen wir schnell in Schuss und es konnte losgehen auf die zweite Insel unserer 14-tägigen Rundreise: La Gomera. Die kleine Nachbarinsel von Teneriffa haben wir bereits mehrfach gesehen und nun galt es die 34km lange Strecke zwischen den Inseln zu bestreiten. Wir gaben am Hafen unser Gepäck auf und gingen an Bord der Fähre „Armas". In gemäßigtem Tempo und etwa 40 Minuten setzten wir nach La Gomera und in den Hafen der Hauptstadt San Sebastian über. Hier erwartete uns bereits unser Buschauffeur Domingo und brachte uns flink in unser Quartier für eine Nacht - das kleine urige Hotel Torre del Conde. Wir gaben unsere Koffer zunächst nur an der Rezeption ab und machten uns anschließend auf die Fahrt quer über die Insel La Gomera in das berühmte Valle Gran Rey - das große Königstal. Unsere liebgewonnene Reisebegleiterin Chris übernahm heut die Reiseleitung und erzählte uns erstes Wissenswertes über die Aussichtspunkte, die wir heute besichtigten. Erster Stopp waren heute die Los Roques. Die Magmasäulen, die über 1.000 Meter in die Höhe ragen, entstanden vor etwa 2-4 Mio. Jahren durch den Aufstieg von heißem Magma in der Erdkruste, die so oft auf den Kanaren einen Vulkanausbruch zur Folge haben. Diese Magmasäulen jedoch sind nicht oder nur sehr wenig ausgeflossen und das Gestein kühlte ab und verhärtete sich. Über Jahrmillionen nagten nun Wind, Regen und Vegetation an dem weichen umliegenden Gestein und trug dieses ab, sodass heute nur noch die verhärteten Magmasäulen eindrucksvoll in die Höhe ragen. Der höchste und eindrucksvollste ist der Roque de Agando, der mit seinen 1.250 Metern der höchste der 4 Roques ist. Wir fahren weiter zum Aussichtspunkt Igualero und zur Kapelle San Francisco, die hoch über den umliegenden Tälern thront. Besonders eindrucksvoll sind die sich schnell in die Täler ziehenden Wolkenfelder, die sogleich zu verschwinden scheinen, sobald sie die Bergspitzen passiert haben. Ein etwas trauriger Anblick stand uns hier bevor, denn die einst üppigen Wälder wurden 2012 durch einen großen Waldbrand, der auf einer Fläche von etwa 4 Hektar wütete, zerstört. Großflächig angelegte Aufforstungsprogramme sind hier von der Regierung gestartet worden, doch erst in etwa 70-80 Jahren kann man hier wieder einen richtigen Wald erwarten. Eine Narbe auf La Gomera, die durch das unsinnige Treiben des Menschen verursacht wurde. Über Chipude, einem kleinen Dörfchen in den Bergen, fahren wir weiter nach El Cercado, wo die traditionelle Keramik-Herstellung ohne Tonscheibe noch praktiziert, die uns auch in den nächsten Tagen nochmal begegnen wird. Über die Gipfel um La Haya fahren wir entlang sich windender Serpentinenstraßen in das Valle Gran Rey hinein. Unerwartet grün liegt das Tal voller Palmen und Terrassenbau vor uns. Mit Staunen fahren wir durch die zahlreichen kleinen Ortschaften, die sich innerhalb des Tales aneinanderreihen, bis zum Ort La Playa direkt an den schwarzen feinen Sandstrand. Hier ist Zeit für eine ausgiebige Mittagspause und wir genießen in einem nahen Café Kuchen und Kaffee oder Tee. Die Möglichkeit hier zu Baden besteht ebenfalls, doch traut sich heute noch keiner so recht. Wagemutige halten zunächst wenigstens bereits die Füße ins kühle Nass und spüren den schwarzen Sand zwischen den Zehen. Wir treffen Domingo und unseren Bus wieder und fahren zum Aussichtspunkt El Palmarejo. Von hier bietet sich nochmal ein grandioser Blick über das Valle Gran Rey und die hoch aufragenden Berge. Unser Rückweg führt uns bereits einmal hinein in den Garajonay-Nationalpark, den wir uns morgen intensiv vornehmen werden und sehen den Vergleich zwischen dem Wald im Zentrum der Insel und dem kargen Fleckchen Land, welches durch den Brand zerstört wurde. Angekommen in San Sebastian und im Hotel beziehen wir unsere Zimmer und haben noch etwas Zeit für eigene kleine Erkundungen in der Hauptstadt. Zum Abendessen treffen wir uns im Restaurant des Hotels, wo wir mit lokalen Spezialitäten verwöhnt werden. Vollgefuttert und „rund wie ein Kugelfisch" rollen wir auf unsere Zimmer für eine geruhsame Nacht.

7. Tag: Inselrundfahrt La Gomera

Unsere Inselrundfahrt mit örtlicher Reiseleitung steht heute auf dem Programm und nach dem Frühstück treffen wir unsere Reiseleiterin Anahi am Hotel. Unsere Koffer sind schnell im Bus verladen und es kann wieder hinauf gehen auf die Gipfel La Gomeras. Verschiedene Aussichtspunkte entlang unserer Route ermöglichen es Anahi uns deutlich zu machen, wie die Insel vor mehr als 10 Millionen Jahren durch Vulkanismus entstand. Sie erzählt uns von den ursprünglichen Ausmaßen der Insel und dass diese vor etwa 4 Millionen Jahren über 2.000 Meter hoch war. Durch Erosion ist sie jedoch wieder etwas kleiner geworden. Besonders eindrucksvoll sieht man an den Bergen La Gomeras die Aufschichtung der Insel, die einst flach war und erst durch plattentektonische Bewegungen aufgeschoben wurde. Anahi kennt sich bestens in der Flora der Insel aus und zeigt uns die giftigen Pflanzen wie Wolfsmilch, die ätzend auf der Haut ist. Unser Weg führt heute entlang der Ostküste der Insel ins Tal Hermigua. Hier sind die Palmen bereits seit 8.000 Jahren ansässig. Palmenhonig wird hier gewonnen, indem man die obersten Palmenblätter entfernt und mit einem Keil das Herz der Palme verletzt. Die Palme versucht die Verletzung zu heilen und sondert einen Saft ab, den die Bauern aufsammeln. So kann die Palme bis zu 4 Monate geerntet werden, bevor sie eine Ruhephase von bis zu 2 Jahren einhalten muss. Wir spazieren durch das Dorf Agulo, welches eines der hübschesten der kanarischen Inseln ist. Die neu-renovierte Kirche San Marco befindet sich im Zentrum des Dorfes und von hier aus sehen wir bereits unseren Stopp für das heutige Mittagessen. Hoch über dem Tal Hermigua besuchen wir das Besucherzentrum und haben hier ein leckeres Mittagessen eingeplant. Während wir mit köstlicher Suppe und Fisch-Gericht verwöhnt werden, hört man des öfteren die Kellner bereits leise pfeifen. Hier auf La Gomera gibt es eine besondere Pfeifsprache, Silbo. Von einer gläsernen Aussichtsplattform hat man einen grandiosen Blick über das gesamte Tal und auch die Nachbarinsel Teneriffa, mit dem Vulkan Teide, ist zu sehen. Nach dem Essen werden wir vom Chef des Besucherzentrums mit einer kleinen Vorführung der Pfeifsprache verwöhnt und stellen fest, dass wir sogar einiges davon verstehen. Als uns Anahi von der Reichweite erzählt, sodass Personen im Tal das Pfeifen vom Gipfel des Berges vernehmen können, sind wir alle beeindruckt. Wir verlassen die luftigen Höhen und fahren hinein in den Nationalpark und zu einer Wunschquelle. Hier heißt es, müssen Frauen immer aus den geraden und Männer aus den ungeraden Ausgängen der Quelle trinken, damit sich ihr Wunsch erfüllt. Für einen universellen Effekt mischen wir alle 7 Quellausgänge miteinander, sodass alle unsere Wünsche mit einem Schluck in Erfüllung gehen. Na mal sehen, ob das klappt. Im Nationalpark Garajonay eingefahren, erzählt uns Anahi eine alte Guanchen-Legende, die dem Nationalpark ihren heutigen Namen gibt und von einem jungen Liebespaar handelt, welches sich letztlich, ähnlich wie Romeo und Julia nur im Tode vereint sieht. Wir halten am abgebrannten Teil des Waldes, der 2012 für mehrere Wochen brannte. Welch Zerstörung die Flammen haben können, sehen wir hier an den kahlen Stämmen, die wie weiße Knochen in den Himmel ragen. Doch die Natur hat bereits begonnen, sich zu heilen und große Sträucher und Büsche blühen und grünen auf der gesamten Fläche. Wir verabschieden uns von den Bergen der Insel und fahren über waghalsige Serpentinen wieder hinab ins Tal. Bei einem Stadtspaziergang durch San Sebastian zeigt uns Anahi die kleine und die große Kirche der Stadt, die von innen ausgesprochen beeindruckend sind. Chris verlädt derweil mit unserem Busfahrer Domingo die Koffer wir treffen sie am Hauptplatz, unweit des Hafens, wieder. Gemeinsam gehen wir zum Abendessen, welches heute aus einem mehrgängigen Menü besteht und dafür sorgt, dass wir pappensatt zum Hafen „rollen" und am späteren Abend die Fähre nach La Palma besteigen. Wir erreichen die dritte Insel unserer Reise, La Palma, am späten Abend und fahren zum Hotel in Los Cancajos. Schnell huschen wir alle in unsere Betten und träumen von Bergen, Tälern und vielen vielen Palmen.

8. Tag: La Palmas Südwesten

Ein üppiges Frühstück erwartet uns und nachdem wir gestern doch recht spät im Hotel ankamen, ist es für heute angenehm, den Tag entspannt anzugehen. Wir treffen unseren örtlichen Reiseleiter Rudi und unseren Buschauffeur Jose um 9 vor dem Hotel und fahren gemeinsam hinein in die Caldera von La Palma. Wie auch auf Teneriffa ist die Caldera ein Erosionskrater, der durch den Zusammenfall eines großen Vulkans entstand. Mit seinen 9km Durchmesser ist er jedoch um einiges kleiner als die Caldera Teneriffas und auch von der Vegetation nicht mit dieser zu vergleichen. Hier steht der Krater voll mit Laub- und Mischwald. Wir spazieren entlang eines weiten Gehweges und erreichen den Aussichtspunkt La Cumbrecita inmitten der Caldera, der einen weiten Rundumblick ermöglicht. Wir machen einen kurzen Stopp am Besucherzentrum der Caldera und fahren anschließend durch El Paso weiter zum Aridane Tal. In Fuen Caliente besuchen wir eine typische Bodega, welche auf den umliegenden Weinbergen Trauben für Rot- und Weißwein anbaut und verarbeitet. Wir verkosten auch zwei der guten Tropfen und wie es so ist, ist Wein Geschmackssache. An zahlreichen Bananenplantagen fahren wir nun an die Küsten hinab zur letzten betriebsamen Saline La Palmas. Hier erzählt uns Rudi von der Salzgewinnung und der mühseligen Gewinnung des weißen Goldes. Im Café haben wir hier die Möglichkeit für eine kleine Pause oder spazieren entlang der Wasserbecken oder zu den beiden Leuchttürmen, die hier an der Küste den Seeleuten den Weg weisen. Bergauf und bergab ist das Motto der kanarischen Inseln, denn wir verlassen das flache Küstenland, welches erst 1971 durch einen Vulkanausbruch entstanden ist und fahren auf zum Krater des San Antonio Vulkans, der 1677 zuletzt ausbrach. Zum ersten Mal während unserer Reise ist uns das Wetter nicht recht hold und wir spazieren direkt in eine Wolke hinein. Entlang des Kraters haben wir zur Linken und Rechten nur Abgrund und doch fasziniert die Landschaft, die wir durch das Grau der Wolken erkennen. Im Krater haben sich bereits Kiefern und vereinzelt Sträucher angesiedelt, die sich hervorragend an die gegebenen Bedingungen angepasst haben. „Wie wir sehen, sehen wir nichts.", heißt es am zweiten Punkt entlang des Kraters, denn der Nachbarvulkan, welcher 1971 ausbrach, versteckt sich, vermutlich absichtlich, hinter einer dicken Wolkenschicht. Wir schlendern folglich entlang des Kraters zurück zu unserem Reisebus. Wer schon immer einmal wissen wollte, wonach Wolken schmecken, die nach Zuckerwatte aussehen, der hat nun eine Ahnung bekommen. Wir fahren von den Höhen wieder hinab nach Maso und besuchen eine Traditionstöpferei, in welcher die Kunst der Tonfertigung der Guanchen aufrechterhalten wird. Ohne Töpferscheibe und nach speziellen Vorgaben wird das ockerfarbene Material hier von Hand bearbeitet und man kann dem Meister persönlich bei der Arbeit zusehen. Der umliegende Garten ist von zahlreichen exotischen Pflanzen übersäht und so bietet sich ein kleiner Spaziergang im üppigen Grün an. Via San Pedro, wo die berühmten Zigarrendrehereien stehen, die bereits Winston Churchill, Günter Grass und sogar Altkanzler Schröder so gern entflammten, fahren wir zur Wallfahrtskirche der „Maria vom Schnee". Im Bodeja-Stil gehalten ist die Kirche mit flämischen Figuren versehen und die Schutzpatronin der Reisenden thront auf dem großen 1.800kg schweren Silberaltar. Nach einer kurzen Besichtigung fahren wir weiter nach Santa Cruz und bestaunen die „Maria" von Christoph Columbus. Da das Original ja bekanntermaßen verlorengegangen ist, steht hier eine originalgetreue Nachbildung. Am Platz vor der Maria steht eine doch recht ulkig dreinschauende Statue, ein Enano. Alle fünf Jahre führen dutzende junge Männer den sogenannten „Zwergentanz" vor. Dabei werden die Tänzer nach einem extremen Fitnesstest ausgewählt und am morgen der Feierlichkeiten in ihre Kostüme eingenäht. So tanzen sie vom zeitigen Vormittag bis spät in die Nacht hinein. Ein Kraftakt, der mittlerweile ein echtes Spektakel ist und das nächste mal 2020 stattfinden wird. Von hier ist die Rückfahrt zum Hotel nicht lang und wir haben noch etwas Zeit, bevor wir uns das üppige Abendbuffet schmecken lassen.

9. Tag: Norden La Palma

Wir machten uns heute auf um den Norden La Palmas zu erkunden. Gemeinsam mit unserem örtlichen Reiseleiter Rudi fuhren wir zunächst in die Hauptstadt der Insel Santa Cruz. Hier spazierten wir zunächst entlang der „Calle Reyal", die tatsächlich Calle O'Daley heißt und nach dem Iren benannt wurde, der 1673 ein demokratisches Wahlsystem auf La Palma einführte. Im Volksmund wird die Straße jedoch „Calle Reyal" genannt, da hier zu Beginn des 20 Jahrhunderts der damalige spanische König durch Santa Cruz ging. Wir schlendern die Straße entlang und gelangen zum Place de Espana, dem einzigen erhaltenen Renaissance-Platz der Insel. Der Kirchturm stammt noch aus dem Jahre 1496. Das direkt gegenüberliegende Rathaus betreten wir mit etwas Ehrfurcht, denn dies ist das wohl bedeutendste Gebäude der spanischen Renaissancegeschichte. Ein Wandgemälde über zwei Stockwerke zeigt das Leben der einheimischen in ihren typischen Tätigkeiten aus dem 18. Jahrhundert, die teils bis heute unverändert sind. Wir erhaschen einen kleinen Blick hinter die Kulissen des Rathauses, das hinter dunklem Kiefernholz hervorlugt und selbst der Bürgermeister von Santa Cruz läuft an uns vorbei und grüßt uns freundlich. Weiter die Straße hinauf gelangen wir zur Markthalle von Santa Cruz, wo wir einen kurzen Stopp einlegen und das tägliche Treiben sehen. Wir verlassen die Küste und die Stadt und fahren in die Bergregion hinauf. Auf La Palma ist einer der wenigen noch wenig luft- und lichtverschmutzten Orte der Welt, weshalb hier zahlreiche Observatorien auf den Bergen errichtet wurden um den Nachthimmel und seine Mysterien zu erforschen. Nach wie vor sind hier neue Observatorien im Bau, denn die 1980 eingeführten Gesetze auf der Insel machen die Beobachtung für Astrophysiker, wie Stephen Hawking, erst möglich. Wir halten am höchsten Punkt der Sperrzone rund um die Observatorien im Milliardenwert, den Mirador de Los Andenes und können hier entlang der Bergkuppe entlanggehen. Tief hängende Wolken versperren uns heute die Sicht ins Tal, doch auch so ist die umliegende Landschaft mit ihrer Rohheit beeindruckend und teils von ausgesprochen gut angepassten Pflanzen durchsetzt. Ein kurzer Stopp vor dem aktuell größten Teleskop der kanarischen Inseln fehlt natürlich auch nicht bevor wir anschließend den Norden der Insel erreichen und die Region von Garacia aufsuchen. Hier wird bereits seit Jahrhunderten hauptsächlich vom Ackerbau gelebt, denn die Region kann mit Wein, Kartoffeln und Gemüse bis zu viermal jährlich geerntet werden. Besonders die Haltung von Ziegen ist in der Region sehr lukrativ. In Punta Gorda, einem kleinen Dörfchen inmitten der Region Garacia halten wir für ein kleines Mittagessen und finden in einem kleinen sehr idyllischen Lokal alle etwas Schmackhaftes. Auf der Weiterfahrt erzählt uns Rudi etwas über die Besonderheit der Ureinwohner der Kanaren. Die Guanchen hatten bereits vor der Eroberung durch die Spanier und zu Zeiten des Römischen Reiches ein funktionierendes Regierungssystem mit einem gewählten Monarchen und einem Beraterstab, bestehend aus Priesterinnen und Alten, der die Regierung stellte. Zudem besaß jede der kanarischen Inseln nachweislich mehr als nur ein „Königreich". So hatte Teneriffa 20 Königreiche, La Palma 12 und Gran Canaria besaß 8 Königreiche; alle waren zumeist untereinander in Streitigkeiten verwickelt, doch ein Angriff von außen wurde gemeinsam versucht abzuwehren. Militärisch waren die Guanchen trotz ihrer steinzeitlichen Bewaffnung fortschrittlich, denn hier zogen Männer und Frauen gemeinsam in den Kampf und schlugen so sogar die Streitkräfte von Caesar zurück und hielten der Invasion der Spanier im späten 15. Jahrhundert stand. Eine monotheistische Lebensweise, welche doch sehr untypisch ist für indigene Völker, verfolgten die Guanchen mit der Anbetung der Göttin Abora. Dennoch wurden auch Naturgeister weithin verehrt und man glaubte an ein Leben nach dem Tod. Nach einem weiteren Fotostopp entlang unserer Route erreichen wir die Barranca de Angustia - das Tal der Todesängste. Diesen rühmlichen Namen erhielt dieses Tal aufgrund der zahlreichen Niederlagen, die die Spanier hier bei der Eroberung der Kanaren gegen die Guanchen erleiden mussten und an den tausenden Toten, die hier im Kampfe fielen. Weiter entlang unserer Route fuhren wir durch Los Llanos, die größte Stadt auf La Palma zum Mirador de la Concepcion. Ein etwas bewölkter und doch unendlicher Blick über die Talregion bot sich uns hier. Rudi erläutert uns das Krankensystem auf den Kanaren und dass Mehrbettzimmer per Gesetz sogar verboten sind. Zurück im Hotel genießen wir nochmal ein schmackhaftes Abendessen bevor es im Anschluss zum Flughafen geht und wir von La Palma nach Gran Canaria fliegen, wo wir die letzten Tage unserer Reise genießen können.

10. Tag: Ein freier Tag auf Gran Canaria

Nachdem uns gestern ein doch recht langer Tag auf den Beinen hielt, nutzen wir heute die Zeit um etwas abzuschalten. Zunächst einmal hieß das: ausschlafen! Mit unserer Reisebegleiterin Chris trafen wir uns zu einem grandiosen Frühstück und anschließend in der Hotellobby um Pläne für den heutigen Tag zu schmieden. Eine Fahrt nach Maspalomas bot sich an oder ein entspannter Spaziergang entlang des langen Ufers. Überall gab es etwas zu sehen und sogar ein kleines fischiges Fußspa unterhielt uns. Schwimmen im Ozean, Shoppen, Sonnen oder ein Ausflug zum Leuchtturm von Maspalomas; heute konnten wir die Seele so richtig baumeln lassen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder und stellten fest: Aktivität mach hungrig.

11. Tag: Inselrundfahrt

Nach einer erholsamen Nacht in den gemütlichen Betten trafen wir uns nach dem Frühstück mit unserer Reiseleiterin für Gran Canaria: Anita. Auf unserer Fahrt nach Arucas erzählt uns Anita von den Besonderheiten der Insel. Mit etwa 1.550 km² Fläche ist Gran Canaria nahezu rund. Zudem kommt der Name der Kanaren vom lateinischen Wort „Can", was Hund bedeutet und auf die großen Hunde der Ureinwohner hinweist. Die Kirche von Arucas wurde 1908 fertiggestellt und ist vollkommen ohne Hilfe von Maschinen errichtet worden, weshalb der Bau erst in den 1970er Jahren beendet wurde. Trotz des recht jungen Alters der Kirche, ist der Eindruck ein ganz anderer. Wir fahren nach Teror weiter, wo um die Kirche im Barock- und Rokoko-Stil ein lebhafter Wochenmarkt stattfindet. Hier finden sich besonders lokale Schmuckstücke, Handwerke und Waren wieder und man ist erstaunt, wie weitläufig der Markt letztlich doch ist und wie schnell man dem summenden Treiben der Händler und Passanten beiwohnt. Anschließend erklimmt unser Bus einige Höhenmeter und wir erreichen das Restaurant Balcón de Zamora für unser Mittagessen. Ein üppiges und sehr leckeres 3-Gänge-Menü wird gereicht und man hat erneut das Gefühl von dem guten Essen gleich platzen zu müssen. Via Valleseco und den Ort Lanzarote fahren wir hinab und nutzen einen kurzen Zwischenstopp in Fataga für einen Spaziergang durch den Ort, der mit seinen weißen Häusern, üppigen Bepflanzungen und ruhigem Ambiente einlädt. Das heutige Fußballspiel der Weltmeisterschaft in Russland Spanien gegen die Ausrichtermannschafft Russland hört man hin und wieder aus den Häusern schallen. Wir fahren nach unserem kleinen Zwischenstopp zurück an den Playa del Inglés, wo unser Hotel ist. Hier haben wir noch etwas Zeit, bevor wir uns zum Abendessen treffen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

12. Tag: Ausflug nach Las Palmas de Gran Canaria

Nachdem für den heutigen Tag etwas freie Zeit auf dem Plan stand, entschieden wir uns jedoch frühzeitig um und beschlossen mit unserer Reiseleiterin Anita einen Ausflug nach Las Palmas de Gran Canaria zu unternehmen. So fanden wir uns pünktlich nach dem Frühstück wieder zusammen und fuhren in die Hauptstadt der Insel. Anita führte uns durch die Altstadt und entlang des Columbus-Hauses, des Geburtshauses des weltberühmten Tenors Alfredo Kraus, der Versammlungshalle und der Bibliothek, die beeindruckender Weise in einem Baukomplex zusammenliegen, dem Casa de Colón. Vorbei ging unser Spaziergang an der Kathedrale Santa Ana, die bereits durch ihre Größe untypisch ist für die kanarischen Inseln, denn dieser imposante Bau erstreckt sich bereits an der Front über 100 m Länge. Wir haben etwas Zeit um die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden und können das Columbus-Museum oder das Museum und die Kathedrale besichtigen oder ganz gemütlich einen Kaffee trinken. Anschließend fahren wir zum Hotel Santa Catalina und Anita weist uns auf die Besonderheiten des Baues hin und besonders der dahinterliegende Park Doramas beeindruckt mit seiner Pracht an Farben. Wir fahren etwas aus dem Zentrum heraus um einen Blick auf Las Palmas zu gewinnen und können so auf den Hafen, die Altstadt und die umliegenden Strände und Berge schauen. Für uns beeindruckend, wie weit die Stadt letztlich ist, denn diesen Eindruck gewinnt man aus der Ameisenperspektive nicht. Unser letzter Stopp des Tages ist der Strand Las Canteras mit der 3,8 km langen Uferpromenade und dem Auditorio Alfredo Kraus, welches ein imposanter Bau mit Blick auf das Meer ist und von einer riesigen Figur des Tenors vor seinem Eingang geziert wird. Hier haben wir Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen und das Shoppinginteressenten kommen hier ganz auf ihre Kosten. Im Anschluss fahren wir zurück zum Playa del Inglés und verabschieden uns von Anita. Wir nutzen den restlichen Nachmittag für einen Sprung ins Meer oder auch eine typisch-spanische Siesta und treffen uns, wie üblich, zum Abendessen wieder.

13. Tag: „Heute entspannen wir mal. Ganz ehrlich!"

Wer bis heute noch nicht genug vom Erkunden hatte, schloss sich Chris auf einer kleinen Tour nach Mogan und Puerto Rico (nicht das in Südamerika!) an. Mit einem öffentlichen Bus ging es in Windeseile nach Mogan und hier konnte man durch das „Venedig der kanarischen Inseln" spazieren. Die weißen Häuser und kleinen Gässchen sind übersäht mit bunten Blumen und ein naher Aussichtspunkt ermöglicht tolle Blicke auf den Hafen und das kleine Städtchen von oben. Am frühen Vormittag liegt Mogan noch im Halbschlaf und die ersten Cafés und Restaurants öffnen eben erst ihre Tore. Andere Touristen tummeln sich beim Frühstück in den wenigen offenen Lokalen und beschauen die vorbeiziehenden Besucher. Mit einer kleinen Fähre fuhren wir entlang der beeindrucken Steilküste entlang, die immer wieder von Tälern mit weißen Stränden gespickt war, nach Puerto Rico. Der Ort hier ist für Badetouristen ein wahres Paradies, denn vom Hotel zum Strand sind es nur wenige Meter und kulinarisch wird man hier ebenfalls üppig versorgt. Auch wir nehmen für eine kleine Mahlzeit im Schatten platz bevor wir noch etwas durch den Ort spazieren und letztlich mit einem Bus wieder in Richtung unseres Hotels aufbrechen. Dabei passieren wir steile Küstenstraßen und liebliche Dörfchen entlang der Busroute. Nach unserer Ankunft ist noch ausreichend Zeit für ein kühles Bad in den Wellen des Atlantiks. Wer den Tag lieber für sich verbrachte, traf sich mit allen Reisenden zum Abend im Hotel wieder und lässt sich ein letztes Mal das üppige Buffet schmecken. Eine kleine Überraschung hat Chris für uns heute in petto. Neben einem Sektchen zum Abschluss probieren wir auch von einer lokalen Spezialität: Bananenlikör. Das gehaltvolle Getränk mit seiner Süße und der milden Bananennote ist schnell getrunken und gemeinsam gedenken wir nochmal der vorangegangenen Reisetage, bevor wir uns etwas später am Abend auf unsere Zimmer zurückziehen.

14. Tag: Heimreise

Unsere 14-tägige Reise neigt sich dem Ende zu. Den Vormittag können wir nochmal für einen letzten Spaziergang durch den Ort, einen Sprung ins Meer oder entspannte Stunden am Pool verbringen, bevor wir unsere Zimmer verlassen und zum Flughafen fahren. Unsere kleine Gruppe verabschiedet sich voneinander und von den Kanarischen Inseln mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn so recht abfahren möchte keiner. Gewiss ist jedoch für uns alle: an diese Reise und die fürsorgliche Gruppe werden wir noch lange freudige Erinnerungen hegen.

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