Reisebericht: Radreise Andalusien – Natur und Kultur in Spanien

01.10. – 10.10.2016, 10 Tage Rad–Rundreise Spanien entlang der Via Verde Luque – Cordoba – Sevilla – Rota – Ronda (285 Radkilometer)


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10 Tage Radreise durch Andalusien entlang der Via Verde mit insgesamt 253 Radkilometer. Herrlich, so ein Landschaft, eine Kultur, viel Spaß und... so eine gute Küche! Ein grandioses Raderlebnis unter spanischer Sonne! Unterwegs mit Fran Burgos

1. Tag: Flug nach Málaga

Die sonnige Radtour durch Andalusien begann am Berliner Flughafen, wo sich der Großteil der Gruppe getroffen hat.
Als wir in Málaga ankamen, fuhren wir mit unserem Busfahrer Juan zu unserem Landhotel in Alcaudete in der Provinz Jaén.
Auf unserem Weg kamen wir durch die Málaga Stadt, Málaga Berge und die Provinz Córdoba, wo wir erste Eindrücke sammeln konnten.
Im Hotel genossen wir ein gutes spanisches Menü und einige von uns nahmen danach noch ein Bad im Pool. Die Ruhe der Landschaft zwischen den Olivenbäumen brachte uns die nötige Entspannung.

2. Tag: Vía Verde de la Subbética: Lucena – Alcaudete

Nach dem Aufstehen und unserem ersten gemeinsamen Frühstück, sind wir nach Lucena gefahren. Auf unserem Weg erfuhren wir Wissenswertes über die Geschichte Spaniens.
In Lucena begann unsere erste Etappe durch die Vía Verde de la Subbética. Die Sonne schien und der leichte Wind machte das Fahren sehr angenehm.
Die erste Pause machten wir in einem alten Bahnhof, wo wir eine alte Dampflock sahen und einen Kaffee bzw. Orangensaft genossen.
Dann fuhren wir weiter über die alten Eisenbahnlinien, die heutzutage der grüne Weg sind. Auf diesem entdeckten wir viele Olivenbäume, Feigenbäume, Johannesbrotbäume und Steineichen, sowie auch einige Avocados oder Orangenbäume.
Wir haben verschiedene Viadukte überquert und sind durch einige Dörfchen gefahren, wie zum Bespiel: Luque, Doña Mencía, Cabra oder Zuheros, wo wir viele Ziegen gesehen haben. Auf dieser Strecke machten wir ein leckeres Picknick mit typischen Produkten der Region, wie Sardellen, Serrano Schinken, Käse, Thunfisch und Tomaten. Außerdem tranken wir einen guten Wein mit Ausblick auf die Burg von Zuheros.
Danach fuhren wir zum nächsten Bahnhof, um dort einen Kaffee zu trinken. Wir saßen in unserer VIP Eberhardt Zone, weil gerade Mittagszeit in Spanien war.
Nachdem wir uns wieder auf den Weg gemacht hatten, entdeckten wir viele Seen, einige von ihnen waren trocken gelegt.
Die letzte Strecke ging dann bergab bis zu unserem Hotel. Dort genoss von gemeinsam ein Bad.
Am Abend bekamen wir ein leckeres Tapas-Abendessen.

3. Tag: Vía Verde del Aceite: Jaén – Alcaudete – Luque

Das Thema des Tages waren Oliven und Olivenöl. Wir fuhren nach Jaén, wo wir unsere Fahrräder ausluden. Dieses Mal führte unser Weg über den Vía Verde del Aceite. Dort fährt man über die großen Olivenbaumplantagen.
Wir fuhren unter der Sonne gen West. Das erste Dorf, welches wir auf unserem Weg erreichten, war Torre del Campo. Dann ging es weiter über Torre del Campo über Torre Don Jimeno nach Martos, um dort unser Picknick abzuholen und eine leckeres Mittagsessen zwischen den Olivenbäumen zu genießen. Auf unserem Weg zählte Salke die Oliven. Wir sahen viele Kaninchen, Hasen und Vögel zwischen den Olivenbäumen.
Als wir im Hotel ankamen, gingen wir direkt in den Pool und genossen diese tolle Erfrischung. Danach fuhren wir nach Alcaudete und machten ein Spaziergang durch die Festung. Dabei sahen wir auch die Fassade der Hauptkirche der Stadt.
Weiter ging es nach Luque, wo wir eine Olivenöl-Fabrik von Hermanos Lopez (Premium Bio Oliven) besuchten. Dort lernten wir viel über die Olivenöl-Produktion und durften sogar welches verkosten. Dank Alberto und Marco wissen wir nun, was ein gutes Öl ausmacht. Pro 10 Kilo Oliven erhält man 2 Liter Olivenöl. Die beste Qualität hat das Aceite de Oliva Virgen Extra, von welchem die Oliven im Oktober gepflückt wurden.
Zum Schluss sind wir zu einer Venta gefahren, um verschiedene Käsesorten als Vorspeise zu probieren und eines leckeres Abendessen zu genießen.

4. Tag: Córdoba

Wir mussten etwas früher aufstehen, da die Stadt noch nicht mit Touristen überfüllt sein sollte. Schon in Córdoba, kamen wir durch den Torre de Calahorra und zu Fuß überquerten wir die römische Brücke. Danach bummelten wir mit unsere örtlichen Reiseleiterin Maria durch das jüdische Viertel, wo wir die Synagoge, den Zock und die Moschee besuchen konnten.
Es war ein sehr angenehmer Spaziergang, da es nicht so heiß und kaum Touristen in der Stadt waren.
Ein Highlight war die Ankunft auf dem Zock, als ein Flamenco-Gitarrenspieler das bekannte Lied "La Malagueña" spielte. Ich, als Malagueño und Musikliebhaber, habe keine Worte, um das zu erklären, außer dass mich solche Momente vollkommen zufrieden und glücklich machen.
Córdoba, Stadt der Drei Kulturen (Christentum, Maurer und Judentum) hat uns überrascht! Nicht nur ihre Kultur, die sich in den verschiedenen Gebäuden erkennen lässt, sondern auch seine hübschen Gassen, aromatischen Blumen und der wunderschöne Guadalquivir-Fluss haben uns verzaubert.
Nach der Führung kamen wir in unser besonderes Hotel Hacienda mit einem typischen cordobesischen Innenhof. Dort tranken wir eine leckere Sangría!!
Danach ging es weiter zur gemeinsamen Tapas-Tour durch die Stadt, wo man die Tortillas und die Paellas auf einem Markt probieren konnte.
Dann hatten wir Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und ihren Charme zu genießen.
Am Abend gingen wir in unser Restaurant neben dem Fluss und bekam ein leckeres Abendessen auf der Terrasse beim Anblick eines romantischen Sonnenuntergangs.
Abschließend sind wir zu einem alten arabisches Bad gegangen, wo wir eine Flamenco-Show gesehen haben und das Gefühl einer echten Flamenco-Nacht bekamen.
Kraft, Schönheit, Temperament, Harmonie und immer das Gefühl ein Teil des Flamencos zu sein, übermittelten uns die Tänze, die Musik der Gitarren und die Stimmen der Sänger.

5. Tag: Sevilla

Nach einem wunderschönen Tag in dem hübschen Córdoba, fuhren wir weiter in die größte Stadt Andalusiens und die viertgrößte Stadt Spaniens: Sevilla.
Zu Beginn stiegen wir bei dem Gebäude der iberoamerikanischen Ausstellung von 1929 aus: die Plaza de España. Die verschiedenen Türen repräsentieren die vier Königreiche und die anderen Provinzen Spaniens. Dann besuchten wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin Diana die Jardines de Murillo, des bekannten gotischen Malers Sevillas. Dort habe ich einen Freund aus meinem Dorf getroffen und später in der Kathedrale auch eine Kollegin aus meiner Studienzeit in Málaga. Dies waren zwei tolle Überraschungen, die mich sehr gefreut haben und wie sagt man: die Leute aus Mijas (Málaga) sind auf der Welt, um eine Lächeln zu schenken.
Mit Diana gingen wir in das alte arabische Viertel Santa Cruz mit seinen vielen Gassen und Besonderheiten an jeder Ecke, wie die Gebäude aus dem Mittelalter mit ihrem Charme, die schönen Häuser mit typischen andalusischen Innenhöfen und die Kirchen überall.
Die Orangen-Höfe waren auch ein wichtiger Teil unserer Besichtigung und während unseres Bummels, kamen wir außerdem in den alten Königspalast der Maurer und der Kathedrale Sevillas. Diese ist die größte gotische Kathedrale der Welt. Dort befinden sich 150 Gramm der Reste Christoph Kolumbus, Entdecker Amerikas.
Wir hatten die Möglichkeit und besichtigten den schönen Glockenturm "La Giralda" mit seinem wunderschönen Ausblick auf die Stadt.
Danach genossen wir noch etwas Freizeit in Sevilla.
Dann gingen wir zu unserem Bus, vorbei am Goldturm am Guadalquivir Fluss.
Nach der Führung in Sevilla, machten wir eine Stadtrundfahrt, wo wir noch einmal die Gebäude der Ausstellung von 1929 sehen konnten. Diese Latinoamerikanische Ausstellung war ganz besonders für die Freundschaft zwischen Amerika, Spanien und Portugal.
Wir verließen Sevilla und kamen in der Provinz Cádiz an! Schon in Rota sahen wir die militärische Gebäude der USA, sowie 2 Flugzeuge bzw. Helikopter. Als wir an unserem Hotel direkt am Strand ankamen, genossen wir ein Bad und die herrliche Ruhe, sowie ein leckeres Abendessen.

6. Tag: Nationalpark Doñana – Besuch Sherry–Weinkellerei in Sanlúcar de Barrameda – Rota

Aufgestanden mit der Brise des Atlantiks, ging es nach einem guten Frühstück los nach Trebujena. Dort begann unsere Radtour durch das Weingut bis zu den Sümpfen von Doñana. Hier machten wir einen Halt neben dem Bootssteg. Von da an fuhren wir an den verschiedenen Kanälen entlang und sahen sogar Flamingos, sowie andere Vogelarten.
Weiter ging es durch den Kiefernwald bis zu einem Vogelbeobachtungspunkt.
Auf unserem Weg entdeckten wir verschiedene Gemüsepflanzen, wie zum Beispiel Tomaten, Paprikas, Boniatos. In Sanlúcar de Barrameda, machten wir eine Führung in die Bodega La Gitana. Dort haben wir Wissenswertes über den Prozess der verschiedenen Weine gelernt und die verschiedene Sorten probiert. Außerdem haben wir einiges über die Geschichte, die besondere Frau, die der bekannten Bodega ihren Namen gibt und ihre spezielle Manzanilla erfahren.
Danach fuhren wir weiter nach Rota, wo wir den Strand und ein leckeres Essen genossen. Außerdem feierten wir den Geburtstag von Herrn Hey und stießen mit einem Sherry Wein auf ihn an.

7. Radtour in der Sierra de Grazalema

Wir verließen die Küste und kamen in einem der schönsten Dörfer Spaniens an: Arcos de la Frontera, ein typisches Weißes Dorf. Dort sind wir durch die Gassen gelaufen und haben die zwei Hauptkirchen, sowie die Burg, die Plaza del Cabildo und einen Keramiker gesehen.
Zu Beginn des Tages war es etwas nebelig. Nachdem wir einen Carajillo (Kaffee mit Brandy) getrunken hatten, hatte sich der Nebel verzogen, sodass wir einen Teil des Dorfes und der Landschaft sehen konnten.
Dann fuhren wir nach Benaoján und begannen unsere Radtour steil bergab nach Villaluenga del Rosario durch die schöne Natur. Nach dieser Strecke, stärkten wir uns bei einem Picknick zwischen den Steineichen.
Schweine, Ziegen, Stiere sahen wir auf unserem Weg. Wir genossen eine schöne Tour durch die Grazalema Berge bis zu unserem Hotel. Dieses war ein alter Cortijo, der sich in der Nähe von einem See und des Weißen Dorfes Montecorto befindet. Dieser Gutshof lag direkt in der Natur, was seinen besonderen Charme ausmachte.
Am Abend haben wir eine leckere Paella gegessen und den Sonnenuntergang beobachtet.

8. Tag: Radtour Sierra de las Nieves – Ronda

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Ronda und dort luden wir die Fahrräder aus. Auf unserem Weg sahen wir ein altes Viadukt. Der Weg führte uns steil bergauf. Wir verließen die Serranía de Ronda und kamen in der Sierra de las Nieves an. An dem höchsten Punkt der Route, fanden wir in 1190 Meter Höhe einen Adler-Beobachtungspunkt. An diesem sahen wir einige der Vögel, welche uns mit Ihrer Stärke imponierten.
Danach fuhren wir steil bergab. Dabei sahen wir Ziegen und genossen ein wunderschönes Panorama. Auf unserem Weg änderte sich die Vegetation.
Wir machten eine gute Pause in der Nähe von EL Burgo. An dem Aussichtspunkt kann man die Landschaft, das Dorf und die Berge sehen. Nach einer letzten Strecke bergab, genossen wir in El Burgo ein leckeres Picknick.
Am Abend ging es wieder nach Ronda, wo wir die Stadt besuchten. Bei einer Führung mit unserem örtlichen Reiseleiter Daniel, gingen wir durch die schönen Straßen.
Der Rundgang begann in den Gärten von Ronda, wo sich die Denkmäler von der Goyesca Dame befinden. Die schönen Kleider aus dieser Epoche findet man heutzutage noch bei den Corrida Goyesca-Festen. Wir näherten uns dem Aussichtspunkt mit einem wunderschönen Panorama bis zu der bekannten Stierkampfarena, die älteste Spaniens!
Dann gingen wir durch die Hemingway Straße und sahen den bekannten Tajo, dieser bildet die Verbindung zwischen Alt- und Neustadt. Wir überquerten die Brücke und sahen auch die älteste Brücke über dem Guadalevín Fluss.
Danach bummelten wir durch die Straßen der Altstadt und machten ein schönes Foto unter der Brücke. Wir tranken etwas in dem Weinmuseum, mit dem schönen Innenhof.
Im Anschluss gingen wir ins San Francisco-Viertel und fanden dort die Tür von Karl V, sowie die alten Mauern der Stadt. Weiter ging es vorbei am Banditen Museum zum Plaza del Socorro, dem Hauptplatz mit dem Denkmal Herkules mit den zwei Löwen, das Emblem Andalusiens.
Wir haben in einem typischen örtlichen Restaurant ein leckeres Tapas-Menü gegessen und manche haben sogar Ochsenschwanz probiert.

9. Tag: Vía Verde la Sierra: Olvera – Puerto Serrano

In der Ruhe der Landschaft standen wir wieder auf. Unsere letzte Etappe der Reise begann mit der Fahrt nach Olvera, in der Provinz Cádiz. Dort nahmen wir den Grünen Weg: Vía Verde de la Sierra, eine ganz entspannende Route durch die Landschaft von Olvera über Coripe nach Puerto Serrano.
Auf unserem Weg sahen wir verschiedene Fincas mit Stieren, El Toro Bravo!
Im Vordergrund unseres letzten Tages standen Genuss und Spaß.
Nach der Strecke, machten wir unser letztes Picknick und trunken Wein als Belohnung für die gemeisterte Radtour.
Nachmittags hatten wir Freizeit, um unser Hotel zu genießen. Am Abend genossen wir ein Grill-Abendessen in einer Stierkampfarena beim Anblick des Sonnenuntergangs.
Zum Schluss kam ein TORO!!! Und wir haben verschiedene TOREROS zwischen uns gefunden...richtige deutsche TORERO!!!
Pasodoble Musik und ein Sevillana-Flamenco-Kurs bildeten einen gelungenen Abschluss unserer Reise.

10. Tag: Rückflug nach Deutschland

Leider ging unsere Reise heute zu Ende. Wir fuhren Richtung Málaga durch das Guadalhorce-Tal, wo wir die Orangen-, Avocado- und Zitronenbaum-Plantagen, sowie Zuckerrohr, Melonen und andere Obst- und Gemüsesorten gesehen haben.
Danach erreichten wir den Málaga Flughafen direkt in die Costa del Sol. Von dort aus flogen wir zurück nach Deutschland nachdem wir uns von Regina, Marianne und Heidrun verabschiedet hatten.
Bitte vergessen Sie niemals den Spruch: ARRIBA, ABAJO, AL CENTRO Y PARA ADENTRO!!!
Nach dieser schönen Reise in dem sonnigen Spanien, können wir sagen: Olé und auf Wiedersehen!

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