Reisebericht: Single–Wanderreise Spanien – sonniges Andalusien

22.09. – 30.09.2017, 9 Tage Singlereise mit geführten Wanderungen: Ronda – Sierra de Grazalema – El Chorro – Alpujarras – Granada – Sierra Nevada – Nerja – Malaga (59 Wanderkilometer)


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Wir fliegen in die Sonne nach Andalusien, wo der Sommer noch zu spüren ist. Wir sind bereit das wunderschöne Andalusien zu entdecken. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez Manzanares
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

Freitag, 22. September 2017: Anreise nach Malaga

Wir flogen heute in die Sonne nach Andalusien und freuen uns sehr auf diese Wanderreise. Unsere 13 Gäste und ich starteten ab Dresden mit Lufthansa über Frankfurt. Vom Flieger aus sahen wir das Festland Spaniens aus der Luft und erkannten sogar die Sierra Nevada und die Mittelmeerküste bevor wir in Malaga landeten, die Stadt in der Pablo Picasso zur Welt kam. Wir landeten um kurz nach 16 Uhr in Malaga wo der Busfahrer Juan und auch Benjamins Vater, Antonio, warteten und uns eine Überraschung machten. Hier ist überall noch der Sommer zu spüren. Wir sind bereit das wunderschöne Andalusien zu entdecken.
Am Flughafen erwarteten uns unser Busfahrer Juan Pulido und der örtlichen Reisebus, die uns in den nächsten Tagen durch Andalusien fahren werden. Wir hatten noch mehr als 1 Stunde Fahrt bis zum Hotel Cortijo Salinas außerhalb von Ronda, aber wir wollten schon heute die Gäste überraschen und gemeinsam noch kurz Malaga zu erkunden. Eigentlich war eine Malaga Stadtbesichtigung nicht im Programm aber da wir bisschen noch Zeit hatten, fuhren wir hoch zur Festung auf einem Hügel von Malaga, wo man herrlich die ganze Stadt, die Stierkampf Arena und den Hafen betrachten konnte.
Richtung Ronda fuhren wir durch eine herrliche und wunderschöne Landschaft. Rechts und links sieht man oft Zitronen- oder Olivenbäume, die typisch für diese Region sind. Viele dachten, Südspanien sei überall flach und trocken, aber in den nächsten Tagen werden wir erfahren, dass das Gegenteil der Fall ist. „Warum ist alles immer noch grün?" fragten wir uns. Obwohl man auch sagen muss, dass der Sommer schon vorbei war und man nicht mehr so viele Blumen wie im Frühling sehen wird. Wir werden in den nächsten Tagen erkunden, dass das Grazalema-Gebirge, der regenreichste Ort Spaniens ist. Eine bemerkenswerte Besonderheit ist das Klima des Ortes. Grazalema weist mit 2132 l/m² die höchste jährliche Niederschlagsmenge Spaniens auf und selbst wenige Kilometer entfernte Nachbarorte erreichen nur knapp ein Viertel dieser Menge. Deswegen ist das Gebiet durch eine für Andalusien außerordentlich grüne und reiche Vegetation gekennzeichnet.
Wir staunen über unser romantisch gelegenes Hotel und nach dem Check-In trafen wir uns zum Abendessen bei einem herrlichem Sonnenuntergang. Das Hotel liegt auf einem Hügel mit einem herrlichen Blick auf einen Stausee. Heute hatten wir auch eine zweite Überraschung da die besten Freunde von Benjamin, Tocho und Annalisa, mit denen er vom 1995 bis 1998 in Bayern an der katholischen Universität Eichstätt studierte, 2 Nächte hier im Hotel buchten und gemeinsam mit ihren 3 Kindern und uns die morgige Wanderung machten. Wir aßen alle gemeinsam mit Cristina, Pedro und Francesco. Bevor wir ins Bett gingen, bestaunten wir auch den spanischen Himmel voller Sterne.

Samstag, 23. September 2017: Sierra de Grazalema

Die Sonne kommt langsam hoch und färbt den Himmel rosa. Uns begeistert immernoch die herrliche Anlage des Hotels. Wir fuhren heute hoch Richtung Grazalema-Gebirge. Dort trafen wir unsere Wander-Reiseleiterin Frau Jo Carter, eine sehr nette englische Frau, die seit vielen Jahren hier lebt. Sie und ihr Mann Fernando bereiteten liebevoll für uns alle leckere Brötchen vor. Wir machten heute eine wunderschöne Wanderung über Wiesen und durch einen dichten Korkeichenwald, mit den berühmten Korkeichenbäumen.Im Frühling hätten wir mehr Blumen gesehen. Nun im Herbst ist es nicht mehr so, sondern trocken nach dem Sommer aber immerhin die Berge und Sonne machen es alles herrlich. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann sogar während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern. Auf dem Weg zur Wanderung haben wir uns gewundert, warum die Bäume so komisch geschnitten waren. Aber jetzt dank Jo haben wir es verstanden. Alle neun Jahre werden Sie geschnitten, um Kork zu gewinnen. Es schadet den Bäumen nicht, weil es nur die äußerste Schutzhülle ist.
Beim Wandern entdeckten wir noch einige Orchideen, aber wie gesagt im Frühling ist es hier voll davon und eine ganz besondere, die uns gefallen hätte - die Gamon. Einmal pro Jahr wird sie gesammelt und überall hingelegt, um daran zu erinnern und zu feiern als wir Spanier gegen die Franzosen in Andalusien gewonnen haben.
Nachdem wir auf einer Wiese unsere Brötchen gegessen hatten, kehrten wir auf einem einfacheren Weg zum Bus zurück. Wir hielten noch in Grazalema (eines von der Weisen-Dörfer -Route) um dieses winzige kleine Dorf unter den massigen Berge zu erleben. Wir fuhren zurück ins Hotel und hatten Zeit uns im Hotel auszuruhen und frisch zu machen, bevor wir nach Ronda für den Stadtrundgang fuhren. Wir zogen uns chic an und trafen am späten Nachmittag unseren örtlichen Reiseleiter Daniel Stachel in Ronda, der uns diese andalusische Kleinstadt zeigte. Ronda liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel in einer als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft. In Ronda gibt es sozusagen zwei getrennte Städte oder Viertel, die mit einer Brücke über eine Schlucht verbunden sind. Wir besichtigten erstmal die Stierkampf-Arena von außen. Für uns Spanier ist Ronda insbesondere wegen seiner Rolle in der Entwicklung des Stierkampfes von Bedeutung.
Zum Abendessen haben wir in der historischen Altstadt das Restaurant „Hermanos Macias" reserviert, in welchem wir alle möglichen Tapas aßen. Auf dem Weg zurück ins Hotel und bevor wir schlafen gingen, sangen wir noch im Bus einige Lieder wie „Sandmann, lieber Sandmann...", die nur wir „Ossies" gut kennen;) Es war ein schöner Tag und Ronda hat uns sehr gut gefallen, oder?

Sonntag, 24. September 2017: Guadalteba Nationalpark

Beim Frühstück heute zeigte ich den Kunden, wie man das typisch andalusische „Pantumaca" mit extra Olivenöl, Ibericoschinken, geriebenen frischen Tomaten und Knoblauch richtig zubereitet. Einfach lecker und sehr gesund. In Alpujarras werden wir so ein Brötchen auch bei der Wanderung als Picknick-Snack bekommen. Lecker! Heute bei der Wanderung hat Benjamin für uns alle Spanische Omelette bestellt. Es ist wieder ein sonniger Tag.
Wir verabschiedeten uns von der Familie Tocho und Annalisa und die 3 Kindern, und fuhren zum Nationalpark Guadaltelba, wo wir unsere heutige Wanderung „Weg von Gaitanejo", der Stausee von dem Graf vom Guadalhorce und die Schlucht von „Los Gaitanes" unternahmen.
Wir fangen in El Chorro an, einst eine winzige Siedlung für die Arbeiter, die das Wasserkraftwerk Conde del Guadalhorce am Anfang des vergangenen Jahrhunderts bauten. Wir wandern um die Talsperren und Stauseen von Conde del Guadalhorce und Guadalteba und erstaunen atemberaubende Blicke in tiefe Schluchten wie „Desfiladero de los Gaitanes".
Das Wasser ist hier oft grün und wir entdecken einige Pflanzen, die noch zu dieses Jahreszeit blühten. Es ist zwar kein Frühling mehr, aber trotzdem wunderschön so eine steile und enge Schlucht von da oben zu beobachten. Am Ende unserer Wanderung konnten viele von uns im Stausee baden um sich wieder frisch zu machen. Das Wasser war türkis-grün... einfach herrlich. Unvergesslich.
Auf unserem Rückweg zum Hotel legten wir einen Zwischenstopp in der Bodega „Los Frutales" von Julian Fernandez ein. Nach einer Führung, verkosteten wir vier leckere regionale Weine mit Tapas. Benjamin sang hier und auch am Abend einige typische spanische Lieder wie Porrompomero, Cielito Lindo oder Guantanamera. Auf einer schönen Terrasse mit Blick nach Ronda haben wir Wanderlieder gesungen und einige Witze erzählt. Auf dem Weg wurde dann weiter gesungen, da der Wein einfach zu gut war.
Am Abend erwartet uns ein typisch andalusisches Grill-Abendessen im Ring einer ehemaligen Stierkampfarena direkt an unserem Hotel. Anschließend gab es eine Überraschung: eine falsche Stierpuppe fordert uns „Toreros" heraus. Berühmte spanische Volksmusik wurde gespielt, wir alle tanzten und hatten eine unvergessliche lustige Nacht, oder?

Montag, 25. September 2017: El Torcal – Antequera – Granada

Bevor wir schlafen gingen, besuchten einige von uns die Kapelle, die unser „Cortijo" hat. Wir verabschieden uns leider von einem meiner Lieblingshotels auf der Welt, wo wir 3 wunderschöne Nächte verbrachten. Wir verabschiedeten uns außerdem heute von Tocho und Annalisa, und Cristina, Pedro und Francesco. Wir fuhren in Richtung Osten, in das „Herz von Andalusien", wie die Region um die Ortschaft Antequera ebenfalls bezeichnet wird. Der Nationalpark Torcal de Antequera ist dieses Jahr besser ausgeschildert und so fuhren wir hoch zu dem National Park.
Wieder eine wunderschöne Landschaft, die für viele sehr große Ähnlichkeiten mit der „sächsischen Schweiz" hat. El Torcal ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet, das mit seinen außergewöhnlichen Karst Formationen zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens gehört. Im Jahr 1989 wurde es sogar zum „Naturschutzgebiet" erklärt. Zerklüftete Felsen und Schluchten wechseln in stets neuer Gestalt einander ab. Hohe Säulen aus Steinplatten unterschiedlicher Größe sehen aus, als wären sie künstlich aufeinander gestapelt worden. Ganz unvermittelt sieht man ausgespülte Becken in ebenen Felsplatten. Wir machten hier eine zweistündige Wanderung entlang des „gelben Weges". Mittagsessen machten wir unten in Antequera. Benjamin organisierte eine Paella für uns alle und uns hat es geschmeckt. Extra für uns haben Sie eine Paella gekocht und wir konnten uns alle direkt aus der Pfanne bedienen. Wir verkosteten auch andere Delikatessen wie zum Beispiel „Boquerones en vinagre", auch typisch spanisch, die uns geschmeckt hat.
Nach einem Stadtrundgang in Antequera, fuhren wir zu einer der für mich schönsten Städte Spaniens - Granada. Wie der Dichter Francisco Alarcón de Icaza sagt: „Gib' ihm ein Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Granada". Nach einem guten Abendessen, brachte Benjamin alle Gäste bis zum San Nicolas Aussichtspunkt im Albaizyn Viertel. Es ist wunderschön hier nachts dort hin zu kommen wenn die Alhambra so schön beleuchtet ist. Auf diesem Aussichtspunkt „San Nicolas" meinte einst Bill Clinton, dort den schönsten Sonnenuntergang gesehen zu haben. Das Bild war einfach herrlich. Wie eine Postkarte. Die Sonne war nicht mehr da aber dafür war der Himmel voller Sterne und die Sierra Nevada dahinter zu sehen. Vor uns liegt die weltberühmte Alhambra voll beleuchtet und vor unseren Füßen die ganze Stadt. Wir blieben still sitzen und betrachteten diese Aussicht, die unsere Augen nie vergessen werden. Das Hotel liegt im Zentrum, sodass wir noch einen unvergesslichen Spaziergang über das „Albaicin" Viertel bis zu dem Plaza Nueva machten. Anschließend saßen wir auf einer Terrasse draußen, wo wir gemeinsam den Tag ausklingen ließen. Es war wieder einen sehr schöner Tag.

Dienstag, 26. September 2017: Granada

Heute werden wir Granada mit unserem örtlichen Reiseleiter Pedro entdecken. Aber da wir ihn erst 11 Uhr treffen werden, ging Benjamin mit den Gästen durch die Gassen und Kirchen von Granada und ließ es uns so auf eigene Faust anders erkunden. Wir besichtigten zum Beispiel das Kloster von San Juan de Dios. Gemeinsam mit Pedro erkundeten wir noch die Stadt, das Rathaus, die „Zoco"-Gassen und besichtigen die „Königliche Kapelle" wo Fernando und Isabel beerdigt sind. Das Mittagessen wurde heute individuell zu sich genommen, aber ich erklärte, was Tapas in Granada bedeuten. Man braucht nur ein Wein, Bier oder Getränk zu bestellen und umsonst bekommt man einen „Tapas-Teller". Jedes Mal wird er anders sein.
Früh am Nachmittag erwartet uns ein besonderer Höhepunkt unserer Reise: die Besichtigung der Alhambra. Die beeindruckende Stadtburg vereint mehrere Paläste, deren architektonische Erscheinung durch kunstvolle Verzierungen ein wahres Meisterwerk der Baukunst bieten. Bezaubernde Gartenanlagen mit ihren Wasserspielen machen aus der Besichtigung ein wahres Erlebnis. Unser Reiseleiter Pedro hat dazu beigetragen, dass man ihm seine Leidenschaft und den Spaß an seiner Arbeit anmerkt. Die Alhambra ist die am meisten besuchte touristische Attraktion in ganz Spanien.
Wir müssen uns leider von Granada verabschieden und im Anschluss fahren wir entlang zahlreicher Serpentinen in die Bergwelt der Alpujarras, das letzte Rückzugsgebiet der Mauren mit ihren Bergdörfern. Wir biegen in Lanjaron ab, einem Kurort Spaniens in 450 Meter Höhe. Das Dorf Capileira, wo unser idyllisches Hotel „Finca Los Llanos" ist, liegt auf 1450 Meter Höhe und ist der höchste Ort des Poqueiratals. Es war noch hell und wir hatten noch Zeit das Dorf zum ersten Mal zu erkunden, bevor wir ein deftiges, hausgemachtes, regionales Abendessen genießen durften.

Mittwoch, 27. September 2017: Alpujarras

Die Berge grüßen uns früh am Morgen mit klarem Himmel. Das Frühstück ist reichhaltig und im Hotel erwartet uns Chelo, unsere Reiseleiterin für den heutigen Tag. Heute werden wir das Tal überqueren und von Capileira bis Pampaneira wandern. Nachdem wir die im Berberstil erbauten kleinen Gassen der Ortschaft durchquerten, gelangten wir über einen kleinen Pfad zum Flussbett des Rio Poqueira, wo wir die Uferseite wechselten, um auf der anderen Seite der Schlucht weiter zu wandern. Auf dem Weg fanden wir Zitronen-, Mandel-, Orangen- und Maulbeerbäume. Wir erkundeten so heute die Bergwelt der Alpujarras. Auf dem Weg sahen wir den Fluss Poqueira, kräftig,voll mit Wasser und die zwei berühmten Spitzen der Sierra Nevada, Veleta mit seiner lustigen spitzen Form und Mulhacen, der höchste Berg Spaniens, den wir morgen besteigen werden. Beide waren noch schneefrei  zu dieser Jahreszeit. Auf dem Weg machten wir unsere Mittagspause mit Blick auf unser Dorf, das Tal und die Berge.
Es ging weiter und wir überqueren wieder den Fluss, der sogar noch kräftiger als oben ist. Der Weg führt anschließend weiter bis nach Pampaneira -ein kleines Dorf auf einer Höhe von 1.295 Metern mit einer malerischen Dorfkirche, wo Chelo und Fernando uns sein Büro zeigte.
Unser nächster Stopp ist hier eine Bodega, wo wir Bier oder Rotwein zusammen mit Tapas bekamen (Jamon Serrano, Chorizo, Salchichon, Käse oder Lomo). Einfach lecker. Dort wurde getrunken und wieder gesungen. Unser Busfahrer wartete schon auf uns damit wir nach Trevelez weiterfahren konnten, um eine traditionelle Schinkentrocknerei zu besuchen. Hier wurde uns erklärt, wie der Jamon Serrano von Trevelez gemacht wird. 24 Monate Zeit braucht dieser besondere Schinken um richtig gut zu sein. Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir eine Pause bei einer Eisen-Quelle. Die Eisen-Quelle könnte man auch mit geschlossen Augen sofort merken, da der Geschmack total eisig war, oder?
Zurück im Hotel hatten wir wieder unser Abendessen als Buffett. Das Essen ist wieder lecker und hausgemacht. Um das gute Essen zu verdauen, verblieben wir in der Lobby des Hotels, wo man noch einen Cocktail oder Schnaps trinken konnte, um so den Tag ausklingen zu lassen.

Donnerstag, 28. September 2017: Sierra Nevada (Alpujarras)

Heute wandern wir mit Wanderführer Fernando, welcher uns wieder am Hotel abholt. Unsere ca. 19 km lange Tour führt uns mit einem Bus von National Park hinauf auf 2100 m in die Sierra Nevada. Das Wetter war heute gut und perfekt für die Wanderung da es nicht so sonnig war aber oben einen guten klaren Blick hatten. Es regnete ein bisschen am Anfang aber wir sind gut ausgerüstet und ließen uns davon nicht abschrecken. Durch die dichten Wolken versecken sich auch die beiden höchsten Spitzen der Sierra Nevada, der Venta und der Mulhacen vor uns. Es war für uns alle eine Ehre heute das höchste Gipfel vom iberischen Halbinsel zu besteigen und hier oben auf 3.428 Metern machten wir tollen Bildern. Später weiter unten machten wir uns auf eine Hütte unser Picknick. Von hier oben sehen wir immer wieder auch Wasserkanäle, welche noch aus der maurischen Zeit stammen und noch heute genutzt werden. Um 16 Uhr waren wir wieder am Parkplatz wo der Bus von National Park heute morgen uns verlassen hatte und fuhren wieder unten durch einen Wald, voll von gemeinen mitteleuropäischen Kiefern, nach Capileira wo wir vor dem Abendessen noch eine echte richtige Flamenco-Abend hatten. Uns wird diesen typisch spanischen Tanzstil dargestellt und später versuchten wir es auch mit den Händen und Füssen es irgendwie nachzumachen. Lustig und voll Leidenschaft und Lebensfreude. Später um 20 Uhr genossen wir das andalusische Buffet in unserem Hotel als Abendessen.

Freitag, 29. September 2017: Küstewanderung Almunecar und Nerja

Heute verabschiedeten wir uns vom traumhaften Tal Las Alpujarras und fuhren entlang der Küste in Richtung des Fischerdorfes Almunecar. Dort trafen wir unsere heutige Wander-Reiseleiterin Angela, mit der wir durch einen der schönsten Küstenstreifen von Andalusien wanderten: die Klippen von Maro-Cerro Gordo. Wir gingen durch eine herrliche Landschaft mit abrupten Klippen, heimlichen Buchten und Zistrosen, wilden Oliven, Pinien und flechtenbewachsenen Felsen. Es ging immer am Meer entlang, bis zum „Torre de Caleta", einem alten Wachturm. Hier wurde uns erklärt,dass die ganze Küste im Mittelmeer voll solcher Wachtürme war, für den Fall dass Piraten oder Feinde übers Meer kamen, konnte man ganz schnell mit Feuer oder Rauchsignalen von Turm zu Turm weiter sagen, wo die Gefahr lag. Wir endeten am Cantarrijal-Strand, einer idyllischen Badebucht, wo viele von uns im Meer badeten und in der Sonne etwas tranken. Es war wie Sommer. Das Mittelmeer ist an diese Stelle einfach herrlich mit wunderschönen Buchten und grün-blauem Wasser.
Unser Busfahrer Juan wartete hier unten auf uns und wir fuhren weiter bis zur beeindruckenden Tropfsteinhöhle von Nerja. Viele von uns haben andere Höhlen in Europa gesehen, aber diese hier sind, ehrlich gesagt, besonders. Sie gehören zu den eindrucksvollsten Schauhöhlen Spaniens und sind nach dem Prado in Madrid, der Sagrada Familia in Barcelona und der Alhambra in Granada die meist besuchte Sehenswürdigkeit in Spanien. Beim Spielen fanden Kinder zufällig 1959 diese große Tropfsteinhöhle. Die 4.823 m lange Höhle hat drei Bereiche von denen nur der vordere, etwa ein Viertel der gesamten Höhlen, allgemein zugänglich ist. Die Höhle hat einen Höhenunterschied von 70 m. Hier verabschiedeten wir uns von Juan, unserem treuen Busfahrer und bedankten uns ganz herzlich bei ihm,dafür dass er uns alle sehr gut und sicher gefahren und immer heil ans Ziel gebracht hat.
Nachdem wir in Nerja den Check-in im 4 Sterne Hotel Perla Marina machten, ging Benjamin mit den Gästen ins Zentrum, um Nerja zu Fuß zu erkunden und seine berühmte „Balcon de Europa", mit einem herrlichen Blick auf die zerklüftete Küste. Hier genossen viele von uns ein Eis. Wir hatten so viel Zeit, dass wir an den Strand gingen, um im Meer zu baden, bevor wir uns wieder zum Abendessen trafen. Benjamin brachte Sidra (Apfel Cider) mit und wir bestaunen die Sterne. Später auf der Terrasse vom Hotel setzen wir uns, um uns mit Bier zu erfrischen und darauf anzustoßen, was wir die Tage beim Wandern geschafft haben. Zum richtig Feiern stoßen wir wieder auf diesen wunderschönen Tag mit unseren Lieblingsspruch: „Arriba, abajo, al centro y para dentro" an. Es war ein schöner Abschiedsabend für uns alle!

Samstag, 30. September 2017: Heimreise

Nach einem ganz frühen Weckruf und dem letzten Frühstück mussten wir uns auf den Weg zurück nach Malaga vorbereiten. Aber einige wie Kathia hatten noch Zeit um Muscheln am Strand zu sammeln oder wie Benjamin nochmals im Meer zu baden. Wir wollen nicht abreisen, aber unsere Maschine wartete auf uns. Wir flogen alle zurück nach Dresden über Frankfurt und dort gut angekommen verabschiedeten wir uns alle ganz herzlich. Neue Freundschaften sind entstanden.
Für mich persönlich war es eine Ehre und große Freude, euch während dieser 9 Tage begleiten zu dürfen. Insgesamt sind wir ca. 60 Kilometer und 26 Stunden zusammen gewandert. Es war eine sehr schöne Reise. Wir haben auch gesungen, gelacht und getanzt. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Fotos und Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise nie vergessen und möchte mich nochmals von ganzem Herzen bei Euch allen bedanken. Bleibt gesund und bis bald!Ihr Benjamin Rodriguez Manzanares

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