Reisebericht: Singlereise Menorca – Balearen–Insel im Mittelmeer

12.10. – 19.10.2014, 8 Tage Rundreise für Singles Ciutadella – Cala Blanca – Torralba – El Toro – Mahon – Cova d'en Xoroi


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Die kleine Balearen-Insel Menorca erfüllt unsere Sehnsucht nach Naturschönheiten, Land und Leute kennen zu lernen - abseits vom Massentourismus. Unberührte Küsten, interessante Geschichte und Geschichten machen diese Reise zu einem kleinen Traumurlaub.
Ein Reisebericht von
Detlef May
Detlef May

12.10. – Anreise nach Menorca

Sehr früh am Morgen trifft sich unsere Gruppe am Flughafen in Tegel - der nun wirklich aus allen Nähten platzt. Beim Versuch, 5 Flüge gleichzeitig abzufertigen, bleiben das Gepäckband und lange Schlangen vor den Schaltern stehen. Dennoch sitzen wir alle pünktlich im Flieger und landen um 08.35 in Mahon. Im Hotel gibt es eine kleine Stärkung und erste Informationen von unserem örtlichen Reiseleiter Ronald. Dabei kosten wir eine Pomade - hier wird sie als Mischung aus Gin und Zitronenlimonade angeboten und keines falls im Haar verteilt . Wir erkunden unsere nähere Umgebung und einige wagen sich auch gleich an den Strand. In Vorfreude auf die kommenden Tage fallen wir abends todmüde ins Bett.

13.10. – Naveta des Tudons – Ciutadella

Schlange stehen war früher ? Na, der kleine Kaffeeautomat im Hotel hat wohl was dagegen.
Geduldig warten wir also auf unseren Kaffee - aber wir haben ja Urlaub. Dann geht unser erster Ausflug los und wir bestaunen die Kultstätte "Naveta des Tudons". Ein riesiges Steingrab läßt bis heute mehr Fragen offen als beantwortet und somit viel Spielraum für die Phantasie. Fakt ist, dass vor rund viertausend Jahren Menschen Menschen in der Lage waren, Bauwerke zu errichten, die für die damalige Zeit eine gewaltige Leistung dargestellt haben müssen. Unwillkürlich werden wir an die Versuche erinnert, Großflughäfen oder Bahnhöfe zu bauen...Na ja, die Menschen damals mussten sich ja auch nicht mit Computern und Internet herumärgern. Aus den vielen Steinen, die auf der Insel überall zu finden sind, haben sie auf jeden Fall Trockenmauern errichtet, die das ganze Land durchziehen und zum Teil schon über 400 Jahr auf dem Buckel haben. In einem früheren Steinbruch durchstreifen wir einen wunderschönen Naturlehrpfad, der uns mit der Flora der Insel vertraut macht. Neben Steineichen und wilden Olivenbäumen wachsen in geschützten Lagen sogar Orangen - und die Sonne meint es auch gut mit uns. Sattes Grün in verschiedenen Schattierungen überzieht die Insel - wir hatten uns ja schon an herbstliches Bunt gewöhnt.
In der alten Hauptstadt Ciutadella genießen wir wundervolle Ausblicke auf den Hafen und einen kleinen Stadtspaziergang. Wir erfahren die Einflüsse der verschieden Kulturen und früheren Hewrrscher auf der Insel. So wundert es nicht, dass sich die Kathedrale auf einer ehemaligen arabischen Moschee erhebt. Phönizier, Römer, Mauren und Katalanen geben dieser reizvollen Stadt ihr Gepräge, und auch ein kurzes englisches Intermezzo blieb nicht ohne Spuren. Im Garten des Bischofspalastes duftet es bei unserem Besuch verführerisch nach Essen - auch kirchliche Würdenträger haben schließlich Mittagszeit.
Wir stören nicht weiter und lassen uns Tapas direkt am Hafen schmecken. Manche dieser kleinen Speisen sind so unspektakulär, dass wir sie mit dem "Gruß aus der Küche" verwechseln  - Käsewürfelchen sind für uns doch eher eine Beilage. 

14.10. Inselrundfahrt Menorca

Heute nimmt uns Ronald mit ins Landesinnere - dort schlägt das eigentliche Herz Menorcas. Sanft-hügelige Landschaften, kleine Dörfchen und Gehöfte - aber auch der höchste Berg - El Toro warten auf uns. Von schwindelerregenden 358 m ü.M. haben wir fast die ganze Insel im Blick - ist doch praktisch ? Die kleine Kirche Mare de Déu und die Christusstatue  lassen den El Toro etwas höher erscheinen, als er in Wirklichkeit ist. Zuvor hat uns Ronald die Kultstätten der Talayot-Kultur in der Ausgrabungsstätte Torralba d'en Salort gezeigt, wir durften uns am "Bauch" des größten Megalithen Energie holen und staunen, dass Wissenschaftler dazu bis heute immer neue Theorien entwickeln, aber nichts beweisen können. So bleibt die Mystik um diese Megalithen erhalten und Neugier soll schon Marco Polo zum Reisen bewegt haben. Unsere Neugier läßt uns weiter fahren in den kleinen Naturhafen von Fornells. Plötzlich einsetzender Regen läßt unsere Neugier schnell erlahmen - ja, wir sind schon recht bequem geworden. Aber der Tag war sowieso schon übervoll von Eindrücken.

15.10. Bootsausflug mit Badestopps

Für diesen Ausflug entlang der südlichen Küste Menorcas haben wir auf das Wort des Kapitäns und auf die Gebete unseres Reiseleiters vertraut - und wir wurden nicht enttäuscht.
Das Meer war uns gewogen, und stellte uns gleichgewichts-technisch vor keine Probleme. Da war die Übung "Pomada aus dem Porron" schon schwieriger. Und das lag nicht an dem netten Schiffsgehilfen, der die Pomada mit kühnem Schwung aus dem Porron in unsere Münder ausschenken wollte. Aber er hatte ja gleich das Läppchen mit, um den Einen oder die Andere wieder trocken zu wischen. Für uns ein großer Spaß. Wir bestaunten die naturbelassenen Küsten - im südlichen Teil der Insel gibt es nur wenige und zumeist gut versteckte Badebuchten. Mitte Oktober noch einmal ins Meer baden zu gehen - für uns wurde der Traum zur Wirklichkeit. Dazwischen hatten wir leckere Paella und eine spektakuläre Annäherung mit unserem Schiff an eine Felsenhöhle (sog. Doppelhöhle). Auf dem Rückweg zeigte uns unser Kapitän, dass man das Schiff auch etwas sportlicher bewegen kann und ließ uns über manche Welle "springen". Den Rettungsringen an Bord gefiel das nicht, ausgerechnet sie wollten die Flucht ergreifen - aber das konnte Ronald verhindern. Ein Cocktail an der Hotelbar war das Richtige, sich über das bisher Erlebte zu freuen.

16.10. Mahón – Binibeca – Cova d'en Xoroi

Und wieder ein Tag mit vielen Höhepunkten - wir beginnen mit einer wunderschönen Hafenrundfahrt in einem der größten Naturhäfen. Mit 5 km Länge, über einem Kilometer Breite und durchschnittlich 30 Meter Tiefe konnte dieser Hafen früher ganze Schiffsflotten aufnehmen und machte ihn damit zu einem der begehrtesten Häfen im Mittelmeer-Raum.
Entsprechend wichtig war auch die strategische Lage - und somit waren stets alle Seefahrernationen erpicht, diesen Hafen zu beherrschen. Die Hauptstadt Mahon ist darüberhinaus bekannt für seinen besonderen Gin und zum Beispiel für die Erfindung der Mayonnaise. Wir genießen den strahlenden Sonnenschein, manche gönnen sich bei einem kleinen Orgelkonzert eine Pause, und am Nachmittag erkunden wir das kleine Dörfchen Binibeca. Kleine Häuser, nicht höher als drei Stockwerke, mit engen, verwinkelten Gäßchen, schmalen Treppen und noch schmaleren Türen - alles in strahlendem Weiss - man meint, in einem Märchen zu stehen. Und als gelte es das noch zu toppen, erleben wir die Naturhöhlen Cova d'en Xoroi, wildromantisch und hoch über der Brandung des Mittelmeeres, die hier gegen die Südküste schlägt. Eindrücke und Bilder, die wir alle nicht vergessen werden.

17.10. "Das verborgene Menorca"

Ronald nimmt uns heute mit zu einem weiteren Ausflug zunächst ins Landesinnere. Die schwarzen menorquinischen Pferde warten schon auf uns Besucher. Groß und stark, vor allem aber tief-schwarz ist diese edle Rasse, die speziell hier auf Menorca gezüchtet wird. Leider erleben wir diese tollen Pferde nicht in Aktion. Unser nächster Stopp ist am "Ende der Welt" - dem Cap de Favartix. Eine skurile  Steinlandschaft im Nordosten der Insel, die uns die Geschichte der Entstehung der Insel zum Greifen nahe bringt. Im Naturpark s'Albufera es Grau erleben wir ein Naturreservat, das vor allem als wichtige Zwischenstation für viele Zugvögel gilt. Wir wünschen uns insgeheim, dass es der kleinen Insel wirklich gelingt, auch in Zukunft auf den Massentourismus zu verzichten. Wir haben diese Insel in unsere Herzen geschlossen.

18.10. Tag zur freien Verfügung

Die meisten von uns nutzen den heutigen freien Tag, um noch einmal nach Ciutadella zu fahren. Kleine Souvenirs und ein kurzer Besuch auf dem Wochenmarkt sind fast Pflicht. Andere genießen das herrliche Wetter und nehmen am Strand oder bei einem Spaziergang Abschied von Menorca. Zum Sonnenuntergang treffen wir uns alle noch einmal an der Küste
und sagen gemeinsam Auf Wiedersehen Menorca.

19.10. Heimreise

Mit der ersten Maschine um 09.15 Uhr verlassen wir die Insel und sind um die Mittagszeit zurück in Berlin. Wie immer war der Urlaub zu kurz, aber die schönen Erinnerungen bleiben. Ich möchte mich noch einmal bei allen meinen Gästen herzlich bedanken und wünsche allen vor allem Gesundheit - Detlef May

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Kommentare zum Reisebericht

Ist eine solche Reise nach / auf Menorca auch in diesem Jahr geplant? Ich möchte im Juni Urlaub machen.

Werner Freund
19.02.2017

Sehr geehrter Herr Freund,
in 2017 ist diese Reise leider nicht geplant - dennoch haben wir viele andere aktiv-Reisen für Alleinreisende, so z.B. Ende Juni eine Aktivreise nach Madeira, die ich auch begleiten werde. Da ich bereits 5 mal auf Madeira war, kann ich diese Reise nur empfehlen.
Viele Grüße Detlef May

Detlef May 20.02.2017