Reisebericht: Single–Wanderreise Jakobsweg und Atlantik

22.09. – 01.10.2024, 10 Tage Wanderreise für Singles in Nordspanien mit Bilbao – San Sebastian – Picos de Europa – Jakobsweg – Santiago de Compostela – Atlantikküste – Porto (60 Wanderkilometer)


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“Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben.” (Indian. Weisheit)
Ein Reisebericht von
Sabine C. Seifert
Sabine C. Seifert

22.09.2024 Anreisen & ein bisschen Kultur in Bilbao

In 2 Grüppchen geteilt, erreichten unsere Reisenden die Kulturstadt Bilbao. Obwohl die ersten Gäste schon sehr zeitig anreisten, unternahm das Hotel die Anstrengung, uns die Zimmer früher zur Verfügung zu stellen. Rasch wurde sich etwas erfrischt und schon begaben wir uns auf eine erste Entdeckungstour. Mit dem Funicular "erstiegen" wir den Stadtberg Artxanda, die grüne Lunge Bilbaos. Von hier aus sahen wir nicht nur den Flughafen und das Meer, sondern hatten auch einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Als der 2. Teil der Gruppe eintraf, gab es auch hier einige Entdecker/innen, welche Bilbao vom Artxanda aus, genießen wollten.
Am späten Nachmittag starteten wir voller Vorfreude Richtung Guggenheim-Museum und zum gemeinsamen Abendessen im Kneipenviertel. Im Restaurant Zurekin saßen wir - 15 Frauen und ein Mann - lachend und erzählend zusammen, und staunten über jeden neuen Gang, der uns kredenzt wurde. Käsecreme in kleinen Waffeltütchen, Thunfisch-Tartar mit diffundierter Melone und Aperol, und und und... WOW.
Wir freuten uns auf eine erlebnisreiche Reise und stellten schon heute fest, dass sich tolle Menschen zusammen gefunden haben.


23.09.2024 Regen in Gaztelugatxe und Sonnenschein in San Sebastian

Es war fast noch dunkel, als wir während unseres Frühstücks den Blick versonnen über den Fluss Nervión schweifen liesen. Ein erster aktiver Tag lag vor uns. Zeitig zogen wir bequeme Schuhe an die Füße, die Badekleidung verstauten wir erst einmal in der Tasche und mit dem Regenponcho in der Hand waren gewappnet für das Kommende.
Fast allein standen wir alsbald am Aussichtspunkt der Isla Gaztelugatxe gegenüber. Der blaue Himmel lag unter einer dicken Wolkenschicht und immer stärker werdender Regen, lies uns die kleine Insel mit dem unaussprechbaren Namen hinter den mystischen Nebelschwaden nur erahnen. Die Wellen brandeten an den Felsen und gern hätten wir dieses Schauspiel bei strahlendem Sonnenschein bewundert. Doch mutig erklommen wir die 241 Stufen zur kleinen Kapelle, begaben uns auf die Suche der Fußspuren des Hl. Johannes.
Gegen Mittag erreichten wir die elegante Küstenstadt San Sebastian. Immer am Fluss Urumea entlang bummelnd, erhaschten wir einen Blick auf das mit vielen Werbebannern verdeckte Theater Victoria Eugenia und das Hotel Maria Cristina. Gerade fand das 72. Filmfestival Zinemaldia in der Stadt statt, vielleicht liefen uns ja die diesjährigen Preisträger Cate Blanchett oder Javier Bardem über den Weg?
Weiter über die Einkaufsstraße laufend, erreichten wir die Altstadt mit dem Plaza de la Constitución, der früher für den Stierkampf genutzt wurde, hin zur Basilika Maria del Coro und den Resten der alten Stadtmauer. Doch vielen brummte ein wenig der Magen, oder es meldete sich einfach der Appetit. So teilte sich die Gruppe. Einige begaben sich in eine der berühmten Bars der Altstadt, wo Pintxos, die kleinen verführerischen Happen in einer riesigen Vielfalt angepriesen wurden, genossen dazu den jungen, baskischen Weißwein Txakoli, oder ein frisches Bier. Die Anderen warteten damit noch ein wenig und schlenderten mit mir am Monte Urgull entlang durch den alten Fischerhafen, bevor sie sich der Kulinarik widmeten. Doch für Alle fühlte sich der Tag so richtig nach Urlaub an.
Gleich hinter dem alten Stadttor beginnt das Hafenviertel und daneben liegt einer der schönsten Stadtstrände Europas, den „Playa de la Concha“ – Strand der Muschel. Ein Spaziergang über die stattliche Uferpromenade, vorbei an den kleinen Skulpturen von Don Quijote und Sancho Panza verweilten wir kurz im Schatten der Sommertamarisken und warfen einen Blick zurück auf das ehemalige Grand Casino. Fast wehte uns noch ein wenig des alten Flairs herüber, wer weiß mit wem hier Mata Hari alles flirtete, um wichtige Informationen zu erhalten?
Dann ging es zum Strand die Füße im Wasser kühlend, in den Wellen planschend oder immer an Strandpromenade an dem Geländer entlang, welches zu einem typischen Symbol für die Stadt wurde, welches bereits mehr als hundert Jahre alt ist. Einige sprangen mutig durch die Wellen und spürten den weichen Sand unter den Füssen.
Der Spaziergang endete an der "Königlichen" Tennishalle, von wo aus wir gemeinsam mit dem Funicular del Monte Igueldo hinauf zum nostalgischen kleinen Vergnügungspark mit spektakulärer Aussicht fuhren.
An der Küstenstrasse entlang fuhren wir wieder Richtung Bilbao.


24.09.2024 Santillana del Mar, Comillas & Cabrales



25.09.2024 Die göttliche Schlucht – Ruta del Cares



26.09.2024 Covadonga, Oviedo & Praia da Catedrais



27.09.2024 Pilgern von A Brea nach Melíde



28.09.2024 Vom Berg der Freude nach Santiago de Compostela



29.09.2024 Am Strand entlang bis ans Ende der Welt



30.09.2024 Muscheln, Tanz und galicischer Wein



01.10.2024 Rückreise mit Hindernissen

Schlusswort

Der Norden forderte uns mit wechselhaftem Wetter und der Jakobsweg mit der Frage des Pilgerns heraus, oder wie Theodor Heuss sagte: „Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“

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