Reisebericht: Rundreise Spaniens Atlantikküste vom Baskenland nach Galizien

25.08. – 05.09.2018, 12 Tage Rundreise Bilbao – San Sebastian – Atlantikküste– Santander – Altamira–Höhle – Jakobsweg – Picos de Europa – Oviedo – Santiago de Compostela – Porto


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Spaniens Norden kann sich hinsichtlich Natur, Kultur und Geschichte durchaus mit dem Süden messen. Die abwechslungsreiche Küstenlandschaft ist geprägt durch alte Fischerstädte, elegante Seebäder, Klöster und Kirchen säumen den Jakobsweg.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

25.08.2018 Flug nach Bilbao

Pünktlich kommen wir in Bilbao an und beziehen unser Hotel, günstig am Fluss gelegen und fast gegenüber der Brücke Zubizuri, gestaltet vom berühmten Architekten Calatrava. Wir können uns schon ein wenig mit dieser schönen Stadt vertraut machen, dann geht es zum Abendessen in das Lokal Atea auf der anderen Seite des Flusses. Am Abend können wir noch ein schönes Feuerwerk genießen, es schließt die Festwoche der Stadt ab.

26.08.2018 Stadtbesichtigung Bilbao

Wir fahren zunächst mit dem Bus mit unserer Stadtführerin Cristina durch die Stadt und machen uns ein Bild vom Wandel einer schmutzigen Industriestadt zu einer modernen, sauberen Großstadt. Nach dem Niedergang der Eisen- und Stahlindustrie hat sich Bilbao neu erfunden, hat die Werten aus der Stadt verbannt und die Industriegelände saniert und neu bebaut. Wir sehen auch das ganz alte Bilbao und spazieren an der Kathedrale vorbei durch die 7 alten Straßen. Am Mittag steht das Guggenheim - Museum auf dem Programm, im Rahmen einer Führung lernen wir das Konzept des Museums und die wichtigsten Bestandteile der Ausstellung kennen, danach gibt es Freizeit und jeder kann nach Belieben das Museum weiter ansehen oder auch einen kleinen Bummel unternehmen, sich etwas stärken und ausruhen. Am Nachmittag fahren wir zu einem weiteren interessanten Denkmal - der Schwebefähre über den Nervion-Fluss. Sie verbindet die Stadtteile Areeta mit Portugalete und ist seit 1893 in Betrieb. Seit 2006 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe. Leider war der Fahrstuhl, mit dem man einen Steg über der Fähre erreichen kann, außer Betrieb. Dennoch unternahmen wir zumindest eine Fahrt mit der Schwebefähre und genossen diese einmalige Fahrt.
Der Tag klang aus mit einer abendlichen Wanderung zu unserem Restaurant Colombo, in dem wir uns zum Abendessen trafen.

27.08.2018 Fahrt nach San Sebastián

Von Bilbao aus unternahmen wir eine Fahrt nach San Sebastián, der Sommerhauptstadt Nordspaniens. Vom Monte Igueldo aus besahen wir das schöne Panorama der Stadt und des muschelförmigen Strandes La Concha. Danach unternahmen wir einen Rundgang durch die Stadt, beginnend mit der Brücke Maria Christina am Fluss Urumea entlang bis in die Altstadt. Hier besuchen wir die älteste Kirche der Stadt, die Iglesia San Vicente. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und besitzt einen schönen geschnitzten Altar. Auf Grund verschiedener Stadtbrände und Zerstörungen hat San Sebastián nicht sehr viel alte Bausubstanz, besticht aber durch malerische Gassen und zahlreiche Pintxo-Bars. Unser Bummel führt uns noch vorbei am ehemaligen Dominikanerkloster San Telmo, jetzt ein Museum für baskische Kultur, bis zur Kirche Santa Maria del Coro. Sie steht in einer Sichtachse zur neogotischen Kathedrale zum Guten Hirten und hat ein auffallendes Barockportal. Nun wird es Zeit für eine Mittagspause. Sie wird entweder für einen Strandbummel genutzt oder für eine Probe der leckeren Pintxos, die im Süden Spaniens Tapas heißen. Eine Gruppe lässt sich in einem Café auf dem Platz der Verfassung nieder. Hier kann man an den Balkonen noch die Zahlen erkennen, welche die Logenplätze der einstigen Stierkampfarena bezeichneten. 
Vom Bus aus bewundern wir noch den Palacio Miramar, den einstigen Sommersitz des spanischen Königshauses, dann treten wir die Rückfahrt nach Bilbao an und nehmen unser Abendessen wieder in einem traditionellen baskischen Restaurant ein.

28.08.2018 Bootsfahrt durch die Bucht von Laredo und Fahrt nach Santander

Wir verlassen das Baskenland und begeben uns in die Region Kantabrien, gekennzeichnet durch die Lage zwischen der Küste und dem Kantabrischen Gebirge. Unser erstes Ziel ist Laredo, eine kleine Hafenstadt mit einer großen Bucht, die im Sommer viele Badegäste anzieht. Wir steigen hügelan zur gotischen Kirche Mariä Himmelfahrt, leider ist sie geschlossen. Durch schmale Gassen gelangen wir vorbei an einigen Herrenhäusern aus dem 16. Jahrhundert zum Hafen, wo schon unser Schiff wartet. Mit etwas Wellengang fahren wir durch die Bucht zum Hafen von Santona. Der Ort ist berühmt für die Anchovis, die hier in mehreren Fabriken verarbeitet werden, wir schauen uns an, wie das geht und kaufen auch einige dieser Delikatessen. Ein kurzer Blick noch zum Denkmal für den berühmtesten Sohn der Stadt, Jaun de las Cosas. Er war mit Columbus unterwegs auf seinen Forschungsreisen. Aber nun lockt uns die Hafenstadt Santander. Sie hat wunderschöne Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, als die Stadt Sommerresidenz des spanischen Königs Alfons XIII. war. Wir spazieren über die Magdalenenhalbinsel mit ihren schönen Ausblicken auf das Meer. Der Palast war ein Geschenk der Einwohner der Stadt an Alfons XIII. und er verbrachte hier gern die Sommermonate. Jetzt gehört das Gebäude der Universität Menéndez Pelayo. Dieser Gelehrte vermachte der Stadt seine kostbare Bibliothek mit mehr als 40.000 Bänden. Wir sehen im Zentrum der Stadt die Kathedrale aus dem 20. Jahrhundert, sie steht auf den Resten der alten Kirche aus dem 13.Jahrhundert. Und natürlich sehen wir den Stammsitz der Santander-Bank, ein beeindruckendes Gebäude. Langsam wird es Zeit, unser Hotel zu beziehen und uns auf den nächsten Tag einzustimmen.

29.08.2018 Santillana del Mar, Comillas und Altamira

Heute steht eine weitere malerische Stadt auf dem Plan: Santillana del Mar. Der Name führt komplett in die Irre, denn sie ist weder heilig, noch eben, noch liegt sie am Meer. Die Bezeichnung kommt von einer Verkürzung des Namens der hier ruhenden Gebeine der Märtyrerin Santa Juliana. Unsere Stadtbesichtigung beginnen wir an der Plaza Mayor mit dem Rathaus und den beiden Wohntürmen Torre de Merino und Torre de Don Borja. Auch ein schönes Hotel der Kette Parador bewundern wir, es war früher der Wohnsitz der reichen Familie Barredo - Bracho. Die Gebäude aus dem14.-16. Jahrhundert zeugen vom früheren Reichtum des Ortes als Sitz der Grafschaft und als Handelsstadt. Sie entstand um das Kloster Santa Juliana herum. In der Klosterkirche ist eine silberne Altarblende bemerkenswert. Sie stammt aus Mexiko und wurde im 17. Jahrhundert hergestellt. Wir setzen unseren Weg fort und besuchen eine weitere interessante Stadt - Comillas. Das hübsche Städtchen besitzt mehrere Touristenmagnete. Zum einem ließ sich der in Kuba zu Reichtum gekommene Markgraf von Comillas, Antonio Lopez y Lopez hier von Joan Martorell den Palacio Sobrellano erbauen, zum anderen stiftete er die Universidad Pontifical und regte seinen Verwandten, Don Quijano an, sich einen Sommersitz vom Architekten Gaudi bauen zu lassen. Das El Capricho" genannte Haus weist viele spielerische Details auf und nimmt Bezug auf die Vorliebe des Hausherren für die Musik. Wir besehen diese schönen Dinge etwas verregnet und so können wir auch nicht gemütlich auf dem zentralen Platz sitzen und dem sprudelnden Wasser des Drei-Röhrenbrunnens zusehen. Dieser Brunnen erinnert daran, das Comillas als erste Stadt Spaniens eine elektrische Straßenbeleuchtung hatte.
Ein völlig anderes Erlebnis erwartet uns nun in Altamira. Wir besichtigen die Nachbildung der 1879 entdeckten Höhle von Altamira mit ihren spektakulären Felsmalereien. Man ist überrascht von den überaus lebendigen Darstellungen von Bisons, Pferden und Hirschen. Sehr anschaulich wird demonstriert, wie die Menschen diese Malereien anfertigten und wie geschickt sie dafür auch die Unebenheiten von Höhlendecke und Wand nutzten.
Voll mit Erlebnissen und Eindrücken gelangen wir am Abend nach Ribadesella. Unser Hotel liegt direkt am Strand und das Meeresrauschen wiegt uns in den Schlaf, aber vorher essen wir noch köstlichen Lachs und trinken dazu einen guten Weißwein.

30.08.2018 Covadonga und Oviedo

Gut ausgeruht machen wir uns heue auf den Weg nach Covadonga, einem Nationalheiligtum der Spanier. Leider beginnt der Tag trüb und regnerisch, wie wird es mit dem geplanten Ausflug zu den Gletscherseen Lago Enol und Lago de la Ercino ausgehen? Aber zunächst tauchen wir doch ein in die Bergwelt Asturiens und besuchen die Kathedrale und die heilige Grotte in Covadonga. Von hier aus gab im Jahre 722 Don Pelayo mit seinen Getreuen das Signal zum Widerstand gegen die Mauren, er besiegte den Emir von Córdoba und legte so den Grundstein für das spätere Spanien. In der heiligen Grotte mit der Jungfrau der Schlachten ist  Don Pelayo mit seiner Ehefrau beigesetzt. Die imposante Kathedrale San Fernando wurde im 19. Jahrhundert erbaut und thront majestätisch über den Felsen.
Da der Nebel weiterhin anhält, wird es nichts mit der Fahrt zu den Gletscherseen und so gönnen wir uns eine ausgiebige Mittagspause und setzen dann den Weg fort in Richtung Oviedo. Die Stadt ist das politische Zentrum der Region Asturien und unsere Stadtführerin Andrea beginnt mit den ältesten Zeugnissen der Besiedlung, den Kirchen Santa Maria del Naranco und San Miguel de Lillo aus dem 9. Jahrhundert. Beide Gebäude sind UNESCO Weltkulturerbe seit 1985. Danach geht es in die Altstadt zur Kathedrale San Salvador und vorbei an der Universität über kleine Marktplätze durch verwinkelte Gassen. Skulpturen schmücken die Plätze, es gibt eine Fischverkäuferin, die Milchhändlerin und auch Woody Allen. In der Schatzkammer der Kirche befindet sich das Engelskreuz, welches Alfons II. der Kirche stiftete, sie besitzt auch das Siegeskreuz, welches Alfons III. der Kirche schenkte. Unser Hotel liegt in der Straße der Sidrerias und so gehen wir nach dem Abendessen zum Probieren in eine nahegelegene Apfelweinschenke um das Nationalgetränk zu kosten. Schon das Einschenken ist eine interessante Zeremonie und verlangt das ganze Geschick des Kellners.

31.08. 2018 Kathedralenstrand und Lugo

Eine schöne Kombination von Natur und Kunst erwartet uns heute. Es geht etwas später los, denn wir müssen die Ebbe abwarten, um den Kathedralenstrand besuchen zu können. Er hat seinen Namen von den bizarren Felsformationen, die bei Ebbe besonders gut zu sehen sind. Ein solcher Strandbesuch macht hungrig und so stärken wir uns mit gutem asturischem Käse bevor wir weiterfahren in die alte Römerstadt Lugo und damit in die Provinz Galizien kommen. Das Besondere an der Stadt ist die gut erhaltene Stadtmauer, die sich um die Altstadt zieht Bereits die Kelten siedelten hier, aber es waren die Römer, welche die Stadt, die an für sie wichtigen Handelswegen lag, ausbauten und befestigten. Seit 2000 ist sie Weltkulturerbe und wir durchwandern die Stadt und besuchen die Kathedrale Santa Maria. Sie ist ein Stilgemisch von Romanik bis Barock, die lange Bauzeit ist hierfür der Grund. Ihr Bauherr, der Bischof Peregrino, wollte eine Kirche, die prächtiger ist als die Kathedrale von Santiago de Compostela, aber so ganz ist es wohl nicht gelungen. Die Marienstatue in der Kirche ist aus Alabaster und wird wegen ihrer mandelförmigen Augen Unsere Liebe Frau mit den großen Augen genannt. Die meisten gönnen sich nach diesem Besuch eine Auszeit auf der Plaza Mayor und trinken einen Kaffee im Schatten des barocken Rathauses. Die Reise geht weiter nach La Coruna, einer lebhaften Hafenstadt. Wir haben noch Zeit, den Herkulesturm anzusehen. Er ist der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm in Europa und verrichtet seit 2.000 Jahren seinen Dienst. Der Sage nach ist er auf dem Haupt des von Herkules besiegten Riesen Gerion errichtet worden. Wir genießen noch ein wenig die Abendstimmung und fahren dann weiter zu unserem Hotel, vorbei am interaktiven modernen Museum "Museo Domus" entlang der hübschen Uferpromenade.

01.09.2018 Finisterra und Santiago de Compostela

Heute heißt unser Ziel Santiago de Compostela, alle sind gespannt auf die Pilgerstadt. Aber vorher geht es noch ans Ende der Welt. Kap Finisterra ist zwar nicht der westlichste Punkt Spaniens, aber einer der schönsten. 300 m hoch ragen die Felsklippen auf und man schaut von hier in die Weite des Ozeans, so dass man sich leicht vorstellen kann, dass die Römer glaubten, die Sonne versinke hier im Meer. Viele Jakobspilger kommen hierher an das Kreuz und hinterlassen kleine Andenken an ihre Pilgerfahrt. Wir setzen den Weg fort und machen eine Mittagsrast am Ezaro-Wasserfall. Er dient der Stromgewinnung und ist Bestandteil eines ganzen Systems von Staustufen. Über wilde Felsen stürzt der Fluss ins Tal und mündet an einem kleinen Hafen ins Meer. Nun lockt aber Santiago de Compostela und wir überqueren den Hügelrücken des Monte Pindo und gelangen am frühen Nachmittag ans Ziel. Nach dem Einchecken im Hotel unternehmen wir einen Stadtrundgang mit dem Stadtführer Bartug. Er berichtet uns von der Entstehung der Jakobslegende und dem Beginn des Pilgerns. Die Sehenswürdigkeiten der Altstadt liegen eng beieinander und so können wir sie zu Fuß erkunden. Unser Weg führt durch die engen Straßen am Pferdebrunnen vorbei zur Kathedrale. Sie beherrscht den schönen Praza de Obradoiro zusammen mit dem Rathaus, dem romanischen Bischofspalast und dem Rektorat der Universität und einem Parador. Der Innenraum der Kathedrale ist überwiegend romanisch, die Außenfassade weist viele Veränderungen auf und zeigt Elemente der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock. Im Inneren interessieren sich die Pilger natürlich vor allem für das Grab des Jakobus. Über dem Grab befindet sich die Statue des Heiligen. Die Pilger umfassen und küssen sie und äußern sicher auch einen Wunsch am Ende ihrer Pilgerfahrt. Wir hingegen sehen noch das Museum der Kathedrale zu ihrer Baugeschichte, durchschreiten den wunderschönen Kreuzgang und bestaunen in der Bibliothek das riesige Weihrauchfass, welches an den Feiertagen in der Kathedrale geschwenkt wird. Nach dem Stadtrundgang kann man sich auf eigene Faust der Atmosphäre der Stadt hingeben, den Musikanten lauschen, etwas trinken oder auch ein Souvenir erstehen.

02.09.2018 O'Grove und La Toja

Nun wird es wieder ganz irdisch - wir wollen mit einem Boot zu den Muschelbänken fahren und sehen, wie die Muscheln herangezogen werden . Anschließend soll natürlich auch eine Verkostung folgen. Die Buchten der Rias Bajas sind tief in das Land eingeschnitten und ihr klares und ruhiges Wasser eignet sich vorzüglich für die Zucht von Miesmuscheln und Austern. An Holzflößen aus Eukalyptusholz hängen Seile, an denen die Muschelbrut befestigt wird und im Laufe eines reichlichen Jahres heranwächst. Dann werden die Seile herausgezogen und die Muscheln geerntet. Es ist eine mühselige und auch schwere Arbeit. Aber wir genießen die angenehme Seite und lassen uns die fangfrischen Muscheln und den Weißwein der Region, den Albarinho, gut schmecken. Zurück im Hafen erwartet uns schon die kleine Inselbahn zu einer Rundfahrt durch O'Grove und die Insel La Toja. Auf der Insel gibt es hübsche Villen zu sehen und eine Badeanlage für Behandlungen mit heilkräftigem Schlamm. Die kleine Kirche San Caralampio ist ganz mit den Schalen der Jakobsmuscheln bedeckt. Nach unserer Rundfahrt bekommen wir eine schlechte Neuigkeit: der Bus ist kaputt. Wir verkürzen uns die Wartezeit mit einem guten Kaffee und harren aus, bis ein Ersatzbus kommt und uns zurück nach Santiago de Compostela bringt. Hier genießen wir noch einmal einen stimmungsvollen Abend und bereiten uns auf den morgigen Abschied von Spanien vor.

03.09.2018 Baiona La Guardia und die Kelten

Bei bestem Wetter führt uns der Weg weiter nach Süden und wir erreichen die Hafenstadt Baiona. Hier liegt eine Replik der "Pinta", eines der Schiffe, die in Kolumbus' Flotte auf Entdeckungstour gingen. Man kann den Mut der Seeleute nur bewundern, wenn man sieht, mit welche kleinen einfachen Schiffen die Männer den Ozean bezwangen. Die Einwohner von Baiona waren am 1.3.1493 die ersten, die von Kolumbus Entdeckung erfuhren, denn Kapitän Pinzon landete mit seiner Pinta bei seiner glücklichen Rückkehr im Hafen von Baiona.
Hoch über der Stadt erhebt sich auf der Halbinsel Monterreal das Herrenhaus des Conde von Gondomar. Er ließ es im 16. Jahrhundert auf den Überresten einer alten Burg errichten. Heute ist es ein Parador und wir genießen die schöne Aussicht von der Terrasse bei einem guten Kaffee. 
Bei Straßenbauarbeiten auf dem nahegelegenen Santa Tecla-Berg fand man im Jahre 1913 steinerne Überreste einer keltischen Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Die runden Hütten standen dicht gedrängt und die Archäologen glauben, dass hier bis zu 3.000 Menschen gelebt haben. Wir laufen durch das Dorf und stellen uns vor, wie die Menschen hier oben wohl gelebt haben mögen.
Die Bergkuppe des 350 m hohen Berges Santa Tecla ist wie so oft in Wolken gehüllt und das schöne Panorama bleibt verborgen. Erst beim Hinabfahren reißt der Nebel auf und wir sehen La Guardia, unser Stopp für das Mittagessen. Das Städtchen ist bekannt für seine zahlreichen Fischrestaurants, da findet jeder etwas.
Gut gestärkt geht es weiter Richtung Porto. Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel in der Altstadt und können uns noch etwas erfrischen bevor wir im hübschen Restaurant "Luso" zu Abend essen.

04.09.2018 Porto

Dieser Tag gehört Porto. Die Stadtführerin Laura holt uns ab und wir fahren zunächst ein Stück mit dem Bus. Stolz berichtet Laura von der langen Geschichte ihrer Stadt und den Bemühungen der Portugiesen, die Krise zu überwinden. 
Zuerst besuchen wir die Buchhandlung Lello, bekannt wegen ihrer schönen Ausstattung und wegen ihrer möglichen Verbindung zu Harry Potter. Am Morgen ist der Andrang nicht so groß und so können wir nach kurzer Wartezeit die Buchhandlung betreten, die geschwungene Treppe und das bunte Kristallfenster fotografieren.
Natürlich besuchen wir bei unserem Rundgang die Kathedrale Sé auf ihrem Granithügel. Die Fassade wirkt wehrhaft und zeigt noch romanische Elemente. Vor der Kathedrale steht ein Schandpfahl aus dem Spätbarock, aber es wurde wohl nie jemand daran festgebunden.
Dass auch in Porto der Mut zur Moderne vorhanden ist, sehen wir an einem ultramodernen Einkaufszentrum im neueren Teil der Stadt.
Ein charakteristischer Schmuck an Kirchen und auch an anderen Gebäuden sind die bunten Fliesen. Die eindrucksvollsten sind wohl die am Bahnhof, aber auch die Igreja de Misericórdia besitzt einen solchen schönen Fliesenschmuck.
Besonders eindrucksvoll sind die Stahlbrücken, welche über den Fluss Douro führen und Porto mit Gaia verbinden. Am Fluss verbringen die meisten von uns die Mittagspause und dann erwartet uns noch der Besuch einer Portweinkellerei mit Verkostung. In großen Fässern reift der Portwein dort heran. Die Trauben für diesen Wein wachsen am Douro-Fluss und man unterbricht die Gärung durch Zugabe von Weingeist, dadurch wird der Wein haltbar gemacht und kann besser transportiert werden. Wir kosten zwei Sorten, er kommt uns recht süß vor und der Alkoholgehalt hat es wohl in sich.
Noch einmal wandern wir am Abend ins Restaurant Luso zum Abendessen, dann heißt es Koffer packen.

05.09.2018 Rückflug nach Deutschland

Nach einem guten Frühstück fahren wir ein letztes Mal durch Porto, diesmal Richtung Flugplatz. Der Flugplatz ist ein schickes modernes Gebäude und sehr übersichtlich. Wir checken ein und einige ergreifen die Gelegenheit zu einem letzten Einkauf portugiesischer Spezialitäten. Dann heißt es Abschied nehmen von Portugal - eine schöne Reise ist damit zu Ende gegangen.

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