Reisebericht: Rundreise Spaniens Atlantikküste vom Baskenland nach Galizien

24.06. – 05.07.2024, 12 Tage Rundreise Nordspanien – Bilbao – San Sebastian – Atlantikküste– Santander – Altamira–Höhle – Jakobsweg – Picos de Europa – Oviedo – Santiago de Compostela – Porto


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Wildromantisch, wunderbar grün und mystisches Aprilwetter - das ist die Küste am Golf von Biskaya
Ein Reisebericht von
Sabine C. Seifert
Sabine C. Seifert

Flug nach Bilbao & im die alte Industriestadt im Abendrot

Früh am Morgen machten sich unsere Gäste aus verschiedenen Teilen Deutschlands auf den Weg nach Bilbao. Einige trafen sich am Flughafen Paloma, während andere bereits zuvor in dieser faszinierenden Stadt im Baskenland angekommen waren. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir das Hotel Occidental Bilbao. Schnell umgezogen, begannen wir unseren ersten Spaziergang zur Kirche Nuestra Señora de Begoña hinunter in die quirlige Altstadt Bilbaos.
Zurück im Hotel versammelten wir uns zu einer ersten Kennenlernrunde mit einem Glas Txacoli-Weißweins aus dem Baskenland. Nach einem schmackhaften Abendessen entspannen sich die ersten anregenden Gespräche und so stimmten wir uns auf die kommenden Tage im Norden Spaniens ein.


Wandlung einer Industrie– zur Kulturstadt: Überraschung Bilbao

Gestärkt von einem guten Frühstück starteten wir bei strahlendem Sonnenschein zu unserer Erkundungstour durch Bilbao, der Hauptstadt der Provinz Vizcaya. Zunächst fuhren wir mit dem Bus auf den Artxanda Berg, um Bilbaos beeindruckendes Panorama zu genießen. Der Blick auf die Stadt fantastisch. Unsere Stadtführerin Veronica präsentierte uns nicht nur ihre Heimatstadt, sondern von dort oben auch den Blick zum Meer, bevor wir zur berühmten Hängenden Brücke – El Puente Vizcaya – weiterfuhren. Diese Brücke, die 1893 eröffnet wurde, ist eine der ältesten Schwebefähren der Welt und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Meer.
Anschließend erkundeten wir das historische Zentrum Bilbaos, den Casco Viejo, und besuchten die Santiago-Kathedrale. Besonders genossen wir die Vielfalt der Pintxos – baskische Tapas – in der Markthalle. Am Nachmittag fuhren wir alle gemeinsam mit der Strassenbahnst, um das Guggenheim-Museums zu besuchen. Die modernen Kunstwerke und die beeindruckende Architektur des Museums faszinierten uns. Besonders begeistert waren wir von "Puppy", einem riesigen, mit Blumen geschmückten Hund, der von Jeff Koons geschaffen wurde, aber auch vom kleinen Pinoccio als Kunstwerk in der Ausstellungshalle.
Nach einem Rundgang um das Museum beendeten wir den Abend in einer Tapas-Bar im Kneipenviertel Bilbaos. Bei einer Auswahl an Pintxos und einem Glas Wein ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.


Seebad–Charme in San Sebastian

Nach einem spanischen Frühstück brachen wir früh auf, um San Sebastian zu erkunden. Nach einer zweistündigen Fahrt erreichten wir den Golf von Bizcaya. Wir begannen unseren Spaziergang in der Altstadt, besuchten den Markt, die Basilica de Maria del Coro und den berühmten Stadtstrand Playa La Concha. Es blieb Zeit für eigene Erkundungen, bevor wir uns in einer preisgekrönten Pintxos-Bar stärkten.
Am Nachmittag zog es uns zum Strand. Wir spazierten entlang der Uferpromenade, genossen den Sonnenschein, schlenderten vorbei am Casino und den Tamarisken, bis wir den Palast von Miramar erreichten, den ehemaligen Sommersitz der habsburgischen Königin Maria Christina. Der Palast, der an ein englisches Landhaus erinnert, bot uns eine herrliche Aussicht auf die Bucht und die Insel Santa Clara.
Zum Abschluss des Tages überraschte uns Eberhardt Travel mit einer Fahrt auf den Monte Igueldo, wo wir die atemberaubende Aussicht auf San Sebastian genossen. Mit einem Eis in der Hand kehrten wir schließlich nach Bilbao zurück.


Kantabrien – Laredo, Bootsfahrt nach Santoña und Altamira–Höhlenmalerei

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise nach Kantabrien fort. Unser erster Halt war die Altstadt von Laredo, wo wir bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen mittelalterliche Gebäude und die Kirche Santa María de Asunción entdeckten. Anschließend unternahmen wir eine Bootsfahrt durch den Naturpark von Santoña, wo wir beeindruckende Felsformationen bestaunten.
Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Santillana del Mar, wo wir durch das mittelalterliche Dorf bummelten und bei den Nonnen Clarisas köstliche Mandelkekse kauften. Das ganze Dorf bereitete sich bereits auf den Festtag für die Heilige Juliana vor. Mit unserem Bus nahmen wir ungewollt gleich ein paar Wimpelketten mit.
Anschließend begaben wir uns auf eine Zeitreise in die Altamira Höhle, wo wir die beeindruckenden prähistorischen Wandmalereien in einer exakten Nachbildung der Höhle bewunderten.
Der restliche Nachmittag stand in Santander noch zur freien Verfügung, vielleicht um am Strand zu entspannen. Am Abend genossen wir ein gemeinsames Abendessen und ließen den Tag bei anregenden Gesprächen ausklingen.


Flanieren in Santander & ungewöhnliche Architektur in Comillas

Am nächsten Morgen begann unser Tag mit einem Ausblick auf den felsigen Strand von Santander und den Leuchtturm Cabo Mayor. Im Anschluss flanierten wir durch die Küstenstadt Santander, wo wir die Abtei Cuerpos Santos sahen, an der Markthalle einen kleinen Stopp einlegten und bei den „Raqueros“ nicht umhinkonnten, ein Foto zu schießen. Lachend ging es an der Promenade entlang, die mit bunten Werbetafeln geschmückt war mit Slogans wie: „Es war einmal in Kantabrien … wo die Hexe, bevor sie einen Zaubertrank herstellte, erst das Internet bezüglich der Risiken an ihrem Arbeitsplatzes konsultierte.“
Weiter brachte uns keine Magie, sondern unser Busfahrer Eduardo in Richtung Comillas, wo wir "El Capricho de Gaudí" bestaunten, ein detailverliebtes Haus des berühmten Architekten Antoni Gaudí. Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir weiter nach Asturien, wo wir eine Käserei in Cabrales besuchten, und die preisgekrönten Käsesorten von Juanjo probierten. Mit guter Laune nahmen wir ein paar Fliegen aus dem Ziegenstall im Bus mit und fuhren fröhlich zu unserem nächsten Hotel am Meer.


Wallfahrtsort Covadonga & die Pilgerstadt Oviedo

Der Tag begann am späten Vormittag mit einer Fahrt in den Nationalpark Pico de Europa. In Covadonga wollten wir eigentlich in Kleinbusse umsteigen, die uns zu den Gletscherseen Enol und Ercina bringen sollten. Leider sagte der Wetterbericht bereits am Vortag nur Nebel und Regen voraus, so dass wir uns entschieden, länger zu schlafen und „nur“ den Wallfahrtsort und die Heilige Höhle von Covadonga sowie die Basilica von Covadonga zu besichtigen.
Am Nachmittag erreichten wir Oviedo, wo wir mit unserer Stadtführerin Marian die Altstadt erkundeten, mehr über die Bedeutung als Pilgerstadt und Alfonso, den Keuchen erfuhren. Sie führte uns an der Kathedrale und den vielen kleinen Marktplätzen vorbei, bevor wir müde ins Hotel zurückkehrten.


Playa de las Catedrales, die Römer–Stadt Lugo & die Kristallstadt A Coruña

Am Morgen verließen wir Oviedo und fuhren zum berühmten Kathedralenstrand. Trotz anfänglichen schlechten Wetters, die Wolken zogen sich rechtzeitig zurück, was wir leider von den Fluten nicht sagen konnten. Einen Teil der Pracht des beeindruckenden Strandes erlebten wir allerdings von wunderbaren Aussichtspunkten nach unten auf die Felsformationen blickend. Ein Holzsteg führt über die Klippen und gibt immer wieder den Weg auf das Wasser und die weite Küstenlandschaft frei. Danach fuhren wir weiter nach Lugo, wo wir die beeindruckende römische Stadtmauer besichtigten, die Altstadt erkundeten und natürlich Pulpo aßen.
Am Abend erreichten wir A Coruña, wo wir den Herkules-Turm besuchten, bevor wir in der gemütlichen Taverne mitten in der Stadt ein typisches Abendessen in geselliger Runde genossen. Von Käse, Piments de Patron, Pulpo, Muscheln und, und, und war alles dabei.


Kap Finisterre und Santiago de Compostela

Nach einem erholsamen Schlaf machten wir uns am Morgen auf den Weg zum Kap Finisterre, dem "Ende der Welt". Der blaue Himmel und die friedliche Atmosphäre ließen uns die Aussicht auf das Meer besonders genießen, bevor wir nach Santiago de Compostela weiterfuhren. Unser Reiseführer Francisco führte uns begeistert durch die Stadt, vorbei an den Kleingärten zur Alameda und den vielen kleinen Sehenswürdigkeiten. Natürlich legte er sein Augenmerk auf das wichtigste Bauwerk der Stadt, die Kathedrale. Am Schluss bruachten wir eine Pause nach so viel interessanten Informationen. Den Abend ließen wir bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen und einige Gäste probierten die gastronomischen Einrichtungen der Stadt mit ihren Köstlichkeiten aus.


Bootsfahrt & Muschelverkostung & Seife von La Toja

Am letzten Tag unserer Reise fuhren wir zuerst an den Strand Lanzada, dann zur Halbinsel O’Grove, um mehr über die berühmte Muschel- und Austernzucht der Region zu erfahren. Während einer vergnügten Bootsfahrt verkosteten wir fangfrische Muscheln und genossen die entspannte Atmosphäre an Bord. Danach besuchten wir die Insel La Toja, die für ihre Heilquellen und die berühmte Seife bekannt ist.
Der Nachmittag gehörte noch einmal ganz der Pilgerstadt Santiago de Compostela. Viele Gäste verweilten auf der Plaza del Obradoiro, um die Ankunft der Pilger zu beobachten oder setzten sich einfach in ein Café, kauften die letzten Souvenirs oder ließen sich durch die kleinen Gassen treiben.


Die Heilige Tecla & das Castro–Dorf

Dem portugisischen Jakobsweg folgend erreichten wir die Stadt Baiona mit ihrer Festung Montereal und der Replik der „Pinta“, dem Schiff aus der Flotte Christoph‘ Kolumbus, welches 1493 als erstes der drei Schiffe wieder spanischen Boden erreichte. Am Berg Santa Trega begaben wir uns auf die Spuren der Castro Kultur und der Heiligen Tecla, die man bei Kopfschmerzen um Hilfe bittet. Mit einem Picknick voller spanischer Köstlichkeiten verabschiedeten wir uns von Nordspanien und überquerten alsbald den Fluss Miño, um in Portugal unsere Reise zu beenden.


Porto

Am Vormittag zeigte uns Stadtführerin Laura mit einer wunderbaren Brise Humors ihre Stadt Porto. Bei Burmester probierten wir den berühmten Portwein und am Abend klang der Abend im Restaurant „Chez Lapin“ bei Bacalao und Schokoladenkuchen aus.


Heimflug

Zufrieden und voller Eindrücke traten wir am heutigen Tag die Heimreise an und verabschiedeten uns von einer unvergesslichen Reise durch Nordspanien.

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