Reisebericht: Wanderreise Nord–Spanien – Jakobsweg und Atlantik

13.06. – 22.06.2024, 10 Tage Wanderreise in Nordspanien mit Bilbao – San Sebastian – Picos de Europa – Jakobsweg – Santiago de Compostela – Atlantikküste – Porto (58 Wanderkilometer)


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Auf unserer unvergesslichen Wanderreise in Nordspanien haben wir die verschiedensten bleibenden Eindrücke gesammelt:
Von beeindruckenden kulturellen Highlights wie dem Guggenheim-Museum, der Basilika in San Sebastián oder der Kathedrale von Santiago de Compostela über herrliche Landschaften im Norden Spaniens, wie beispielsweise die Covadonga-Seen in den Bergen oder die faszinierende Insel Ons, bis hin zu kulinarischen Leckerbissen, wie verschiedene Sorten des Albariño-Weines, Meeresfrüchten oder baskischen Pintxos - auf dieser Reise war für jeden Geschmack etwas dabei!
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Ankunft in Bilbao

Aus verschiedenen Ecken Deutschlands trafen wir uns in Bilbao und starteten zusammen unser gemeinsames Abenteuer. Bei schönem Wetter konnten wir die Altstadt mit ihrer Markthalle, sowie das berühmte Guggenheim-Museum individuell besichtigen.
Am Abend sind wir alle wieder zusammengekommen und haben die Reise mit einem guten baskischen Essen eingeläutet. Unterwegs haben wir die Zubizuri-Brücke, die Metropolitan Isozaki Türme und das Rathaus der Stadt gesehen.

San Juan de Gaztelugatxe – San Sebastián

Zu Beginn des Tages fuhren wir nach Bermeo, wo sich einer der wichtigsten Häfen der Region befindet. In der Nähe dieses Dorfes haben wir eine großartige Wanderung bis zur Kapelle des Heilige Johannes von Gaztelugatxe unternommen. Es war eine schöne Route mit ihren Schwierigkeiten, eine Mischung aus beeindruckenden Panoramen, Legenden und den 241 Stufen auf den Spuren des Heiligen Johannes. Gestärkt durch unser gutes Frühstück waren auch die vielen Stufen kein Problem für uns und wir haben alles geschafft!!
Danach fuhren wir nach San Sebastián und besuchten die hübsche Altstadt mit der Markthalle La Bretxa, dem Hauptplatz „Plaza de la Constitución“ und den schönen Pintxos-Bars in den verschiedenen kleinen Gassen und in der Nähe der Basilika. Natürlich durften ein guter Txakoli-Wein und die leckeren Pintxos nicht fehlen.
Nachdem wir wieder zu Kräften gekommen waren, machten wir uns auf den Weg hinauf auf den Berg Urgull. Dort fanden wir die alte Burg La Mota und die heilige Herz-Jesu-Statue vor.
Abschließend kamen wir in die Altstadt zurück, überquerten den Strand La Concha und entdeckten auf unserem Weg die alte königliche Sommerresidenz Palast Miramar und die Skulpturen „Wind-Käme“ des Künstlers Chillida, bevor wir zurückfuhren.

Cobreces – Comillas – Cabrales

Unsere Reise geht weiter in die nächste Region, nach Kantabrien. Zuerst erreichen wir eines der wichtigsten Dörfer der Region: Santillana del Mar. Das Dorf der drei Lügen, da es weder heilig noch flach ist und sich auch nicht am Meer befindet. Hier wurde einst die berühmte Altamira-Höhle entdeckt. Wir haben den Charme des Dorfes bei einem Spaziergang genossen und in einem traditionellen Nonnen-Kloster die typischen Kekse probiert.
Im Anschluss ging es weiter über Cobreces, entlang der Küstenlinie bis nach Comillas. In Comillas besichtigten wir den Mittelalterlichen Markt und die Laune von Gaudi, eine spektakuläre Villa, die der Familie Quijano gehörte und von Gaudi entworfen wurde.
Daraufhin fuhren wir nach San Vicente de la Barquera, um die guten Fisch- und Meeresfrüchtegerichte zu probieren, bevor es in die Berge ging.
Auf einer unterhaltsamen Fahrt durch Serpentinen und enge Kurven erreichten wir den Nationalpark Picos de Europa und besuchten die typische Cabrales-Höhlenkäserei. Wir lernten den Herstellungsprozess des Cabrales-Käses kennen und probierten anschließend den Käse mit einem guten Apfelwein.
Gegen Ende des Tages fuhren wir noch ein Stück weiter zu unserem charmanten Hotel und genossen das ruhige Ambiente.

Ruta del Cares

An diesem Tag begann die Mambo-Zeit!! Mit unserem Bus fuhren wir ein kleines Stück bis zum Stausee Poncebos, wo unsere Route begann. Anfangs mussten wir die erste Stunde bergauf laufen, natürlich in unserem eigenen Tempo und mit Zwischenstopps, um eine angenehme Etappe zu haben.
Oben angekommen, bekamen wir herrliche Ausblicke auf die Schlucht und den imposanten Nationalpark Picos de Europa, sowie auf die verschiedenen Gipfel zu Gesicht. Ab diesem Punkt steigerte sich unser Tempo leicht und jede Kurve brachte eine neue Überraschung mit sich, wie die netten Ziegen, welche uns begrüßt haben.
Nach unserer Mittagspause, bei der uns eine hungrige Ziege nicht in Ruhe gelassen hat, folgten wir die ganze Zeit dem Wasser und überquerten unterschiedliche Tunnel und Brücken.
Am Ende unserer Route erreichten wir das Dorf Cain, direkt im Bundesland Kastillien-Leon. Bei einer kleinen Pause konnten wir hier etwas Erfrischendes trinken und unsere Füße im Wasser abkühlen.
Mit verschiedenen Autos fuhren wir nach Posadas, um unseren Bus zu finden und weiter Richtung Covadonga zu fahren. Zum Glück ist unser Busfahrer Manuel ein richtiger Experte auf dieser Strecke, sodass wir ohne Probleme durch die engen und kurvenreichen Straßen gefahren wurden.
Im heiligen Dorf Covadonga angekommen, haben wir die heilige Höhle und die Basilika besichtigt, sowie Herrn Pelayo begrüßt und schliefen in dem Bundesland Asturien.

Covadonga–See – Kathedralenstrand

Mit einem Kleinbus fuhren wir hoch in die Berge zu den Covadonga-Seen. Die Kühe begrüßten uns und gemeinsam stiegen wir die Treppen hinauf und begannen unseren Rundgang.
Im Besucherzentrum schauten wir uns ein Modell des Nationalparks Picos de Europa an und schon konnte unser kleines Abenteuer durch die fantastische Anlage beginnen. Zunächst ging es über die alte Eisenmine, dann am Ufer des Ercina-Sees entlang und über Steine bis zu einer kleinen Kapelle, bei der wir eine kurze Mittaspause machten, bevor es weiter zum Enol-See ging, wo unsere kleine Wanderung endete.
Im Anschluss sind wir wieder hinunter nach Covadonga und verließen Asturien, um die letzte Region unserer Reise zu entdecken: Galizien.
Als wir schon die Grenze überquerten hatten, wurden wir vom Regen begrüßt, doch mit unserer guten Laune war das überhaupt kein Problem.
In Ribadeo angekommen besuchten wir zuerst den berühmten Kathedralenstrand! Obwohl wir bei Ebbe ankamen, war das Wasser wegen des Regens und der Wellen immer noch etwas zu hoch. Wir sind trotzdem an den Strand gegangen und etwas nass geworden, aber das gehört zu einem Abenteuer dazu. Außerdem hatten wir am Strand sehr viel Spaß.

Jakobsweg

Unseren sechsten Reisetag begannen wir in der Provinz Lugo, mussten aber noch eine lange Strecke bis in die Provinz A Coruña fahren. In Arzua stiegen wir aus und begannen unsere gut 19 Kilometer lange Wanderung entlang des Jakobswegs bis zu unserem Hotel in O Pino.
Wie die vorbildlichen Pilger, die wir waren, wünschten wir den anderen Wanderern auf der ganzen Strecke einen guten Weg „Buen Camino“. Die Jakobsmuscheln zeigten uns bei wechselhaftem Wetter den Weg zwischen verschiedenen Dörfern und Wäldern mit abwechslungsreichen Panoramen. Das Gefühl nach einer langen Wanderung auf dem Jakobsweg ist etwas Wunderbares, das man mindestens einmal im Leben erlebt haben sollte!!
Die Erfahrung auf dem Jakobsweg ist eine Verbindung zwischen dem Weg und den guten Gesprächen mit Pilgern, welche auch in unserem Hotel noch weitergingen. Hier konnten alle ihre eigenen Gefühle erklären und die familiäre Atmosphäre bei traditionellem Essen genießen!

Santiago de Compostela

Vom Hotel oder vom Monte Gozo sind wir schnell in die Stadt Santiago gegangen, da der Apostel bereits auf uns wartete! Wie es das Ritual der Pilger ist, sind wir direkt zum Plaza del Obradoiro gegangen und haben die imposante Fassade der Kathedrale bewundert. Hier trafen wir uns mit anderen Pilgern und gingen direkt in die Kathedrale. Wir besuchten das Grab und erlebten einen Gottesdienst mit der Musik der Orgeln und dem Rauch des Botafumeiro!
Im Anschluss besichtigten wir die historischen Gebäude der Altstadt und nahmen ein leckeres Mittagessen zu uns! Tintenfisch, Kammmuscheln oder Jakobsmuscheln durften auf unseren Tischen nicht fehlen!
Nach unserem Mittagessem gingen wir zu der Markthalle auf dem Weg zu unserem Hotel und hatten den Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend gab es dann unser gemeinsames Abendessen.

Kap Finisterre – Weinkellerei

Wir verabschiedeten uns von der Stadt Santiago und fuhren nach Norden bis zum Kap Finisterre. Dort fanden wir Kilometer 0 oder das Ende der Welt und man konnte das Ritual mit den alten Schuhen überall beobachten. Neben dem Leuchtturm hatten wir auch einen leckeren Kaffee und konnten die Küstenlinie betrachten.
Nach unserer Kaffeepause besuchten wir in der Nähe die Wasserfälle von Ezaro, Ezaros kleinen Hafen und den hübschen Strand beim Dorf.
Weiter ging es mit einer aufregenden Fahrt entlang der Todesküste und den Bergen, bei der wir die traditionellen Straßen sowie die netten Dörfchen zu sehen bekamen.
Daraufhin genossen wir in der Weinkellerei Granbazan ein exklusives Ambiente mit einer guten Weinverkostung von drei Sorten Albariño-Wein. Zudem konnten wir die Weinkellerei und deren Tradition kennenlernen.
Weiterhin konnten wir in der Nähe eine Muschelzucht besuchen. Auch hier durfte probiert werden: es wurden leckere Miesmuscheln und ebenfalls Albariño-Wein angeboten. Gegen Ende des Tages konnten wir in La Toja auch die Muschelkapelle und die Seifenfabrik kennenlernen.

Insel Ons

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir nach Portonovo und stiegen in unser Boot zur Insel Ons, die direkt im Archipel der Atlantischen Inseln liegt. Wir überquerten Teil der Ria von Pontevedra, begleitet vom Gesang der Kinder, die mit uns auf dem Schiff waren, und erreichten langsam die Insel Ons.
Hier angekommen, begann unser Spaziergang durch das Dorf bis zum „Mund der Unterwelt“ oder, man könnte auch sagen, bis zum Ende der Welt! Auf unserem Weg begegneten uns viele Möwen und andere Arten von Vögeln, sowie die einheimischen Eidechsen.
Es war eine angenehme Strecke, immer am Rande der Klippen entlang, bis zum Leuchtturm, der den höchsten Punkt der Insel markiert und bis hinunter ins Dorf.
Dort konnten wir die leckeren galizischen Produkte probieren und sogar im Meer baden – die ganze Insel ist einfach ein Paradies.
Danach fuhren wir zurück und hielten unser Abschiedsessen mit guten Anekdoten und viel Spaß!!

Rückflug

Leider musste unsere Reise nach 10 erlebnisreichen Tagen in familiärer Atmosphäre zu Ende gehen. Doch ganz vorbei war der Spaß noch nicht, denn wir hatten noch eine kleine Strecke bis Porto vor uns, wo wir die Gelegenheit hatten, die typische Pasteis de Nata zu probieren, bevor es in den Flieger nach Hause ging.
Unser Busfahrer Manuel und ich selbst wünschen euch viele Freude, Gesundheit und Hasta la Vista amigos!!

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