Reisebericht: Städtereise – facettenreiches Barcelona erleben

17.09. – 21.09.2017, 5 Tage Städtereise in spanische Metropole am Mittelmeer: Sagrada Familia – Park Güell – Las Ramblas – Mittelmeer–Hafen – Montjuic – Olympisches Dorf – Montserrat


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Tauchen Sie nochmals in die Erlebnisse Ihres Städtetrips in die katalanische Metropole Barcelona ein und schwelgen Sie in Erinnerung.
Ein Reisebericht von
Jenny Wittenberger

1. Tag: Anreise

Am heutigen Sonntag beginnt unser gemeinsamer Städtetrip nach Barcelona. Der größte Teil der Gruppe trifft sich am Flughafen in Dresden, wo wir unser Gepäck aufgeben und am Gate dem kleinen Urlaub entgegen fiebern. Zuerst geht es für uns nach Frankfurt. Hier treffen wir auf weitere Mitreisende unserer Gruppe. Gemeinsam fliegen wir weiter nach Barcelona. Ab hier wird die Anreise spannend - nachdem wir eine ganze Weile auf unser Gepäck warteten, suchen wir in der Ankunftshalle unseren Transferfahrer. Keiner da! Nach zwei kurzen Telefonaten ist dies allerdings geklärt und wir machen uns auf die Suche nach der Busstation, die wir zum Glück relativ schnell und leicht finden. Im Hotel angekommen, treffen wir auf die noch zwei fehlenden Mitglieder unserer Reisetruppe - wir sind vollständig! Allerdings ließ hier der nächste Schreck nicht lange auf sich warten. Das Hotel wollte eine Kaution für jedes Zimmer hinterlegt haben, nur wusste davon niemand etwas. Nach ein paar Diskussionen war aber auch das Problemchen geklärt und alle konnten schließlich ihre Zimmer in dem zentral gelegenen Hotel HCC Montblanc beziehen. Nach etwas Freizeit zum frisch machen und Umgebung erkunden, trifft sich ein großer Teil unserer Reisegruppe zum gemeinsamen Abendessen. Mit der Bahn fahren wir zum Placa d'Espanya. In der ehemaligen Stierkampfarena befindet sich das Restaurante Mussol, indem ein leckeres 3-Gang Menü auf uns wartet. Nachdem wir eine ganze Weile gemütlich zusammen saßen und uns die Bäuche vollschlugen, gehen wir in Richtung Font Màgica, der Magische Brunnen. Hier verbringen wir noch eine Weile den Abend und bestaunen von unterschiedlichen Positionen das Schauspiel aus Musik, Farbe und Wasser. Nach diesem traumhaften Erlebnis laufen wir entspannt zurück zur Bahnstation und fahren zum Hotel, wo unsere Betten schon auf uns warten.

2. Tag: Große Stadtrundfahrt mit Park Güell und Besuch der Sagrada Familia

Heute lernen wir gleich zu Beginn des Tages den typisch spanischen Lebensstil kennen - locker, entspannt, spontan und immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Eigentlich stand der Park Güell und die Sagrada Familia mit anschließender Freizeit auf dem heutigen Plan - doch der Plan änderte sich. Mit einem etwas verspäteten Start hatten wir zu unserem Glück den Rundreisebus nun einen ganzen Tag zur Verfügung, sodass wir die Stadt mit unserem örtlichen Reiseleiter Lorenzo ausgiebig erkunden und von seinem umfangreichen Wissen profitieren konnten. Vorbei an zahlreichen, bunten Gebäuden und interessanten Bauwerken, fuhren wir zuerst zum Hafen, dann zum Fußballstadion des FC Barcelona, wo wir zumindest von außen einen kleinen Eindruck des größten europäischen Fußballstadions erhaschen konnten und von hier zum Nationalpalast, mit einem wunderbaren Blick über einen Teil Barcelonas. Dann ging es ein Stück zu Fuß weiter - wir liefen zum Olympiastadion, gebaut 1929 und für die Olympischen Sommerspiele 1992 modernisiert und ausgebaut. Stehen die Türen offen, kann man das Stadion auch kostenlos von innen besichtigen. Beeindruckend! Anschließend fahren wir den Hausberg Montjuic noch ein Stück höher und machen hier in herrlichster Sonne eine Mittagspause. Verpflegt mit Getränken und Sandwichs oder Croissants sitzen wir hier, unterhalten uns, genießen die Wärme und das Grün sowie den weiten Ausblick über das Meer und die Stadt.
Frisch gestärkt fahren wir nun zu Gaudis Park Güell. Dieser entstand von 1900-1914 und war ursprünglich als Park zu einer Wohnanlage mit 60 Villen geplant. Durch fehlende finanzielle Mittel konnte dies jedoch nie bzw. nur teilweise fertiggestellt werden. Von besonderer Bedeutung bei Entstehung der Anlage war der Einklang von Natur und Baustil, d. h., dass der Bau an die hügelige Landschaft angepasst wurde. Für die Gruppe geht es hier nach einem Spaziergang durch den Park in den eintrittspflichtigen Bereich mit Drachenfiguren, einer geschwungenen Parkbank und der Markthalle - alles wunderbar mit schönen Mosaikverzierungen geschmückt. Ich muss leider draußen bleiben und drücke daher Lorenzo schnell die Kamera in die Hand, damit dieses Highlight auch fotografisch festgehalten werden kann.
Nach dem Besuch des Parks bleibt uns immernoch etwas Zeit bis wir zur Sagrada Familia fahren können. Also gibt es für uns einen weiteren Höhepunkt. Nur selten im Rahmen von Stadtführungen besucht, sehen wir das Krankenhaus Santa Pau. Lorenzo erzählt uns zu seiner Entstehung und den Neuheiten beim Bau der Anlage. Umgeben von viel Grün und Natur sollen sich die Patienten des Krankenhauses besonders schnell und gut erholen. Wir haben hier nun etwa eine Stunde Freizeit und die Gruppe verstreut sich in verschiedene Richtungen. Einzelne nutzen die Gelegenheit und Zeit, um die Krankenhausanlage zu besichtigen, andere trinken einen Kaffee oder ein Bier und wieder andere Gruppenmitglieder vertreten sich die Füße in der Umgebung. Nachdem wir uns eine Stunde später wieder treffen, laufen wir gemeinsam zur Sagrada Familia, besichtigen diese ausführlich von innen und außen. Lorenzo teilt weiter sein Wissen mit uns, zeigt uns das Bauwerk von allen Seiten, macht uns auf die kleinen Details aufmerksam, die biblische Geschichten und Botschaften übermitteln. Und nicht nur von außen ist das Bauwerk beeindruckend. Auch von innen fasziniert die Basilika mit ihrer Krypta, der Apsis und dem ungewöhnlichen Kreuzgang. Bereits 1882 begann der Bau der Kirche, ein Jahr später übernahm Gaudi die Leitung des Projekts, was zu seinem Lebenswerk bis zu seinem Tod 1926 wurde. Seitdem wird der Bau immer weiter fortgeführt und soll schließlich 2026 fertiggestellt werden. Nach der gemeinsamen Führung haben wir noch Zeit die Sagrada Familia auf eigene Faust zu erkunden. Anschließend fahren wir mit dem Bus zurück Richtung Hotel. Unsere Essensgruppe steigt vorher aus - wir gehen heute ins Restaurante Txapela. Leckere Tapas gibt es hier - also kleine, verschiedene Häppchen, die wir uns teilen. In der Masse machen die auch wahnsinnig satt. Zum Nachttisch gibt es ganz typisch Crema Catalana und Kaffee. Nachdem wir noch eine Weile gemeinsam im Restaurant saßen, machen wir uns schließlich auf dem Heimweg - ein schöner und gemütlicher Verdauungsspaziergang zurück zum Hotel.

3. Tag: Kloster Montserrat und Bodega Torres

Am dritten Tag unserer Städtereise haben wir einen wunderschönen, fakultativen Ausflug auf unserer Liste stehen. Wir fahren ausgeschlafen und frisch gestärkt zum Kloster Montserrat. Dabei begleitet uns Susanne, die uns schon viel auf dem Weg aus Barcelona bis ins Gebirge Montserrat erzählt. Von der Autobahn aus bietet sich uns bereits ein wunderbarer Ausblick auf den 1.236 Meter hohen Berg. Nach einer weiteren etwa halbstündigen Fahrt stehen wir dann oben und genießen den Ausblick auf das unter uns liegende Land mit seiner sich weit erstreckenden, grünen Natur. Nach einigen Minuten des Innehaltens laufen wir gemeinsam zum Kloster, erhalten noch viele informative Ausführungen zu der Katholischen Kirche, seiner Geschichte, der Umgebung und wieso es so viele Menschen im Jahr anzieht. Einer dieser Gründe ist die Schwarze Madonna, deren Berührung Glück bringen soll. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und thront über dem Hochaltar der Basilika. Nachdem wir uns in unserer Gruppe gemeinsam umsahen und Susanne lauschten, haben wir auch hier Freizeit. Die meisten verstreuen sich ganz schnell über dem Gelände, einige lauschen noch dem Gottesdienst, während ich mit zwei anderen Gästen in der langen Schlange zur Basilika mit der Schwarzen Madonna anstehe. Ab 12 Uhr beginnt der Einlass und die Leute werden nach und nach reingelassen. Langsam, aber wirklich nur ganz langsam kommen wir vorwärts, immer wieder werden die Türen geschlossen und wir fragen uns schon, ob wir das überhaupt noch schaffen vor Abfahrt des Busses. Nach einer Ewigkeit resigniere ich, doch Familie P. bleibt standhaft und wartet weiter. Ich gehe in der Zwischenzeit dem Knabenchor lauschen, der fast jeden Tag die Menschen mit seinem Gesang verzückt und halte Ausschau nach anderen Mitreisenden unserer Gruppe. Beim Shoppen an den Ständen mit leckerem Käse und anderen Köstlichkeiten treffe ich auf unsere Berliner und wir kosten uns die Straße entlang zurück zum Bus. Hier wieder angekommen und nachdem wir wieder vollständig sind, fahren wir weiter Richtung Bodegas Torres, wo eine Weinverkostung auf uns wartet. Im Bus erfahre ich nun auch von Familie P., dass, natürlich ganz typisch, der Einlass zur Schwarzen Madonna ganz fix ging, nachdem ich aufgegeben hatte. Aber umso mehr freue ich mich für die Zwei, dass es schließlich doch geklappt hat und das kommende Jahr mit ganz viel Glück für die Beiden überschüttet sein wird. :) 
Angekommen am Weingut Torres werden wir freudig empfangen. Unser Guide spricht sehr gutes Deutsch und führt uns nach einem kleinen Einführungsfilm über das Gelände - von der kleinen Rebe am Anfang bis zum schließlichen Abfüllen des Weines in die Fässer bekommen wir alles erklärt. Am Ende der Führung wartet die Verkostung des bekannten Weines auf uns - ein roter, eher herb, und ein weißer, frühlingshafter werden uns zum Probieren gereicht. Anschließend haben wir Zeit unseren eigenen Weinvorrat aufzustocken, bevor es zurück zum Hotel geht.
Am Abend gehen wir in unserem üblichen Grüppchen wieder gemeinsam essen. Hier wird es mit der Kommunikation lustig - die Mitarbeiter sprechen nur sehr schlechtes Englisch, so folgt ein wenig Kommunikation mit Händen und Füßen. Am Ende klappt wieder alles, jeder bekommt etwas zum Essen & Trinken und so rollen wir später wieder kugelrund Richtung Betten.

4. Tag: Kleiner Rundgang im gotischen Viertel und Besuch des Picasso Museums sowie der Palau de la Musica

Lorenzo begrüßt uns wieder am heutigen Morgen. Diesmal sind wir zu Fuß unterwegs und sehen uns das Gotische Viertel Barcelonas an - der Ort, an dem einst die Geschichte der Stadt begann. Das kleine Barcino, wie es damals noch hieß, wurde 133 v. Chr. von Römern in diesem Gebiet gegründet. Das Viertel ist heute gekennzeichnet von vielen kleinen, verwinkelten Gassen, gotischen Bauten und zahlreichen geschichtsträchtigen Gebäuden. Wir besuchen die Kathedrale La Seu, Mittelpunkt des Stadtteils, laufen durch die engen Gässchen, besuchen den Placa del Rei, historischer Sitz der Grafen Barcelonas, kommen vorbei am Rathaus und dem Sitz der katalanischen Regierung und bestaunen das Mosaikkunstwerk Joan Fontcubertas. Von Nahem betrachtet sieht man hier unzählige, kleine Fotos, die Barcelonas Einwohner in Alltagssituationen zeigen, von Weitem ergeben die 4000 Bilder das Gesamtkunstwerk „El mundo nace en cada beso" (dt. „Die Welt entsteht nach jedem Kuss").
Anschließend an unseren Spaziergang laufen wir zum Picasso Museum, das wir uns nun genauer ansehen. Jeder erhält einen Audio Guide, mit dem wir uns die Geschichten zu ausgewählten Bildern anhören können. Zusätzlich bekommen wir auch hier ein großes Input an Wissen durch Lorenzo, der uns jede Menge zusätzlicher Informationen zu den Bildern und Picassos Leben gibt. Wir sehen seine frühesten Werke über seine Blaue und Rosa Periode, den durch ihn begründeten Kubismus bis hin zu seinen späten Werken. Selbst diejenigen unter uns, die nicht zu den großen Picasso Fans zählen, sind begeistert. Nachdem wir uns hier ausgiebig umsahen, geht es weiter zur Palau de la Musica. Der Konzertsaal wurde von 1905 bis 1908 nach den Plänen des Architekten Lluís Domènech i Montaner gebaut. Durch das farbige Glas und Keramik sollte eine optimale Lichteinstrahlung gewährleistet werden. Außerdem wurde der gesamte Bau auf die Akustik für Chorgesänge ausgerichtet. Da heute hier auch Klassische sowie Pop und Rock Konzerte stattfinden, mussten Änderungen ergriffen werden, um für einen optimalen Klang zu sorgen. Durch den schallschluckenden Überzug der neuen Stühle, die die alte originale Holzbestuhlung ablösten, wurde dies erreicht. Nach unserer Führung durch das Konzerthaus, in dem am Abend auch eine Aufführung sattfinden würde, ist Freizeit. Wieder verteilt sich der Großteil unserer Gruppe zügig in alle Himmelsrichtungen - es geht zum Shoppen auf die Las Ramblas, auf eine Bootstour für eine Hafenrundfahrt oder einfach nur auf zu einem gemütlichen Spaziergang. Am Abend treffen wir uns wieder zum Essen - unsere Gruppe ist heute sehr geschrumpft und so gehen wir heute nur zu sechst Abendessen. Für uns zählt das La Fonda del Port Olímpic am Hafen Barcelonas zu den besten Restaurants, die wir hier in unserer Zeit besucht haben. Die Location ist klasse, der Service freundlich und schnell und zu etwas späterer Stunde werden wir noch von spanischen Musikern unterhalten. Als Vorspeise gibt es Salat, Muscheln und eine Wurstplatte mit Brötchen. Eigentlich macht das schon satt. Doch die leckere Hauptspeise dürfen wir nicht verpassen. Es gibt Paella - ein spanisches Reisgericht mit Meeresfrüchten. Die Teller sind groß und sehr gut gefüllt - ich glaube, es war so viel, dass niemand von uns alles schaffte. Dann gab es natürlich nochmal ganz klassisch Nachttisch - einen Kaffee und Crema Catalana dazu. Nachdem wir noch ein wenig saßen, entschlossen wir uns, noch kurz draußen entlang zu schlenderten, bevor uns unser Taxi zurück zum Hotel brachte.

5. Tag: Heimreise

Unser gemeinsamer Trip ist bereits vorbei. Nach einem letzten stärkenden Frühstück geht es für uns schon direkt zum Flughafen. Nach dem Check In nutzen viele nochmals die Möglichkeit für einen kleinen Bummel durch die Geschäfte des Flughafens. Mit leichter Verspätung startet dann der Flieger nach Frankfurt und von hier geht es weiter in verschiedene Richtungen. Mit ein paar Verspätungen wegen des nicht ganz guten Wetters am Morgen in Frankfurt kommen wir schließlich alle, bepackt mit schönen Erinnerungen, wieder zu Hause an.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die Bilder und den Reisebericht.

Viele Grüße

Fam. Centner

Centner
02.11.2017