Reisebericht: Rundreise London, Cornwall und Devon

31.05. – 11.06.2012, 11 Tage Rundreise Südengland mit London – Oxford – Plymouth – Exeter – Dartmoor – Land´s End – St. Ives – Tintagel Castle – Römische Bäder in Bath


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Durch den Golfstrom, der weit in den Ärmelkanal seine Auswirkungen hat, ist speziell Südengland von dem milden Klima begünstigt. Viele der über 3000 britischen Gärten liegen in der Ost West Ausdehnung von Kent an der Nordsee bis Cornwall am Atlantic. Eine Vielzahl unvergleichlich schöner Gärten locken jährlich viele hunderttausend Besucher aus der ganzen Welt.
Ein Reisebericht von

Reisebericht

London und die blühenden Gärten Südenglands - 31.5. - 11.6.2012
Kein Land hat eine so lange Tradition, Gärten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und gleichzeitig für die Erhaltung dieses Kulturgutes zu pflegen, wie Großbritannien. Besonders Südengland, wo viele der über 3000 Gärten von Großbritannien angelegt sind, bietet hervorragende klimatische Voraussetzungen durch die günstige Lage am Golfstrom. Dieses spezielle Klima ermöglicht eine sehr größere Vielfalt an Pflanzen und Gewächsen als irgendwo sonst in Europa. Über 120.000 Pflanzen - Kultivare wachsen in britischen Gärten. Die Küstengärten Cornwalls haben mit den hier blühenden großen asiatischen Sträuchern - Kamelien, Rhododendren, Magnolien - eine ganz eigene Vegetation. Auch andere Grafschaften Südenglands, wie Kent, Sussex u.a., besitzen ihre eigenen Kreationen von besonders angelegten und gepflegten Gärten vom 18. JH bis zur Neuzeit. Eine Reise nach Südengland ist der Traum aller Gärtner und Blumenliebhaber; viele Gewächse und Stauden bilden unvergleichlich prächtige Farbkombinationen und ganze Landschaften mit Seen, Wiesen und Baumgruppen begeistern im Land der passionierten Gärtner. Verbunden mit weiteren touristischen Höhepunkten, wie Land’s End, St. Michaels Mount oder die Weltstadt London u.a. runden den Besuch Südenglands ab. Die Anfahrt nach Südengland über den französischen Küstenort Calais war eine anstrengende Busfahrt, zumal einige Staus auf der Autobahn in Belgien die erwartete Ankunftszeit um ca. 1 ½ Std später werden ließ. Nach einer relativ kurzen Nacht und einem guten Frühstück, dass uns doch etwas stärkte, fuhren wir guten Mutes mit der P&R Line, einer englischen Fährgesellschaft, von Calais nach Dover. Die Überfahrt mit dem einmaligen Blick auf die Kreidefelsen von Dover, brachte bei allen Reisegästen (RG) eine steigende Erwartungshaltung der Reise nach Südengland, der Hauptstadt London und den weltweit geschätzten Gärten, insbesondere in Südengland. Die Weiterfahrt nach Rochester brachte mit dem Fotostopp bei Samphire Hoe, eine hufeisenförmige Küstenlandschaft unterhalb der herrlichen Kreidefelsen, einen bei herrlichem Sonnenschein gelungenen Empfang auf der Insel. Nach kurzer Fahrt konnten wir den Stadtrundgang in Rochester starten, der auf den Spuren von Ch. Dickens stattfand. Weitere Sehenswürdigkeiten, wie die Burg und die Kathedrale in Rochester rundeten diesen schönen und lehrreichen Besuch ab. Unsere Busfahrt nach Greenwich zur geplanten Fahrt mit dem Schiff der „ River Cruise „ endete nicht am Pier, sondern oberhalb des Greenwich-Parks. Die uns noch verbliebene Zeit konnten wir sehr gezielt einsetzen, um den 0 - Meridian von Greenwich, natürlich außerhalb des Museums, zu sehen und einen wunderbaren Überblick vom höchster Stelle des Parkes zu genießen. Die Sicht auf die Universität von Greenwich, den Royal Pavilion, Canary Wharf und der Millinium Dom überraschte alle unsere RG . Die Cruiser-Fahrt von Greenwich bis zum Westminster Pier war ein weiterer Höhepunkt der London-Stippvisite. Alle mit dem Schiff passierende Sehenswürdigkeiten auf


zuzählen , so glaube ich, erübrigt sich. Unser örtlicher Reiseleiter Mark Bishop stellte uns danach bei einer zweistündigen Rundfahrt viele Londoner Besonderheiten vor. Durch die Vorbereitungen auf das 60. jährige „ Diamant - Jubiläum „ der Königin waren einige Sehenswürdigkeiten, wie z. B. der Buckingham-Palast gesperrt. Nach Einchecken im Guoman Hotel an der London Tower Bridge, besuchten wir den Pub „ Project Whitby „,der auch an der Themse, nahe unseres Hotels liegt. Das Essen war gut, das englische Bier besser. Der Spaziergang zurück zum Hotel bot streckenweise einen wunderschönen Blick auf die Tower Bridge, die direkt neben unserem Hotel stand. Sonnabend, dem 2. Feiertag anläßlich des 60. Jubiläums der britischen Königin, besuchten wir 3 Gärten in südlicher Lage von London in der Grafschaft Kent. Das „ Hever Castle & Garden „ war einst die Heimat von Anne Boyle, der 2. Frau vom berühmt/berüchtigten Heinrich VIII., König von England. Das Schloss, ein amerikanischer Traum, da dieses Anwesen von Waldorf Astor erworben wurde, beeindruckte uns mit einer Sammlung von historischen Wandteppichen, Möbeln und Gemälden sehr. Der Mittelpunkt der Anlage stellt ein italienischer Garten dar. Die natürliche Landschaft wirkt wie ein umfriedender Rosengarten mit über 300 verschiedener Rosen. Der Rhododendron Weg, die Topiary Kunst, Eiben in Tiergestalt oder geometrischen Figuren darzustellen rundeten die „ Traumanlage Hever Castle „ ab. „ Penshurst Place & Garden „ , mit über 600 Jahre eines der ältesten Schlösser in England und eine andere Resident von Heinrich VIII., zeigte uns einen einzigartigen „ Walled Garden „ ( durch


Mauer umgebender Garten). „ Scotney Castle „ , ein Garten mit einem alten und neuem Schloss und traumhaft schönem Blumenanlagen, ist eine Landschafts-Inszenierung, die einer Bildergalerie gleich kommt. Die alte Burg auf einer Insel in einem dekorativen See, ein neues Schloss auf der exponierten Anhöhe und Rhododendren , die sehr hoch gewachsen waren, bildeten eine sich schwer vorstellbare Symbiose. Man muß es einfach gesehen haben !!! Sonntag , 3.6.2012, hatten wir eine kurze Anfahrt vom Hotel in Maidstone bis zum „ Leeds Castle“. Trotz Regen besichtigten wir große Teile des Landschaftsparkes mit seinen Sichtachsen, Kompositionen von Anpflanzungen und weiteren Attraktionen wie das Fährboot „ Schwarzer Schwan“ auf dem großen Wasser. Die Schlossbesichtigung ab 10.30 Uhr brachte die Geschichte von England von 1066, der Schlacht bei Hastings - Wilhelm der Eroberer - und dem englischen Hochadel bis zur heutigen Zeit eindrucksvoll zum Ausdruck. Auch der Besuch des „ Culpeter Garden „ war ein weiterer Beweis der Vielfältigkeit und Schönheit von englischer Gartenbaukunst. Der anschließende Besuch des Sissinghurst Places lieferte vielleicht den bisherigen Höhepunkt der Gartengestaltung in vollendeter Form. Das geniale Zusammenspiel von geometrischer Grundordnung mit verspielter Raffinesse der Anordnung von Pflanzen, Sträuchern, Hecken und Bäumen und deren Darstellung, verbunden mit einem See, ist ein Meisterstück. Einfach die Bestätigung, warum Sissinghurst zu den meistbesuchten und beliebtesten Gärten auf der Insel zählt. Ein echter " Klassiker ". Die Weiterfahrt nach Hasting und seinem Charme


als Fischer- und Badestadt brachte uns eine verdiente Abwechslung auf unserer Tour durch Südengland. Im Seebad Brighton übernachteten wir zweimal. Dabei begleitete uns während der letzten zwei Tage überall die Begeisterung der Engländer mit den Feierlichkeiten des „ Diamant - Jubiläum „ der britischen Königin. Am Montag begann unser kurzer Spaziergang durch Brighton mit dem Ziel, den „ Royal Pavilion „ , dem zu besichtigen. Der Besuch mit unseren deutschen Audio-Guides war ein Erlebnis besonderer Art. Obwohl es viele Zweifler gab und gibt, dass dieser Pavilion seine Berechtigung hat, ist er doch ein bleibendes Zeugnis einer etwas eigenen Idee und Verwirklichung eines englischen Königs. Die darauf folgende Freizeit konnte jeder RG am Feiertag in Brighton genießen. Am Nachmittag fuhren wir bei bestem Sonnenschein nach „ Beachy Head“, dem größten und imposantesten Kalkstein-Küstenstreifen von England. Eine einzigartige Naturerscheinung von ca. 150 m Höhe und schönem Hinterland. Der gemütliche Spaziergang entlang der Promenade von Eastbourne hatte danach einen besonderen Charme, da der Strand anders, aber auch schön wie der von Brighton angelegt ist. Nach einem üppigen Frühstück, startete unsere Fahrt um 9.30 Uhr zum Bode Hill Garden;


Schönes Wetter und gute Stimmung waren unsere Begleiter. Das Haus wird noch privat bewohnt. Der Garten ist wunderbar in die Landschaft integriert. Außer dem Rosenbeet, dem italienischen Garten und den Rhododendren, gibt noch weitere Besonderheiten; das Azeleen - Oval mit seinen Originalpflanzen,(keine Hybride) entwickelt eine Farbenpracht, die uns als einmalig erschien, ein äußerst gelungenes Zusammenspiel aus Anordnung und Blütenerlebnis. Der weitere Höhepunkt unser


Erkundung waren die „ Champion Trees „ - Bäume mit Rekordabmaßen in Höhe und Umfang, speziell Magnolienbäume aus dem asiatischen Raum. Das schöne Wetter, das uns im Bode Hill Garten begleitete, verließ uns leider wieder in Penthurst. Deshalb konnten wir nur das Schloss einigermaßen trocken besichtigen. Die Innenausstattung mit bemerkenswerten Gemälden, wertvollen Möbeln und anderer Einrichtungskostbarkeiten überzeugten uns von der qualitativen Seite sehr. Auch beim beabsichtigten Besuch der Kathedrale von Chichester war der Regen unser steter Begleiter. Ich denke, das sehr gute Abendessen im Royal Hotel in Winchester konnte uns einigermaßen wieder optimistisch für den nächsten Tag unserer Erkundungsreise stimmen. Am Mittwoch früh besuchten wir die Kathedrale von Winchester. Ein unvergleichliches Erlebnis einer gotischen Architektur, was keiner unserer RG erwartet hatte und von bleibendem Eindruck bleiben wird. Die verregnete Anfahrt zum Riesen von Cerne Abbas war dagegen wieder trostlos. Die Ansicht des Riesen beeindruckte dann gewaltig. Ein wahrlich monströses Bildnis an dieser abgelegenen Stelle. Montacute House und Garten hielt am Nachmittag eine Vielzahl von bemerkenswerten gärtnerischen Besonderheiten bereit. Den ausgezeichneten Ausstellungsstücken im Schloss folgten eine äußerst feine und raffinierte Anordnung von exotischen Bäumen und den bekannten Topiary -Heckenschnittkunst - von relativ langen Eibenhecken mit phantasievollen geometrischen Formen und Tiergestalten. Eine unglaublich schöne und nicht so erwartete Reise durch das Dartmoor überraschte die meisten unserer Reisegäste. Der stille Reiz des Dartmoors brachte eine schöne Abwechslung unserer Fahrt. Die Pause an der "Postbridge ",


einer historisch alten Brücke aus Steinplatten in romantischer Umgebung begeisterte alle RG. Das aus dem Film „ Der Hund von Baskerville „ bekannte Gefängnis von Princetown erstaunte durch seine beträchtlichen Ausmaße am Ende der Durchfahrt vom Dartmoor . Unsere Übernachtung mit vorherigen imponierendem Abendessen im Borington Hall Hotel Plymouth war ein gelungener Ausklang des Tages. Das Schloss, im zeitlos historischem Ambiente des Mittelalters, ist ein Erlebnis für sich selbst. Der Donnerstag begann mit unserer Fahrt zum westlichsten Punkt von Cornwall , " Land's End ". Eine imposante Aussicht auf den Atlantik mit vielen vor gelagerten Felsbrocken, die den großen Wellen eine tolle Brechung boten. Der Wind machte uns erneut zu schaffen, allein um das Gleichgewicht zu halten. Leider konnten an diesem Tag zwei geplante Besuche, den auf der Insel vor Marazion liegende St. Michael Mount und der Trengwainton Garden nicht durchgeführt werden, da durch zu starkem Wind/Sturm beide Attraktionen geschlossen werden mussten. Eine passende Alternative zu dem Ausfall zu finden, führte uns schließlich nach St. Ives, einem sehr schönen Küstenort am Atlantik. Leider war dieser Besuch auch von leichtem Regen begleitet. Unser heutiger Übernachtungsort Newquay hielt wiederum einen stürmischen Empfang verbunden mit Regen für uns bereit. Welch eine Freude, am Freitag, 8.6.2012 begrüßte uns früh die Sonne und etwas weniger starkem Wind. Die Busfahrt nach Bolvento, zum Museum der Schmuggler in Südengland, war eine landschaftlich nette und angenehme


Tour. Das Museum „ Jamaika Inn „ versetzte uns zurück in die Vergangenheit, als der Schmuggel in der Küstennähe Südenglands Hochsaison hatte. Schmuggel war eine ertragreiche Beschäftigung, wobei die offiziellen Stellen weitestgehend durch viele individuelle Tricks der Schmuggler überfordert waren. Danach besuchten wir für ca. 2 Std. das Schloss und Garten von Landhydrock. Ein beispielhaft gepflegtes Gelände mit exquisiten Räumen im Schloss und wunderschönen Gartenanlagen. Eine kleine Kapelle im Gelände Schlossbereich erfreute uns zudem mit einer Hochzeit und einer damit verbunden netten Musikbegleitung. Ein Besuch, der mit Sicherheit mehr Zeit als 2 Std. verdient hat und zu sehr empfehlen ist. Da unser Zeitlimit jedoch erschöpft war, setzten wir unsere Reise südlich in die Richtung der Stadt St. Austell fort. „ The lost Garden of Heligan „ , die Rekultivierung des 20. JH in England, war unser zweiter Gartenbesuch. Eine wahrhaft gelungene Inszenierung eines über 70 Jahre brach liegender Garten. Der Spaziergang durch diese herrliche Landschaft mit einem Dschungel und fantastischem Garten brachte uns eine weitere romantische Erfahrung. Wirkliche Raritäten an Sträuchern und Bäumen, die in dieser geschützten Lage hervorragende Wachstumsbedingungen haben, brachten unseren Reisegästen einen wahren Augenschmaus. Am Sonnabend verabschiedeten wir uns von Newquay und fuhren zum " Eden Project ", dem achten Weltwunder mit riesigen futuristischen Gewächshäusern. Das " Regenwald Biom " brachte uns Phil, der örtliche Experte, mit vielen interessanten Details nahe. Im 240 m langem, 110 m breiten und 50 m hohem Gewächshaus lernten wir viele tropische Gewächse kennen und hatten bei Temperaturen weit über 30 Grad Celsius ganz schön zu


schwitzen.
Eine eigens gebaute Kühlkammer, sorgte nur vorübergehend für etwas Entspannung. Das " Mittelmeer Biom " erkundeten wir individuell, da wir mit dieser Pflanzenwelt besser vertraut sind als mit tropischen Gewächsen. Das Gesamtprojekt Eden entstand aus einer ehemaligen Kaolingrube und hat sich weltweit als einmaliges Bildungs- und Wohltätigkeitszentrum entwickelt. Auf unserer Weiterfahrt nach Bristol besuchten wir die Stadt Bath, die am Fluss Avon liegt und sich zu einem Kurort in Südengland entwickelt hat. Die einzigen heißen Quellen in England wurden bereits von den Römern ab dem Jahr 43 n. Chr. entdeckt und genutzt. Unsere letzte Übernachtung in England führte uns nach Bristol, ebenfalls wie Bath an dem Fluss Avon gelegen. Der letzte Tag auf der Insel hatte natürlich noch ein schönes und vielversprechendes Programm zu bieten. Als erstes besuchten wir die Steinkreise von Avebury, die frei zugänglich sind. Die Betrachtungen des großen -und der zwei kleinen Steinkreise, kamen einen netten Spaziergang in einem verträumten kleinen Ort nahe. Als krönenden Ausklang unseres Besuches in Südengland fuhren wir nach Windsor und erfreuten uns über eine herrliche Schlossanlage und den frei zugänglichen Innenräumen des Schlosses. Beeindruckend ist diese Hauptresidenz der britischen Monarchen. Schloss Windsor als die größte und älteste durchgängig bewohnte Schlossanlage der Welt.
Die Ausgabe der Gedenkmünze " Windsor Castle 2012 " ist für unsere Reisegäste eine bleibende und schöne Erinnerung an eine sehr anspruchsvolle und bildende Reise Südengland und den blühenden Gärten.

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