Reisebericht: Rundreise Frankreich – Südwest– und Zentralfrankreich

16.07. – 25.07.2011, 10 Tage Rundreise durch Frankreich von der Atlantikküste zu den Vulkanbergen der Auvergne mit Bordeaux – St. Emilion – Bergerac – Perigueux – Sarlat–la–Caneda – Lascaux – Rocamadour – Conques – Millau – Le Puy–en–Velay – Issoire – Clermont Ferrand – Para


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Zentralfrankreich–das unberührte & zugleich einsame Herz Frankreichs hielt für uns viele Überraschungen bereit. Grandiose Landschaften, eindrucksvolle Bauwerke, interessante Historie bilden eine Vielfalt, die man sich auf solch einer Reise wünscht!
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht

1. Reisetag, 16. Juli 2 2011


 
Nach einem munteren Start in Dresden begrüßten wir entlang der A4 bis in Höhe Karlsruhe Gäste aus den verschiedensten Bundesländern, sodass wir am Ende eine bunt zusammen gewürfelte Reisegruppe waren. Gespannt passierten wir mit Nationalhymne und entsprechender Flagge die deutsch-französische Grenze bei Saarbrücken und passierten im Anschluss die ersten Regionen Frankreichs - Lothringen, Champagne-Ardennes, Picardie und schließlich die Ile de la Cité. Hier bezogen wir in einem Vorort unser erstes Hotel und nahmen bedingt durch die zahlreichen Fahrkilometer ein recht spätes Abendessen ein.
 
2. Reisetag, 17. Juli 2011
Zunächst brachte uns Frank, unser Bus-Chauffeur, zum nächst gelegenen Metrobahnhof. Von hier aus nahmen wir an einem ruhigen Sonntagmorgen die Pariser Metro und leider auch zwischendurch einen Schienenersatzbus, um zum Bahnhof Montparnasse zu gelangen. Hier angekommen blieb noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges, die einige Gäste für eine Auffahrt auf den 210 m hohen Turm Montparnasse nutzten. Was für eine grandiose Aussicht hatte man doch vom Dach dieses Bürohauses - Paris samt dem Eiffelturm lag einem zu Füßen!


 
Kurz vor elf Uhr bestiegen wir dann den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV. In etwa 3,5 Stunden brachte uns dieser durch das Anjougebiet und über Angoulême direkt nach Bordeaux, während unser Frank in der Zwischenzeit diese fast 600 Kilometer mit dem Bus zurücklegen musste. In Bordeaux angekommen hieß uns ein örtlicher Reiseleiter, Michael Schramm, willkommen und führte uns durch die Hauptstadt Aquitaniens. Auf unserem gemeinsamen Spaziergang erfuhren wir nun so Einiges zur Entwicklung der Weinhauptstadt, sahen eindrucksvolle bürgerliche Gebäude wie auch die imposante Kathedrale Saint-André, die vor allem durch den allein stehenden Glockenturm und das mächtige Eingangsportal auffiel.


Abschließend genossen wir noch ein wenig Freizeit - Zeit einen Kaffee zu trinken oder an dem wunderbar renovierten Uferkai entlang zu bummeln. Endlich, endlich erreichten schließlich auch Frank und unser Bus das Stadtzentrum und nun war es wirklich nur noch ein Steinwurf bis zu unserem Hotel im Norden von Bordeaux. Bei einem schönen Abendessen ging ein erster erlebnisreicher Tag zu Ende ...
 
 
3. Reisetag, 18. Juli 2011
Wofür sind Bordeaux und das umliegende Gebiet weltweit bekannt? Natürlich für den erlesenen Weinanbau von beispielsweise Saint Émilion. Dieses kleine Dörfchen inmitten von Weinbergen sollte dann auch gleich unser morgendliches Ziel sein. Auf den ersten Blick machte es einen recht verschlafenen Eindruck. Doch als wir zusammen mit einer örtlichen Begleiterin in das Areal der Felsenkirche eintauchten, waren wir begeistert von dem was Menschen vor mehr als 500 Jahren geschaffen hatten. Wir sahen eine kleine Höhle, in der einst der heilige Émilion gelebt haben soll, besichtigten eine kleine Kapelle und stiegen hinunter in die Gruft, die direkt an die Felsenkirche angegliedert ist.


 
Am späten Vormittag verließen wir schließlich das Bordeaux-Weinanbaugebiet und folgten dem Lauf der Dordogne nach Bergerac. Nach einer kurzen Mittagsrast am Uferkai in Bergerac hatte nun jeder von uns Zeit die Stadt Bergerac auf eigene Faust zu entdecken. Dabei waren doch die meisten recht überrascht, welch buntes Bild die Altstadt von Bergerac darstellte. Herrliche Fachwerkhäuser, frischer Blumenschmuck, buntes Treiben zahlreicher Besucher und sonniges Wetter versüßten unseren Aufenthalt. Am Nachmittag erwartete man uns dann auf einer Gabare, einem traditionellen Boot der Dordogne, welches einst zur Beförderung von Lasten verwendet wurde. Etwa eine Stunde schipperten wir über den natur belassenen Fluss und sahen dabei eine reiche Tierwelt, beispielsweise verschiedene Reihersorten.
Nachmittags setzten wir unsere Fahrt durch das Périgord fort und kamen schließlich in die Hauptstadt Périgueux. Diese empfing uns bei einem kleinen Stadtbummel alsbald mit der mächtigen Kathedrale Saint-Front, die erst Ende des 19. Jahrhunderts durch den Baumeister Paul Abadie neu errichtet worden war. Die zahlreichen Kuppeln stellen wirklich ein eindrucksvolles Ensemble dar und überragen den etwas neueren Stadtteil Le Bourg. Weiter ging es durch herrlich alte Gassen, über Plätze (u.a. den Trüffelmarkt) bis hin zum ersten Stadtteil von Périgueux, la


Cité. Hier befanden sich zum Teil noch römische Reste wie auch die erste Kultstätte des Christentums, die Kirche Saint-Étienne-de-la-Cité aus dem 12. Jahrhundert. Alles zusammen war Périgueux wirklich eine lebhafte wie auch geschichtsträchtige Stadt! Nördlich vom Zentrum, im benachbarten Ort, erreichten wir am Abend das Hotel All Seasons, in dem wir nun zwei Nächte weilen sollten.
 
 
4. Reisetag, 19. Juli 2011
Direkt am Waldrand verbrachten wir wohl alle eine recht geruhsame Nacht und waren nun wieder bereit Neues zu entdecken. Ein besonderes Highlight erwartete uns dann auch sogleich - die nachgebildete Höhle von Lascaux. Ursprünglich war diese Kalksteinhöhle des Pérgord noir ja bereits 1940 entdeckt worden, doch die heutige exakte Nachbildung entstammt dem Jahr 1983. Seitdem müssen sicherlich Millionen von Besuchern genauso ins Staunen geraten sein wie wir. Farben, Formen und Details von extrem hoher Genauigkeit wurden uns bei einer Führung genauestens erklärt. Ohne Frage war der Saal der Stiere mit seinem 5,20 m großen Stier die außergewöhnlichste Darstellung.
Gegen Mittag durchfuhren wir das liebliche, und prähistorisch höchst interessante Vézère-Tal, legten an der Felsenburg von Reignac eine kleine Mittagsrast ein und steuerten als nächstes Ziel das goldgelbe Sarlat-la-Canèda an. Hier schimmerten wirklich sämtliche Gebäude aufgrund ihrer Bausubstanz aus Kalksandstein goldgelb, obwohl ein kleiner Regenschauer zunächst die Farben


etwas trübte. Bei einem kleinen Stadtbummel passierten wir interessante Bürgerhäuser, das Rathaus, die Kathedrale Saint Sacerdos mit seiner Totenleuchte im einstigen Klostergarten, den ehemaligen bischöflichen Palast und zahllose Delikatessengeschäfte. Hier wurde man regelrecht überschwemmt von den Spezialitäten des Périgords: Gänseleberpastete, eingekochtes Entenfleisch, Trüffel und allerlei andere Leckereien. Wer da kein Mitbringsel fand ...
 
Von Sarlat ging unsere heutige Tagestour weiter nach Roque-Gageac direkt an der Dordogne. Leider überraschte uns bei der „Klettertour" durch das in den Fels gehauene Dorf ein kleiner (oder vielmehr ein großer!) Regenguss, der hinterher jedoch alles in herrlichen Farben erstrahlen ließ. Interessant in diesem Dorf waren nicht nur die eng aneinander stehen Häuschen sondern auch die fast schon mediterrane Vegetation. Ein toller


Platz auf Erden!
 
Nach diesem Besichtigungsstopp lernten wir auf unserem Rückweg zum Hotel noch ein wenig das Périgord mit seinen herrlichen Dörfchen, Kirchen und Burgen kennen - alles umrahmt von grünen Wäldern und dem romantischen Tal der Dordogne.
 
5. Reisetag, 20. Juli 2011
Heute erwartete uns in den Vormittagsstunden zunächst einmal eine landschaftliche sehr schöne Strecke ... erst über die Autobahn in Richtung Brive-la-Gaillarde und dann weiter gen Süden, wo die Straßen schmaler und schmaler wurden. Das war wahrscheinlich schon so eine kleine Kostprobe für die bald anstehende Fahrt durch die Tarnschlucht! Schließlich erhaschten wir einen ersten Blick auf Rocamadour, eine kleine Stadt deren Häuser, Kapellen, Türme in eine Felsenwand hinein und zugleich 150 m über dem Flüsschen Alzou erbaut worden war. Schon allein der Anblick als wir aus dem Bus stiegen, raubte uns den Atem. Den Aufstieg


selbst konnten wir zum Glück auch per Aufzug vornehmen. So erreichten wir dann recht zügig den Place St-Amadour, benannt nach dem rätselhaften heiligen Amadour, um den sich insgesamt sieben Gotteshäuser reihen. Von nun stand es jeden offen, was er für sich entdecken wollte - den Kirchenbezirk, die Altstadt oder gar das Plateau, welches nochmals über einen Kreuzweg erlangt werden musste. Auf dem Plateau befinden sich schließlich die Überreste einer Burg aus dem 14. Jahrhundert. Von hier aus war der Blick auf ein Neues überwältigend!
 
Nach einer ausgedehnten Besichtigung von Rocamadour verließen wir die Gegend in Richtung Osten und fuhren gen Figeac. Nach einer Mittagsrast und einer weiteren schönen Fahrstunde nahmen wir das Örtchen Conques ins Visier. Was sollte uns nun wieder hier erwarten? Ein weiteres Mal war es eine Pilgerkirche, die auf dem Jakobsweg nach Santiago di Compostela lag ... Doch diese hatte mit einem sehr imposanten Kirchenportal aufzuwarten, welches besonders vom 11. bis zum 13. Jahrhundert von den Pilgern „gelesen" wurde. Teilweise war sogar noch die Farbe zu sehen, die wohl einst Himmel und Hölle


verdeutlicht hatten.
 
Doch schon bald mussten wir auch diesen kleinen einsamen Ort wieder verlassen, da noch eine beträchtliche Strecke bis Millau vor uns lag. Der Tag wurde schließlich mit einem Fotostopp am berühmten Viadukt von Millau bekrönt. Diese Autobahnbrücke führt seit 2004 über den Tarn und stellt dabei die mit 2460 m längste Schrägseilbrücke der Welt dar. Auch die insgesamt 7 Pfeiler haben Rekordmaße, so zum Beispiel ist der höchste Pfeiler 343 m hoch, was etwas mehr als die Höhe des Eiffelturms ist.
Mit dem Blick immer wieder zum Viadukt gewandt erreichten wir heute recht spät und ein wenig hungrig unser Hotel im Zentrum von Millau. Da wir jedoch sogleich das Abendessen in Form eines 3-Gang-Menüs einnehmen konnten, war unser Hunger schon bald gestillt.
 
6. Reisetag, 21. Juli 2011




Was für ein Ausblick! Die meisten von uns hatten von ihrem Zimmer aus eine herrliche Sicht auf


die umliegenden Berge oder sogar das Viadukt von Millau. Doch bevor wir uns das Wunderwerk der modernen Infrastruktur noch einmal aus nächster Nähe anschauen wollten, folgten wir zunächst einmal dem Tarn-Fluss. Schon bald windet sich dieser recht wilde Fluss durch harten Kalkstein und formt immer wieder eine imposante Schluchtenlandschaft. Um einen dieser Engpässe aus nächster Nähe zu bewundern, hielten wir am Pas de Soucy an und erklommen dort einen kleinen Felsen. Weiter ging es durch das Tarn-Tal bis sich wie in einem Amphitheater das Örtchen Sainte Énimie erhob. Zeit um sich die Beine zu vertreten ... Die Entstehung von Sainte-Énimie geht übrigens auf eine Legende der heiligen Enimie zurück, die an der Fontaine de Burle einst vom Aussatz geheilt worden ist und sich daraufhin in der Gegend niedergelassen


haben soll. Natürlich war diese Fontaine de Burle auch unser Ziel ebenso wie die mittelalterlichen Gassen des Örtchens. Am Busparkplatz bot sich nun endlich auch einmal die Gelegenheit die Wassertemperatur des Tarns zu probieren - doch ein wenig kühl um ein Bad zu nehmen!
 
 
Im Anschluss an unseren kurzen Zwischenstopp folgten wir noch für kurze Zeit dem Tarn, ehe wir ihn überquerten und schließlich in die Cevennen hinein fuhren. Wieder einmal erklommen wir einen Pass, fuhren auf der anderen Seite hinunter und folgten schließlich dem Jonte-Fluss. Auch hier taten sich alsbald eindrucksvolle Schluchten auf, die uns zu einem kleinen Stopp veranlassten.
Gegen 16 Uhr waren wir dann zurück in Millau. Diese zeitige Ankunft bot die Möglichkeit entweder individuell ein wenig durch die Stadt zu spazieren oder noch einmal zum Informationszentrum unter dem Viadukt zu fahren - beides waren lohnenswerte Ziele! Erneut wurde der Tag von einem leckeren Abendessen bekrönt ehe sich jeder in sein Zimmer zurückzog.
 
7. Reisetag, 22. Juli 2011
Erneut stand uns heute in den Vormittagsstunden eine herrliche Fahrt durch eine einzigartige Landschaft bevor. Hinein ging es in die Vulkanlandschaft der Auvergne ...


Zunächst sollten wir dabei die Basaltsäulen und -spitzen von Le-Puy-en-Velay kennenlernen. Dieses Städtchen bot eine wirklich einzigartige Kulisse mit den Kapellen, Kirchen und Statuen die auf eben diese Resten vulkanischen Ursprungs erbaut worden waren. Besonders hervor stachen dabei natürlich die riesige Statue (16 m hoch und 110 t schwer) der Notre-Dame de France aus dem Jahr 1860 und die romanische Kathedrale Notre-Dame, die jedoch durch ihren orientalischen Einfluss wirklich originell ist. Schon allein der Zugang in die Kirche - über eine ernorme Treppe gelangt man bis ins Kirchenschiff - beeindruckte uns. In jeder Ecke der Kirche oder des ganzen Bezirkes gab es etwas Neues zu entdecken und der Blick zu Füßen der Statue versetzte einen nur in noch größeres Staunen. Da lag zum Beispiel genau gegenüber der Kathedrale auf einem 80 m hohen Lavafelsen die Kapelle Saint-Michel d'Aiguilhe, ein Gotteshaus aus dem 11. Jahrhundert.
 
Als wir Le Puy verließen war die Mittagszeit eigentlich schon längst vorbei. Trotzdem machten wir noch einen kleinen Raststopp gegenüber dem Château Poulinac. Danach ging es schnurstracks weiter in Richtung der Hauptstadt der Auvergne. Bevor wir jedoch Clermont-Ferrand erreichten, legten wir in Issoire einen weiteren Besichtigungshalt ein. Kurz zuvor war hier die Tour de France entlang gekommen, was an den bunten Wimpeln überall noch gut erkennbar war. Uns interessierte allerdings eine weitere typische Kirche der Region, die einstige Abteikirche Saint-Austremoine. Von außen verzauberten uns die außerordentlich harmonischen und klaren Bauformen während im


Inneren die bunten Wandfarben sofort ins Auge fielen. Hier war Mitte des 19. Jahrhunderts einmal der Versuch unternommen wurden, die Kirche so aussehen zu lassen wie sie vermutlich im 12. Jahrhundert ihr Aussehen hatte. Es war jedenfalls ein wenig anders ...
 
Nun ging es aber weiter der Stadt Clermont-Ferrand entgegen. Trotz recht später Stunde unternahmen wir noch einen kleinen Abstecher ins Zentrum der sogenannten „schwarzen Stadt". Es lag auf der Hand - sie wurde deswegen als schwarz bezeichnet, da sämtliche Wohnhäuser ebenso wie die Kathedrale aus dem dunklen Basaltgestein erbaut worden waren. Leider standen wir bei der Kathedrale vor verschlossener Tür und mussten uns stattdessen mit der Besichtigung der Basilique Notre-Dame-du-Port „begnügen". Auch hier sahen wir ein Prachtstück der Kirchenarchitektur des 11. und 12. Jahrhunderts!
Am heutigen Abend mussten wir uns aufgrund mehrerer Gruppen im Haus mit einem späten Abendessen zufrieden geben, gingen jedoch schließlich satt und zufrieden ins Bett.
 
8. Reisetag, 23. Juli 2011
Bei leider nicht allzu gutem Wetter stand heute unsere fakultative Rundfahrt durch die Auvergne auf dem Programm. Erstes Ziel war dabei der Erlebnis-Informations-Park Vulcania vor den Toren der Stadt Clermont-Ferrand. Zunächst wusste eigentlich keiner so recht was uns dort erwarten


sollte, man beschreibt es als „Freizeitpark für Erwachsene". Mit gemischten Erwartungen stürzten wir uns also in den Schlot des künstlichen Vulkans und gingen jeder ausgerüstet mit einem Audioguide auf Erkundungstour. Immer wieder mussten wir anstehen, um diverse Animationen zu den Themen Erdbeben, Vulkanausbruch oder andere Katastrophen zu erleben. Eindrucksvoll waren sie allesamt und mit Sicherheit haben wir alle etwas dazu gelernt - und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass die Auvergne aus 7000 bis 8000 Jahre ruhenden Vulkanen besteht und erdgeschichtlich eigentlich noch sehr jung ist.
 
Nach einem am Ende doch viel zu kurzen Aufenthalt wollten wir nun aber auch endlich die echten Vulkanberge in Augenschein nehmen. Leider zeigten die sich noch immer in Wolken verhüllt. Doch auch die Kirchen, wie die Kirche Notre-Dame in Orcival, waren wieder höchst interessant und luden zu kurzen Besichtigungen ein. Leider machte uns am Ende aber doch das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so konnten wir nicht auf den


höchsten Berg des französischen Zentralmassivs, den Puy de Sancy mit seinen 1885 m per Seilbahn auffahren. Wir passierten stattdessen den Thermalort Le Mont-Dore und fuhren weiter nach Saint-Nectaire. Dieser Name lässt die Herzen von Käseliebhabern höher schlagen! So entschied auch ich, dass es lohnenswert sei ins Haus des Käses zu gehen, um dort ein wenig in die Geheimnisse dieser Käseherstellung einzutauchen. Natürlich durfte eine kleine Verkostung am Rande der Wissensvermittlung nicht fehlen!
 
Von Saint-Nectaire nahmen wir den kürzesten Weg nach Clermont-Ferrand. Im Hotel gab es heute ein wenig eher das Abendessen, dafür war mal wieder französische Geduld gefragt.
 
9. Reisetag, 24. Juli 2011
Zu Zentralfrankreich gehört neben dem Périgord, den Cevennen und der Auvergne auch das lieblich grüne Burgund. Und genau dorthin führte uns die heutige Fahrt am Vormittag. Pünktlich zur anbrechenden Mittagszeit erreichten wir den auch heute noch bedeutenden Wallfahrtsort Paray-le-Monial. Passenderweise fand gerade eine Wallfahrt statt, sodass es uns nicht möglich war das Innere der Basilika Sacré-Coeur zu besichtigen. Umso interessanter war dafür das Pilgerzeltdorf direkt hinter der Kirche und natürlich auch die bezaubernde kleine Innenstadt mit ihrem reich dekorierten Rathaus.


 
Von Paray-le-Monial aus fuhren wir nach Cluny, dem einstigen Mutterkloster von mehr als 1000 Tochtergründungen in Frankreich, Flandern, Spanien, Italien und Deutschland. Leider ist von der einst größten Kirche des Abendlandes, Cluny III, nicht mehr allzu viel übrig, sodass man sich nur mithilfe von viel Phantasie die Ausmaße dieses Bauwerkes vorstellen kann. Beeindruckend sind aber auch heute noch die Wiederaufbauungsarbeiten, die anlässlich des 1100-jährigen Jubiläums der Gründung des Benediktinerklosters in vollem Gange sind.
Über Teilstücke der burgundischen Weinstraße fuhren wir der Weinhandelsstadt Beaune entgegen. Hier erwartete man uns in einem sehr exquisiten Weinkeller namens Reine Pédauque, um in die Welt des burgundischen Weins einzutauchen. Das schmeckte, hatte aber auch seinen Preis!
 


Beaune ist jedoch nicht nur für seinen Wein sondern auch für sein einstiges Hospiz, das Hôtel Dieu bekannt. Die Besichtigung dieses im 15. Jahrhunderten Hospitals war für viele von uns noch einmal ein i-Tüpfelchen der Reise. Original ausgestattet und bestens beschrieben zeugte dieses Haus von einer einzigartigen Hilfeleistung für die damalige Zeit.
 
Von Beaune aus fuhren wir wieder ein Stückchen gen Süden, um unser Hotel in Châlon-sur-Saône zu erreichen. Hier hatten wir wirklich einen idealen Startpunkt für unsere Heimreise am nächsten Tag!
 
10. Reisetag, 25. Juli 2011
Es war an der Zeit Abschied von Frankreich zu nehmen ... Doch bevor wir die Grande Nation verließen, entführten wir unsere Gäste noch einmal in eine französische Region - das Elsass! Dem Oberrheintal folgend sahen wir aus der Ferne die mit Weinreben bepflanzten Hänge, niedliche kleine Winzerdörfchen, Vogesenberge mit zahlreichen Burgruinen und passierten schließlich die elsässische Hauptstadt Strasbourg. Alsbald waren wir dann wieder auf deutschen Boden unterwegs. Recht pünktlich erreichten wir unsere Ausstiegsorte, von denen die Gäste per Haustürtransfer noch die letzten Kilometer heimwärts chauffiert worden. Damit ging nun eine sehr abwechslungsreiche Reise ihrem Ende entgegen!

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