Reisebericht: Rundreise Frankreich – Südwest– und Zentralfrankreich

01.05. – 10.05.2014, 10 Tage Rundreise durch Frankreich von der Atlantikküste zu den Vulkanbergen der Auvergne mit Bordeaux – St. Emilion – Bergerac – Perigueux – Sarlat–la–Caneda – Lascaux – Rocamadour – Conques – Millau – Le Puy–en–Velay – Issoire – Clermont Ferrand – Para


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Der Reisetitel Natur und Kunst versprach nicht zu viel. Liebhaber von Gotik und Romanik kamen genauso wie die Naturfreunde voll auf ihre Kosten……
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, 01. 05. 2014:  Dresden – Creteil

Früh starten wir vom Dresdner Flughafen aus unsere Reise nach Zentralfrankreich. Creteil bei Paris ist heute unser Ziel. Durch Sachsen, Thüringen, Hessen Rheinland Pfalz und das Saarland führt uns unsere Reise. Nach der Durchquerung von Lothringen, der Champagne und der Picardie erreichen wir abends die Ile de France. In Creteil, einer Vorstadt von Paris geht unser erster Tag nach einem leckeren Abendessen zu Ende.

2. Tag, 02. 05. 2014: Creteil – Paris – Bordeaux

Nach einem üppigen Frühstück brechen wir nach Paris auf. Hier verlassen wir für heute unseren Bus und besteigen am Gare Montparnasse den TGV nach Bordeaux. Fast einen ganzen Wagon haben wir für uns reserviert. Unser Bus fährt parallel dazu nach Bordeaux. Die Stadt empfängt uns mit Regenwetter. Doch erst einmal in die trockene Tram und zum Touristenbüro gefahren. Dort treffen wir auf unsere örtliche Gästeführerin und bekommen eine fast zweieinhalb stündige Führung durch die Weinmetropole vom Feinsten.
Nach dem Besuch der Kathedrale und ein wenig Freizeit an der Gironde, so der Name des Mündungstrichters von Garonne und Dordogne ist der Tag auch schon weit fortgeschritten. Unseren Bus mit Chauffeur treffen wir an einem der größten Plätze Europas mit dem riesigen Girondistendenkmal. Nur wenige Fahrminuten sind es bis zum Hotel, wo wir schon erwartet werden.

3. Tag, 03. 05. 2014 Saint Emiliion – Bergerac – Perigueux

Quer durch Aquitanien reisen wir heute in die weltberühmte Weinstadt Saint Emilion. Weinreben bis zum Horizont begleiten uns.. In dem schönen Städtchen haben wir eine Führung durch die größte Felsenkirche der Welt gebucht. Wieder am Tageslicht locken natürlich die vielen Weinhandlungen an den engen Gassen. Nach ein wenig Freizeit begeben wir uns nach Bergerac. Auch hier hat sich ein mittelalterlicher Stadtkern erhalten. Gleich zweimal hat die Stadt der Romanfigur Cyrano de Bergerac mit seiner großen Nase ein Denkmal gesetzt. Dabei hat er mit Sicherheit nie in Bergerac geweilt. Nach einem Kaffee am alten Hafen an der Garonne setzten wir unsere Reise nach Perigueux fort. Schon von weitem ist die riesige Kathedrale in der Hauptstadt des Perigord zu erkennen. Nach deren Besichtigung schlendern wir durch die Gassen und erreichen auch die Reste der römischen Arena, denn Perigueux hat gallorömische Wurzeln. Als sich der Tag zur Neige senkt erreichen wir unser Hotel in Tressilac direkt am Wald. Der Kuckuck ruft aus den Bäumen und die gute Luft auf dem Land macht Appetit auf das leckere Abendmenü.

4. Tag, 04. 05. 2014 Lascaux – Sarlat – La Roque Gageac

Nach dem Frühstück steht mit der Höhle Lacaux II ein Highlight auf dem Programm. Einsam liegt die Höhle im Wald und wir bestaunen bei einer sehr engagierten Führung durch einen Archäologen die mehr als 20000 Jahre alten Zeichnungen an den Wänden. An Realismus sind sie nicht mehr zu überbieten. Unsere Mittagspause legen wir an der Vezere gegenüber vom Maison Forte de Reignac ein, dem letzten vollständig erhaltenem Höhlenschloss Frankreichs. Unser Sprung ins Mittelalter und die Renaissance gelingt dann vollständig in Sarlat La Caneda. Enge Gassen mit immer neuen Eindrücken, eine riesige Kathedrale und eine uralte Totenlaterne aus dem 12. Jh. harren ihrer Entdeckung. Auf dem schönen Marktplatz laden Cafes zum Verweilen ein.
Doch der Tag hat noch mehr zu bieten. InLa Roque Gageac, einem Dorf das förmlich an den Felsen klebt, unternehmen wir eine Bootsfahrt mit einer Gabare auf der Dordogne. Der Ort wird auch Nizza des Nordens genannt, denn die Felswände speichern die Wärme so gut, dass selbst tropische Pflanzen hier wachsen. Davon können wir uns auf einem kleinen Spaziergang hinauf zur Kirche überzeugen. Die vielen Erlebnisse auf der Fahrt durch das Perigord haben alle hungrig gemacht. Und so schmeckt uns das leckere Abendmenu doppelt gut.

5. Tag, 05. 05. 2014: Rocamadour – Conques – Millau

Unser erstes Ziel ist heute Rocamadour. Es ist nicht nur ein weltberühmter Pilgerort, sondern auch Heimat des gleichnamigen Käses aus Ziegenmilch. Selbstverständlich kaufen wir fast alle einen solchen und lassen ihn uns nach Besichtigung des Heiligtums köstlich schmecken. Der kleine Ort Rudelle bietet hierfür einen sehr schönen Picknickplatz in Sichtweite einer alten Wehrkirche. Unser nächstes Ziel ist Conques. Dessen Kirche mit einem weltberühmten Tympynon aufwartet. 117 Figuren sind hier in Stein gemeißelt und stellen das jüngste Gericht dar. Conques zählt auch zu den Dörfern mit dem Prädikat Les plus belle villages de France - den schönsten Dörfern Frankreichs. In der Tat, es ist ein malerischer Ort. Vor Millau wird es wieder modern. Wir überqueren das Viadukt von Millau, die höchste Brücke der Welt und mit 2,5 km die längste Schrägseilbrücke auf Erden. Unser Hotel mitten in Millau erwartet uns schon nach einem wieder sehr erfüllten Tag.

6. Tag, 06. 05. 2014 Gorges du Tarn

Heute reisen wir durch die Schluchten des Tarn. Ein beeindruckendes Panorama erwartet uns. Bis zu 300 m ragen die steilen Felswände in die Höhe. Burgen und kleine Städte laden zu Photostops ein. Wir erklimmen den Felssturz Pas de Soucy, unter dem die heilige Enimie den bösen Geist, Drac genannt gefangen hat. St. Enimie, wo sie als Einsiedlerin lebte hat sein schönes Stadtbild bewahrt. Hier machen wir Rast direkt am Ufer des Tarn. Letzte Station ist heute Florac, wo wir die größte Karstquelle der Region, die so genannte Fischerquelle besuchen. Als wir am späten Nachmittag Millau erreichen, ist der riesige Markt noch geöffnet. Rund um die Altstadt bieten alle möglichen Händler ihre Waren feil. Natürlich stürzen auch wir uns in das rege Treiben, bevor wir den Tag im Hotelrestaurant beschließen.

7. Tag, 07. 05. 2014 Le Puy en Valay – Issoire

Heute begeben wir uns in die Auvergne. Mitunter ist die Landschaft hier recht dünn besiedelt. Einen ersten Stop legen wir bei der Bestie von Gevaudan ein. Eine Mischung aus Wolf und Hund, die im 17. Jh. über 100 Menschen gerissen hat. Einfach Gruselig. Die Kathedrale von Le Puy en Valay läßt uns das Tier schnell vergessen, und wir nehmen unser Mittag auf einem netten Platz in der Nähe des Dorfes Vielle Brioude ein. Als wir an Nachmittag die schöne Kirche von Issoire besuchen, besorge ich für alle Macarons, kleine leckere Baiserteilchen, die von Paris aus ihren Siegeszug durch ganz Frankreich antraten. Durch die liebliche Landschaft der Auvergne begeben wir uns zum Hotel nach Clermont Ferrand, der Hauptstadt der Auvergne.

8. Tag, 08. 05. 2014, Vulcania – Auvergnerundfahrt.

Heute erklimmen wir zuerst den Hausberg von Clermont Ferrand. Wir machen das bequem mit einer Standseilbahn und finden uns bei nur 4 Grad in 1365 m Höhe wieder. Gottlob lichtet sich der dichte Nebel hin und wieder, sodass wir einen Blick in die weite Landschaft erhaschen können. Danach verbringen wir drei Stunden im Erlebnispark Vulkania. Hier wird dem Besucher alles über den Vulkanismus im Allgemeinen und der Entstehung der Puys, erloschener Vulkankrater in der Auvergne erklärt. Wir erleben einen Erdbebensimulator und bilden uns bei 3D-animierten Filmen. Den Rückweg unternehmen wir auf z. T. sehr engen Strassen bis wir den Schnee bedeckten Puy de Saucy erblicken. Über 1800 m hoch ist der höchste Berg der Auvergne. Als Tagesabschluss unternehmen wir noch einen Rundgang durch die Altstadt von Clermont Ferrand. Beeindruckend ist hier vor allem die Kathedrale aus schwarzem Lavagestein.

9. Tag, 09. 05. 2014 Paray le Monial – Beaune.

Unsere Reise führt uns heute nach Burgund. Nachdem zunächst die alte Pilgerkirche in Paray Le Monial mit ihrer schönen Romanik besichtigt wird, begeben wir uns weiter in die alte Stadt Beaune. Zunächst sehen wir einen französischen Supermarkt der Kette Le Clerk von innen. Schließlich wollen wir auch wissen, was den unsere Nachbarn so im Angebot haben und wie die Preise sind. Weltbekannt ist hier das wohl schönste mittelalterliche Hospital Frankreichs, das Hotel Dieu mit seiner farbig glasierten Dachlandschaft aus dem 14. Jh. Noch bis 1971 wurde es als Krankenhaus genutzt. Ein kleines Extra bildet in einem separaten Raum der Auferstehungsaltar von Rogier van der Weiden. Durch die Gassen des Städtchens begeben wir uns zu einer Weinprobe in den Kellern einer Kelterei, die schon seit 1780 besteht. Edle Tropfen werden kredenzt, und mancher Gast nimmt die eine oder andere Flasche mit nach Haus. Quer durch die Altstadt gehen wir zurück zum Bus und beziehen am Abend unser letztes Domizil in Chalons sur Saone.

10. Tag, 10. 05. 2014 Heimreise.

Heute treten wir die Heimreise an. Durch das Elsaß und Baden-Württemberg reisen wir zurück nach Sachsen. Alle Transfers sind zeitnah vor Ort. Nach und nach leert sich der Bus und in der Nacht steigen die letzten Gäste am Dresdner Flughafen aus. Eine wundervolle Reise liegt hinter uns. Gespickt mit unzähligen schönen Eindrücken. Mit 38 Personen waren wir nicht gerade eine kleine Gruppe. Deshalb möchte ich mich bei allen Gästen nochmals für die Liebenswürdigkeit und auch die Disziplin und Pünktlichkeit auf der Reise bedanken, die sie zu einem besonders schönen Erlebnis machten.

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Kommentare zum Reisebericht

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Hans-J. Wendel
18.05.2014

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H-J. Wendel
26.05.2014