Reisebericht: Wanderreise an der Drau in Norditalien, Österreich & Slowenien

13.07. – 22.07.2013, 10 Tage Rundreise mit 6 geführten Wanderungen an der Drau mit Brixen und Bruneck in Südtirol – Lienz in Tirol – Villach in Kärnten – Maribor / Marburg an der Drau in Slowenien (ca. 68 Wanderkilometer)


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Vom 13.-22.07.2013 wanderten 16 Wanderer knapp 75Km von Italien über Österreich bis nach Slowenien. Die Natur dreier verschiedener Länder sowie deren Gastfreundlichkeit und kulinarische Köstlichkeiten machten diese Reise zu einem unvergesslichen 10 Tägigen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Jacob Spangenberg
Jacob Spangenberg

1. Tag, 13.07.2013: Anreise nach Bruneck

Am 13.07.2013 wurden viele von uns beim ersten Vogelzwitschern zum Sammelplatz am Quality Hotel in Kesselsdorf gebracht. Dort angekommen begrüßten wir - Jacob und Ivonne - unsere Reisegäste freundlich. Während Jacob gemeinsam mit Lutz - unserem Buschauffer - glücklicherweise die harte Arbeit des Räder einladens übernahm, brachte Ivonne uns zu unseren Sitzplätzen. Pünktlich um 05:15 Uhr starten wir mit 21 Gästen, 2 Reisebegleitern und dem Buschauffer. Überpünktlich erreichten wir 06:15 Uhr den zweiten Einladestopp und holten einen weiteren Gast ab. Da wir alle ziemlich müde waren, tranken wir bereits in der Früh des Deutschen liebstes Getränk. Ein wenig munterer und gestärkt durch unsere Pausenbrote erreichten wir auch den dritten und vierten Stopp ohne große Probleme. Nun war unsere Rad- und Wanderreisegruppe vollständig und wir düsten in fröhlicher Stimmung Richtung Süden. In regelmäßigen Abständen von 2 Stunden machten wir ordnungsgemäß unsere Pausen, bis wir in einen heftigen Stau gerieten und eine Fahrtzeit von 45 min. einbüßen mussten. So etwas passiert eben, wenn die Autobahn auf einer Länge von 6 km erneuert und die Sachsen und Thüringer in den Urlaub aufbrechen
Nachdem wir diese kurze Aufregung am Abzweig nach Innsbruck aber hinter uns gebracht haben, fuhren wir entlang des wunderschönen Allgäus und erhaschten die ersten beeindruckenden Blicke auf die Alpen. Ein wenig erschöpft erreichten wir 18:30 Uhr unser Post Hotel in Bruneck. Bereits auf den letzten Kilometern wurden wir von der wunderbaren tiroler Landschaft verwöhnt und die Aufregung des Staus war vergessen. 19:00 Uhr versammelten wir uns dann zum Abendessen in einem traditionell eingerichteten Restaurant. Das Salatbuffet und das 4-Gänge-Menü erfreuten unsere hungrigen oder auch weniger hungrigen Bäuche. Das Essen war wirklich vorzüglich und über den gesponsorten Begrüßungssekt freuten wir uns sehr. Gegen 21:00 Uhr schwirrten wir ziemlich fertig vom langen Tag auf unsere Zimmer oder gingen noch einige Schritte, um das üppige Menü zu verdauen.

2. Tag: Brixen, Wanderung von Kiens nach Bruneck


Unseren 2. Urlaubstag begannen wir entspannt gegen halb 8 beim Frühstück. Die Auswahl war erneut überwältigend, für manch einen zu viel am Morgen - wo das Köpfl noch ein wenig schläft. Aber nachdem wir auch unseren geliebten Kaffee oder Tee auf den Tischen erblickt hatten, stärkten wir uns mit den tollsten Leckerbissen. Vor allem das frische Obst war ein herrlicher Anblick und hat genau so lecker geschmeckt, wie es aussah. Nachdem Johanna und Sieglinde - unsere örtlichen Reiseleiterinnen - gut und munter in Bruneck angekommen sind, machten wir uns voller Vorfreude auf den heutigen Tag gegen 09:00 Uhr Richtung Brixen auf. Unterwegs legten wir unseren ersten Stopp am Kloster Neustift ein. Die herrliche Landschaft, die reißende Rienz und die wunderschöne Freskenmalerei des Klosters stimmten uns prima ein auf die kommenden Tage. Zwischen 11:00 und 13:00 Uhr zeigte uns Johanna die herrliche Stadt Brixen. Auch hier beeindruckten uns wieder die wunderschönen Fresken, die Architektur und gemütliche Bauweise im Tirol. Das bombastische Wetter und das leckere tiroler Schmauserl war das i-Tüpfelchen auf einem gelungenen Vormittag.Nach der kurzen Weiterfahrt nach Münchhausen und einer kleinen „Zwangspause" für die Wanderer - da die Radfahrer ja ihre Räder aus dem Eberhardt-Anhänger entladen. Die erste Wanderung führte Kiens nach Bruneck etwa 10Km. Bei  herrlichem Wetter genossen wir traumhafte Ausblicke über die Alpenwelt. Unterwegs machten wir kurze Pausen und Fotostopps. Gegen 17:00 Uhr  erreichten wir wieder unser Hotel in Bruneck.
Die Freizeit bis zum Abendessen haben wir individuell zum Bummeln, Entspannen, Duschen und Durst löschen genutzt. Auch an diesem Abend wurden wir mit den leckersten Speisen verwöhnt - ein wirklicher Gaumenschmaus.

3. Tag: Vom Toblacher See zum Ursprung der Drau


Auch den dritten Reisetag am Montag, den 15. Juli, starteten wir gestärkt durch das leckere und üppige Frühstück gegen 09:00 Uhr mit einer Busfahrt zu den „Drei-Zinnen", welche wir nach einer knappen dreiviertel Stunde erreichten. Dort oben in etwa 1200 Meter Höhe fröstelte es uns ein wenig nach den letzten beiden so warmen Tagen. Aber die Landschaft und Atmosphäre waren wunderbar, so dass wir unser erstes Gruppenfoto schossen. Danach gings schnustracks weiter zum Toblacher See, wo sich unsere beiden Gruppen für den heutigen Tag trennten. Wir entluden wieder zusammen die Räder, prüften sie auf Standfestigkeit und die Radler radelten zum See runter wo schon die Wanderer warteten. Dort genossen wir den Panoramablick und machten zahlreiche Fotos. Die Wanderung vom Toblacher See zum Ursprung der Drau führte größtenteilsn durch den Waldrand, wo wir ausreichend Schatten hatten. Im Tal überquerten wir ein kleines Bächlein,  welches sich als die Drau entpuppte. Der junge Fluss bahnt sich plätschernd seinen Weg durch das enge Pustertal. Im Hintergrund erheben sich die mächtigen Felsen der Lienzer Dolomiten.
Anschließend radelten wir durchs unbekannte Lienz zu unserem wunderschönen Hotel Haidenhof mit dem atemberaubenden Panoramablick. Die Mittagspause genossen wir in dem kleinen Städtchen Innichen, bevor wir weiter zu der  römischen Ausgrabungsstätte Aguntum mit dem Bus fuhren. Nicht nur der animierte Kurzfilm und die geführte Tour mit dem Museumschef, sondern auch die live Ausgrabungen der Archäologen faszinierten uns sehr.
Den Abend genossen wir auf der Panoramaterasse bei bestem Essen vom Buffet und Grill. Die lustige und anzügliche Performanz über das typische österreichische Leben von Johannas Freund Christian rundete diesen sehr gelungenen Tag perfekt ab.

4. Tag – Wanderung auf dem Zettersfeld


Nach einer erholsamen und ruhigen Nacht am Waldrand von Lienz starteten wir unsere heutige Tour zu Fuß ab Hotel. Denn wir fuhren gleich mit der Gondelbahn hinauf zum Zettersfeld in über 2300 Metern Höhe. Oben angekommen genossen wir die gigantische Aussicht über Osttirol, Kärnten und Italien. Diesen Moment nutzten wir auch gleich für ein weiteres schönes Gruppenfoto.
Danach wanderten wir ca. 8Km. Zu einem Bergsee auf dem Zettersfeld. Unterwegs stapften wir bei angenehmen 20Grad durch einige Schneefelder. Es war einfach herrlich!
Am Bergsee angekommen legten wir eine kleine Rast ein und nutzten die Sonnenstrahlen um Vitamin D zu tanken. Zurück teilten wir für ca. 3Km die Gruppe, die einen gingen einen etwas anspruchsvolleren Weg, die anderen den gleichen einfacheren Weg zurück.
Wir trafen uns wieder auf einer Berghütte, wo wir uns eine schöne Mittagsrast verdient hatten. Danach wanderten wir zurück zur Gondelbahn und fuhren wieder hinunter ins Tal. Zusammen fuhren wir nach Spittal ins Erlebnis Hotel Post.Erst nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, verstanden wir, dass der Name des Hotels nicht von Ungefähr kam. Fast alle Zimmer hatten ein Motto und wurden dementsprechend gestaltet. Während Lutz das Liebeszimmer ergatterte, musste sich Ivonne in ihre Jugend versetzt mit dem Mädelszimmer arrangieren und Jacob eine heiße Nacht ohne Fenster in seiner Gefängniszelle durchstehen. Die anderen Zimmer waren alle „normal" jedoch sehr kunstvoll und modern eingerichtet.

5. Tag: Seenplateau Reisseck


Am heutigen Mittwoch, den 17. Juli, ließ uns - wie jeden Tag - das Wetter bis über beide Ohren strahlen. Wir starteten wie immer gegen 09:00 Uhr und fuhren mit dem Bus von Spittal zum Reiseck. Dort fuhren wir mittels einer Standseilbahn bis auf 2230 Metern Höhe. Die
extreme Steigung war beeindruckend. Oben angekommen genossen wir  Blick ins Tal, bevor es weiter ging mit der  höchstgelegene privat Eisenbahn Europas in Richtung Seenplateau. Nach einer 20 minütigen Fahrt waren wir an der Endstation angekommen, von wo aus wir ca. 2,5 Std. zu einem Staudamm wanderten. Leider war der eigentlich geplante Rundwanderweg gesperrt, weswegen wir das Wanderprogramm etwas abkürzen mussten.  Trotzdem war die Aussicht wieder einmal gigantisch und wir hatten etwas mehr Zeit die Kulinaritäten des Bergrestaurants zu nutzen.
Umrahmt von den felsigen Gipfeln der Reisseck-Gruppe entspannten wir uns in der Sonne, bevor wir wieder mit der Bahn zurück fuhren. Gegen 16:00 Uhr fuhren wir weiter nach Villach, wo wir die Möglichkeit für eine Stadtführung durch Johanna hatten.
Das Abendessen nahmen wir dann auf der Hotelterasse ein, die eigens für uns hergerichtet wurde. Das Essen schmeckte super, wir waren bester Stimmung - und diese ließen wir uns auch nicht durch die eine etwas patzige und sichtlich gestresste Bedienung ruinieren. Einige von uns, deren gluteus maximus langes Sitzen gewohnt ist, ließen den Abend noch bei lustigen Geschichten und erfrischenden Getränken ausklingen.

6. Tag: Wanderung durch die Tscheppaschlucht bis zum Bodental


Der Donnerstag, unser 6. Wandertag, startete schon etwas zeitiger als üblich. Nach einem köstlichen Frühstück und den Glückwünschen für unser letztes Geburtstagskind der Reise, Helga fuhren wir mit dem Bus nach Kirschentheuer wo beim Gasthof Ratz unseren Radanhänger abstellten. Danach fuhren wir zum Ausgangspunkt der Tscheppaschlucht, von wo aus wir bis ins Bodental und zur Märchenwiese wanderten. Die heutige Wanderung war sicher die abwechslungsreichste. Erst die imposante Schlucht mit ihren zahllosen Wasserfällen und danach die traumhaften Bergwiesen. Zur Mittagspause kehrten wir in den kleinen Gasthof  Seringer ein, bevor die letzte Etappe zur Märchenwiese und dem mystischen Meerauge anstand. Das Meerauge war ein türkiesblaues Wasserbecken mitten im Wald, wo man im glasklaren Wasser die Fische sehen konnte.
Anschließend auf der Märchenwiese erklärte uns Sieglinde das dort der Film „Ötzi" gedreht wurde. Auf dem Rückweg stoppten wir noch für eine kleine Kaffeepause in einer Berghütte, bevor wir mit dem Shuttlebus ab dem Seringer zurück zum Busparklatz fuhren, w
Freudig erwarteten wir wieder unseren Lutz, der uns wieder bis zum Gasthof Ratz fuhr. Wenige Minuten später saßen wir bereits auf der Terrasse der Pension und erwarteten hungrig das Abendessen. Danach ließen wir unseren schönen 6. Urlaubstag bei Gesprächen über die letzten Tage und einem „Aperol Spritz" zufrieden ausklingen und begaben uns in unser Nachtstübl in der Pension Ratz im schönen Kirschentheuer.

7. Tag: Freizeit am Klopeiner See


Auch am heutigen Tag bescherte uns die Sonne allerbestes Wetter, worüber wir uns immer wieder freuen konnten. 7 Tagen purer Sonnenschein tat unserer Seele so gut und ließ uns den Urlaub wirklich jede Sekunde genießen. Wir fuhren mit dem Bus in Richtung Klopeiner See. Kurz vor St. Kanzian stiegen die Wanderer aus und wanderten ein kleines Stück zum See und um den See herum. So war ab Mittag genügend Zeit zum Baden im wärmsten See Österreichs
Den Nachmittag verbrachten wir individuell oder ein kleinen Gruppen und gingen unseren liebsten Beschäftigungen nach, bevor wir 19:00 unser Abendessen einnahmen. Der Abend überraschte uns noch mit einem Feuerwerk und mehr oder weniger guter Musik.

8. Tag: Drei Brücken im Jauntal


Der 8. Reisetag sollte uns in das letzte der drei Länder bringen - nach Slowenien. Nach einem leckeren Frühstück im Hotel Silvia starteten wir heute erst gegen 11:00Uhr weil der Reisebus seine 24Stunden Ruhezeit einhalten musste.
Am heutigen Tag mussten wir ziemliche Höhen überqueren - zunächst die Lippitzbachbrücke, die seit 2009 Jörg-Haider-Brücke heißt, die Eisenbahnbrücke über die Drau im Jauntal sowie die Hängebrücke bei St. Luzia. Die Lippitzbachbrücke und die Jauntalbrücke führten unsere Gruppe in einer Höhe von 96 Metern über die Drau. Als tolles Extra sahen wir Bungee-Jumper, die gerade in der Vorbereitung ihres Sprungs waren.
Nachdem wir nun alle drei Brücken gut überquert haben, ließen wir uns zum Mittag im Gasthof Hafner nieder und genossen die einheimische Küche. Die Gastfreundlichkeit war hier deutlich zu spüren, wir bekamen leckere und üppige Portionen und eine kostenlose Süßspeise zum Probieren. Nach diesem üppigen Mittagsmahl fuhren wir mit dem Bus weiter Richtung Dravograd, welches wir bei herrlichstem Sonnenschein erreichten. Dort angekommen wartete unsere Radgruppe schon auf uns. Jacob und Lutz luden zusammen die Räder ein, bevor es weiter ging nach Maribor ins Hotel Orel, in welchem wir die nächsten beiden Tage nächtigen sollten. Dort angekommen genossen wir den südländischen Charme der Stadt und unserer Hotelzimmer. Leider war das Abendessen eher mäßig, aber dafür belohnten wir uns mit „grünem Bier" im Stejrtz - die einheimische Bierspezialität. Das Bier sah zwar sehr schön aus, schmeckte aber leider nicht außergewöhnlich. Nun ja, ein Versuch war es wert. So ließen wir einen weiteren Tag unserer tollen Reise gemeinsam ausklingen.

9. Tag: Maribor und Ptuj


Der letzte Reisetag vor unserer Heimreise war gekommen. Heute gab es für die Wandere zwei Möglichkeiten, entweder eine tolle Wanderung mit Sieglinde durch die Weinberge von Maribor oder einen Stadtbummel durch Ptuj mit Jacob.
In Ptuj besichtigten wir die imposante Burganlage und einige auch das Museum.
Nachdem Johanna, Lutz und Ivonne unsere Räder sicher im Anhänger verstaut hatten, trafen wir uns alle beim Mittag in einem vorzüglichen Restaurant gleich hinter der Brücke in Ptuj. Das Essen war wirklich lecker, aber leider war die Bedienung etwas langsam und die Zubereitung dauerte ewig. Aber auch davon ließen wir uns nicht stören - wo die Sonne doch so schön schien und ein frisches Lüftchen uns abkühlte.
Nach der Rückfahrt mit dem Bus erreichten wir 14:30 Uhr unser Hotel und verabredeten uns eine Stunde später zum geführten Stadtrundgang mit Johanna. Sie zeigte uns die interessantesten Ecken Maribors und beeindruckte uns wie immer mit ihrem unglaublichen Wissen. Der Höhepunkt des Tages war die Weinverkostung in der ältesten Weinrebe der Welt. Wir bekamen drei leckere Weinsorten, verschiedene Käse und Brot zum Probieren. Eine wahre Wonne! Wir ließen uns von der guten Stimmung im Lokal anstecken und kauften einige Flaschen des köstlichen slowenischen Weins. Danach ging es direkt zum Abendessen ins Hotel.
Danach ließen wir die letzten gemeinsamen Stunden in unserer „Stammkneipe" Stejrtz bei grünem Bier und dem Getränk unserer Reise - Aperol Spritz - ausklingen. Johannas Lebensgefährte Christian überraschte uns mit seiner Anwesenheit und seinem Charme. Eine schöne, sonnige und fröhliche Reise ging zu Ende.

10. Tag, 22.07.2013: Heimreise

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