Reisebericht: Rundreise im Traumland Kroatien

26.05. – 04.06.2019, 10 Tage Rundreise mit Flug: Zagreb – Nationalpark Plitwitzer Seen – Split – Dubrovnik – Insel Korcula – Trogir – Krka–Wasserfälle – Zadar – Insel Rab – Dalmatinische Küste – Bled


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Bei herrlichstem Frühsommerswetter und strahlendem Sonnenschein ging es am frühen Morgen in Richtung Süden. Wir wollten uns zuerst etwas in der Hauptstadt Kroatiens umsehen, danach den Rest des schönen Landes, vor allem Dalmatien erkunden und genießen ...
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

Tag 1 – Anreise bis in die Steiermark – Österreich


Schon am frühen Morgen um 6 Uhr starteten wir unsere heutige Fahrt, die uns zu unserer Zwischenübernachtung in Österreich führen sollte. Der erste Fahrer Peter brachte uns zügig und sicher bis Chemnitz, wo dann Matthias, der Hauptfahrer übernahm. Unterwegs stiegen die restlichen Gäste nach und nach in den Bus und so wuchs unsere Gruppe, bis wir insgesamt 26 Gäste waren.
3 Gäste reisen erst morgen mit dem Flugzeug an und wir werden sie erst am Abend im Hotel begrüßen können. 
Matthias nahm aufgrund eines angezeigten Staus eine kleine Routenänderung vor und so fuhren wir über Passau in Richtung der Steiermark zum heutigen Ziel, der kleinen Gemeinde Semriach mit ihren überschaubaren 3.323 Einwohnern.  Bereits 16.30 Uhr erreichten wir das mitten im Grazer Bergland gelegene Landhotel und genossen den Blick vom Balkon aus auf die direkt vor dem Hotel auf maigrünen Wiesen weidenden Schafe. 
In diesem kleinen Örtchen liegt die größte aktive Wasserhöhle Österreichs, die Lurgrotte, durch die der Lurbach von Semriach hinab in das Murtal fließt. Diese Höhle wurde von einem italienischen Forscher 1894 entdeckt und erst durch ein sich kurz nach der Entdeckung eingetretenes Unglück bekannt. Im April des Entdeckungsjahres stiegen trotz starker Regenfälle 7 Höhlenforscher in diese Grotte und wurden durch das immer mehr ansteigende Wasser 9 ganze Tage eingeschlossen und erst die aufwendigen Interventionen des damaligen österreichischen Kaisers Franz Joseph I. konnten sie wieder befreien. Insgesamt beteiligt waren damals über 1000 Helfer und durch diese spektakuläre Rettungsaktion wurde die Höhle über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt.
Leider hatten wir trotz unserer zeitigen Ankunft keine Zeit, die Höhle zu besichtigen und heben uns das für einen zukünftigen Österreichurlaub auf. 
Das Landhotel servierte uns ein zünftiges Abendessen und danach verschwanden alle Gäste schnell zur ersehnten Nachtruhe, die vorhergehende Nacht war einfach zu kurz gewesen.

Tag 2 – Zagreb


Nach einem guten Frühstück in unserem österreichischen Landhotel brachen wir am Morgen auf, um zur slowenischen Grenze bei Maribor zu fahren. Alles lief reibungslos, die Slowenen wollten nur die Gäste des vor uns stehenden Flixbusses einzeln begutachten, bei uns warfen sie nur einen kurzen Blick in den Bus und so konnten wir ganz schnell weiter fahren. 
Die kurze Passage durch Slowenien gefiel den Gästen gut, hatten wir doch die schönsten Blicke auf die herrliche Natur, den Waldreichtum und die Bergwelt Sloweniens. Dieses kleine Land mit nur 46 km Adriaküste wurde als erstes der Balkanländer nach dem Zusammenbruch des Sozialismus nach dem sogenannten 10 Tage Krieg mit der jugoslawischen Volksarmee am 25. Juni 1991 unabhängig von Jugoslawien. Die Verfassung wurde am 23. Dezember desselben Jahres fest geschrieben und der kleine Staat wurde von allen damaligen Mitgliedern der EG anerkannt. 
Die ethnisch vorwiegend homogene Bevölkerung und die wenigen Kriegshandlungen mit geringen Zerstörungsfolgen ermöglichten Slowenien eine schnelle Stabilisierung und sofortige demokratische Staatsentwicklung.
Leider werden wir erst auf dem Rückweg unserer Kroatienrundreise ein wenig mehr von diesem vor allem landschaftlich so reizvollen Land sehen. 
Auch beim zweiten Grenzübergang von Slowenien nach Kroatien verlief heute alles reibungslos und danach tauschten die meisten Gäste gleich ein paar kroatische Kuna und bewunderten die auf den Rückseiten der Münzen abgebildete Pflanzen- und Tierwelt Kroatiens. 
Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel in Zagreb, unsere Reiseführerin Zlata wartete dort schon auf uns und so machten wir uns nach einer kleinen Kaffeepause gleich auf den Weg in die quirlige Hauptstadt Kroatiens.
Am Beginn unserer Führung verschafften wir uns bei einer Rundfahrt im Bus durch die so genannte Unterstadt Zagrebs einen Überblick über die architektonische Vielfalt dieser Stadt und sahen das 1840 gegründete Nationaltheater und weitere imposante Gebäude, die allesamt zur Zeit der K und K Monarchie erbaut worden waren. 
Danach setzten wir unsere Erkundungstour zu Fuß fort, liefen über den Ban-Jelacic-Platz im historischen Stadtzentrum, der zu einem der bekanntesten Fotomotive Zagrebs gehört. Der Platz wurde nach dem kroatischen Befehlshaber der habsburger Truppen in Kroatien benannt und bildet das Zentrum der Fußgängerzone. Er ist damit ein beliebter Treffpunkt für Zagreber und Gäste, die hier das Flair aus einem der Cafés oder Restaurants genießen wollen. 
Mit der Standseilbahn fuhren wir aus der Zagreber Unterstadt in die Oberstadt, die mehrere enge Gassen zwischen den zwei Hügeln Kaptol und Gradec verbindet und schlenderten weiter über den Markusplatz mit dem kroatischen Parlament und der St. Markus Kirche, die besonders durch ihre bunten Dachziegel auffällt.
Weiter ging es zum Steintor, das früher eine große Rolle bei der Verteidigung der Stadt gespielt hatte und in dessen Bogen man heutzutage eine Kerze anzünden und auch beten kann. 
Auf dem Dolac Markt waren am heutigen Nachmittag nicht mehr viele Händler, da das Geschäft mit Obst und Gemüse am Morgen am besten läuft und viele Stände am Sonntag Nachmittag bereits leer sind und die Händler abgebaut hatten. 
Am Ende unseres Spaziergangs erreichten wir die imposante Kathedrale von Zagreb, dieses gotische Gebäude ist der Jungfrau Maria gewidmet und mit seinen 108 Metern das höchste Gebäude in ganz Kroatien. Die ursprüngliche Kathedrale wurde leider bei einem Brand im 13. Jahrhundert zerstört und nochmals durch ein Erdbeben im 19. Jahrhundert schwer beschädigt. Danach wurde sie allerdings wieder vollständig aufgebaut und erstrahlt heut in altem/neuen Glanz. Innen konnten wir uns von der Pracht der Marmoraltäre selbst überzeugen und sahen das Grab des Kardinals Alojzije Stepinac, welches vom kroatischen Bildhauer Ivan Mestrovic geschaffen wurde. 
Nach so viel Kultur und Informationen verabschiedete uns Zlata und die anschließende freie Zeit genossen die meisten Gäste in einem der unzähligen Cafés und ließen das bunte Volk der Hauptstädter und internationalen Gäste an sich vorbeiziehen und genossen das Hauptstadtflair.
Schnell war es Abend geworden und wir kehrten in unser nahe dem Flughafen gelegenes Hotel zurück. Dort waren auch die letzten 3 Gäste eingetroffen, die sich für eine Anreise mit dem Flugzeug entschieden hatten. 
Nun genossen wir endlich komplett unser Abendessen und sind gespannt auf den morgigen Tag, an den wir den Nationalpark Plitivcze mit seinen berühmten Seen besuchen werden. 

Tag 3 – Plitvicer Seen


Am Morgen verließen wir die kroatische Hauptstadt und unser Weg sollte uns heute über das Landesinnere zum Nationalpark Plitvice führen.
Bei Rastoke machten wir noch einen Fotostop an den Wasserfällen der Flüsse Korana und Mreznica, die immer noch einige der traditionellen Mühlen antreiben.
Im Anschluß an diesen Fotostop trafen wir unsere heutige Reiseleiterin und starteten unsere Wanderung, leider bei Regen.
Bekannt in Plitvice sind vor allem die 16 kaskadenförmig angeordneten Seen, die alle durch kleine und große Wasserfälle miteinander verbunden sind und sich in eine Kalksteinschlucht hinein erstrecken. Davon sind 12 Seen oberhalb des Nationalparks gelegen und 4 unterhalb und durch die kleinen Fähren werden sie miteinander verbunden.
In dieser Seenlandschaft drehte Harald Reinl 1963 seinen ersten Winnetoufilm und machte diese einmalige Szenerie damit schlagartig berühmt. 
All das wollten wir uns gern anschauen, schade war nur, daß es ohne Unterlaß weiter regnete und damit die Lichtverhältnisse nicht das sonst hier vorherrschende Türkisblau zuließen. Trotzdem entschieden sich die Gäste für eine längere Strecke um die oberen Seen und so konnten wir gleich mit einer der Fähren zum Einstieg des Wanderweges übersetzen.
Mitten durch den Wald mit bezaubernden Blicken auf viele kleine Wasserfälle, eine üppige Fauna und umweht vom Bärlauchgeruch ging es über die Holzstege vorbei an glasklaren Seen. Wir hatten heut sogar das Glück (dank des Regens) einen der so selten gewordenen Feuersalamander zu sehen und den Fröschen beim Quaken zu lauschen. 
In etwa 2 Stunden hatten wir den ersten Teil der Wanderung geschafft und entschieden uns, noch mit dem Panoramazug bis zum großen 78 m hohen Wasserfall zu fahren und wenigstens einen kurzen Blick auf den so berühmt gewordenen "Silbersee" zu erhaschen. Am großen Wasserfall angekommen hingen die Wolken leider tief und es begann wieder stärker zu regnen und so machten wir uns nach kurzem Blick müde, tropfnass aber voller Eindrücke auf den Rückweg zum Hotel, wo alle Gäste erstmal die heiße Dusche genossen und die warmen Zimmer nutzten, um das ein oder andere Kleidungsstück wieder trocken zu bekommen. 
Schon war es Abend geworden, wir waren heute hungrig und froh, daß es ein reichhaltiges Büffet gab und fielen müde ins Bett. Morgen geht es nämlich früh los, wir haben eine lange Strecke vor uns...

Tag 4 – Pitvicer Seen – Split – Dubrovnik


Am Morgen verließen wir unser Hotel an den Plitvicer Seen und  begannen unsere Fahrt mit einem Geburtstagsliedchen für einen Gast.
Unsere Reise sollte uns heut an die dalmatinische Küste führen, zuerst nach Split und am Abend nach Dubrovnik, der ehemaligen Hauptstadt der Republik Ragusa.
Der Regen begleitete uns am Morgen noch, als wir durch die üppig grüne Umgebung des Nationalparks mit seinen Wäldern und Hügeln fuhren, die Wolken hingen tief. Bald änderte sich jedoch die Kulisse. Die Laubbäume verschwanden mehr und mehr und die so typische Adriavegetation zeigte sich, mehr Nadelbäume, vor allem Pinien, kahlere karstigere Berge, die ersten Feigenbäume und Palmen waren zu sehen und ab und an zeigte sich sogar ein kleines blaues Leuchten am Himmel. 
Am Mittag kamen wir in Split an und unsere Stadtführerin Diana nahm uns mit auf eine Reise ins 3. Jahrhundert. Diokletian, der römische Kaiser und Erbauer des gleichnamigen Palastes, war uns ja namentlich schon begegnet, viele Christen flohen vor ihm, erwartete sie beim Bekenntnis zu ihrem Glauben der sichere Tod.
Auch vor seiner eigenen Familie machten seine Grausamkeiten keinen Halt und als er feststellte, daß auch Frau und Tochter den christlichen Glauben praktizierten, ließ er sie töten. Diese rohe Herrschaft brachte ihm viele Feinde ein und daher wurden große Teile seines Palastes nach seinem Ableben zerstört. Die erhaltenen Fragmente fügen sich heut in die von engen Gassen geprägte Altstadt Splits ein.
In der Stadt hatten wir die Möglichkeit, den Gesängen einer Klapa Gruppe zu lauschen. Diese für die Region typischen polyphonen Lieder werden sonst nur zu besonderen Anlässen dargeboten. Das Wort Klapa bedeutet eigentlich "Gruppe" und früher wurde dieser Gesang ausschließlich von Männergruppen, mit meist 12 Sängern gesungen. Heut gibt es vereinzelt auch Frauen-Klapa-Gruppen. 
Am Ende unserer Führung begegneten wir noch dem überlebensgroßen Denkmal des Gregor von Nin (kroatisch Grgur Ninski), der von 900 - 929 Bischof der Stadt Nin war und dem man zuschreibt, er habe sich dafür eingesetzt, die Gottesdienste der damaligen Zeit nicht wie üblich in Latein, sondern in der slawischen Sprache zu halten und dem ebenfalls besondere Verdienste bei der Förderung der glagolitischen Sprache nachgesagt werden. 
Am Ende unserer Führung verabschiedeten wir uns von Diana und genossen in den vielen engen Gassen von Split Kaffee, die vielen Spezialitäten Dalmatiens, Wein, Bier oder ein Eis und der Regen hatte uns tatsächlich ganz entgegen der schlechten Wetterprognose bis kurz vor Ende unseres Aufenthaltes verschont. 
Am Nachmittag fuhren wir weiter in Richtung Dubrovnik und wählten die malerisch schöne Küstenstraße.
Die Dalmatinische Küste beginnt südlich der Kvarner Bucht und zieht sich bis zur Bucht von Kotor. An dem insgesamt 400 km langen Küstenabschnitt liegen unzählige Inseln. Auf der linken Straßenseite begleitete uns die ganze Zeit die Bergkette des Dinaragebirges.
Die Küste wird vom Kalkstein und der Verkarstung geprägt und kurz vor der Durchquerung von Bosnien, durch das man unweigerlich fahren muß, wenn man nach Dubrovnik gelangen möchte, kreuzte noch der Fluß Neretva unseren Weg. Wir sahen die vielen an der Neretva gelegenen und von ihr gleichzeitig bewässerten Orangen- und Mandarinenfelder.
Schon von weitem erkannten wir die Kulisse von Dubrovnik und am Abend endlich, nach 448 gefahrenen Kilometern, erreichten wir unser Hotel, wo wir zugleich zum leckeren Abendessen eilten, da es heut ein langer, aber von vielen schönen Eindrücken angefüllter Tag war. 
Wir freuen uns auf die Altstadt von Dubrovnik ...

Tag 5 – Dubrovnik


Nachdem wir eine erholsame Nacht in unserem schönen Lacroma Hotel der Valamargruppe verbracht hatten, starteten wir direkt vor dem Hoteleingang mit neuem Taten- und Entdeckerdrang in unseren heutigen Tag und fuhren mit dem Bus an das Pile-Tor, zur Altstadt Dubrovniks.
Vor dem Tor bewunderten wir die dicken Mauern, die die gesamte Altstadt umgeben und die mit ihren insgesamt 2 Kilometern Länge zum besterhaltenen mittelalterlichen Befestigungssystem in Europa zählen, die gesamte Altstadt wurde 1979 ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. 
Der Bau dieser wehrhaften Stadtmauer wurde bereits im 8. Jahrhundert begonnen und bewährte sich erstmals während der Belagerung der Sarazenen im Jahre 866. Danach wurde die Mauer weiter ausgebaut und besonders im 12. Jahrhundert verstärkt, die endgültigen Abschlußarbeiten dauerten bis ins 17. Jahrhundert.
Immer wieder hielt diese Mauer die verschiedensten Angreifer ab,
948 die Venezianer,
1185 hielt man der Belagerung des serbischen Großzupan Stefan Nemanja stand,
1205 belagerten nochmals venezianische Truppen während des vierten Kreuzzuges die Stadt,
1451 kamen die Bosnier unter Stjepan Vukcic Kosaca,
1806 eine russisch-montenegrinische Belagerungswelle,
1814 die österreich-ungarischen Truppen
und nicht zuletzt die jugoslawische Volksarmee während der Kämpfe 1991 - 1992 deren Einschußspuren heute noch vereinzelt an Gebäuden zu sehen sind. 
Gleich hinter dem Stadttor verweilten wir ein wenig an der Erlöserkirche, die 1520 zum Dank dafür errichtet worden war, daß die Stadt das Erdbeben überstanden hatte und die Jesus Christus geweiht wurde.
Der Kirche gleich gegenüber befindet sich der große Onofriobrunnen, der von 16 wunderschönen Wasserspeiern geschmückt wird und aus dem auch heute noch Wasser in Trinkwasserqualität sprudelt. Wie sagte unsere Reiseleiterin so schön: "Hier können Sie Wasser flaschieren." :-)
Wir widmeten uns dem nahe gelegenen Franziskanerkloster. Ursprünglich befand sich das Kloster dieser Mönche außerhalb des Piletores, es mußte aber wegen der drohenden Kriegsgefahr Anfang des 14. Jahrhunderts abgerissen werden und innerhalb der geschützten Stadtmauern ein neues errichtet werden, dieser Bau begann 1317. Das heutige Aussehen des Klosters geht vor allem auf Umbauten aus dem 16. Jahrhundert zurück und die gesamte Anlage fügt sich perfekt an die meterdicken Stadtmauern. Im Klosterkreuzgang findet man noch heute verschiedene Stilelemente aus Romanik, Barock, Gotik und Renaissance, die sich harmonisch miteinander verbinden und die alte Klosterapotheke ist die drittälteste in ganz Europa, die seit ihrer Gründung 1317 durchgehend als Apotheke in Betrieb ist. 
Die außergewöhnlich schöne Säulengliederung des Klosterhofes wurde von ortsansässigen Baumeistern errichtet, die allesamt dem Vorbild des florentinischen Baumeisters Massa di Bartolomeo folgten. 
Bei der Fortsetzung unseres Spaziergangs liefen wir die engen Gassen der Altstadt entlang, viele schöne Fotos entstanden. Immer wieder blieben wir stehen und bewunderten die gut gefüllten Wäscheleinen und die wunderschön anzusehenden und geschmackvoll hergerichteten Lädchen, die so wunderbar ins Stadtbild passen, da man es hier aus denkmaltechnischen Gründen untersagt hat, neumodische leuchtetende Werbeschilder oder Schriftzüge anzubringen. 
Am hinteren Ausgangstor der Stadtmauer kommt man direkt in den kleinen Hafen und kann auf der anderen Uferseite die neuere Bebauung von Dubrovnik sehen und wir hatten heut Glück, die Sonne tat ihr Bestes und kämpfte sich immer wieder erfolgreich durch die dichte Wolkendecke und bescherte uns damit perfektes Stadtbummelwetter - nicht zu kalt, nicht zu heiß und noch viel wichtiger - KEIN REGEN!
Unseren Rundgang mit Antea beendeten wir am Sponza Palast, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und als eines der wenigen Bauwerke das schwere Erdbeben von 1667 völlig unbeschadet überstanden hat. Ehemals war das Zollamt im Palast untergebracht, heutzutage ist es das Stadtarchiv, wo man Schätze aus der 1000jährigen Stadtgeschichte bewundern kann. 
Nachdem wir uns also so wunderbar dank unserer heutigen Stadtführerin orientiert und informiert hatten, genossen wir den Nachmittag, der zur freien Verfügung stand und bummelten auf eigene Faust weiter durch die Gassen der bezaubernden Altstadt und kamen heut mal  jeder mit dem Linienbus individuell zum Hotel zurück, wo am Abend schon das leckere Abendessen auf uns wartete. 
Wir freuen uns auf die Inselwelt Kroatiens ...

Tag 6 – Dubrovnik – Insel Korcula


Bei schönstem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel verließen wir unsere tolle Hotelanlage und fuhren an der Küste ein Stück in Richtung der Halbinsel Peljesac, die mit ihrer Länge von 66 km und einer Breite von nur 7 km nach Istrien die zweitgrößte Halbinsel Kroatiens ist.
Die Landschaft der Halbinsel wird durch den Gebirgszug des Dinaragebirges im Landesinneren und den malerischen Orten in den Tälern beherrscht, üppige Vegetation sieht man in den Talsenken: Zypressen, Pinien, Weißkiefern und unzählige Weinreben und alles wird vom Sveti Ilja überragt, von dessen Gipfel mit 936 Metern man bei gutem Wetter bis Italien blicken kann. 
Die Illyrer waren die ersten Bewohner, die auf dieser Halbinsel Spuren hinterließen, danach siedelten die Römer hier und erst im 9. Jahrhundert kamen die ersten slawischen Stämme in dieses Gebiet. 1333 wurde Peljesac Teil der Rebublik Ragusa und gehörte damit zum nahe gelegenen Dubrovnik. Die Republik plante eine Verteidigungsanlage an der schmalen Verbindung der Halbinsel zum Festland, um so den Zugang für Feinde unmöglich zu machen und so wurde eine bis heute weit hin sichtbare Befestigungsanlage von insgesamt 5 km Länge mit 40 Türmen errichtet. Diese Mauer ist eine der größten erhaltenen Wehranlagen Europas überhaupt. Leider hatten wir durch eine Baustelle aber viel Zeit auf der Strecke verloren und konnten uns nicht lange in Ston aufhalten. 
Unser Ziel war Orebic, das am oberen Ende der Halbinsel gelegene Fischerdörfchen am Fuße des Sveti Ilja. Diese einstige Seefahrerstadt ist im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem der schönsten Reiseziele in Dalmatien geworden, kein Wunder, hier gibt es nämlich die sonst in Kroatien nicht vorhandenen Sandstrände, zahlreiche kleine Buchten, die zum Baden einladen und glasklares türkisblaues Wasser. Obendrein Fisch in Hülle und Fülle und den leckeren Wein der Halbinsel nicht zu vergessen. 
Hier kauften wir die Tickets für unsere Fährüberfahrt nach Korcula und setzten in nur 15 Minuten auf die Insel über, auf der Marco Polo geboren worden sein soll.
Gleich im Hotel empfing uns Nedva, unsere heutige Stadtführerin und nahm uns mit in die schöne Altstadt Korculas. Die Insel Korcula gehört zur Gespanschaft Dubrovnik-Neretva und hat eine Fläche von knapp 280 km². Vom Trubel, der in Dubrovnik am Vortag geherrscht hatte, bleibt die auf der Insel gelegene gleichnamige Stadt Korcula völlig verschont.  Mit ihrem mediterranen Klima, den Pinienwäldern, Weinbergen, Stränden und dem glasklaren Wasser ist sie ein perfektes Ziel für einen erholsamen Urlaub fernab der Massen. 
Leider hatten wir heut das Pech, daß der eigentlich hier so seltene Regen genau zu dem Zeitpunkt einsetzte, als wir unseren Stadtrundgang begannen und so mußten wir wieder die Schirme und Regencapes zum Einsatz bringen.
Auch hier auf der Insel Korcula finden sich Reste von illyrischen, römischen und griechischen Siedlungen und die Stadt Korcula entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zum administrativen Zentrum der Insel. Die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert ist heute in Teilen noch erhalten und durch das damalige Eingangstor muß man auch heute noch die Treppen empor in die Altstadt steigen. Sofort ist man in einer Mischung einer vor allem von der Renaissance und teilweise vom Barock geprägten Architektur mit engen Gassen, steilen Treppchen, verwinkelten Kirchen und kleinen Lädchen. 
Um einen Fakt wird bis heute mit Venedig gestritten: wo ist Marco Polo geboren? Eine Geburtsurkunde wurde nie gefunden und so gibt es Hinweise darauf, daß er hier in Korcula geboren sein könnte. Leider ist das wunderschöne Haus, wo die Geburt gewesen sein soll, momentan völlig von Bauplanen verhängt, da man es gerade saniert und als Museum herrichten will.
Während seiner mehrmonatigen Freiheitsstrafe, die Marco Polo in Genua verbüßte, diktiere er seinem Mithäftling Rustichello da Pisa seine später so berühmt gewordenen Geschichten über seine Reisen, das Buch verbreitete sich im Europa der damaligen Zeit rasend schnell und seine Erzählungen über den mittleren Osten, Indien, China und Japan inspirierten viele Forscher und Seefahrer wie Christoph Kolumbus und Ferdinand Maghellan. 
Im Museum der Stadt sahen wir die Sammlung von Werkzeugen zum traditionellen Schiffbau,  und in der Schatzkammer der Stadt zeigte uns Nedva die wertvollen Reliquien, die reich bestickten liturgischen Gewänder, Gemälde von kroatischen zeitgenössischen Künslern und sogar eine Kette befand sich in der Sammlung, die einer der kroatischen Bischhöfe einst von Mutter Teresa geschenkt bekommen hatte. 
So waren wir über die reiche Geschichte der Insel bestens informiert worden, der Regen hatte ebenfalls aufgehört, also stand einer individuellen Erkundung in der nachmittäglichen Freizeit nichts mehr im Wege und so bummelte jeder nach eigenem Gusto weiter durch die romantischen Gassen entlang der Stadtmauerreste und wir trafen uns zum Abendessen im Hotel wieder. 
Schade, daß wir bei unserer Reise nur einen Tag Zeit für dieses paradiesische Fleckchen hatten ...

Tag 7 – Korcula – Trogir – Sibenik


Endlich hatte der Wettergott Erbarmen mit uns und heut zum Frühstück konnten wir auf ein Korcula bei strahlendem Sonnenschein blicken. Das verleitete so manchen Gast dazu, gar nicht weg zu wollen, und uns kamen Gedanken, wie schön es gewesen wäre, wenn wir solch ein Wetter bei der gestrigen Stadtfühung gehabt hätten ...
Aber der Plan gab vor, daß wir die Halbinsel Peljasac erneut durchqueren, einen Fotostop in Ston einlegen, an der malerischen dalmatinischen Küste gen Norden in die Stadt Trogir fahren und am Abend in Sibenik ankommen sollten.
Beim heutigen Traumwetter ließen sich auf der Fähre von Korcula nach Orebic (auf Peljasac) natürlich die herrlichsten Urlaubsbilder schießen, das Meer glitzerte tiefblau in der Sonne, vereinzelte Segelboote kreuzten unseren Weg und die karstigen oberhalb fast weißen Dinaraberge hoben sich postkartengleich vom blauen Himmel ab. Wir genossen also die nochmalige Fahrt über die Halbinsel und unsere Fährüberfahrt besonders und bewunderten die schönen Strände entlang unserer Route. Heute machen die Fotos, die den Daheimgebliebenen geschickt werden, garantiert alle neidisch. 
In Ston, dem letzten Ort der Halbinsel Peljasac vor dem Festland, verweilten wir an der beeindruckenden Wehrmauer und hatten sogar Zeit für den Kauf kleiner Mitbringsel und weiter ging es auf dem Festland.
Wieder stand die kurze Passage durch Bosnien an und auch heute lief alles reibungslos, keiner wollte unsere Ausweise sehen. Man merkt, daß Bosnien Ende 2019 in die EU aufgenommen werden möchte und sich dementsprechend schon so wie ein EU Land verhält :-) 
Nach 2 weiteren Pausen erreichten wir am frühen Nachmittag die schöne Stadt Trogir, die Perle Mitteldalmatiens, nur 27 km entfernt von Split. Den einzigartigen Charme hat diese Stadt den Römern zu verdanken, die das alte Stadtzentrum durch einen Kanal vom Festland abtrennten. So geht man über eine alte Steinbrücke in die Altstadt und beginnt am Eingangstor der Stadtmauer einen Spaziergang durch 2000 Jahre Stadtgeschichte. 
Auch in Trogir findet man wieder unzählige kleine enge und sehr romantisch wirkende Gassen, die zu den einzelnen historischen Gebäuden und Plätzen führen, alles umrahmt von einer pittoresken Uferpromenade. Der gesamte Komplex der Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 
Die Besiedlung Trogirs begann bereits im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durch die Griechen, die die Stadt noch Tragurion nannten. Danach eroberten die Römer das Gebiet um Trogir,  slawische Stämme kamen erst ab dem 9. Jahhundert hierher. Im 11. Jahrhundert bereits wurde Trogir zum Bischofssitz ernannt. 1123 fielen die Sarazenen ein und zerstörten alles bis auf die Grundmauern. 
Trogir erholte sich allerdings schnell und erblühte im 12. und 13. Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell. 1420 übernahmen die Venezianer die Herrschaft und nach dem Fall Venedigs 1797 wurde die Stadt österreichisch mit Ausnahme einer kurzen französischen Besatzung von 1806 bis 1814. Danach gehörte sie zur Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und seit 1991 zum unabhängigen Staat Kroatien. 
In unserer Freizeit hatten wir die Möglichkeit, die von Diana so angepriesene dalmatinische Rafioli, eine gefüllte Süßigkeit zu probieren oder bei den Bauern, die vor den alten Stadtmauern ihre Stände aufgebaut hatten, Olivenöl, Honig oder leckeren Käse zu kaufen und die meisten Gäste kamen mit kleinen oder großen Tüten zum Bus zurück und es war offensichtlich, daß alle den herrlichen Nachmittag mit dem tollen Wetter in dieser mediterranen Athmosphäre genossen hatten. 
Man könnte also meinen, eine Steigerung an diesem Tage wäre gar nicht mehr möglich gewesen, aber als wir in unserem Hotel Ivan in Sibenik ankamen, begeisterte die meisten Gäste zuerst das Bad. Man konnte in der Dusche einen Vorhang weg ziehen und durch eine Glasscheibe gleichzeitig fernsehen und duschen. Einige Herren waren davon so fasziniert (Fußball unter der Dusche), daß sie beim Abendessen gleich laut über die Umgestaltung des eigenen Bades zu Hause im gleichen Stil nachdachten. :-) 
Nach dem Essen zog es manche Gäste noch zu einem Spaziergang und überzeugte diese vollends von der perfekten Hotelanlage. Direkt von der Rezeption führte ein kurzer Weg hinunter zum Strand, davor eine Kirche vom Sonnenuntergang in Rosarot getaucht, Häuser, die ans ländliche Mexiko erinnern, ein Piratenschiff darf natürlich auch nicht fehlen, alles umgeben von prächtigen Grünanlagen. Auf der Anlage des Hotels steht noch ein kleines antik hergerichteten Dorf mit knorrigen Olivenbäumen und Häusern mit Holzbalkonen, in dem eine große kroatische Hochzeitsgesellschaft ausgelassen mit Livemusik feierte. Kam man dann zurück an die Hotelbar, gab es allein schon 250 Sorten Whisky zur Auswahl. Also in diesem Hotel haben ganz sicher alle Gäste eine Wohlfühlecke gefunden. 
Schon schade, daß wir nur eine Nacht in dieser stilvollen Anlage verbringen können, aber morgen gehts immerhin auf eine der schönsten Inseln Kroatiens, die Insel Rab, und das wollen wir uns schließlich nicht entgehen lassen...

Tag 8 – Krka Wasserfälle – Zadar – Rab


Aus diesem Hotel wollten die Gäste gar nicht weg, zumal es zum Frühstück auch noch Prosecco gab, aber es hilft ja leider nichts, das Programm steht fest und so machten wir uns schweren Herzens auf in den Krka Nationalpark, und natürlich: ES REGNETE MAL WIEDER!
Schon beim ersten kurzen Panoramaabstecher fiel uns auf, daß extrem viel Wasser die Wasserfälle herunter rauschte, so daß wir verstanden, warum uns die Kroaten seit dem ersten Tag unserer Reise erzählten, daß dieser Mai der ungewöhnlichste und regenreichste seit mindestens 30 Jahren ist. Sogar die sonst vom Wasser angetriebenen Getreidemühlen waren heut nicht in Betrieb, da man es bei so einer Kraft, die das viele Wasser entwickelt, nicht riskieren kann, sie tagsüber laufen zu lassen ohne ihre weitere Funktionalität zu riskieren. 
So war aus der sonst so paradiesisch dahinplätschernden Flußlandschaft des Skradinski Buk ein reißender Strom geworden, der eher an die Niagarafälle erinnerte.
Die Krka, der Fluß, der sich durch den gesamten Nationalpark schlängelt, fließt canyonartige Schluchten entlang und an den Ufern findet man zahlreiche Festungsruinen, elfengleiche verwunschene Wälder, uralte Maulbeerbäume und etliche Aussichtspunkte, von denen einige heut allerdings aufgrund der Wassermassen gar nicht mehr begehbar waren. 
Wir liefen im Nieselregen die Panoramarunde und trotz des nicht so optimalen Wetters entfaltete der Park einen ganz besonderen Reiz, heut noch besonders unterstützt durch das Tosen und Spritzen des überreichlich strömenden Wassers. 
Zur Mittagsstunde rüsteten wir uns zur Weiterfahrt nach Zadar, wo wir am Nachmittag ankamen. Andjela, die Reiseleiterin,  wartete am Busparkplatz schon auf uns und wir machten unseren ersten Stop an der Hafenmole, von der Alfred Hitchcock behauptete, hier gäbe es den schönsten Sonnenuntergang der Welt. An der Meerespromenade, der Zadar Riva, wurde uns sehr deutlich, warum Hitchcock so dachte.
Weit hin hat man einen atemberaubenden Blick über die Adria und am Uferrand kann man sich auf die von der Sonne gewärmten Steine setzen. Leider war es uns nicht möglich, den Sonnenuntergang zu bewundern, da wir am Nachmittag in Zadar weilten, aber wir werden die Möglichkeit im Hinterkopf behalten.
An der Uferpromenade hörten wir schon von weitem ein Geräusch: die Meeresorgel. An der Strandpromenade kann man "Musik" hören, die vom Wind, dem Meer und den Wellen erzeugt wird und da an diesem Nachmittag kräftig der Südwind blies, war die Musik besonders eindrucksvoll.
Eine gleich daneben befindliche weitere Kunstinstallation ist eine 22 m breite im Boden eingelassene Scheibe, die tagsüber die Sonnenstrahlen sammelt und diese dann nach Sonnenuntergang als Lichtmuster wieder gibt. Die Planeten sind als Reihe im Boden eingelassen. Ich hoffe, der ein oder andere Gast wird nochmal wiederkommen und sich dieses nächtliche Spektakel anschauen.
Auf den Spuren der Geschichte wandelten wir weiter und sahen die Reste des Forum Romanum, welches vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zum 3. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung erbaut wurde und heute mitten im Zentrum der Altstadt liegt. Innerhalb des damaligen Forums steht die St. Donatus Kirche, die das Wahrzeichen von Zadar ist.
Die St. Anastasia Kathedrale war ein weiterer Besichtigungspunkt. Sie wurde leider während der Belagerung der Stadt durch die Kreuzfahrer und die Venezianer schwer beschädigt und man brauchte das gesamte 13. Jahrhundert, um sie wiederherzustellen. Neu eingeweiht wurde sie 1285, als Vorbild hatte die Kirche Santa Maria della Piazza in Ancona gedient. Die letzen Arbeiten wurden in Zadar erst 1324 fertig und das Erdgeschoß und der erste Stock des Glockenturms kamen erst 1452 hinzu, der gesamte Turm wurde erst viel später, nämlich 1893 im neuromantischen Stil fertig gestellt.
Am Ende der interessanten Stadtführung hatten alle wieder ein wenig Freizeit zum Bummeln, Stöbern in den unzähligen Läden oder Probieren der ein oder anderen Leckerei und schon ging es weiter, denn wir wollten heut noch die 2,5 Fahrstunden entfernte Insel Rab erreichen. 
Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die kurvige faszinierende Fahrt an der Küstenstraße entlang mit Blicken auf die mondlandschaftsähnliche Insel Pag, die man eine ganze Weile wie ein Wüsteneiland vom Festland aus sah. Nach ihrem Ende ragte endlich die Kulisse von Rab heraus, diese Insel ist 22 km lang, 91 km² groß und gehört zur Region Kvarner Bucht.
Wieder nahmen wir eine Autofähre, auf der wir die Sonnenstrahlen und die herrlichen Ausblicke genossen und kaum auf der Insel angekommen erreichten wir unser heutiges Hotel, was erfreulicherweise wieder zur Valemarkette gehörte, die uns ein paar Tage vorher schon begeistert hatte mit ihrer schönen Ausstattung und dem guten Essen. Da es heut spät geworden war, bis wir endlich das Tagesziel erreicht hatten, gingen wir zuerst zum Abendessen und verlegten den Check in auf später.  
Alle sind nun auf den nächsten Tag auf dieser kleinen Insel gespannt ...

Tag 9 – Insel Rab


Bobana, die Reiseleiterin, holte uns morgens an der Hotelrezeption ab und wir begannen heut direkt am Hotelpark unseren Spaziergang durch die Altstadt von Rab. Der Name dieser malerischen Insel mit der gleichnamigen Hauptstadt leitet sich von dem illyrischen Wort Arb ab und das bedeutet dunkelgrün und so ist die Insel auch, üppig dunkelgrün, 41 Prozent der Insel sind bewaldet.
Zuerst widmeten wir uns der Altstadt von Rab und heute hatten wir endlich das für die Jahreszeit typische Sommerwetter mit warmen 29 Grad und azurblauem Himmel. So machte es noch mehr Spaß Fotos von der markanten Altstadtsilhouette mit den 4 Glockentürmen und dem türkisblauen Meer dahinter zu schießen. 
Viele Kirchen und Plätze in der Altstadt von Rab gibt es bereits seit der römischen Zeit und so begannen wir auch unseren Spaziergang bei den Überresten der Kirche des Heiligen Johannes aus dieser Zeit. Vom Trg Svetog Kristofora nach Süden gelangt man vorbei an der Galerie, dem Kristoforusmuseum mit Lapidarium in die Gornja Ulica, die Bergstraße. Diese ist kulturell betrachtet der bedeutendste Straßenzug durch die Altstadt. An der Kapelle Sveti Antun aus dem 17. Jahrhundert teilt sich die Straße in die Donja Ulica, die Talstraße, und die Srednja Ulica, die mittlere Straße. Dort findet man unzählige hübsche Cafés und Restaurants. während in der Srednja Ulica vor allem Geschäfte sind, die unterschiedliche Souvenirs verkaufen und kleine Modeboutiquen. Historische Paläste mit kunstvoll verzierten Fassaden bestaunten wir in beiden Gassen und da Anfang Juni auf der Insel noch Vorsaison herrscht, konnten wir ganz ungestört und fast allein dieses Altstadtflair genießen. 
Nach dem Rundgang stiegen wir in den Bus, um ein wenig über die Insel zu fahren, wo uns Bobana vor allem die kleinen reich bepflanzten Vorgärtchen der verstreut liegenden Häuser und die Inselvegetation zeigte und erklärte.
Schon war es Mittag geworden und wir verspürten ein wenig Hunger. Heute hatten wir beschlossen, die Spezialitäten der Insel zu probieren und stoppten an einem traumhaft gelegenen Restaurant mit Freiterrasse. Dort gab es alles, was das Herz begehrt: Cevapcici, Muscheln, Kalamaris, gegrilltes Fleisch, Gemüse aus dem eigenen Garten und so labten wir uns an Essen, Wein und Bier. 
Nach dem Essen konnten wir uns dann davon überzeugen, daß Rab mit seinen vielen kleinen geschützten Buchten Bilderbuchstrände hat und am so genannten Paradiesstrand krempelten wir die Hosenbeine einfach hoch und liefen durch das warme seichte Wasser immer an der Küste entlang. 
Für den Nachmittag hatte Simone, die deutsche Reiseleiterin noch eine kleine Überraschung geplant: eine Verkostung. In Rab gibt es einen ganz speziellen Kuchen, die so genannte Rabsker Torte, die aus vielen Mandeln, Eiern, Marascino (Likör aus Maraskakirschen), Zucker, der abgeriebenen Schale von Orangen und Zitronen und etwas Mehl hergestellt wird. Wir beobachteten gespannt, wie so ein Kunstwerk entsteht, welches man erstmals zum Besuch des Papstes Alexander III. anläßlich der Einweihung des Elisabthdomes in Rab im 13. Jahrhundert kreiert hatte.
Wir konnten uns auch vom außerordentlich guten Geschmack in der traditionellen Bäckerei überzeugen. Ebenfalls wurden uns Kekse mit Lavendel gereicht und so ging der Nachmittag zur Neige und unser letzter Tag in Kroatien neigt sich viiiiiiiiieeeeel zu schnell dem Ende zu.
Das Wetter spielte heut mit sommerlichen Temperaturen mit, und die meisten Gäste suchten sich am späten Nachmittag ein schattiges Plätzchen am Meer oder am Pool und ließen die vielen Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren. 
Morgen schon werden wir nach Bled in Slowenien aufbrechen und uns dann leider schon wieder auf den Heimweg nach Deutschland machen.... 

Tag 10 – Rab – Kvarner Bucht – Slowenien – Bled

Jetzt, wo uns das Wetter seit der Ankunft auf der Insel Rab so verwöhnte, dachten etliche Gäste darüber nach, warum sie keine Badeverlängerung gebucht hatten, es wäre ein paradiesisches Plätzchen in unserem Hotel in Rab gewesen und man hätte sogar die ständige Qual der Wahl zwischen Adria und Pool gehabt. 
So nahmen wir bei Bombenwetter und 26 Grad Abschied von der Insel, fuhren mit der Fähre wieder zum Festland und schauten wehmütig auf die Traumküste der Kvarner Bucht, die sich zwischen der Halbinsel Istrien im Westen und dem kroatischen Küstenland im Osten erstreckt. 
Besonders schön anzusehen auf der heutigen Strecke war die Uskokenburg Nehaj oberhalb der Stadt Senj. Diese Stadt war im 15. Jahrhundert im Besitz der berühmten kroatischen Familie der Frankopanen. 1539 dann wurde Ivan Lenkovic Hauptmann der Stadt Senj und berichtete dem kaiserlichen Hof vom jämmerlichen Zustand der Burganlage auf dem Hügel und setzte sich für einen Neubau ein, der unter Kaiser Ferdinand I. 1558 genehmigt und begonnen wurde.
Die quadratische Festung wurde mit einer exakten Seitenlänge von 23,5 Metern und einer Höhe von 18 Metern errichtet. Im oberen der 3 Geschosse befindet sich ein Wehrgang mit 100 Schießscharten für Handfeuerwaffen und 11 größeren Öffnungen, die für Geschütze verwendet werden konnten. Die dort seit dem 15. Jahrhundert lebenden Uskoken, konnten insgesamt 1000 Bewaffnete aus ihrer Gemeinschaft aufstellen und so genossen sie an der Grenze des Habsburger Reiches Achtung und Unabhängigkeit und verteidigten sich im Laufe der Zeit mehrmals erfolgreich gegen die zahlreichen venezianischen und osmanischen Eroberungsversuche. 
Als nächster malerischer Ort an der Kvarner Bucht begeisterte uns Opatija. Die österreichische Südbahngesellschaft eröffnete 1873 eine Strecke Pivka - Rijeka und somit baute man das nahe Rijeka gelegene Opatija als Kurort für die gut betuchte Wiener Gesellschaft aus und schuf die wunderschöne Villa Angiolina 1882 samt umliegenden Parkanlagen und dem 11 km langen Lungomare, einer Flaniermeile, die an der Küste und den Villen entlang zum Bummeln einlädt. 1889 dann wurde Opatija per kaiserlichem Dekret zum ersten heilklimatischen Kurort an der Adriaküste erhoben und viele gekrönte Häupter aus ganz Europa machten den schönen Ort zu einem international bekannten Seebad. Leider konnten wir heute keinen Abstecher machen, die Zeit reichte einfach nicht.  
Am Nachmittag fuhren wir weiter auf der slowenischen Landstraße in Richtung Bled, vorbei an kleinen Bauerngehöften, Storchennestern, kleinen Feldern, auf denen die Menschen noch von Hand die Feldarbeit verrichteten, bewunderten prächtig bepflanzte Vorgärten und das Bergpanorama des Triglaver Nationalparks. Sogar der höchste Gipfel, der Triglav, das Wahrzeichen von Slowenien mit seinen 2864 Metern und seinem komplett schneebedeckten Gipfel war auf der Fahrt zu sehen, wenn auch der Gipfel in den Wolken hing. Um 15 Uhr kamen wir mit vielen schönen Landschaftseindrücken in Bled an.
Zum Abschied bot sich also förmlich ein Nachmittagsspaziergang entlang des Bleder Sees mit seiner mittendrin gelegenen Insel auf der eine Kappelle steht an.

Die eine Hälfte der Gäste entschied sich für eine Fahrt auf dem Bleder See mit einem der Boote und besuchte die Insel mit der auf ihr gelegenen Kirche Maria Himmelfahrt und läutete kräftig die Wunschglocke, was wir bis an Land hören konnten. 
Mit der anderen Hälfte der Gruppe lief Simone am Ufer des Sees entlang bis zu einem kleinen Strand, wo wir uns Bier, Wein, Limonade und Eis gönnten und unseren Blick von der Bilderbuchkulisse gar nicht lösen konnten. 
Der slowenische Luftkurort Bled, liegt an den Ausläufern der julischen Alpen am gleichnamigen Gletschersee und das Panorama gleicht ohne Übertreibung einem Postkartenmotiv. Über allem thront hoch oben auf einem Felsvorsprung die Burg Bled und dahinter sieht man immer wieder die schneebedeckten Gipfel des nahe gelegenen Bergmassivs. Ein gelungener Abschluß also, der so manchen Gast über Slowenien als nächstes Urlaubsziel nachdenken ließ.
Unser heutiges Hotel Ribno bot den perfekten Abschluß für unsere Reise, sah es doch aus wie das erste Hotel der Reise in der Steiermark und es lag ähnlich schön wie das österreichische Hotel im Grünen nur 3,5 km vom Bleder See entfernt mitten im Wald. Wir bekamen unser letztes gemeinsames Abendessen serviert und dem ein oder anderen Gast fiel der Abschied sichtlich schwer.

Der Urlaub war wie immer einfach viel zu kurz und in Slowenien hätten wir soooooo gern noch mehr Zeit verbracht.
Wir verabschiedeten uns von unseren 3 Gästen, die morgen mit dem Flugzeug nach Hause reisen werden und bereiten uns auf die Heimreise vor  ...

Tag 11 – Heimreise und Abschied

Früh um 8 Uhr schon ging es los mit der Abfahrt, es sieht auf der Karte aus wie ein Katzensprung von Slowenien nach Dresden, aber es sind stolze 830 km, die es zu bewältigen galt und schließlich müssen ja auch ein paar Pausen gemacht werden, um sich mal die Beine zu vertreten. 
Die Koffer waren schnell verladen und so ging es über Slowenien und Österreich zurück nach Deutschland. In Österreich konnten wir nochmal die herrliche bergige Landschaft, die schneebedeckten Gipfel und die frisch grünen Täler bewundern und die ganze Reise auf der Fahrt Revue passieren lassen. 
Trotz der für Mai und Juni viel zu kühlen Temperaturen und des immer mal wieder einsetzenden Regens hatten wir eine wunderschöne Rundreise, wir haben viele interessante Kirchen, römische Stadtreste, Inselwelten, malerische Strände und Küstenabschnitte, verwinkelte romantische Städtchen und etliche UNESCO Weltkulturerbestätten besucht und wir werden uns gern und oft an beide Länder erinnern.
Wir haben verschiedene Regionen und Landschaften kennengelernt und trotzdem blieb immer auch Freizeit für eigene Erkundungen. 
Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen Reisegästen bedanken. Es war eine sehr harmonische Zeit mit Ihnen, alle waren immer pünktlich und haben auch die spontan geplanten Sachen wie Torte probieren, Fisch essen und Ausflüge am Bleder See mit Freude mitgemacht.

Ich wünsche allen viel Gesundheit und freue mich auf die nächste Reise, wo ich den ein oder andern sicher wieder sehen werde, ich hoffe, daß es Slowenien sein wird. 
Alles Gute Simone
Gedicht von den Gästen für Simone und Matthias


Die Moral von der Geschicht - für Simone


Gleich zu Beginn unserer großen Reise
begrüßte Simone uns auf charmante Weise.
Zeigte dann unterwegs zu jedem Augenblick,
sie hatte alles im Auge, behielt stets den Überblick.
Wir haben so viel geschaut, gestaunt, gelacht,
Simone hat unermüdlich Kaffee gemacht.
Ging durch den Bus, ein Täschlein mit Getränken,
man konnte dabei fast an Rotkäppchen denken,
hat oft nach unseren Wünschen gefragt,
versuchte alles, hat selten „geht nicht" gesagt.
Um die Gäste nicht nur mit Fakten und Zahlen zu quälen,
konnte sie viele neckische Episoden erzählen
aus vielen Jahren als Reiseleiterin,
sie selbst jedoch kam selten vor darin.
Das sollte sich ändern am Tage vier,
denn da ging sie mit einem Bedürfnis durch ´ne gewisse Tür.
Nach einer Weile dachte ein Fahrgast „nanu"
Simone da drin, die Tür immer noch zu
Voll Panik rief er „Matthias, halt an!
Simone, die Arme, nicht mehr rauskommen kann.
Gesagt, getan, der Bus konnte halten am Rand,
Matthias kam gleich nach hinten gerannt,
hatte vergessen ganz und gar,
dass diese Tür nur bei laufendem Motor zu öffnen war.
Also wieder vor, den Motor bemühen,
so konnte Simone endlich aus dieser Tür fliehn,
und die Moral von der Geschicht:
so schnell verschwindet eine Reiseleiterin nicht.
Nach einem langen erlebnisreichen Tag,
kamen wir endlich an auf der Insel Rab,
waren auf Dusche und Abendbrot ganz versessen,
doch ach, man hatte unsere Reservierung „vergessen".
Doch Simone, gewappnet mit Witz und Charme
nahm den Chef gleich persönlich in den Arm,
erzählte ihm wortreich von unserer Pein,
und siehe da, man ließ uns ein.
Wir setzen uns derweil still in ein Eckchen,
bekamen zur Begrüßung erstmal ein Sektchen.
Zum Ende unserer großen Reise überraschte Simone uns auf landestypische Weise.
Bei der Inselrundfahrt am letzten und schönsten Tag,
dachte sie „mag kommen, was da kommen mag",
zuerst lade ich meine Gäste ein,
mal nicht mit Würstchen präsent zu sein.
Ein feines Lokal mit Speisen, typisch vom Land
Bei allen Gästen großen Anklang fand.
Später, in einer kleinen Bäckerei am Rande der Stadt,
gabs Kuchen und Plätzchen, die man wirklich nur hier hat.
Dabei konnten wir die Herstellung selbst bestaunen,
natürlich wollten wir so was Feines auch kaufen.
Nun sind gekommen unserer Reise letzte Stunden,
wir sagen es ganz unumwunden:
Großer Dank an Simone, wir wünschen ihr sehr
persönlich viel Glück, zufriedene Gäste und mehr.


Enge Kurven machen nicht viel aus - was rein kommt, kommt auch wieder raus -


für Matthias, den Busfahrer
Und nun „last but not least",
Matthias mit einem Verslein an der Reihe ist.
Unser Busfahrer hat es ja oft nicht leicht,
um alles zu meistern, bevor das Ziel er erreicht.
Jeden Morgen, immer wieder aufs Neue,
konnten wir uns über einen sauberen Bus freuen.
Matthias hat abends, wenn wir schon ruhn,
trotzdem nicht frei, hat viel noch zu tun,
Flaschen einsammeln, Bus betanken,
Getränkenachschub sichern, Frontscheibe blanken.
Muss vor jeder Tour Routen und Stadtpläne studieren,
denn auch ein Navi kann sich mal irren,
muss Koffer schleppen, tagaus und tagein,
aus dem Bus raus, in den Bus wieder rein.
Eine Tour steht uns allen im Gedächtnis geschrieben,
wir hatten selten Angst, müssen aussteigen und schieben.
Die Straße bergab war steil und wirklich sehr schmal,
wir wollten zum Krka Wasserfall.
Da will so ein Troddel, man sollt es kaum glauben,
gleich 3 Bussen die Fahrt von unten nach oben erlauben.
Matthias hat sich nix anmerken lassen,
fährt rückwärts den Bus durch diese engen Gassen,
er sagte es oft und meinte es ehrlich:
„erst wenn ich brülle, wird es langsam gefährlich".
Am Abend dann gabs ein Deja-vu,
die Zufahrt zum Hotel, wir nahmen eine Einfahrt zu früh,
es war wieder sehr schmal, eine Kurve gab uns den Rest,
also wurde der Bus wieder rückwärts gesetzt.
Zentimeter für Zentimeter kämpfe sich Matthias zurück,
links Graben, rechts Mauer, alles blieb unversehrt, zum Glück.
Ein Erlebnis gabs noch der zusätzlichen Art,
ein Gast seine Jacke im Hotel vergessen hat.
Doch von solch kleinen, unerwarteten Dingen,
läßt sich Matthias doch nicht aus der Ruhe bringen,
er holte die Jacke aus dem Hotel,
auf dem Rückweg tankte er noch schnell.
Zum Glück war dieser Abstecher nicht weit,
wir liefen durch die Stadt in dieser Zeit.
Am Ende der Reise haben wir festgestellt:
Wir hatten den besten Busfahrer der Welt!
Matthias, nehmen Sie diesen Titel ruhig an,
wir hängen unser großes Dankeschön gleich mit dran.

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