Reisebericht: Im Weissen Rössl am Wolfgangsee – Rundreise im Salzkammergut

24.06. – 29.06.2017, 8 Tage entspannte Rundreise in Österreich mit einer kleinen Reisegruppe Übernachtungen im 4–Sterne–Hotel mit St. Wolfgang – Salzburg – St. Gilgen – Bad Ischl – Hallstatt


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„Im Weissen Rössl am Wolfgangsee da steht das Glück vor der Tür.“ Dieses Glück wollen wir auf unserer Reise ins Salzkammergut finden. Dafür wohnen wir im legendären "Weißen Rössl", dafür besuchen wir Salzburg, Hallstatt, Bad Ischl und St. Gilgen.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

Samstag, 24. Juni 2017: Anreise ins Salzkammergut

Um 8 Uhr starten wir in Dresden, wählen wir die A93 an Regenburg vorbei, um eventuellen Staus um München zu entgehen. Wir erreichen St. Wolfgang gegen 18 Uhr und beziehen alle unsere Seeblick-Zimmer im Hotel im Weißen Rössl. Während unseres Abendessens hören wir schon alpenländliche Weisen und die bekannten Operetten-Melodien. Als wir zu unserem abendlichen Erkundungsrundgang durch St. Wolfgang aufbrechen wollen, werden wir lautstark aber angenehm von einem Blasmusik-Konzert der fast 100-köpfigen Orts- und Bauernmusik-Kapelle St. Wolfgang (gegründet 1803) überrascht. Wir erfreuen uns an den spritzigen und sauber gespielten Märschen und Walzern der k.u.k.-Epoche und an den Adaptionen moderner Musik.

Sonntag, 25.06.2017: Kloster Gut Aich und St. Wolfgang

Nach dem zeitigen Sektfrühstück fahren wir um den Wolfgangsee herum in den kleinen Ort Winkl ins Europakloster Gut Aich zur sonntäglichen Morgenmesse. Pater Johannes (Dr. Johannes Pausch) spricht über das „Fürchte dich nicht!"-Gebot und unseren Umgang mit Ängsten und deren Überwindung durch Licht, soziale Begleitung, Selbst- und Gottvertrauen. Nach der Messe begrüßt uns Bruder Thomas (Thomas Hessler OSB). Er erzählt über die Gründung vor 25 Jahren und das „europäische" Anliegen des Klosters. Anschließend erklärt uns Jurij die Symbolik der Einrichtung und des kunstvollen Schmuckes der Kirche und führt er uns zum Klostergarten, in dem die Kräuter für die im Klosterhof gefertigten Kräuter-Essenzen und -Liköre angebaut werden. Wir verkosten diese dann fleißig, wobei der Salbei-Likör gegen das Altwerden und der Thymian gegen das Vergessen am meisten Zugriff erfährt. Gegen Mittag sind wir wieder im Hotel und um 14 Uhr holt uns unsere Gästeführerin Lucia zum „Stadtrundgang in kleinen Häppchen" ab. Wir besichtigen ausgiebig die Wallfahrtskirche St. Wolfgang, die uns so als das ganz dunkle und schwere Gegenteil zur hellen und leichten Kirche von Gut Aich erscheint. Wir erwandern dann das "touristische" St. Wolfgang und kosten dabei regionale Häppchen und Wein (heimatgold), St. Wolfganger Lebkuchen (Cafe Gandl) und Kaffee aus frisch geröstetem Kaffee (Kaffee-Werkstatt).

Montag, 26.06.2017: Salzburg mit viel Mozart

Der klare Himmel verspricht einen heißen Tag, der für uns gegen 11Uhr mit der Busfahrt nach Salzburg beginnt. Dort erwartet uns die Stadtführerin Liza, mit der wir den Mirabell-Garten, die Getreidegasse, den Residenzplatz und den Dom besichtigen. Unterwegs essen wir alle eine Bosna, den Hotdog, den ein Bulgare nach dem Krieg erfand und der heute zur städtischen Vulgär-Kulinarik gehört. Zum guten Geschmack in Salzburg gehört für jeden auch eine Mozartkugel von Fürst. Nach einem Blick in die älteste Bäckerei Salzburgs, die Stifts-Bäckerei und Mühle St. Peter, haben wir Zeit für einen individuellen Bummel durch Salzburg. Am Bus machen wir uns für einen kulturvollen Abend bereit, der mit einer Schifffahrt auf der Salzach beginnt. Dann geht es mit der Festungsbahn auf die Hohensalzburg hinauf. Unter Bäumen und mit einem herrlichen Blick auf das sonnenüberflutete Salzburg und die umgebende Bergwelt dinieren wir in Vorbereitung auf ein musikalisches Erlebnis: Im mittelalterlichen Goldenen Saal intoniert das Salzburger Mozart Ensemble, ein Streichquartett und eine Pianistin, Werke von Haydn, Mozart und Strauss. Völlig ergriffen und überwältigt von dem Erleben finden wir fast nicht mehr den Weg aus der Festung hinunter ins Leben. Mit Taxen geht es schnell zum Bus, der uns ins schlaflose St. Wolfgang bringt.

Dienstag, 27.06.2017: Der Schafberg und St. Gilgen

Um 9.30 Uhr laufen wir zum unteren Bahnhof der Schafbergbahn, einer Zahnradbahn, die 1893 in Betrieb genommen wurde und heute gleichermaßen Touristenattraktion, Verkehrsmittel und technisches Denkmal ist. Es sind 1190 Höhenmeter auf 6 Km Gleis und Zahnstangen mit Steigungen bis zu 26% zu überwinden. Wir kommen im Nebel an, der sich aber bald lichtet und wunderschöne Blicke auf den Wolfgangsee, das Dachsteingebirge, den Fuschlsee, Mondsee, Schliersee und Attersee freigibt. Mit dem Wetter haben wir heute richtig Glück. Dann fahren wir wieder hinunter, um die Zeit bis zu Abfahrt mit einem Wolfgangseeschiff für einen Mittagsimbiss zu nutzen. Wir schippern mit der „Salzburg" am Falkenstein vorbei, sehen unterwegs noch den alten Schaufelraddampfer "Kaiser-Franz-Joseph" am Ufer liegen, sehen von weitem das Hochzeits- und das Ochsenkreuz, halten in Fürberg und erreichen dann unseren Ausstieg in St. Gilgen. Ein aufziehendes Gewitter lässt uns den Spaziergang und den Aufenthalt nicht ganz sorgenfrei genießen. Wir bedauern, dass das Mozart-Museum, das Wohnhaus der Mutter und der Schwester Mozarts, nicht geöffnet ist. Mit unserem Bus fahren wir nach St. Wolfgang zurück. Wir verabreden uns noch zum Abendessen im Hotel Peter. Es wird ein Abend, der uns mit einem unverstelltem Blick auf den See und klarem Wetter verwöhnt.

Mittwoch, 28.06.2017: UNESCO–Weltkulturerbe Hallstatt und Bad Ischl

Heute geht es nach Hallstatt, dem ältesten uns bekannten Salzbergwerk der Welt. Der Ort schmiegt sich an das steile Ufer des Hallstätter Sees, zur Freude der Touristen aus Fernost schön romantisch herausgeputzt und denkmalgeschützt. Wir besichtigen die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit dem Wandelaltar (2 Doppelflügel) des Künstlers Leonhard Astl von 1515. Dann gruseln wir uns ein bisschen vor dem Anblick der Totenschädel, die nach der Exhumierung mit den Namen und Sterbejahr beschriftet und im Beinhaus gesammelt wurden.
In Bad Ischl hat man das Gefühl, als könnte der Kaiser noch einmal um die Ecke in seiner Kutsche gerollt kommen. Wir treffen nicht gerade den Kaiser Franz Josef, aber immerhin seinen Erben, Besitzer und Bewohner der Kaiservilla, den grauhaarigen Herrn Magister Markus Salvator Habsburg-Lothringen, der aus einer Nebentür in den Saal tritt, als wir diesen besichtigen. Er entschwindet aber schnell wieder nach dem ehrerbietigen Gruß unserer Reiseleiterin in seinen Privatbereich. Im Arbeitszimmer des Kaisers steht immer noch der Schreibtisch, an dem dieser die Kriegserklärung an das Königreich Serbien unterschrieb und damit "wohlwissend" (Fritz Fischer) oder "traumwandlerisch" (Christopher Clark) den Ersten Weltkrieg auslöste.
Zuvor haben wir aber das kleine Kurstädtchen zu Fuß erobert und am Ufer der Traun im Cafe und Restaurant Zauner den Zauner-Stollen verkostet und zu Mittag gegessen.
Nach einer Pause im Hotel fahren wir am Abend auf die gegenüberliegende Seite des Wolfgangsees, nach Gschwendt zum Primushäusl. Hier verkosten wir hochwertig produzierte Obstler, Whisky und Fruchtliköre. Es müssen so um die 10 Kostproben sein, die wir auf der Grundlage einer deftigen Brettljause und der vertrauenserweckenden Erklärungen der Johanna Rieger genießen - zum genauen Zählen sind wir nicht mehr gekommen...

Donnerstag, 29.06.2017: Heimreise

Der Abschied aus unserem romantischen Alpenparadies fällt uns angsichts der gefallenen Temperaturen und des regnerischen Wetters leicht. Unsere Heimreise ist unspektakulär: wir nehmen den gleichen Weg wie auf der Anreise, wir sind überall pünktlich und unsere Transfere an die Haustüren verlaufen reibungslos.

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrter Herr Dr. Lorenz,
vielen Dank für Ihren Reisebericht, der kurz und prägnant die Höhepunkte und den Verlauf unserer Reise erfasste. Er ist der Abschluss einer erlebnisreichen Unternehmung.
Nochmals herzlichen Dank von Ingrid und Herbert Meißner

Ingrid und Herbert Meißner
30.07.2017

Liebe Familie Meißner, danke für Ihre angenehme Gesellschaft auf unserer gemeinsamen Reise. Wir haben Ihre Hinweise zur Reise schon fürs nächste Jahr eingearbeitet, werden diese insbesondere um 2 Tage verlängern, um mehr Zeit und Muße für eigene Aktivitäten und das Genießen der Einrichtungen des "Weißen Rössls" zu lassen. Herzliche Grüße von Uwe Lorenz

Uwe Lorenz 30.07.2017