Reisebericht: Rundreise Österreich – Kärnten und Wörthersee

20.05. – 26.05.2012, 7 Tage Rundreise Österreich mit Velden – Klagenfurth – Nationalpark Nockberge – Burg Hochosterwitz – Gerlitzen Alpe – Mölltaler Gletscher – Pöllatal – Villacher Alpenstraße


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Auch wenn Kärnten und im besonderen die Region um den Wörthersee für sonniges Wetter bekannt ist, stellt das keine Garantie dar. Begleitet von Regen und Wind haben eine ganz besondere Woche am Wörthersee verbracht.
Ein Reisebericht von
Heiner Preiss

Reisebericht

1. Tag, 20.05.2012: Der Tag beginnt wohl für alle recht früh. Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch und unsere relativ kleine Reisegruppe macht sich nach dem letzten Zustieg in Münchberg auf den Weg nach Reifnitz am Wörthersee. Vorbei an Nürnberg, München, Salzburg und Villach erreichen wir um 17:30 Uhr das Hotel Sille in Reifnitz. Uns begrüßen noch die Spuren des großen VW-Treffens, welches am Vortag gerade zu Ende gegangen ist. Die Abbauarbeiten sollen uns über unseren gesamten Aufenthalt begleiten. Der Tag endet mit einem wunderbaren Abendessen.
 
2.Tag, 21.05.2012: Als ich um 6:00 Uhr durch das Klopfen der Tropfen an meinem Fester geweckt wurde, wusste ich noch nicht, dass ich um 11 Uhr bereits das erste Mal nasse Füße haben würde. Aber der Reihe nach! Das Frühstück mit dem Blick auf den See ist ausgezeichnet. Gesprächsthema an allen Tischen ist selbstverständlich das Wetter.
Als wir um 9 Uhr am Hotel abfahren, hatte ich den Eindruck, dass mich das Glück nicht verlassen würde und der Regen nachlässt. Vorbei am Keutschacher See führt uns der Weg zunächst nach Velden. Bei ein Spaziergang durch den Ort spüren wir das Flair, welches hier im Sommer herrschen muss. Am berühmten Schloß am Wörthersee machen wir eine Pause. Heute ist es ein Hotel und Besichtigungen im großen Stil sind verständlicher Weise nicht erwünscht. Entlang des Westufers spazieren wir bis zum Casion von Velden. Der ein oder andere probiert sein Glück, bevor wir weiterfahren. Der nächste Stopp ist Maria-Wörth. Im Volksmund wird der Ort auch das "Herz des Wörthersees" genannt. Namesgebend war hier die Kirche aus dem 9. Jahrhundet, welche sich heute auf der vorgelagerten Halbinsel befindet. Der Besuch ist bei einem Urlaub am Wörthersee schlichtweg Pflicht.
Unser Weg führt uns weiter nach Klagenfurt. Die Landeshauptstadt Kärntens hält für uns zahlreiche Entdeckungen bereit. Doch unser geplante Spaziergang vom Lind-Brunnen, vorbei am Maria-Theresia-Denkmal zum sehenswerten Klagenfurter Dom fällt kurz aus. Alle sind vom Regen etwas geschafft und eine Mittagspause kommt da ganz gelegen.
Der Nachmittag führt uns nach Hochosterwitz, wo wir die 175m hoch auf einem Dolomitfelsen stehende Burg besichtigen. Wem der Aufstieg zu beschwerlich ist, für den steht ein Aufzug bereit. Doch dafür sollte man schwindelfrei sein. Von der Burg aus eröffnen sich herrliche Blicke in die Umgebung. Das Museum gibt zudem Zugang zu Informationen über die Geschichte der Burg, über die Burgherren und die Technik des 16. und 17. Jahrhunderts.


 
3. Tag, 22.05.2012: Am heutigen Tag verlassen wir Kärnten. Jedoch nur für eine kurze Zeit. Ein Ausflug in das nahe Slowenien nach Bled steht auf dem Programm. Bereits auf der Fahrt nach Bled erwartet uns die erste Überraschung. Am Loibl-Pass taucht vor uns auf einmal ein Sattelzug auf. Eigentlich ist die Passstrasse für solche Fahrzeuge gesperrt, aber der kroatische Fahrer scheint die Strecke zu kennen und quält sich fortan vor uns her. Wir verlieren etwas Zeit, was aber nicht weiter dramatisch ist. In Bled angekommen orientieren wir uns zunächst. Vorbei am Bleder See fahren bis zum Bohinjska See. Bei klarem Wetter bietet sich von hier aus die Gelgenheit den höchsten berg Sloweniens, den Triglav, zu sehen. Für uns leider nicht, da das Wetter bereits den ganze Tag wieder nicht auf unserer Seite ist. Wir fahren zurück nach Bled. Mittags sind wir auf einem Bauernhof ganz in der Nähe eingeladen, um an einer typischen Jause teilzunehmen. Deftige Küche hergestellt aus Zutaten, die ausschließlich vom Bauernhof stammen.
Am Nachmittag hat jeder etwas Zeit im Ort. Spazieren, Kaffee trinken oder eine Rundfahrt mit der Touristenbahn stehen auf dem Programm, bevor wir uns auf den Rückweg begeben. Der Weg führt uns vorbei an Planica, welches für seine Skiflugschanzen bekannt ist. Über Arnoldstein erreichen wir am späten Nachmittag wieder Reifnitz.
 
4. Tag, 23.05.2012: Heute ist Wetter zum ersten Mal bereits beim Frühstück freundlicher. Es soll nach Heiligenblut in Osttirl gehen. Doch leider macht uns die Technik eine Strich durch die Rechnung. Bereits nach 45 Minuten müssen wir die Fahrt aufgrund eines Motorschadens am Bus unterbrechen. Nach 1,5 Stunden warten fährt unser österreichischer Ersatzbus vor. Wir ändern das Programm und fahren zunächst nach Gmünd. Vor der Stadtmauer verlassen wir den Bus und es geht zu Fuß weiter. Die Künstlerstadt Gmünd lebt von ihrem mittelalterlichen Flair und begeistert alle. Man trinkt gemütlich in der Sonne (ja, kein Regen) einen Kaffee oder stärkt sich für das Programm am Nachmittag.
Für den Nachmittag führt uns der Weg zu den Nockbergen. Es sind wahrscheinlich berühmtestens Berge Kärntens und bei schönenm Wetter ist die Nockalm-Strasse ein Genuß. Über 35 Km führt uns die Straße durch die Nockberge. Durch 52 Kehren windet sie sich hinauf zu den Gipfeln und ebenso wieder ins Tal. Jede Kehre ist nach einer besonderen, in den Nockbergen vorkommenden Pflanze benannt. Wir finden also Namen wie Vargissmeinicht (Reidn 12) oder Klöpfkraut (Reidn 45). Unser Chauffeur ist zudem begeisterter Hobbyjäger und versorgt uns mit allerlei Informationen zu Pflanzen und Tieren der Region.
 
5. Tag, 24.05.2012: Neuer Tag, neues Glück! Heute wollen wir einen neuen Anlauf für unseren Ausflug nach Heiligenblut unternehmen. Erneut fährt allerdings ein österreichischer Bus vor, da unser Fahrzeug in der kurzen Zeit nicht zu reparieren war. Die Fahrt nach Heiligenblut dauert etwa zwei Stunden. Auf dem Weg machen wir eine Pause in Winkeln. die Passstrasse nach Heiligenblut, welche im weiteren Verlauf zum Großglockner führt, ist landschaftlich ausgesprochen reizvoll. Doch pünktlich bei unserer Ankunft setzt in Heiligenblut mal wieder Regen ein. Wir kämpfen uns dirch das Unwetter bis zur Pfarrkirche St. Vinzent. Die Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert ist Aufbeahrungsort eines Fläschchens heiligen Blutes, welches Briccius vom byzantinischen Kaiser Konstantin VIII. zum Geschenk erhalten haben soll. Nach zirka einer Stunde machen wir uns auf den Weg zurück ins Tal. Nächster Halt ist Lienz.
Die Sonnenstadt an Isel und Drau empfängt uns auch mit sonnigem Wetter. Die Altstadt mit ihrem schmalen Gassen und dem großen Hauptplatz lädt zum schlendern und verweilen ein. Interessierte Gäste schließen sich mir für einen kleinen Rundgang an. Der Rückweg nach Reifnitz führt uns erneut nach Maria-Wörth. Jeder will schließlich den sonnigen Tag nutzen, um ein Bilder der berühmten Kirchen vor dem Panorama zu knipsen.
 
6. Tag, 25.05.2012:Der vorletzte Tag bricht an. Das erste Ziel des Tages heißt Piber. Hinter dem Namen verbirgt sich für Kenner das Lipizzaner-Gestüt, welches als einziges Pferde für die spanische Hofreitschule in Wien ausbildet. Auch wenn der Aufstieg zum auf einem Hügel gelegenen Gestüt beschwerlich ist, lohnt er. Bei der Führung erfahren wir aus erster Hand, was die Ausbildung eines Lipizzaners aus Piber so besonders macht und wie sie grob abläuft.


Für den Nachmittag steht eine gemütliche Fahrt durch die Weinberger der Steiermark auf dem Plan. Vorbei an Graz begeben wir uns zur südsteirischen Weinstraße, welche in Spielfeld beginnt. Ein beeindruckende Landschaft sowie malerische Weinberger begleiten uns während der Fahrt nach Lavamünd.
 
7. Tag, 26.05.2012: Für die Rückfahrt nach Deutschland haben wir eine andere Route gewählt. Wir fahren vorbei an St. Veit und Judenburg zunächst bis nach Trieben. Die Strecke ist landschaftlich sehr attraktiv, für den Chauffeur jedoch anstrengend. Ab hier geht es auf der Autobahn weiter. Über die Pyhrn-Autobahn, Passau und Regensburg erreichen wir am Abend wieder Dresden.

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