Reisebericht: Entdeckungen in Slowenien

07.06. – 15.06.2013, 9 Tage Rundreise Slowenien mit Ausflügen nach Österreich und Kroatien – Ptuj – Jeruzalem – Goricko – Gornja Radgona – Maribor – Südsteirische Weinstraße – Varazdin – Graz – Adelsberger Grotten – Bled – Bohinj


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Es gibt viel zu entdecken in dem kleinen Land. Aber so klein es auch sein mag - das Land hinter den Bergen ist für Überraschungen gut. Zwischen Alpen und Adria liegt Europa "en miniature", alle Schönheiten unseres Kontinents sind hier in kleinem Maßstab vereint. Wir lernten gastfreundliche Menschen kennen, die mit Fleiß, Enthuiasmus und vielen Ideen ihr Leben gestalten. Slowenien lädt auch zu einer Entdeckungsreise in Europas Vergangenheit ein, stets lag das Land im Schnittpunkt verschiedener Kulturen.
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1.Tag, Freitag, 07.06.13

Wir waren schon darauf vorbereitet. dann bewahrheitete es sich, als wir in zügiger Fahrt unterwegs waren, kam die Meldung im Radio, das die A3 ab Straubing immer noch wegen Hochwasser in Deggendorf gesperrt ist. Somit mußten wir bis zur Auffahrt Pocking ca 1,45 h längere Fahrtzeit in Kauf nehmen. Aber das tat unserer Vorfreude auf die kommenden Tage keinen Abbruch. Die insgesamt 24 Reiseteilnehmer waren bei unserer Mittagspause in Suben mit ihren Gedanken schon in Slowenien. Unser Chauffeur Heiko Thiele, tat sein Bestes um die Fahrzeit nicht endlos werden zu lassen. Vom Knoten Wels ging es dann ganz schnell auf der erst vor 8 Jahren fertig gestellten Pyhrn Autobahn bis Spielberg und kurz darauf über die Grenze,welche man ohne Kontrolle passiert, nach Slowenien. Gegen 19.00 Uhr trafen wir in der Wellnes-und Kuranlage "Therme Srece" ein, welche für die nächsten 5 Nächte unser Domizil sein sollte. Nach dem Bezug der Zimmer wurden wir vom Manager des Hauses persönlich begrüßt und willkommen geheißen. Gemeinsam mit seiner Assistentin führte er uns durch die gesamte Anlage, welche internationalen Ruf besitzt. Nach einem Willkommenstrunk konnten wir das erste Mal das umfang- und abwechslungsreiche Büffet probieren. Allen hat es sehr gemundet und so war dieser Tag noch mit einem schönen Ausklang versehen.

2.Tag, Samstag,08.06.13

Nach dem, ebenfalls abwechslungsreichen Frühstück vom Büffet, trafen wir uns um 09.00 Uhr an unserem 4-Sterne Reisebus um die ersten Entdeckungen zu erleben. Wir fuhren nach Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens, in der zu römischen Zeiten rund 40.000 Menschen lebten. Der Treffpunkt mit unserer freundlichen Stadtführerin Sanja, war leider falsch gewählt. Zum Gasthaus Ribic an der Drau gelangt man nicht mit dem Bus. Nach geführtem Telefonat trafen wir Sanja in der Altstadt und fuhren dann auf den Parkplatz an der Fußgängerbrücke. Innerhalb von 5 Minuten ist man dann in der Altstadt, welche wirklich sehenswert ist. Ende Juli jeden Jahres findet das internationale Jazz - Festival statt, welches viele Besucher anzieht. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen war die Mittagspause im Gasthaus an der Drau eine willkommene Abwechslung. Am Nachmittag waren wir im "Weingut Malek" in Svetinje, einem Ortsteil von Ivankovci eingeladen. Unser Gastgeber holte uns ab und dann ging es hinauf in die Berge, in die wirklich beeindruckende "slowenische Toscana". Im Weinkeller verkosteten vier edle Weissweine , welche in der Genossenschaft gekeltert und in alle Welt exportiert werden. bei brot und käse schmeckte jeder sehr gut. Natürlich konnte man auch Wein mitnehmen, es wurde vom Kauf reichlich Gebrauch gemacht. Am Nachmittag waren wir wieder in unserer "Therme Srece" und es bestand die Möglichkeit die zahlreichen Einrichtungen das erste Mal zu nutzen.

3.Tag, Sonntag, 09.06.13

Das Programm für den heutigen Sonntag war vielseitig und interessant. Wir fuhren zuerst in den kleinen Ort Filovci, in der Zeit der Habsburger war dieser ein Zentrum der Töpferei, fast in jedem Haus wurde getöpfert. Diese alte handwerkliche Kunst kann man noch bei Familie Bonjec sehen. Die junge Frau führte uns durch das Freilichtmuseum und zeigte uns, wie die Menschen früher wohnten und wo die Töpferwaren gebrannt wurden. Danach erhielten wir einen Einblick in die Fertigkeit zur Herstellung einer Schale und konnten dazu einen selbstgebrannten Sliwowiz kosten. Auch hier war es möglich, die im Museum hergestellten Erzeugnisse zu erwerben. Die Zeit verging wie im Fluge und zum Mittagessen waren wir im Weingut Uhisk eingeladen. Herr Smako holte uns an der Hauptstrasse ab, denn mit unserem Bus war es nicht möglich bis zum Gut zu fahren. Gäste, welche nicht so gut zu Fuß waren, wurden im Kleinbus mitgenommen. Im gastlichen Weingut war der Tisch schon mit Schinken und Käse aus der Region gedeckt, dazu gab es Hauswein und wir ließen es uns schmecken. aber unser programm war für heute noch nicht beendet. Am Rande des kleinen Ort Krapje befindet sich das Bienenmuseum der jungen Familie Tigeli. mit viel Liebe und Sorgfalt wurde der,vom Vater übernommene Grundstock erweitert und sehr anschaulich in der schönen Wiese aufgebaut. der köstliche Honig und auch der Likör schmeckten vorzüglich. Nach unserem Rundgang und dem obligatorischem Gruppenfoto konnten wir uns davon überzeugen. Die Rundreise mit Verkostung war aber damit noch nicht beendet. Unsere nächste Station war der Ort Gornja Radgona, unmittelbar an der Grenze zur Steiermark. Im Sekthaus "Frangez", welches wir nach fahren auf engen Pfaden und Kurven fanden, waren wir für heute gar nicht gemeldet. Aber nach kurzer Schilderung der Sachlage wurden uns drei Sorten Sekt, welcher im Haus erzeugt wird von der Chefin kredenzt, dazu gab es auch selbst gebackenes Brot und Käse. Der Sonntag war somit angefüllt mit reichlich probieren und schmackhaftem Essen. Im Bus, den unser Chauffeur Heiko wieder durch die engen Kurven steuern mußte, ging es auf der Rückfahrt zum Hotel recht lustig zu.

4.Tag, Montag,10.06.13

Herr Andrej Hojnik, unser slowenischer Begleiter für den ganzen Tag, führte uns am Vormittag durch seine Heimatstadt Maribor, die zweitgrößte Stadt Sloweniens, welche 2012 Kulturhauptstadt Europas war. Während der Rundfahrt sahen wir die modernen Hotelanlagen und das Skigebiet. Bei unserem Rundgang war von größtem Interesse der "älteste Weinstock" der Welt. Dieser soll über 400 Jahre alt sein und steht in Ufernähe der Drau. In Maribor sieht man, das die Stadt, früher Marburg, viele Jahrhunderte zum Herrschaftsbereich der Habsburger gehörte. Die prächtigen alten Bauten widerspiegeln die Geschichte der Stadt.
Zum Mittagessen waren wir im schönen gepflegten Gasthaus "Gostisce Vracko" in Kungota- Jurij eingeladen. Auch hier konnten wir die schmackhafte und gute Küche Ostsloweniens bei Schinken, Käse und Wurst genießen. Das gastfreundliche Haus liegt an der Grenze zu Österreich und so war es nur ein kurze Fahrt nach Poschgan. Hoch auf dem Berg liegt das Weingut "Muster", wo wir zur Weinprobe der südsteirischen Weine eingeladen waren. Leider war das Ambiente hier nicht so schön, wir mußten im Hof,an Tischen stehend unseren Wein probieren und ringsumher wurden die Landmaschinen mit dem Kärcher gesäubert. Unser Fahrt durch die Weinberge zu beiden Seiten der Grenze endete am Nachmittag, so das wir wieder die Gelegenheit hatten, die Angebote der "Therme Srece" zu nutzen.

5.Tag, Dienstag, 11.06.13

Varazdin, das wohl schönste barocke Ensemble Kroatiens, war heute unser Ziel. Gelbe Fassaden wecken auch hier Erinnerungen an die Donaumonarchie, der Friedhof im Stil von Versailles könnte auch in Frankreich liegen. Den zentralen Tomislav - Platz umstehen das Rathaus mit seinem schlanken Uhrturm, das Palais Draskovic und das Haus Ritz aus der Renaissance. Auf dem Weg zum Schloß fing es leider heftig an zu regnen, so das wir in Absprache mit unserer netten Stadtführerin Vesna unseren Rundgang dort beendeten. Auf dem Weg zum Bus wurden wir richtig "eingeweicht", aber die Würstchen, welche Heiko schon warm gemacht hatte und der gute Kaffee, liesen das schlechte Wetter vergessen. Anschließend fuhren wir zurück nach Slowenien, um die einzigartige "Orchideen - Schau" bei Dobrovnik zu besuchen. Nur ein ganz kleines Schild weist die Zufahrt über eine Schotterstrasse, aber der Besuch lohnt sich. Bei einer sehr interessante Führung lernten wir die verschiedensten Arten von Ochideen kennen und wie diese zu pflegen sind. Aber auch alle anderen tropischen Gewächse fanden Bewunderung. Zum Schluß konnte jeder ein Geschenk des Hauses mitnehmen. Aber dieser Tag war damit noch nicht beendet. Zum Abendessen waren wir auf dem Bauernhof "Ratek" an der slowenischen Weinstrasse bei Jeruzalem eingeladen. Mit Musik wurden wir empfangen und dann wurde uns ein typisch slowenisches 3-Gang-Menü serviert, welches allen mundete. dazu gab es den Hauswein "Vinzenz". Gegen 19.00 Uhr mußten wir dann aufbrechen, denn sonst wäre die Lenkzeit unseres Chauffeur Heiko überschritten. Auch diese Tag verlief also mit vielen neuen Entdeckungen.

6.Tag,Mittwoch,12.06.13

Der weiteste Tagesausflug führte uns nach Ungarn. An der Petrol-Tankstelle in Dolga Vas, trafen wir unseren Begleiter Franz, welcher perfekt ungarisch spricht. Nachdem wir die Straßengebühren an der Grenze bezahlt hatten, war die Stadt Keszthely mit dem bekannten Schloß unser Ziel. Bei einer Führung mit Franz sahen wir die Ahnengalerie des Schlosses und viele alte Kostbarkeiten und Schätze. Auch der Marstall mit seiner wirklich attraktiven Kutschenausstellung war sehenswert. Sehr repräsentativ wurden die Kutschen mehrerer Jahrhunderte präsentiert. Danach gingen wir noch zu einem kleinen Spaziergang an den Balaton, wo schon reges Treiben herrschte. Bis Heviz, dem bekannten Kur - und Badeort mit Weltruf, ist es nicht weit. Alle Reisegäste hatten nach eine kleinen Stadtrundfahrt noch individuell die Möglichkeit den Ort zu besuchen und eine Tasse Kaffee zu trinken oder ein Eis zu essen. Wir fuhren an diesem Tag über 430 km und in Levanda verabschiedeten wir unseren Begleiter Franz. Zum Abendessen waren wir pünktlich in Srece, Heiko hatte alles im Griff.

7.Tag, Donnerstag, 13.06.13

Heute hieß es Abschied nehmen von unserer schönen Ferienanlage. Pünktlich um 09.00 Uhr starteten wir zu unserer nächsten Etappe nach Bled. Aber erst waren die weltbekannten Adelsberger Grotten unser Ziel. Diese werden als "wunderbarste Galerie der Natur" beschrieben. Unter einer mehrere hundert Meter dicken Kalksteindecke verbirgt sich eine Märchenwelt bizarrer Tropfsteine, nebelumwabter Seen und Flüsse. Im Wasserbassin schwimmt der Grottenolm, ein lebendes Fossil, das es nur hier in der Grotte gibt. Die 1,5 Stunden vergingen so schnell, aber trotzdem blieb noch Zeit, wieder am Tageslicht einen kleinen Imbiß einzunehmen. Am frühen Nachmittag trafen wir schon in Bled, einem der romantischsten Ferienorte im Alpenraum ein. Herzlich wurden wir im Hotel "Jelovica" begrüßt und vor dem Abend- Büffet gab es einen Begrüßungstrunk. Doch vorher war noch genügend Zeit diesen bekannten Ort zu erkunden. Sehr positiv wurde von allen Gästen vermerkt, daß im Htel alle Getränke zum Abend inkludiert waren. Auch die Lage des Hotels ist sehr schön, ganz in der Nähe des Bleder See gelegen, auf dem an diesem Wochenende eine internationale Regatta stattfand.

8.Tag, Freitag, 14.06.13

Nachdem reichhaltigem und abwechslungsreichen Frühstück starteten wir zu unserem Ausflug an den Bohinjer See. Mit über km Breite und 1 km Länge ist er der größte See Sloweniens. Bei wunderbarem Wetter fahren wir mit der Kabinenbahn auf den Berg Vogel und genießen die herrliche Aussicht über die Julischen Alpen. Auf dem Rückweg machen wir Halt in Ribcev Laz, ein Denkmal zeigt die "vier beherzten Männer" denen es 1778 als ersten gelang, den Triglav, Sloweniens höchsten Berg zu besteigen und so den Bergtourismus einzuläuten. Zum Mittag waren wir im PR'POVSIN einem gepflegten Bauernhof in Selo eingeladen. Die Tische waren reichlich gedeckt und jeder konnte nach Herzenslust essen und trinken. Am Nachmittag fuhren wir mit der Pletna, dem typischen Ruderboot auf dem Bleder See, zum Marienkirchlein auf der Insel. Jeder, der es wollte konnte die Wunschglocke läuten. der Legende nach geht jeder Wunsch in Erfüllung, den man beim ziehen der Wunschglocke und daher beim Anbeten der Seligen Jungfrau Maria hat. Eine Rundfahrt um den See schloß das Programm für den schönen Tag ab. In Bled begann an diesem Tag eine internationale Regatta, viele Menschen waren in der Stadt unterwegs.

9.Tag, Samstag, 15.06.13

Zu unserer Heimreise starteten wir pünktlich um 08.00 Uhr. Rund 900 km Wegstrecke waren zurückzulegen. Im Karwankentunnel passierten wir die Grenze zwischen Slowenien und Österreich. Die Tauernautobahn mit ihren 12 Tunnel fuhren wir ohne Stau, dieser begann in Deutschland auf der A8 und der A99, deshalb mußten wir ein Stück auf der A92 den Stau umfahren. Aber trotzdem erreichten wir alle Ziele pünktlich und alle Gäste kamen wohlbehalten nach Hause.
Während dieser erlebnisreichen Reise konnten wir viele Schönheiten des kleinen Landes entdecken. Unser Chauffeur Heiko Thiele hatte einen sehr großen Anteil an dieser gelungenen Reise. Ich hoffe, liebe Gäste, auch Ihnen hat es sehr gut gefallen und Sie haben viele schöne Erlebnisse in Ihrer Erinnerung. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit und würde mich freuen, wenn ich Sie wieder auf einer Reise begleiten darf.
Ihr Reiseleiter Harald Kühne

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