Kulinarisches

Auf fremden Tellern - die indische Küche

Von Sten Bernhardt, 13.06.2024
Indische Küche in der Region Chettinad bei Karaikkudi - Chicken Biryani mit traditionellen Zutaten – © solomonjee - stock.adobe.com
Bei der indischen Küche denken viele nur an Curry und Reis, aber das sind nur die bekanntesten Vertreter einer der gewürzreichesten Küchen der Welt.
Händlerin - Markt in Jaipur – © JFBRUNEAU - Fotolia

Eine Küche so vielfältig wie Ihr Land.

Wer Indien bereits stellt nicht nur im Land große Unterschiede zwischen den Bundesstaaten im Hinblick auf Kleidung, Vegetation und Sprache fest, sondern auch beim Essen. Sowie es im Westen Indiens im an der Grenze zu Pakistan liegend Bundesstaat Rajasthan mehr Steppen ähnliche Regionen und sogar die große Thar-Wüste gibt, so gibt es in Südindien dichte Regenwälder und weite Sandstrände. In der Kulinarik Indiens sieht man ähnliche Unterschiede, der Norden ist geprägt durch orientalisch angehauchte Gerichte, während man in Südindien saftige Chutneys und viele exotische Früchte isst. In Westindien sind besonders Gerichte mit Fisch- und Meeresfrüchten beliebt, dazu serviert man Hirse oder andere Hülsenfrüchte. Während in dem überwiegend christlichen Bundesstaat Goa viel Schweinefleisch gegessen wird, eine Essgewohnheit, welche auf die portugiesische Kolonialzeit im 16. Jahrhundert zurückgeht. Im Osten Indiens ist vor allem die bengalische Küche beliebt, welche den ganzen Subkontinent mit leckerem Konfekt und anderen Süßigkeiten versorgt. Für die Süßigkeiten werden viele der hier angebauten Nüsse verwendet, bekannte Spezialitäten sind zum Beispiel „Khir“, ein aromatisch gewürzter Reispudding oder „Sandesh“, ein Creme-Konfekt aus dem indischen Chenna-Käse.

Händler auf dem Gauklermarkt in Marrakesch – © XaMaps - stock.adobe.com

Von A wie Asafoetida bis Z wie Zimt - die Gewürze Indiens.

Wer an Indien denkt, dem wird mit Sicherheit nach Gandhi und Taj Mahal, das indische Curry in den Kopf springen. Das Curry ist eigentlich nur der Obergriff dieses weitgefächerten Gewürzes, aber auch für das Gericht namens Curry, welches aus einer sämigen stark gewürzten Soße mit Reis- oder Kartoffelbeilage und mit Hühnchen oder Gemüse besteht. Das Gericht hat seinen Namen vom in Europa bekannten Currypulver, welches ein Mix vieler aus Indien stammenden Gewürze ist, aber so in der Form tatsächlich gar nicht in der indischen Küche angewendet wird. Ein typisch indisches Curry hat je nach Region verschiedene Zutaten, aber vor allem in Süden findet man die leckersten Kreationen, in Verbindung mit Kokosmilch und Lamm ein wahrer Genuss. Aber vor allem würzig und oft vegetarisch soll es hier sein. Im Osten wiederum wird dieses gern mit Fisch oder Meeresfrüchten serviert, während man im Norden eher auf den indischen Panir Käse als Beilage vertraut.

Generell sind typische Gewürze in typisch indischen Currys: Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, verschiedene Chili-Sorten (frisch oder getrocknet), Ingwer, Fenchelsamen, Zimt, Nelken, Bockshornklee und auch Asafoetida. Nachdem viele nach dem Aussprechen von A-S-A-F-O-E-T-I-D-A einen Zungenbruch erlitten haben, fragen sich bestimmt der ein oder andere, was das ist. Die Asant-Pflanze oder auch Teufelsdreck genannt, wächst im ehemaligen Persischen Raum und auch in Indien, in letzteren wird die Heilpflanze wegen seines typischen Geschmackes immer wieder als Nuance den anderen Gewürzen des Currys beigegeben. Aber auch in Europa wird dieses Gewürz verwendet, sowohl in der Naturheilkunde als auch in der uns gut bekannten Worcestersauce. Generell nimmt die typisch indische Hausfrau Ihre eigene Gewürzmischung, welche meist schon in der Familie seit Generationen gehütet werden oder auch typisch für die Stadt, in der Sie leben sind. Man nimmt das, was man hat, denn nicht zuletzt durch die extreme Armut in Indien, bleibt einem manchmal nicht viel Wahl und man muss auf teure Gewürze verzichten. Aber wer einen indischen Markt besucht, wird regelrecht an der Hülle und fülle der indischen Gewürze erschlagen und wird beim Essen typischer Gerichte nur maximal 2 von den dutzenden Gewürzen, die verwendet werden, herausschmecken.

Leckeres Essen in Jaipur – © Stefan Jahnke - Eberhardt TRAVEL

Das 1x1 der indischen Küche!

Wenn man in Indien ist, wird einen nicht nur das Land, die Menschen und die Kultur erschlagen, sondern natürlich auch die Küche. Um bei dem nächsten Indien Urlaub vor Familie oder anderen Reiseteilnehmern angeben zu können, liste ich folgend ein paar der wichtigsten Begriffe und Gerichte der indischen Küche auf – natürlich auf Deutsch.

Palak Panir – ein Gericht bestehend aus viel Spinat, mit dem indischen Panir-Käse (Kuh-Milch) vermengt und natürlich gut gewürzt.
Lassi – ist ein gekühltes Getränk auf Joghurtbasis, schmeckt hervorragend mit Mango und wird meist als Erfrischung an Imbissständen serviert.
Samosas – frittierte, gefüllte, dreieckige Teigtaschen überwiegend als Snack oder auch als Beilage zu einem fruchtigen Chutney.
Pakora – einzelne Gemüse oder Fleischstücke, die umhüllt mit Kichererbsenteig in Fett frittiert werden.
Chapati oder Roti – gebackenes oder gebratenes dünnes Fladenbrot
Naan – gebackenes Fladenbrot aus Hefeteig und perfekt zum „ditschen“!
Chutney – in ganz verschiedenen Formen von flüssig bis cremig, ein Mus aus Gemüse und Früchten, welche als Soße oder direkte Beilage gereicht wird.
Gulab Jamum – frittierte Teigbällchen in Zuckersirup eingelegt, wird als Desert angeboten.

Auf geht es nach Indien!!!!

Wer jetzt das indische Essen nicht mehr aus dem Kopf bekommt, sollte Ihr einen Blick auf unsere Indien Rundreisen werfen! Erkundet auf unserer „Rundreise Indien - Mythos, Magie und Maharadschas“ den Norden Indiens und das weltberühmte Taj Mahal! Auf unserer Süd-Indien Reise erkundet Ihr den faszinierenden Süden des Subkontinents mit den Städten Mumbai, Banaglore und Chennai! Wer nicht nur den Indien sehen möchte, sondern auch seine Nachbarstaaten, das geheimnisvolle Bhutan und das ehemalige Königreich Nepal mit seinen eindrucksvollen Himalaya-Gebirge.

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