Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

07.04. – 14.04.2013, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Die Geschichte von Sizilien geht ca. 2 600 zurück und spiegelt die vielfältigen Entwicklungsstadien von der Antike über das Mittelalter bis Neuzeit wieder. Eine große Insel im südliche Mittelmeer war während der unterschiedlichen Eroberer stets ein Projekt der Begierde, da einerseits eine strategische Bedeutung ihr zukam und andererseits die wirtschaftliche Besonderheit anzog. Auch viele große Dichter und Denker des entwickelten Europas besuchten gern die exotische Insel.
Die Höhepunkte Siziliens erleben - 7. bis 14. April 2013
Die Insel Sizilien ist mit mehr als 25 000 km^2, die größte Insel im Mittelmeer und liegt südwestlich direkt an der Stiefelspitze von Italien. Durch seine Lage zwischen Südeuropa und Nordafrika war sie seit einigen Jahrhunderten stets das Verbindungsglied zwischen den zwei Erdteilen und damit schon immer als Lokation die Begierde der Staaten und Stämme in der weiteren Umgebung gewesen. Umgeben wird die nahezu dreieckige Insel im Norden und Westen vom Tyrrhenischen Meer, im Osten vom Ionischen Meer und im Süden von der Straße von Sizilien, alles Teilmeere des Mittelmeeres. Viele Herrscherdynastien waren in der Geschichte Eroberer der Insel. Die Griechen waren die ersten, die auch ihre damals weltweit bestimmende Kunst und Kultur nach Sizilien und später nach ganz Europa und der Welt brachten. Außer diesen bis zur heutigen Zeit erhaltenen Bau- und Kunstwerken sind insbesondere die herrliche geografische Lage der Insel mit dem alles überragenden noch tätigen Vulkan Ätna - 3.323 m, die historisch bedeutende Städte wie Taormina oder Palermo, die historischen Stätten wie Agrigento oder Selinunte und natürlich die netten Sizilianern selbst mit ihren landestypischen Produkten, wie den beliebten Weinen oder den anderen Gerichte, die Leib und Seele zusammenhalten.
Der Anreisetag hatte so seine körperlichen Anforderungen. Die meisten Reisegäste (RG) wurden so zwischen 1.00 und 2.00 Uhr mit Kleinbussen abgeholt und nach Berlin Tegel gefahren. Also leicht vorstellbar, dass kaum ein RG in dieser Nacht geschlafen hat. Trotzdem ging die Begrüßung erfreulich über die Bühne und mit bereits eingecheckten Bordkarten wurden die Koffer aufgegeben und das Flugzeug hob mit Start fast pünktlich 6.00 Uhr ab. Gegen 8.50 Uhr kamen wir mit wenig Schlaf und einem na ja -Frühstück in Catania an. Koffer schnappen, Alberto, unserem Reiseleiter die gesamten 8 Tage auf Sizilien, und Busabfahrt nach Taormino war ein Zug. Der Plan wurde so abgestimmt, da das Einchecken im Hotel Santa Tecla in Acireale erst ab ca. 14.00 Uhr möglich war.
Ein Reisebericht von

Stadt Taormina


Auf der Busfahrt nach Taormina staunten alle diese üppige Vegetation zu sehen mit viel Grün und vielen bunten Gewächsen entlang der Autostrada. In Taormina selbst lud uns Alberto zu einem gemütlichen Spaziergang durch diese äußerst geschichtsträchtige Stadt ein. Wir sahen das erste Kongressgebäude Siziliens und den wunderschönen Stadtpark mit einem sehr schönen Blick auf dem Ätna, leider war seine Kuppe in Wolken gehüllt. Die anschließende Besichtigung des griechischen Theaters war mit einem Regenguss verbunden, der uns gerade im falschen Moment traf. Die Freizeit dagegen bot wieder gutes Wetter an. Nach Rückgang zum Bus fuhren wir eine kurze Strecke nach Acireale zum einchecken in unser Hotel Santa Tecla. Direkt am Strand des Ionischen Meeres gelegen bot es gut eingerichtete und schöne Zimmer an. Das gute italienische Menü lies kurzweilig die Müdigkeit vermissen und lies einen wunderschönen Starttag ausklingen.

Catania und Syrakus


Das Frühstück ab 7.00 Uhr und Abfahrt zu den nächsten Höhepunkten gegen 8.30 Uhr wird wohl oder übel unser Standard sein. In den Barockstädten Siziliens, Catania und Syrakus wird man von den Eigenheiten des Barocks in Sizilien überrascht. Eine späte architektonische Betonung dieser Epoche auf den Barockbau, der durch natürlich Ereignisse, wie der große Ausbruch des Ätna 1669 und dem Erdbeben 1693 begründet waren, ähnlich der Zeitspanne in der Barockstadt Dresden. Unsere Erkundung begann auch folgerichtig an und in dem nahe gelegenen Dom. Ein Super-Einstieg in Catania. Um die Ecke davon begann der Fischmarkt, der zu dieser Zeit zwar nicht mehr das gesamte Angebot darstellte, aber für uns „ Städter" doch beeindruckend, welche Vielzahl von bekannten und exotischen Fischen , und das in voller Sauberkeit, zum Kauf angeboten wurden. Der Richtung folgen, kamen wir nach ca. 10 min am Castell Ursino an, das Friedrich II. errichten ließ, also unsere Vorfahren haben sich auch überall herumgedrückt. Von 12.15 - 13.15 Uhr ging unsere Busfahrt nach Syrakus direkt zum Archäologischem Museum. Das größte griechische Theater auf italienischem Boden - beindruckend, die Größe und das Baukunsthandwerk damaliger Zeit. Ein ca. 1 ½ stündiger gemütlicher Rundgang auf der Entstehungsinsel von Syrakus hatte viele interessante Neuigkeiten z.B. wie ein Tempel in eine christliche Andachtsstätte auf praktischer Art mit viel architektonischen Wissen umgestaltet werden konnte. Unsere Rückfahrt zum Hotel endete mit vielen neuen Eindrücken gegen 18.20 Uhr. natürlich freuten sich alle RG auf das Abendessen, dass wie am Vorabend hervorragend war.

Ätna und Villa Romana


Heute war unser großer Tag mit der Besteigung des Monte Ätna (kleiner Krater). Schon während der ca. 1 stündigen Anfahrt wurden wir mit herrlichen Panoramen des Ätna belohnt, und ein kleine Eruption eines höher liegenden Kraters, werteten wir als besonderen Willkommensgruß. Ca. 10.15 Uhr kamen wir auf der Höhe von knapp 2000 m an, wo der Wanderweg zum „Crateri Silvestri" führte und bei guten Wetterbedingungen die Seilbahn bis auf eine Höhe von 2500 m beginnt. Leider fiel diese wegen zu starkem Wind aus, so dass 6 unserer RG mit der Fahrt mit dem Jeep, einem Fahrzeug das ca. 20 min benötigt und 20 Personen Platz bietet. Diese Fahrt war sehr abenteuerlich aber auch äußerst panoramareich ins Land in Richtung Catania. Den RG erwartete Schnee bei herrlichem Sonnenschein und einem traumhaften Blick auf die Insel Sizilien in südlicher Richtung. Eine erneut fantastische Eruption konnten wir während der Abfahrt mit dem Jeep erleben, das den Fahrer zum Zwischenstopp aufforderte. Für unsere RG ein einmaliges Erlebnis. Auf ca. 1000 m Höhe auf unserer Weiterfahrt erlebten unsere RG eine Brotmahlzeit sizilianischer Prägung und der erlesenen Produkten der Region. Alle waren sich einig, einen kulinarischen Genuss genossen zu haben. Die Fahrt durch die Catania Ebene führte uns nach Piazza Armenina zur Villa Romana. Die Villa, eines nach wie vor unbekannten Besitzer bot eine Vielfalt von Mosaiken im Bodenbereich der vielen Säle und Zimmer. Geschichtliche Motive waren in der Überzahl. Die Fahrt zum Hotel Baia di Ulisse (Bucht des Odyseus) durch die Hochebene der Provinzen Enna und Caldenissetta war sehr kurzweilig. Ein leckeres Abendessen beendete für alle RG einen erlebnisreichen Tag, bei besten Wetter.

San't Angelo Muxaro & Agricento


Am Mittwoch fuhren wir nach reichlichem Frühstück 8.30 Uhr zurück Richtung Norden, nach Santa Angelo Muxaro zur Gesellschaft Val di KAM. Dort empfing uns zentral auf dem Marktplatz Laura, eine Deutsche, die schon über 3 Jahre in Muxaro lebt und Pierrefilippo, dem „ Spiritus Rektor ". Nach kurzer Verschnaufpause begannen wir den gemeinsamen Ortsrundgang mit einigen Zwischenstationen. Als erstes besuchten wir die Käserei, die von 50 Schafen Käse produziert, Frischkäse und natürlich bis zu 3 Monate alten Pecorino, dem weltweaus Hartweizen-Mehl gebackenem Weißbrot mit Olivenölinhalt verwöhnt wurden. Weitere Produkte konnten wir kosten und später auch kaufen. Als weiteren interessanten Handwerker, besuchten wir das Atelier eines 86 Jahre alten Korbmacher, der uns alle mit seiner freundlichen Art und seinen tollen Korbgeflechten überraschte. Bis gegen 13.00 Uhr nahmen wir dann im Restaurant von "Val di KAM" ein schmackhaftes Mittagsessen aus Produkten des Ortes ein. Schmackhaft und natürlich alles „ BIO „. Danach fuhren wir nach Agricento ins „ Tal der Tempel „ und lernten eine Menge von Alberto über die Techniken und die Kunst der Griechen, die schon im Jahr 480 v.C. erstaunlich waren. Die Tempel der Hera, der Concordia (Eintracht), noch gut erhalten, und die Ruinen/Steine des Zeus, der von unglaublichen Ausmaßen zeugte, hatten eine große Achtung auf alle RG. Die Weiterfahrt im Süden von Sizilien führte uns nach Selinunte Marinna, wo unser Hotel für eine Nacht war. Ein Begrüßungsdrink und ein tolles Fisch-Abendessen überraschte uns alle angenehm. Tintenfisch-spezial von Feinsten!!! Wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Selinunte, Trapani, Erice


Am Donnerstag hatten wir nach dem Frühstück eine 15 minutige Busfahrt zum Park der Archäologie in Selinunte. Die zweigeteilte Aufmerksamkeit fokusierte sich zuerst auf die Tempel E, F und G, die im Gegensatz zu der Namenbezeichnung in Agricento, eine eigene Spezifika hatte. Als zweiter Höhepunkt zeigte sich nach kurzer Busfahrt bei der Besichtigung der Akropolis - obere Stadt. Lediglich ¼ der ehemaligen Bürgerstadt offenbarte aber auch schon die Kunstentwicklung in der archaischen(klassisch-griechisch) Zeit. Steinprojekte, die eine gute Lebensart aber auch eine Verteidigung der Stadt garantierten. Unsere Weiterfahrt Richtung Westen nach Trapani war zur Salinen Straße gerichtet, wo ca. 30 Firmen 120 000 Tonnen Salz produzieren. Eine riesige Fläche, wo durch Wind und Wärme das Salzwasser verdunstet und das gewonnene Salz einer Nachbehandlung geführt wird. Ein erneut guter sizilianisches Mittags-Imbiss rundete den Besuch im Salinenbereich ab und die anschließende Busfahrt auf der ca. 760 m hohen Stadt Erice gewährte uns unglaublich Ausblicke auf die Gegend um Trapani. Der netten Ort auf einsamer Höhe bestätigte seinen guten Ruf auf einem gemeinsamen Spaziergang durch die Gassen und der Kirche, dem Markt und dem Castell. Bis gegen 16.00 Uhr besuchten wir Erice, um dann entlang der Mittelmeer Küste über Palermo nach Campofelice zum Hotel Athénee zu fahren. Ein sehr günstig gelegenes Hotel, nahe der Küste mit gutem Komfort. Jedoch brachte uns die Größe des Hotels und der Trubel zum Abendessen eine turbulente Zeit. Letztendlich lief alles gut und die 4 Musikanten brachten beschwingte sizilianische Klänge für die vielen Touristen zum Abendessen.

Monreale & Palermo


Am Freitag startete der touristische Plan gegen 8.00 Uhr mit der Fahrt nach Monreale - Königsberg. Eine Stadt südlich, oberhalb der Hauptstadt Palermo mit dem bedeutendem Dom und einem einmaligem Kreuzgang am benachbarten Kloster. Doch bevor wir uns den Kunstwerken widmen konnten, mussten wir ca. 100 Treppen erklimmen. Wiederum zeigte uns Alberto mit detaillierten Erklärungen die Besonderheiten des Doms und des Kreuzganges. Die wunderbare Symbiose von normannischer Architektur mit arabischen Einflüssen zeugt von der Begierde der der Eroberer der Insel in der Geschichte, aber auch der Vermittlung von Kulturen der Eroberer. Nach kurzer Stadtrundfahrt, die uns die Universität, das Theater Massimo und den arabischen Markt zeigte, stellten wir uns geduldig an der Kasse der Capelle Palatina an und bekamen unsere Eintrittskarten nach ca. ½ Stunde. Eine Kapelle, die von der Gestaltung und Inhalt der Ausstattung dem Dom von Monreale gleicht, kein Wunder denn beide Gebäude wurden im gleichen 12.JH und in unmittelbarer örtlicher Nähe errichtet. Der Spaziergang zum Dom von Palermo war erneut angenehm bei Temperaturen von über 20 Grad und Sonnenschein. Die Aussage: „ Der Dom von Monreale ist innen wunderschön, der von Palermo außen „, stimmt auf den Punkt. Nach kurzer Busfahrt hatten alle RG eine Freizeit bis gegen 15.00 Uhr verdient. Die anschließende Fahrt zum Hotel bereitete unseren RG eine verdiente lange Freizeit bis zum Abendessen 19.00 Uhr.

Madonie Gebirge und Cefalu


Der letzte volle Tag auf der Insel führte uns in das stille Madonie Gebirge, auch „ Die sizilianische Schweiz „ genannt. Der erste Stopp war in Collesano, wo wir der Hauptkirche einen Besuch abstatteten. Einen Fotostopp machten vor dem Ort Isnello, der wie an einem Felsen geklebt erschien. Der 1. Hauptort war jedoch Castelbuono, der allen RG die Verkostung von vielen Leckereien bescherte, von Aufstrichen auf einem speziellen Brotkuchen über Eis im Weißbrot oder dem Limoncello-Sicilia. Anschließend flanierten einige durch Ort, andere besichtigten das Castell mit Museum. Ein authentischer Einblick in das Leben im Mittelalter. Vor der Weiterfahrt nach Cefalu, überraschte alle RG mit dem Präsent; Limoncello mit Zitronen-Trinkgefäß oder das gleiche aus Orangen. Eine Köstlichkeit. In Cafalu angekommen, erklommen wir als erstes den Felsen/"Rocco" mit vielen Stufen die bis zur Höhe von 126 m, die zu überwinden waren. Schweißtreibend, aber der Blick von oben auf Cefula und Umgebung mit Tyrrhenischem Meer war überwältigend. Die Freizeit nutzten dann einige, um direkt an den Strand zu gehen, der relativ breit und lang war. Ab 15.30 Uhr führte uns Alberto in bewährter Manier durch den Dom von Cefalu, der ähnlich wir in Monreale oder Palermo, die mittelalterliche Zeit der damaligen Eroberer kennzeichnet. Mit wieder einmal vielen tollen Eindrücken fuhren wir zum Hotel Athénee zurück und hatten einige Zeit, um die morgige Abreise vorzubereiten. Das Abendessen erinnerte uns wieder an die gute Betreuung in diesem Hotel.

Heimfahrt


Unser Abreisetag, wurde etwas stressig mit dem zeitigem Frühstück ab 4.30 Uhr eingeleitet. 5.30 Uhr startete unser Bus nach Catania, wo unser Flug 9.35 Uhr nach Berlin Tegel abging. Auf der Fahrt zum Flughafen zeigte uns der Ätna in voller Schönheit, wobei er doch so schlimm sein kann. Ein schöner Abschiedsgruß von Sizilien !!! Wilfried Briol, Reisebegleiter

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