Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

16.10. – 23.10.2016, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Landschaft voller göttlicher Geschichte ,antike Städte,laute Metropole ,schöne Strände u.einsame Bergregionen - Sizilien eine Insel voller Gegensätze
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

1. Tag 16.10.2016 Flug – Anreise

In Catania empfängt uns nicht nur Doreen, unsere örtliche Reiseleiterin, sondern auch der Scirocco, der uns tüchtig warmen Wind um die Nase bläst, aber auch Zeichen für gutes Wetter sein soll. Nach dem Zimmerbezug erkundeten wir unser Hotel in Letojanni mit herrlichem Blick übers Meer. Die Sonne lockte uns ins Nass. Am Abend war unsere Reisegruppe komplett und wir trafen uns zur Begrüßung auf einen Limoncello in der Hallenbar und besprachen die Ausflüge der nächsten Tage.

2. Tag 17.10.2016 Ätna / Taormina

Traumwetter!!! Der Ätna liegt im Sonnenschein und spuckt weißen Rauch hinaus. Schnell hinauf mit Seilbahn und Jeep. Auf fast 3000m Höhe angekommen werden wir von einem Geologen empfangen, der uns die Gegebenheiten des "Montebello" erklärt. Es ist fast windstill und wir können die Erdwärme direkt spüren. Der Berg hüllt sich langsam in ein Wolkenmeer ein und wir begeben uns zum Bus. In Zaffarano (der Stadt des Honigs) machen wir einen Halt um die einheimischen Produkte zu verkosten. Mit gefüllten Taschen verlassen wir den "Bienenkorb". Entlang der Küste erreichen wir Taormina, die Stadt auf dem Hügel. Wir betreten dieses bezaubernde Städtchen durch das Messina-Tor. Nach italienischer Art erst einmal Espresso Pause auf der Piazza. Danach schlendern wir zum griechischen Theater und lauschen Doreens Erläuterungen. Danach haben wir Freizeit, um allein auf Endeckertour zu gehen.

3. Tag 18.10.2016 Catania / Syracus

Zuerst besuchten wir die Stadt am Ätna - Catania. Ausgangspunkt war die Piazza del Duomo, die vom Fontana dell'Elefante beherrscht wird. Ein kurzer Blick in den Dom mit Agata Kapelle und Grabmal von Bellini, gewährte uns Einblick in die Baugeschichte des Barocks. Der schönste Fischmarkt Siziliens soll der von Catania sein und dies wollten wir erkunden. Es muss wohl stimmen!!! Gegen die Mittagszeit erreichten wir Syracus und begaben uns zum Rundgang auf die historische Altstadtinsel Ortigia. Durch schmale, alte Gassen erreichten wir einen mandelförmig geschnittenen, lichtüberfluteten Platz auf dem der Dom der heiligen Lucia thront. Ein Stückchen weiter konnten wir Caravaggios Meisterwerk "Grablege der Lucia" bewundern. Unweit entspringt die Quelle der Aretusa, eine Süßwasserquelle direkt am Meer. Nach einer Pizza-Pause fuhren wir in den Stadtteil Neapoli wo sich der Parco Archeologico befindet. Das antike Ortigia wurde bald zu klein und man erweiterte sich auf dem Festland. Zeugnisse davon sind das im 5. Jh.v.Ch. entstandene Teatro Greco, die ehemaligen Steinbrüche mit dem Ohr des Dionisio sowie die Opferaltäre. 2005 alles zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Auf der Heimfahrt wurden wir von den Carabinieri angehalten und der Bus "ordentlich" kontrolliert. Das Abendessen "konnte" warten und wir mussten ja noch Koffer packen.

4. Tag 19.10.2016 Villa Romana /Agrigento

Heute beginnt eine Zeitreise in die Antike, also fuhren wir vom ionischen Meer ins Landesinnere. Die Koffer waren im Bus verstaut und wir setzten uns in Richtung Piazza Amerina, ein alter innersizilianischer Bergort, in Bewegung. Ausgangspunkt für eine der bedeutungsvollsten Sehenswürdigkeiten Siziliens. Die Villa Romana del Casale besticht mit abertausenden von Mosaiken und wurde 1997 in die UNESCO Liste aufgenommen. Nach dem Mittagspäuschen fuhren wir ins Tal der Tempel. Agrigent, einst "schönste der sterblichen Städte" beeindruckt heute mit den 5 schönsten Tempel Siziliens. In einer kurzen Blütezeit von nur einem Jahrhundert entlang der antiken Stadtmauer entstanden. Der Tempio della Concordia zum Beispiel, zwischen 450 und 425 v.Ch.erbaut, zählt zu den besterhaltenen griechischen Sakralbauten überhaupt. In Überlieferungen heißt es über die ehemaligen Bewohner "sie bauen so, dass es ewig halten soll und essen und trinken wie wenn sie morgen sterben würden". Allerdings wurden wir vor unserer Besichtigung "durchleuchtet " wie auf dem Flughafen. Nach unserem Rundgang erreichten wir ganz ohne "Chaos" unser heutiges Hotel "Kaos".

5. Tag 20.10.2016 St. Angelo Muxaro / Selinunte

Auch heute heißt es wieder "Abfahrt mit Koffer"! Nach nur einer Übernachtung nahmen wir Abschied vom afrikan. Meer. Es ging in die Monte Sicani (eine poröse Kalklandschaft mit Salzeinlagerungen, die zu Auswaschungen und demzufolge viele Höhlen bildete). Wir erreichten die Kooperative "Val di Kam" in Muxaro, wo wir von Filipo begrüßt wurden. Er zeigte uns sein Dorf und gab Erklärungen zum Tourismus der "anderen Art". In der Kirche St. Angelo bot uns Filipo einen Ohrenschmaus. Er sang ein Lied aus der Prozession zu Ehren der "Tränen Madonna". In der Ausstellung der Krippen stellten wir uns schon mal auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Wir wurden zu frisch gebackenem Brot eingeladen und im Hof von Marias Familie zum Mittag verköstigt. Leider mussten wir die gesellige Runde zum Aufbruch drängen, wir hatten noch ein Stück Fahrt vor uns. Der Nachmittag stand im Zeichen der Antike. Wilder Sellerie (griech. Selinon) gab der Stadt den Namen "Selinunte". Tempelruinen mit Blick auf Meer und Dünen, eine malerische Kulisse, die größte Ausgrabung Europas. Der Himmel bedeckte sich mit grauen Wolken und das gesamte Areal trat mystisch in Erscheinung. Doreen gab wieder "Nachhilfe" in punkto Götterkunde und wir bestaunten abermals die gigantischen Bauten, die vom Flugsand der Dünen über lange Zeit uns verborgen waren. In der Abenddämmerung erreichten wir unser Hotel in Campofelice, am Tyrrhenischen Meer gelegen.

6. Tag 21.10.2016 Ausflug Palermo / Monreal

Palääärmo! Autostress pur und mit "hupen" kommt man auch nicht weiter. Am heutigen Tag ist noch Generalstreik in der Stadt und deshalb geht es relativ ruhig zu. Trotzdem erreichen wir den Königsberg (Monreale) auf dem sich Wilhelm II im Machtkampf mit dem Erzbischhof sein Imperium schuf. Die Cattedrale Santa Maria Nuovo mit der Bilderbibel, aus vergoldeten Mosaiken und der Kreuzgang, zum Kloster, voller Bildergeschichten, ist sicher ein absoluter Höhepunkt. Zurück in Palermo besichtigten wir den Palazzo dei Normanni. Er beherbergt ein Kleinod arabisch - normannischer Kunst, die Capella Palatina. Hinter einer nüchternen Fassade öffnet sich die Hofkapelle Roger II. Auf dem erhöhten Königsthron konnte der Herrscher Aug in Aug mit dem Cristus Pantokrator sich zeigen. Da das Zentrum von Palermo für den Autoverkehr gesperrt wurde spazierten wir durch die Porta Nuova ins Centro Storico. Auf dem Markt tätigten wir noch die letzten Einkäufe für unser Picknick im Faro Italico. So an der frischen Luft und das Meer vor der Nase schmeckten die Leckereien und der Wein noch einmal so gut. Es blieb noch genügend Zeit um die "Blume in der goldenen Muschel" (wie Palermo auch genannt wird) auf eigene Faust zu erkunden. Der Treff war am Teatro Massimo ausgemacht und so zogen die meisten von uns Richtung Piazza Quattro Canti. Die vier Kanten der zwei sich hier kreuzenden Straßen sind von unten bis oben mit Skulpturen von Guido Lasso geschmückt. Ein Katzensprung war es nur noch zum figurenreichen Fontana Pretoria. Eigentlich ein Geschenk an den Vizekönik von Neapel, aber er verweigerte die Annahme - es waren zu viele nackte Nymphen und Götter verewigt. Ein Espresso oder Eis rundeten unseren Ausflug heute ab und viel Gedult brauchten wir für die Heimfahrt.   

7. Tag 22.10.2016 Castelbuono / Cefalu

Leider schon unser letzter Ausflugstag. Der führte uns in die majestätische Madonie. Im Hinterland erheben sich steile Hänge, bewaldet mit Buchen und Eichenwäldern sowie kahle Täler. Die höchste Erhebung des Naturschutzgebietes ist der 1979 hohe Pizzo Carbonara. Das Castello der adeligen Familie Ventimiglia erhebt sich hoch über der alten Stadt Castellbuono. Dies war unser erstes Ziel und dort wurde gerade das Pilz - Fest gefeiert. Überall kleine Stände die mit heimischen Produkten lockten und zur Verkostung einluden, natürlich auch zum Kauf. An der Pasticceria, der Fam. Fiasconaro, wurden wir in die süße Kunst der Manna-Veredlung eingewiesen. Anschließend ging es über Serpentinen hinauf in die Berge zum Agriturismo in Gelso. Dort wurden wir vom dt./ital.Ehepaar erwartet und uns wurden Köstlichkeiten der Region serviert, hmm - l e c k e r! Durch eine karge aber toll geformte Landschaft traten wir den Rückweg an. Die Gegend ist vom Olivenanbau, Viehhaltung und Weidewirtschaft geprägt. Es ist aber auch ein großes Salzbergwerk Arbeitgeber der Region. Unser Bus bringt uns wieder an die Küste, wo Cefalu mit seinen Schönheiten auf uns wartet.

8. Tag 23.10.2016 Heimflug

Wir verabschieden uns von "Trinacia" und steuern unsere Heimatflughäfen an. Es war wirklich eine schöne Woche mit Ihnen - D A N K E
Bleiben Sie gesund und viele Grüße von
Kerstin Veit

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Kommentare zum Reisebericht

Fazit auch für diese Reise: mit Eberhardt Travel richtig in die weite Welt gereist, herzlichen Dank an Kerstin und Doreen. Landschaft, Wetter, Reisegruppe schufen ein wunderbares Erlebnis. Der gelungene Reisebericht und die erzählenden Bilder lassen bei Bedarf stets aufs neue diese Zeit erblühen.

Andreas Friedrich
01.11.2016

Liebe Kerstin, vielen Dank für die schönen Bilder und die nette Zusammenfassung der Reise. Es war eine schöne Reise.

Gaby Pfab
20.11.2016

Liebe Kerstin ,vielen Dank für den Reisebericht .Mir ist viel Arbeit abgenommen worden.Nun brauche ich nicht mehr meine Fotos sortieren .Ich bin immer noch glücklich über die ausgewogene ,gut geführte und betreute Reise .Herzlichen Dank .

Gerlinde Schmidt
21.11.2016