Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

13.04. – 20.04.2017, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Bei erholsamen Frühlingstemperaturen erleben wir eine traumhafte Rundreise über Sizilien - die Insel der blühenden Zitronenbäume. Wir klettern auf den Ätna, besuchen berühmte Tempelanlagen und spazieren gemeinsam über die Liparischen Inseln.
Ein Reisebericht von
Christina Schlawis

Donnerstag, der 13.04.2017


Unsere Reise beginnt in der Frühe am Flughafen Berlin-Tegel und schon das Zusammentreffen der Reisegruppe lässt auf eine wunderbare gemeinsame Zeit schließen. Nach dem Check-In gönnt sich der ein oder andere noch ein kleines Frühstück, bevor es weiter zum Sicherheitscheck geht. Schließlich sitzen wir allesamt im Flugzeug und schon bald können wir durch das Fenster das grüne, hügelige Panorama der italienischen Mittelmeerinsel erblicken. Am Flughafen Catania treffen wir auf unsere sympathische Reiseleiterin Desirè, die uns herzlich in Empfang nimmt und zu unserem Transfer führt. Dort warten bereits die Gäste vom Flughafen Frankfurt auf die Reisegruppe und los geht die Fahrt mit Gaetano, unserem netten Busfahrer, zum ersten Hotel in Giardini Naxos. Schon auf dem Weg zum Hotel können wir zahlreiche Olivenhaine und blühende Orangenplantagen bestaunen, während Desirè von der landestypischen Kaffeekultur berichtet: wir lernen, dass man bei der Bestellung eines „Kaffees" einen Espresso serviert bekommt und dass es sich bei einem „Espresso Lungo" um einen Espresso mit mehr Wasser handelt.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung - die sizilianische Sonne läd ein, den Strand zu besuchen oder ein Erfrischungsgetränk auf der Hotelterrasse zu schlürfen. Einige erkunden die umliegenden Straßen oder gönnen sich eine kleine Auszeit auf dem Balkon. Am Nachmittag begrüßen wir die Gäste mit Anreise vom Dresdner Flughafen und unsere Reisegruppe ist nun komplett. Nach einem beeindruckenden Abendbuffet mit allerlei Desserts und einer riesigen Antipasti-Auswahl, lassen wir uns müde ins Bett fallen.

Freitag, der 14.04.2017


Gestärkt vom reichhaltigen Frühstück treffen wir uns mit Desirè und Gaetano vor dem Hotel, um zusammen zum Ätna, dem höchsten Vulkan Europas, zu fahren. Wir erreichen die Provinz Catania, die auf dem Fusse des Ätnas gelegen ist, und passieren Dörfer mit Häusern aus schwarzem Vulkanstein und Straßen gebaut aus Basaltstein. Während sich der Bus durch enge Gassen schlängelt, erklärt Desirè uns, dass die Vulkangebiete bis auf 900 Meter sehr fruchtbar sind, wodurch der Boden für Obstbäume ganz besonders geeignet ist. Außerdem ist der Ätna der studierteste Vulkan der Welt, hat acht Öffnungen auf dem Eruptionskegel und bricht durchschnittlich sieben Mal im Jahr aus. Die Aktivität des Vulkans hat den Zweck der Selbstsäuberung und wird durch die Verschiebung der Kontinentalplatten stark beeinflusst. Nach einer kurzen Serpentinenfahrt sind wir an der Bergstation auf 1900 Meter angekommen. Die sogenannte „Majestät Ätna" ist eines der faszinierendsten Naturspektakel der 26.000km² großen Insel und ist aufgrund des Dauerschnees auf höheren Ebenen nur bis zu 2000 Metern mit dem Bus zu erreichen. Von der Bergstation fährt unsere Gruppe mit einer Seilbahn auf 2500 Meter Höhe, von dort geht es weiter mit riesigen Jeeps durch gigantische Schneeberge bis zu einem Lavaplateau auf 3000 Meter Höhe. An der Endstation empfängt uns ein qualifizierte Bergführer, der uns drei Tage alte Lava zeigt - eine Fussheizung der ganz besonderen Art! Der wunderbare Sonnenschein und der blaue, strahlende Himmel ermöglicht uns zudem einen phänomenalen Blick auf die Vulkanspitze des Ätnas. Auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel, die Stadt Syrakus, erblicken wir die dramatischen Auswirkungen der vorangegangenen Vulkanausbrüche anhand der Breite der Straßen: wenn die Straßen schmal sind, sind sie bislang von den Lavaströmen verschont geblieben - aber wenn die Straßen breit ausfallen, wurden sie nach der Zerstörung der Lava neu gebaut.
Gegen Mittag verlassen wir die Vulkanlandschaft und widmen uns der östlichen Metropole Syrakus: Das griechische Theater im archäologischen Museum entführt uns nun in eine andere historische Epoche. Mit 16.000 Sitzplätzen war dies ein Ort mit der „einzigen Möglichkeit fürs Leben zu lernen", so wie Desirè zu sagen pflegt. Das Theater war ein Ort der Unterhaltung und zudem ein Ort der zwischenmenschlichen Beziehungen. Anschließend besuchen wir das Ohr des Dionysos, welches der Legende nach als Gefängnis für die Feinde vom Tyrann Dionysos genutzt wurde und die Form des Steinbruchs ermöglichte damals das Belauschen der Gefangenen, wodurch deren geheime Pläne ans Tageslicht kamen. Den Nachmittag verbringen wir in der Altstadt Ortigia: wir besuchen den Archimedesplatz, spazieren durch die kleinen Gassen und betrachten letztendlich die Kathedrale, die durch mehrere Umbauten in verschiedenen Regierungsepochen sehr viele unterschiedliche Baustile vereint und präsentiert.
Nach einer gemütlichen Besichtigung gönnt sich die Reisegruppe einen Stopp in der „Gelateria Bianca" und wir bummelen mit unserem Eis Richtung Fonte Aretusa, eine Süsswasserquelle, die der Legende nach durch die Verwandlung der Nymphe Aretusa entstand.
Zurück im Hotel genießen wir erneut die kulinarischen Highlights am Buffet unseres Hotels und der ein oder andere lässt den Abend mit einem Gläschen Wein ausklingen.

Samstag, 15.04.2017


Ein neuer Tag beginnt und wir werden von den Sonnenstrahlen wachgeküsst. Wir stärken uns am leckeren Frühstücksbuffet, schlürfen noch einen Kaffee und verstauen unsere Koffer im Bus. Sobald alle startklar sind, machen wir uns auf den Weg in das Innere der Insel, wo uns sehr viel Sehenswertes erwartet. Am Rande der Straßen blüht der rote Kronen-Süßklee und die Eukalyptusbäume sorgen dafür, dass ursprüngliche Sumpfgebiete trockengelegt wurden. Kurze Zeit später erreichen wir die Villa Romana del Casale, eine Villa aus dem 3. Jahrhundert mit einzigartigen Mosaiken, die uns so manche Geschichte erzählen. Die große Thermalanlage vor dem Gebäude lässt vermuten, dass dies damals als Hotel genutzt wurde. Desirè erklärt die Bedeutungen der einzelnen Mosaiken - die Motive zeigen auf, in welchem Wohnbereich wir uns gerade befinden. Auch die Berühmtheiten der Villa können wir bestauen: „Die große Jagd", „Die kleine Jagd" und "die Bikinimädchen". Die sogenannten „Bikinimädchen" sind in sportlich, anmutigen Posen dargestellt, so wurde dieser Raum zu damaligen Zeiten vermutlich als Sportraum genutzt: Die Perfektion in den Details ist sehr beeindruckend und der dargelegte Kleidungsstil regelrecht modern.
Nach einem kleinen Imbiss zur Mittagsstunde reist die Gruppe weiter nach Agrigent, wo uns das eindrucksvolle „Valle di Templi" erwartet. Der Bau des ersten Tempels begann 580 v. Chr. und die langlebigen Konstruktionen sollten für mehrere Generationen erhalten bleiben. Unser erster Stopp ist beim Heratempel, der von 460 bis 450 v. Chr. im dorischen Stil erbaut wurde. Wie auch viele andere Bauten wurde dieser Tempel ca. 40 Jahre später von den Karthagern zerstört und im 18. Jahrhundert begann der mühsame Wiederaufbau der Säulen. Unser Rundgang führt uns weiter zum Concordia-Tempel, vorbei an historischen Gräbern und saftigen, grünen Mandelbäumen. Der im 5. Jahrhundert errichtete Tempel gehört zu den der besterhaltenen griechischen Tempeln. Er wurde im Jahre 597 von einem Bischof in eine christliche Basilika umgebaut, indem die Zwischenräume der Säulen zugemauert wurden. Vor wenigen hundert Jahren wurde der Tempel in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Wir lassen unseren Blick über das weitläufige Panorama schweifen, denn das Tal der Tempel befindet sich auf einem höhergelegenen Plateau. 75% Siziliens besteht aus Hügel- und Berglandschaften - und ja, das können wir bestätigen!
Weiter geht es zusammen mit Gaetano und Desirè zu einem sizilianischen Agriturismo: die Unterkunft für nächsten zwei Nächte. Auf der Busfahrt gibt uns Desirè noch ein paar interessante Anekdoten zum Besten. Uns ist bereits aufgefallen, dass in vielen Fällen die Rollläden der Sizilianer heruntergelassen sind. Dies ist damit zu begründen, dass die fleißigen Hausfrauen dann die Rollläden herunterlassen, wenn das jeweilige Zimmer saubergemacht wurde - es ist also ein Ausdruck des Fleißes.
Schließlich erreichen wir, dank Gaetanos brillianten Fahrkünsten, das Agriturismo und lassen uns kurze Zeit später das Menü aus regionalen Köstlichkeiten in ausgelassener Runde schmecken.

Sonntag, der 16.04.2017


Wir erwachen in weißen Bungalows auf einem sizilianischen Landgut, umringt von Olivenbäumen und Obstbaumplantagen. Es herrscht eine idyllische Ruhe mit leichtem Vogelgezwitscher, weit entfernt von hektischen Großstädten und lautem Verkehr. Der Kaffee haucht uns Leben in die Glieder und weckt unsere Vorfreude auf den heutigen Tag. Die kleine, schokoladige Osterüberraschung verbreitet heitere Feiertagsstimmung im Bus. Zunächst führt uns der Weg durch die Region Castelvetrano: eine Region, die für den Olivenanbau bekannt und berühmt geworden ist. Gegen 9 Uhr besichtigen wir die Ausgrabungen in Selinunte und lassen uns wieder in antike Zeiten zurückversetzen. Es ist zu vermuten, dass Selinunte mit Agrigent konkurrieren wollte und daher eine solche Tempelanlage ins Leben gerufen hat. Die nach Buchstaben benannten Tempel können leider keinen Widmungen zugewiesen werden und sind zum Teil nur noch in Form einer Ruine zu besichtigen, da die Karthager auch hier Zerstörung betrieben haben. Sizilien war halt „die Insel, die jeder haben wollte". Die Tempelanlage E ist sogar begehbar und wirkt durch die bunte Blumenpracht ringsherum ganz besonders in Szene gesetzt. Zum Schluss der Führung zeigt Desirè uns noch die schöne Akropolis-Tempelanlage, die mit 4 weiteren Tempel auf einem Vorsprung in Meeresnähe thront. Nun fahren wir Richtung Marsala die Westküste hoch nach Trapani. Man kann insbesondere im Westen der Insel beobachten, dass hier die Araber einiges an Kultur und Sprache hinterlassen haben. Auch die Architektur ist hier sehr quadratisch und geradezu schlicht im Vergleich zu den romantischen Bauten im Osten. Gaetano fährt uns nun zu den Salinenfeldern in Trapani, wo wir ein wunderbares Mittagessen in dem Salinenmuseum einnehmen: von Couscous über Schwertfisch, bis hin zu Pasta und Oliven - für jeden Geschmack ist etwas dabei! Da uns die Salinenanlagen so sehr begeistern, nutzen wir die Zeit, um eine kleine Führung durch das Salinenmuseum zu machen. Die Schwester des Inhabers in vierter Generation erklärt uns, wie die Salzproduktion von statten geht und Desirè übersetzt für uns. Wir betrachten einen Mühlstein aus Muschelgestein und lernen, dass die Salinenbeckern üblicherweise mit Ton ausgestattet sind, damit kein Wasser durchsickert. Acht bis zehn Monate wird dann das Salz an der frischen Luft getrocknet, gemahlen und dann verkauft. Der ein oder andere kauft sich eine Packung dieses regionalen Produktes als Souvenir für die Lieben daheim.
Das letzte Etappenziel des Tages ist Erice, ein Ort 756 Meter Höhe, benannt nach Eryx, dem Sohn der Liebesgöttin Aphrodite. Der Monte Erice ist in einen tiefen Nebel gehüllt und verbreitet eine mystische Stimmung. Wir besuchen das Normannen-Kastell, aber es ist so neblig, dass der typische Panoramablick leider ausbleibt. Unsere Gruppe bummelt durch die Gassen, bis wir in eine landestypische Mandelbäckerei einkehren, um dort süßes Mandelgebäck mit Marsala zu kosten. Die darauffolgende Freizeit nutzt jeder individuell: manche kaufen Geschenke für die Familie und einige bestellen sich einen kleinen Kaffee. Bevor wir wieder in unser Hotel fahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher in die „Chiesa Madre" von Erice, die eine wunderschöne, weiße Deckenverzierung aufweist. Angekommen im Hotel wird auf den ereignisreichen Tag angestoßen und bis in die Nacht gelacht und erzählt.

Montag, der 17.04.2017


Heute geht es in die Hauptstadt Palermo, die Metropole Siziliens. Nach dem Check-Out sammeln wir uns alle im Bus und los geht's! Wir passieren die „Isola delle Femmine", eine Insel, die damals ein Frauengefängnis beherbergte, und erhaschen schon bald einen kurzen Blick auf Mondello, ein Vorort Palermos. Beim Überqueren der Stadtgrenze bemerkt man den starken Kontrast zu dem Landleben Siziliens, welches wir in den letzten Tagen miterleben durften. Die erste Sehenswürdigkeit, die unsere Reisegruppe besichtigt, ist der Normannenpalast mitsamt der Cappella Palatina. Die Kapelle wurde 1132 - 1140 n. Chr. erbaut und zeigt in der Kuppel Christus als Pantokrator, während die Seitenwände die Entstehung der Welt erzählen. Desirè zeigt uns die byzantinischen Mosaike mit ihren kleinen Silberstücken, sowie arabische Sternmotive auf dem Marmorboden. Das original normannische Taufbecken wurde damals nur für Erwachsene benutzt und befindet sich am Ausgang der Kapelle, da man so durch die Kapelle durchgehen und an einer Messe teilnehmen musste, bevor man als Gläubiger getauft werden konnte. In den Fluren des Normannenpalastes findet man immer wieder Hinweise auf die drei großen, historischen Sprachen: Latein, Griechisch und Arabisch - ein Ausdruck von Toleranz, Glaubensfreiheit und Kulturvereinigung. Wir durchqueren den Normannenpalast und wandern durch die verschiedenen Räumlichkeiten, wie z.B. dem Saal des Windes. Der Name ist dadurch entstanden, dass der Wind dort um das Dach zirkulierte und in diesem Saal das Wasser gesammelt wurde, um auch die anderen Räume damit zu versorgen. Da wir so viel Glück mit dem Wetter haben, verlassen wir alsbald den Palast und spazieren am größten Palmengarten Europas vorbei, durch die Innenstadt bis zu Chiesa Martorana. Von hier aus werden wir in die Freizeit entlassen und wagen noch einen kurzen Blick auf den Schambrunnen, der uns mit seinen weißen Skulpturen wirklich begeistert. Nun ist es Zeit zum Mittagessen und wir suchen uns einen schattigen Platz zum Verweilen.
Wir haben noch einiges vor, daher treffen wir uns nach einer Stunde wieder und werden sobald von Gaetano abgeholt. Da zurzeit Osterfeiertage sind, können wir an der Stadtgrenze Palermos viele Familien beobachten, die grillen oder Drachen steigen lassen. Knapp eine Stunde später erreichen wir Cefalù und machen einen kurzen Fotostopp, um ein perfektes Foto vom Rocca die Cefalù zu schießen. Cefalù hat nicht nur viele gemütliche Straßen und Cafés zu bieten, sondern auch einen großen Strand, an dem es heute mächtig voll war - den 25 Grad sei dank! Desirè erzählt, dass das Wasser im August am wärmsten ist, denn zurzeit ist es doch noch ziemlich kühl zum Baden. In Cefalù haben wir Freizeit, um das bunte Gewusel auf eigene Faust zu durchforsten: wir kosten von dem leckeren Eis und wer mag, kann auch die Kathedrale besichtigen, die eins der größten Taufbecken aus Muschelstein zeigt. Zum frühen Abend spazieren wir gemeinsam zurück zum Bus entlang der Meerespromenade und passieren auf der Fahrt zum Hotel das Nebrodi-Gebirge, das wir später auf unserer Reise noch genauer betrachten werden. In unserem Hotel in Milazzo werden wir schon mit einem Willkommenstrunk erwartet und beziehen unsere Zimmer.

Dienstag, der 18.04.2017


Nach einem leckeren Frühstück und einem fantastischen Meerblick vom Frühstückssaal aus, wollen wir heute die Liparischen Inseln erkunden. Um 9 Uhr legt das Schiff nach Lipari ab und der Kapitän startet seine Schifffahrt vorbei an Vulcano und Salina. Zwischendrin gibt es kleine Fotostopps, um die Grotten und das türkisblaue Wasser auf der Kamera festzuhalten. Schließlich erreichen wir die „Marina Corta" (Kleiner Hafen) auf Lipari und werden am naheliegenden Hafen von einem örtlichen Kleinbus abgeholt, um eine gemütliche Inselrundfahrt zu machen. Lipari ist die größte und fruchtbarste Insel und ist 30 km² groß. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, daher sind die Häuser aus Vulkanstein gebaut und außerdem gilt Lipari als sehr wasserreich, durch seine vielen Wasserquellen. Wir machen einen kleinen Halt, um den berühmten Papstfelsen zu fotografieren - benannt nach der Felsformation, die der Statur eines Papstes ähnelt. Desirè erläutert, dass die Einwohner Liparis bei schlechtem Wetter von der Außenwelt isoliert sind und somit von ihrem eigenen Gartenbau leben müssen. Die Fahrt geht weiter vorbei an der Acquacalda, eine Ortschaft an der Nordküste, bekannt für den ehemaligen Bimsstein - und Obsidianabbau. Nach der Inselrundfahrt machen wir eine kleine Kaffee - und Kuchenpause: wer mag, probiert ein "Canoli Crema", eine typisch sizilianische, frittierte Teigrolle, gefüllt mit einer Vanille-Ricotta-Creme. Zusammen mit unserer freundlichen Reiseleiterin machen wir einen Abstecher zum Archäologischen Park, wo wir in die San Bartolomeo-Kathedrale eintreten, in der eine Silberstatue des Namensgebers steht, welche zu gewissen Prozessionen auf den Schultern durch die Strassen getragen wird. An den Wänden bestaunen wir die Freskenmotive aus dem alten Testament und wer wünscht, kann den normannischen Kreuzgang von dem damaligen Benediktinerkloster begehen.
Nun wollen wir eine weitere Liparische Insel besuchen: Vulcano. Schon beim Betreten des Inselufers schlägt uns ein starker Geruch entgegen, der von den gesunden Schwefelschlammbädern stammt. Einige Gäste machen sich auf zum Krater der Insel, einige Gäste trauen sich tatsächlich ein Bad im Schwefel zu nehmen und die übrigen Reisenden lassen sich in einem Lokal in der Nähe nieder und genießen die Mittagssonne. Uns bleibt noch genug Zeit, einen kleinen Gang am Inselstrand zu machen, bis wir wieder auf das Boot Richtung Milazzo steigen müssen. Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit, um in Milazzo ein wenig zu Bummeln und die Promenade auf- und ab zu spazieren.

Mittwoch, der 19.04.2017


Der letzte Ausflugstag auf Sizilien bricht an und Gaetano hat unser Gefährt mit Kaffee und Bier ausgestattet, sodass es uns an nichts mangelt. Wir brauchen ca. eine Stunde, bis wir das bereits erwähnte Nebrodi-Gebirge erreichen und passieren auf dem Weg eine große Baumschule, sowie prächtige, blühende Orangenbäume. In den letztem Tagen haben wir bereits gelernt, dass sich die Landschaft auf Sizilien alle 50 km verändert, daher ist die Botanik ein sehr aufregendes Thema auf dieser Insel. Sehr bald erklimmen wir die Berge und kommen in die Gemeinde Montalbano Elicona, welche sich auf 900 Meter Höhe befindet. Die meisten der 2500 Einwohner dieses Örtchens leben von der Landwirtschaft und der Viehzucht. Ein steiler Weg führt rauf zum "Castello di Federico III d'Aragona": es handelt sich hierbei um den Sommersitz des sizilianischen Königs aus dem 14. Jahrhundert. Einige Gäste möchten sich noch in Ruhe die Innenräume anschauen, die anderen Gäste spazieren langsam zurück in den Ortskern. Nach einer kurzen Pause setzen wir unsere Reise fort und halten bei den Megalithen von Argimusco in Richtung Randazzo. Unser Fahrer Gaetano hat eine Überraschung vorbereitet: er serviert uns selbst produziertes Olivenöl auf einem Ciabattabrot mit Oregano und Salz. Was für ein Genuss! Mit vollem Magen läuft es sich viel besser zu den Megalithen, die, so vermutet man, von Menschenhand rund geschliffen wurden. Eine andere Legende besagt, dass der Alchemist, ein Freund von Federico III von Aragonia, dort Magie ausübte. So oder so ist dieser Ort ein optimaler Aussichtspunkt für Astrologen und bietet einen tollen Blick auf den Ätna.
Nachdem alle das Naturwunder in Ruhe betrachtet haben, fahren wir zu einem Agriturismo namens "San Nicolao", um dort zu Mittag zu speisen. Es wird allerhand an regionalen Speisen aufgetischt: Apfel-Zimt-Marmelade, getrocknete Tomaten, frische Caponata, Ricotta... Unsere Reisegruppe mag gar nicht mehr wegfahren von diesem wunderbaren Örtchen. Aber einen Ort auf Sizilien darf man nicht vergessen, nämlich Taormina, welches durch die Heirat der englischen Lady Florence mit dem Bürgermeister von Taormina besonders beim Adel bekannt wurde. Mit orangenen Stadtbussen geht es rauf in die Innenstadt, wo wir zunächst in der Touristeninformation eine originale, siziliansiche Kutsche sehen können. Kurz danach stehen wir schon im griechischen Theater, welches zu einem halben Amphitheater umgebaut wurde. Leider sind dort zurzeit lärmende Bauarbeiten, da eine Veranstaltung für den G7-Gipfel vorbereitet wird. Das hält uns aber nicht davon ab, den traumhaften Blick vom höchsten Punkt der Anlage zu genießen: auf der einen Seite blickt man auf die Naxos Bucht, auf der anderen Seite kann man die Enge von Messina erahnen. Nun bleibt uns ein wenig Freizeit, bis wir mit den orangenen Stadtbussen zum Busparkplatz fahren. Desirè führt uns zu der Bar mit der besten Granita der Insel, eine wahrhafte Erfrischung!
Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Giardini Naxos, das wir schon zu Beginn der Reise bewohnt haben. Wir stoßen gemeinsam auf die Reise an mit einem Schluck Limoncello und essen ein letztes Mal gemeinsam gemütlich zu Abend.

Donnerstag, der 20.04.2017


Wie einst Goethe sagte " Daß ich Sizilien gesehen habe, ist mir ein unzerstörlicher Schatz auf mein ganzes Leben.". Und auch wir sind voll bepackt mit wertvollen Erinnerungen, einprägsamen Erlebnissen, wunderschönen Momenten und einem größeren, historischen Wissen, als vorher. Nach unserem Check-Out wird es Zeit, zum Flughafen Catania zu fahren, wo Desirè und Gaetano uns herzlich verabschieden. Der Sicherheitscheck verläuft reibungslos, aber unser Flieger hat leider 45 Minuten Verspätung - Zeit die Reise Revue passieren zu lassen. Vermissen werden wir ganz besonders das warme Wetter, den Meeresduft, das grandiose Essen und die Herzlichkeit der Sizilianer. "Arrivederci" liebes Sizilien und "A presto!" ( Bis Bald!) liebe Gäste. Es war mir eine Freude, Sie auf dieser Reise zu begleiten!
Ihre Christina Schlawis

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Christina, wir hatten viel Freude beim Lesen deines Reiseberichtes. Er hat uns noch mal vor Augen geführt, wie wunderbar diese Reise war. Bereits, leider, wieder Vergessenes wurde aufgefrischt und hilft sehr beim eigenen Bearbeiten dieser schönen Woche. Vielen Dank. Ebenfalls ein Dankeschön für die tollen bereitgestellten Bilder. Alles Gute für dich wünschen
Reiner und Bärbel Hamann

Hamann, Reiner und Barbara
12.05.2017

Liebe Christina, wir hatten viel Freude beim Lesen deines Reiseberichtes. Er hat uns noch mal vor Augen geführt, wie wunderbar diese Reise war. Bereits, leider, wieder Vergessenes wurde aufgefrischt und hilft sehr beim eigenen Bearbeiten dieser schönen Woche. Vielen Dank. Ebenfalls ein Dankeschön für die tollen bereitgestellten Bilder. Alles Gute für dich wünschen
Reiner und Bärbel Hamann

Hamann, Reiner und Barbara 12.05.2017

Liebe Familie Hamann,
vielen Dank für Ihre herzlichen Worte!
Es war mir eine große Freude mit Ihnen zusammen diese wunderbaren Momente auf Sizilien zu erleben und ich freue mich sehr, dass Ihnen der Reisebericht so gefallen hat.
Hoffentlich trifft man sich mal wieder an einem so schönen Ort auf der Welt!
Bleiben Sie gesund und bis bald!
Ihre Christina

Christina Schlawis 15.05.2017