Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

22.10. – 29.10.2017, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Wir entdecken in 8 Tagen die Sonneninsel Sizilien und lernen dabei verschiedene Ausgrabungsstätten der Antike sowie die Liparischen Inseln kennen...
Ein Reisebericht von
Thomas Mühlbauer

1. Tag, 22.10.2017: Flug nach Sizilien

Am Sonntagmorgen des 22. Oktobers begibt sich ein kleiner Teil der Reisegruppe zum Flughafen nach Dresden. In den letzten zwei Wochen erlebt Deutschland einen . Dennoch entscheiden sich 24 Personen für eine spätsommerliche „Verlängerung" auf der Sonneninsel Sizilien.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in München, wo wir auf weitere Reisegäste treffen, heben wir fast pünktlich Richtung Süditalien ab. Nach knapp 2 Stunden Flugzeit erreichen wir Catania, die mit rund 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Siziliens. Unsere italienischen Freunde am Gepäckband lassen sich erst einmal reichlich Zeit, bevor wir auf unsere Reiseleiterin Renate treffen. Gemeinsam mit ihr begeben wir uns zum Bus, wo uns unser Busfahrer Biagio freudig erwartet. Rund eine Stunde später erreichen wir unser erstes Hotel in Giardini Naxos, eine Gemeinde südlich von Taormina. Wir beziehen unsere gemütlichen Zimmer in den Villeten der Hotelanlage und erkunden bereits ein wenig die Umgebung. Nachdem unsere Gruppe am Abend dann endlich komplett ist, genießen wir unser wohlverdientes Abendessen und leckeren, sizilianischen Wein.

2. Tag, 23.10.2017 – Der majestätische Ätna und Syrakus

Heute steht unser erster Tagesausflug auf dem Programm... Da wir einen Stau im Berufsverkehr von Catania vermeiden wollen, heißt es heute sehr, sehr früh aufstehen. Bereits um 07:30 Uhr beginnen wir unsere Fahrt in Richtung des höchsten, aktiven Vulkan Europas - den Ätna. Mit einer Höhe von über 3.300 Metern über Normal Null dominiert er weithin sichtbar die Ostküste der Autonomregion Sizilien. Seinen Namen erhielt der Vulkan wohl aus dem Indogermanischen und bedeutet so viel wie „brennend". Das frühe Aufstehen hat sich für uns wirklich gelohnt. Wir sind so ziemlich die erste Gruppe am Fuße des Ätna. Unser Busfahrer Biagio bringt uns zunächst auf rund 1.900 Meter Höhe. Da es heute doch ziemlich windig ist, wird uns die Seilbahnauffahrt leider verwehrt. Wir steigen also in einen geländetauglichen Jeep um und begeben uns auf rund 3.000 Meter Höhe. Unterwegs stellen wir schon fest, wie mächtig der Ätna mit seinen rund 300 Nebenkratern ist. Über die italienischen Gepflogenheiten an der Ticketkontrolle können wir nur schmunzeln :-) Oben angekommen, pfeift uns der Wind gewaltig um die Ohren. Nach einem kurzen Spaziergang mit einem Bergführer sowie unserer Reiseleiterin Renate, müssen wir auch schon leider wieder abbrechen. Der Wind ist zu stark, Nebel kommt auf. Somit fahren wir wieder hinunter auf 1.900 Meter Höhe und genießen noch einen kleinen Snack, bevor es schon wieder weiter geht. Wir fahren weiter in Richtung Südosten der Insel nach Syrakus. Siracusa, wie es in der Landessprache heißt, war in der Antike die mächtigste und auch größte Stadt Siziliens. Heute steht hier eines der bedeutendsten Freilicht-Theater der Sonneninsel, der „Parco Archeologico" oder auch die . Wir besuchen das „Teatro Greco" und das „Ohr des Dionysios". Im Anschluss fahren wir weiter in die Altstadt Ortigia. Unser Rundgang mit Renate beginnt am Apollon-Tempel, einem der ersten dorischen Tempel des griechischen Reiches. Nach einem Bummel durch die Altstadt begeben wir uns so langsam wieder auf den Rückweg zum Hotel. Da wir rückzu leider im Stau stehen, erreichen wir am späten Abend das Hotel in Giardini Naxos und essen zu Abend. Die Koffer müssen auch noch gepackt werden, denn am nächsten Tag setzen wir unsere Rundreise in den Süden der Insel fort...

3. Tag: 24.10.2017: Piazza Armerina – Agrigento

Noch vor dem Sonnenaufgang begeben wir uns zum Frühstück und stellen unsere Koffer zur Abholung bereit. Wir setzen unsere Reise fort...Um wieder einen Stau zu vermeiden, fahren wir wieder pünktlich um 07:30 Uhr vom Hotel ab. Doch leider macht uns der zahlreiche Verkehr um Catania einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, sodass wir gut 90 Minuten nur im „Stop and Go" vorankommen. Schlussendlich erreichen wir dann doch Piazza Armerina, eine kleine Gemeinde der Region „Enna" in Zentralsizilien. Hier besichtigen wir die „Villa Romana del Casale", eine spätrömische Villa aus dem 4. Jahrhundert. Den Charme des antiken Landhauses machen hauptsächlich die beeindruckenden Mosaike aus. Diese wunderbaren und gut erhaltenen Feinarbeiten erhielten 1997 von der UNESCO das Weltkulturerbe. Die Mosaike „erzählen" Geschichten aus der Sagenwelt und die Nutzung der damaligen Räumlichkeiten. Nach der Besichtigung gönnen wir uns einen Mittagsimbiss in einem kleinen Restaurant in Piazza Armerina, wo wir die selbstgemachten „Pappardelle" (eine Art Bandnudeln mit Pilzsoße) genießen.
Im Anschluss setzen wir unsere Reise nach Agrigent fort, wo wir die Archäologischen Stätten besichtigen. „Das Tal der Tempel", wie man es auch nennt, zählt zu den eindrucksvollsten Fundstätten Siziliens. Der Weg führt uns weiter Richtung Westküste nach Castelvetrano, wo wir am späten Abend unsere Zimmer im Agriturismo „Case di Latomie" beziehen. Gleich im Anschluss essen wir gemeinsam zu Abend und lassen den Abend bei einem Gläschen Wein gemütlich ausklingen.

4. Tag, 25.10.2017: Fakultativer Ausflug nach Selinunte und Erice

Nach dem Frühstück im Agriturismo zeigt uns der Besitzer Michele seine Olivenplantage, welche zur riesigen Hotelanlage gehört. Die Olivenbäume sind teils über 1.000 Jahre alt. Er erklärt uns einige Dinge über den Anbau und die Ernte bevor wir uns in den Bus begeben. Der Großteil unserer Gruppe entscheidet sich heute für den fakultativen Ausflug nach Selinunte und Erice. Selinunte ist die größte Ausgrabungsstätte Europas an der Südküste Siziliens. Da wir früh aufbrechen, sind wir die erste Reisgruppe vor Ort und erfreuen uns an einer gewissen Ruhe und Privatsphäre :-) Nachdem uns Renate viel Wissenswertes über die Überreste der Tempel erzählt, fahren wir mit dem Bus weiter an die Westküste Siziliens, wo wir die Salinen von Trapani besichtigen. Wir erfahren einige Informationen über die Salzgewinnung und fahren dann direkt weiter zum Salzmuseum, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Natürlich gibt es hier Fisch - natürlich in einer Salzkruste...Wir lassen es uns schmecken und genießen das tolle Ambiente direkt am Mittelmeer. Im Anschluss kaufen wir jeder noch ein Tütchen vom „weißen Gold" und begeben uns wieder zurück an den Bus. Unser nächstes und letztes Ziel des heutigen Ausfluges stand auf dem Programm - Erice, die höchstgelegene Provinz Siziliens. Entlang der Serpentinen kämpft sich der Bus nach und nach vor das Stadttor von Erice. Nach der Besichtigung des Doms schlendern wir entlang der schmalen Gassen des kleinen Bergdorfes. Bei einem Stopp an Maria Grammaticos Süßwarengeschäft verkosten wir verschiedene Leckereien...Zum Schluss genießen wir die Aussicht vom „Liebesberg", bevor wir uns auf den Heimweg begeben...

5. Tag, 26.10.2017: Palermo, Cefalu, Milazzo

Nach dem Frühstück im Hotel verabschieden wir uns von Michele und seinem Agriturismo und fahren weiter in Richtung Norden...Der erste Halt unseres Tagesausfluges ist Palermo, Hauptstadt Siziliens. Biagio setzt uns zunächst am Normannenpalast ab, wo wir nach einer flughafenähnlichen Kontrolle die besichtigen. Wir lauschen begeistert den Erklärungen von Renate über die byzantischen Mosaike. Weiter geht es mit der Besichtigung des Doms mit seinen Staufergräbern. Da in Kürze eine Hochzeit hier stattfinden soll, können wir uns nicht allzu lange hier aufhalten. Nach einem kurzen Spaziergang legen wir unsere Mittagspause im Ristorante „Cinquantanove" gegenüber des Opernhauses ein. Nach einer sizilianischen Pizza und einem Schluck Wein setzen wir gut gestärkt unsere Reise Richtung Nordosten der Insel fort. Cefalu ist unser nächster Stopp auf dem Weg nach Milazzo. Hier besichtigen wir die Kathedrale des kleinen, gemütlichen Dorfes. Nach einem kleinen Bummel und einem leckeren setzen wir die Reise in unser nächstes Hotel fort. Wir erreichen am frühen Abend unser schickes 4-Sterne-Hotel in Milazzo in der Provinz Messina. Die Stadt ist unser Ausgangspunkt für unseren morgigen Ausflug zu den Äolischen Inseln....

6. Tag, 27.10.2017: Äolische Inseln – Lipari und Vulcano

...die Inselgruppe nördlich von Milazzo besteht aus den 7 bewohnten Hauptinseln Vulcano, Lipari, Salina, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli sowie einer Reihe kleinerer, unbewohnter Inseln. Unser heutiger Ausflug führt uns auf die größte Insel Lipari sowie Vulcano. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus hinunter zum Hafen von Milazzo. Hier verabschieden wir auch unseren Busfahrer Biagio. Im Anschluss begeben wir uns auf die „Eolian Queen" und schon kann die Fahrt mit dem Motorboot beginnen. Auf Lipari angekommen, begeben wir uns zu einem anderen Hafen von Lipari, wo wir in den Bus steigen und eine Inselrundfahrt unternehmen. Unterwegs halten wir für mehrere Fotostopps, wo wir unter anderem Dessertwein und Kapern verkosten und kaufen dürfen. Außerdem erkennen wir von weitem den Stromboli kurz nach einer Explosion.
Die Liparischen Inseln sind seit dem 5. Jahrhundert vor Chr. besiedelt und galten früher als großer Lieferant von Obsidian. Nach einem kurzen Bummel durch die Altstadt gehen wir wieder auf unser Schiff und fahren weiter nach Vulcano. Hier kann nun jeder selbst sein Programm bestimmen. Wir haben hier zwei Stunden Zeit, um den Krater zu besteigen, im Meer oder im Schwefel-Fango-Bad zu baden oder einfach nur einen Bummel zu unternehmen. Nach einem wirklich tollen Tag kehren wir erschöpft in unser Hotel nach Milazzo zurück.

7. Tag, 28.10.2017: Ausflug ins Nebrodi–Gebirge – Taormina – Giardini Naxos

Wir packen wieder unsere Koffer und fahren heute weiter in den Raum Taormina. Unser Ausflug führt uns aber zunächst durch die Nebrodischen Berge bis hin zum kleinen Bergdorf . Das Wetter meint es heute leider nicht allzu gut mit uns. Als wir ankommen, wirkt das kleine Dorf wie ausgestorben. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang zum Castello aus dem 14. Jahrhundert, wo einst wohnte. Nach einer kleinen Espresso-Pause fahren wir weiter durch die Hochebene des Argimusco zu den Megalith-Felsen. Von hier soll man auch einen schönen Ausblick auf den Ätna haben. Doch wir erkennen fast gar nichts. Nebel und leichter Nieselregen verhindern unseren Spaziergang. Somit fahren wir gleich weiter in Richtung Randazzo, wo wir unsere Mittagspause auf einem Agriturismo verbringen. Nach einem kurzen Rundgang auf dem Bauernhof und einigen Erklärungen zur Käseherstellung, sind wir zu einer kleinen Verkostung von verschiedenen Antipasti eingeladen. Wir lassen uns die Spezialitäten schmecken und fahren im Anschluss weiter nach Taormina. Das traumhaft schöne Städtchen mit circa 10.000 Einwohnern befindet sich an der Ostküste Siziliens. Hier besichtigen wir das Antike Theater, welches das zweitgrößte Siziliens ist (nach dem von Syrakus). Das Theater wird häufig als bezeichnet, ist allerdings ein römischer Bau aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Nach der Besichtigung haben wir noch genügend Zeit, das Städtchen nördlich von Giardini Naxos auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir in unser letztes Hotel aufbrechen. Eine tolle Woche auf der Sonneninsel Sizilien neigt sich langsam dem Ende entgegen... Gemeinsam essen wir zu Abend und lassen die Reise gemütlich ausklingen...

8. Tag, 29.10.2017: Rückflug nach Deutschland

Leider geht auch diese Reise einmal zu Ende. Die Insel zeigt sich heute noch einmal von ihrer besten Seite. Schon am frühen Morgen begrüßt uns die Sonne am Horizont. Ein traumhafter Tag...Leider müssen wir heute Abschied nehmen. In Deutschland wird derweil ein schwerer Sturm erwartet. Unsere Renate begleitet uns noch zum Flughafen nach Catania. Unterwegs legen wir noch einen kleinen Fotostopp an einer Raststätte ein. Der Ätna will uns auch gebührend verabschieden und zeigt nochmal in voller Schönheit sein weißes Prachtkleid... Im Anschluss fahren wir weiter zum Flughafen und heben mit rund 30 Minuten Verspätung Richtung Frankfurt ab. Ich bedanke mich bei euch/Ihnen für eine tolle Woche auf Sizilien und wünsche Alles Gute für die Zukunft und viel Freude am Reisen.
Thomas

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