Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

06.05. – 15.05.2024, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Normannen oder Araber. Alle diese Völker prägten Sizilien über mehrere Jahrhunderte. Auf Ihre Spuren begaben wir uns im Mai 2024 bei unserer großen Sizilienrundreise. Das Programm war sehr ausgewogen. Besichtigungen von antiken Stätten wechselten sich mit beeindruckenden Naturdenkmälern ab.


Sehr oft gehörten unsere Reiseziele zum Weltkulturerbe oder sind die größten ihrer Art wie das Ausgrabungsfeld von Selinunte oder die Mosaike in der Römischen Villa.


Während viele bekannte historische Gebäude in Mitteleuropa etwa von 1550 bis 1800 entstanden sind die intakten Gebäude wie Burgen, Kirchen oder Paläste auf Sizilien wesentlich älter. Sie stammen meist aus dem Hochmittelalter, also etwa von 1000 bis 1350.

Ein Reisebericht von
Günter Thomas Menzel
Günter Thomas Menzel

1. Tag: Anreise

In Frankfurt Dauerregen und 12 °C in Catania Sonne und 25 °C, also bestes Touristenwetter.
Bereits beim Hinflug grüßten uns der Stromboli und die Liparischen Inseln. Danach erblickten wir vom Flugzeug aus den Ätna in seiner majestätischen und vor allem nicht wolkenverhangenen Größe.
Vom Flughafen Catania aus ging es mit dem Bus zum Teil durch Lavafelder zu unserem Hotel, das wie ein Schwalbennest an den Hang nur wenige 100 m vom Meer entfernt gebaut war. Der Ausblick vom Hotel auf das Meer war phantastisch
Einige Reiseteilnehmer reisten zuvor an. Auch ihr Transfer zum Hotel funktionierte dank unseres regionale Partnerreisebüros professionell und schnell.
Zum ersten gemeinsamen Abendessen gab es ein sehr reichhaltiges Buffet. Besonders das Angebot an Antipasti war sehr umfangreich. Die Getränke einschließlich Bier und Wein gab es kostenlos. Allen schmeckte es ausgezeichnet. Der erste Abend endete in einer entspannten und erwartungsvollen Stimmung.

2. Tag: Ätna und Taormina

Am Morgen begrüßte uns ein eindrucksvoller Sonnenaufgang aus dem Ionischen Meer. Es war der perfekte Beginn eines perfekten Tages. Der Besuch des Ätna ist ein Muss für jede Rundreise in Sizilien. Er ist mit 3250 m der höchste Vulkan in Europa. Sein letzter Ausbruch war 2023. Die engen Serpentinen und mitunter abenteuerlichen Ortsdurchfahrten verlangten von unserem Fahrer sein ganzes Können ab. Auf einer Höhe von 2.000 m nahmen fast alle Reiseteilnehmer eine Seilbahn und danach einen Jeep die uns weitere 900 m Höhenmeter in Richtung Gipfel brachten. Von hier konnten wir deutlich Rauchschwaden und Schwefelablagerungen erkennen. Das surreal anmutende Panorama war erinnerte an eine Mondlandschaft. Ein Bergführer brachte alle Gäste, die dies wünschten zu Fuß noch näher an den Gipfel heran.

Am Nachmittag besuchten wir Taormina. Taormina ist eines der wichtigsten Touristenzentren in Sizilien. Taormina gehört zum Weltkulturerbe. Im Jahr 2017 erfolgt hier das G7 Treffen der Staats- und Regierungschefs. Zunächst besichtigten wir das wohl bekannteste Bauwerk von Taormina, das antike Theater. Es wurde von den Griechen erbaut und später von den Römern erweitert. Auch heute finden dort noch Konzerte mit international bekannten Künstlern statt.
Danach konnte jeder Reiseteilnehmer mit einem individuellen Stadtbummel das malerische Städtchen erkunden.

3. Tag: Villa Romana und Agrigent

Heute ging es weiter in den Südwesten Siziliens. Zunächst besuchten wir die Villa Romana, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört. Der Gebäudekomplex umfass ca. 1,5 ha. Viele Jahrhunderte durch einen Erdrutsch verschüttet, wurde sie erst im 20. Jahrhundert wieder ausgegraben.

Es ist mit Worten schwer zu beschreiben. Man muss es sehen. Am Beeindruckensten waren die Mosaike auf den Fußböden. Sie bestehen aus über 100 Millionen einzelner Steine. Das ist mehr als in jedem anderen Gebäude der römischen Zeit. Für die Mosaike wurden 37 unterschiedliche Mosaikfarben verwendet. Besonders bekannt sind die Mosaike mit Jagdszenen und die Bikimädchen.

Vorbei an tausenden Olivenbäumen und Orangenplantagen ging es weiter ins Tal der Tempel nach Agrigent.
Leider regte es sehr stark. So wurde die Besichtigung etwas kürzer als geplant.
Wir besichtigten unter anderem den am besten erhaltener Tempel des alten Griechenlandes im dorischen Stil mit dem typischen Breite/Höhe Verhältnis von 1:2. Der Tempel konnte erhalten werden weil er von den Byzantinern zur Kirche umgebaut wurde.

Die folgenden 2 Nächte verbrachten wir in einem kleinen malerischen Landhotel im mitten tausender Olivenbäume.
Es gab typische sizilianische Spezialitäten zum Abend und zum Frühstück vieles auf dem Hof selbst hergestelltes wie Kuchen, Eier, Saft, oder Honig.

4. Tag: Selinunte, Salinen in Marsala und Erice

Der 4. Tag unserer Reise war auch der Tag der kulinarischen Höhepunkte. Das Mittagessen gab es in einem gemütlichen Landgasthof, der für unseren Bus nur über Feldwege erreichbar war. Das Mittagessen bestand aus 4 Gängen regionaler Küche. Zum Schluss gab es für jeden, der es wünschte wie immer einen Espresso, der– im Gegensatz zu Deutschland – auf der ganzen Reise überall schmeckte.
Vor dem Abendessen gab es in unserem Hotel eine Verkostung von Olivenprodukten.
Dabei gab es auch praktische Hinweise, wie zum Beispiel, dass nicht das MHD sondern der Zeitpunkt der Olivenernte wichtig ist. Olivenöl, das älter als 2 Jahre ist sollte man nicht mehr verwenden. Viele Reisegäste kauften oder ließen sich die Waren nach Deutschland schicken.

Dieser Tag führte uns in den Westen von Sizilien. Am Morgen führen wir zunächst nach Selinunte und besichtigten die dortigen Ausgrabungen. Mit 270 ha ist sie die größte Italiens. In einem Museum konnten wir viele Gebrauchsgegenstände, kleine Statuen und Schmuck besichtigen.
Am Nachmittag besichtigten wir die Salinen von Marsala. Sie bestehen aus mehreren Becken. Durch Windmühlen wurden die Schöpfwerke und Salzmühlen angetrieben.

Danach fuhren wir nach Erice, dem nordwestlichsten Punkt von Sizilien. Bereits von weitem konnten wir den Berg erkennen, der sich vom Meer aus auf knapp 800 m erhebt. Auf der Spitze lag unser nächstes Ziel, der Ort – oder besser gesagt – das Felsennest Erice. Erice wird auch das ´Museum als Stein´ bezeichnet. Die Fahrt über Serpentinen und mehreren Haarnadelkurven verlangte unserem Busfahrer erneut sein ganzes Können ab.
Oben angekommen lag Erice in den Wolken. Leider keine Aussicht, dafür jedoch der Charme einer kleinen historischen/mittelalterlichen Stadt im Nebel. Wer diese Stimmung mag, kam auf seine Kosten

5. Tag: Palermo und Cefalu

Palermo ist die Hauptstadt von Sizilien und fünftgrößte Stadt Italiens. In Palermo gibt es sehr viele touristische Ziele. Zunächst besichtigten wir die Capella Palatina. Leider waren an diesem Tag die Schulklassen etwas schneller und so mussten wir 1,5 Stunden warten. Wir wurden jedoch entschädigt. Die Capella Palatina (Hofkapelle des Palastes) war zugleich Kirche und Thronsaal von Roger II. Überall sahen wird das Wappen der Staufer, der Löwe mit erhobener Tatze. Die Capella Palatina ist ein Wunderwerk der Malerei, Phantasie und Architektur. Sie stellt eine Symbiose aus lateinischen, byzantinischen und arabischen Stilelementen dar.
In den prächtigen Malereien überwiegt die Farbe Gold. Was könnten unsere alten deutsche Städte ähnliches bieten, wenn sie nicht durch Kriege sinnlos zerstört worden wären!

Währen des Stadtrundgangs besichtigten wir die Wehrkirche, gingen durch mitunter sehr touristisch geprägten Straßen und genossen danach etwas Freizeit.
Am Nachmittag fuhren wir nach Cefalu einer kleinen Hafenstadt östlich von Palermo. Auch dort gab es kleine Gassen und natürlich eine beeindruckende Kirche im romanischen Stil sowie viele kleine Kaffees mit einem großen Angebot an Speiseeis.

Unser neues Hotel lag direkt am Meer und strahlte den Charme der fünfziger Jahre aus. Weiße Fassade, schweres an Silber erinnerndes Besteck, Bedienung beim Abendessen, französische Fenster und grüne drehbare Fensterläden. Am besten war der Sonnenuntergang, den wir direkt vom Speisesaal aus bewundern konnten. Fast automatisch mussten wir an das Lied der Caprifischer denken.

6. Tag: Liparische Inseln

Das Meer – oder besser: die liparischen Inseln – rufen. Auch sie gehören zum Weltkulturerbe. Bereits bei der Fahrt zur Hafenstadt Milazzo rochen wir in den Autobahntunneln den Schwefel. Dieser Geruch sollte uns an diesem Tag oft begegnen.
Zunächst fuhren wir mit dem Schiff an einer normannischen Festung vorbei, die sich auf einer Landzunge am Hafen von Milazzo befindet.
Bald tauchte zunächst die Insel Vulkano auf und wir sahen viele Fumarolen. Das sind Spalten im Boden aus denen vulkanische Gase entweichen. Typischerweise gibt es sie in Gegenden mit seismischen bzw. vulkanischen Aktivitäten.
Zunächst jedoch fuhren auf die Insel Lipari. Dort angekommen wollten wir mit einem Bus um die Insel fahren. Leider war die Straße wegen eines Erdrutschs blockiert, so dass wir unterwegs umdrehten. Es gab viele Postkartenmotive. Nicht ohne Grund waren die liparischen Inseln oft der Drehort vieler Filme wie der Postmann oder Filme mit den Schauspielerinnen wie Anna Magnani oder Ingrid Bergman.
Viele Reiseteilnehmer kauften die regionale Spezialität, in Salz gelegte Kapern.

Die Temperaturen von Wasser und Luft ist meist etwas höher als auf Sizilien. Besonders eindrucksvoll war die Pflanzenwelt und das obwohl es auf den liparischen Inseln kein geeignetes Grundwasser gibt.

Nach einer kurzen Schifffahrt betraten wir unser zweites Ziel an diesem Tag, die Insel Vulcano. Hier riecht es überall nach Schwefel. Fast zum Greifen nah sehen wir vom Strand aus nur wenige 100 m über uns mehrere rauchende Fumarolen. Direkt am Strand gab es brodelnde Schlammkessel. Auch im Meer traten Gasblasen aus. Dort aber konnten wir Baden Einige Reiseteilnehmer stellten sich dabei direkt über die Gasblasen. Dabei wurden die Füße von den Steinen angewärmt.
Einige nutzten die Möglichkeit mit Jeeps in die vulkanischen Gebiete zu fahren.
Um 19:00 Uhr waren wir wieder im Hotel.

7. Tag: Durch das Nebrodi Gebirge

Ausnahmsweise fuhren wir erst um 9:00 Uhr ab. Heute ging es in die Berge. Fast ganz Sizilien besteht aus Gebirgen. Unser erstes Ziel war der Ort Montalbano in 900 m Höhe. Im Jahr 2015 erhielt er den Titel ´Schönstes Dorf in Italien´. Blickfang des Dorfes war das mittelalterliche Kastell. Wir waren die einzige Touristengruppe. Fast jeder Platz, jede Straße, jeder Stein atmete Historie besaß einen etwas morbiden Charme. Das ergab viele stimmungsvolle Fotomotive.

Danach ging es noch höher hinaus. Bei einem kurzen Stopp auf der Hochebene von Argimusco besichtigten wir einige Megalthen. Von dort aus konnten wir wieder den Ätna sehen. Dieses mal mit einer Kuppe aus neuem Schnee. Es wurde viel fotografiert. Allerdings wird er uns 8. Tag noch viel bessere Fotomotive bieten.

Das Mittagessen gab es wieder in einem gemütlichen ländlichen Gasthof. Danach fuhren wir in das Hotel, in dem wir bereits die ersten beiden Nächste verbrachten.
Am Abend verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer (besser: Fahrkünstler) und vor allem von unserer örtlichen Reiseleiterin Juliane. Sie war der gute Geist der Reise, stets professionell und hochengagiert. Grazie mille Juliane!

8. Tag fakultativer Ausflug nach Syrakus oder Freizeit

Bei der Fahrt nach Syrakus sahen wir den Ätna mit einer Kuppe aus Schnee bei blauem Himmel, reine Bilderbuchperspektive, phantastisches Panorama! Der Anblick erinnert an den Fujima oder den Kilimandscharo.
Syrakus war einst die größte griechische Stadt außerhalb Griechenlands.
In Syrakus besichtigten wir zunächst das archäologische Zentrum. Das Beeindruckenste dort war aber die Information, dass Sklaven, die in den Steinbrüchen arbeiteten, eine Lebenserwartung von nur 2 Jahren hatten. In den Höhlen gab es ein schönes Echo. Obwohl es nur 22 °C warm war, empfanden wir die Temperaturen aufgrund der Sonne als sehr heiß.

Unvergesslich war der Besuch vom ältesten in Funktion befindlichen Gebäude Europas, dem Dom von Syrakus. Er wurde unter Verwendung eines alten dorischen Siegestempels aus der Zeit um 470 v. Chr. im 7. Jahrhundert zu einer christlichen Kirche umgebaut. Dabei wurden die Zwischenräume zwischen den dorischen Säulen zugemauert. Dadurch überstand das Gebäude viele Jahrhunderte. Heute wurden die alten dorischen Säulen zum Teil wieder freigelegt.

Die Freizeit nutzten viele, um Souvenirs zu kaufen. Besonderes Interesse fanden die Arancini, das sind Reisbällchen, mit unterschiedlichen Füllungen.

9. Tag fakultativer Halbtagsausflug nach Catania oder Freizeit

Typisch für Catania ist der schwarze Barock. Viele Gebäude waren aus Vulkanstein gebaut. Dadurch sehen diese Gebäude schwarz aus.
Der Fischmarkt besitzt einen Flair wie vor 100 Jahren. Dort gibt es zum Beispiel Körbe mit tausenden Schnecken, Scampies, Muränen, Fleischfetzen, die an Haken hängen und viele Thunfische. Wer möchte, kann sich sofort die schmackhaften sizilianischen Blutorangen auspressen lassen.

In der Kathedrale von Catania ist der heiligen Agatha geweiht. Agatha bekannte sich während der Zeit der Römer zum Christentum und wurde dafür grausam getötet. Ein Jahr nach Ihrem Tod brach der Ätna aus. Ihre Gebeine sind in der Kathedrale zu sehen.

Direkt in Zentrum von Catania konnten wir an der alten Festung einen viele Meter dicken erkalteten Lavastrom sehen, der dort das Meer bei einem großen Ausbruch Ende des 17. Jahrhunderts erreichte.

Zurückgekehrt ins Hotel nutzten viele Teilnehmer die restliche Zeit für eine Runde im Pool, einen Kaffee oder Drink an der Poolbar. Danach ging es ans Kofferpacken.

10. Tag: Addio Sicilia

Heute geht es leider nach Hause. Zehn Tage intensiver Erlebnisse liegen hinter uns. Vielen Dank an unsere sizilianischen Partner und an die gesamte Reisegruppe. Addio Sicilia!

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Kommentare zum Reisebericht

Der "etwas andere Kommentar"...
Da unser Reiseleiter, Thomas Menzel, bereits einen sehr umfassenden und ausführlichen Bericht über unsere Rundreise auf dieser Seite veröffentlicht hat, möchte ich mein Fazit dieser Reise gerne aus anderer Sicht darstellen; zumindest könnte es vielleicht für potentielle Buchungsinteressenten bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.
In 9 Tagen Sizilien kennenlernen zu wollen, ist schon sehr optimistisch gedacht und recht ambitioniert.
Bezogen auf die Reisedauer, ist es beim Schnüren dieses Reisepaketes hervorragend gelungen, einen umfassenden Überblick der gesamten sizilianischen Küstenregion zu vermitteln und die Neugier auf eine, uns noch unbekannte, Insel zu stillen. Die Reisebausteine sind perfekt zusammengestellt und der Reiseablauf sehr gut geplant!
Ob und welche evtl. vorhandenen “Unterwegs-Probleme“ unser professioneller Reiseleiter, Thomas Menzel, noch aus dem Weg räumen musste, haben wir (zumindest) nicht bemerkt… jedenfalls hat er mit seiner ruhigen, umsichtigen, hilfreichen und sympathischen Art diese Reise für uns zu einem bequemen und wunderbaren Erlebnis gemacht!
In hohem Maße ist der nachhaltige Erfolg einer solchen Rundreise natürlich auch von dem „eingekauften“ regionalen Guide abhängig.
Deshalb war unser Guide Juliane, Sizilianerin mit perfekten Deutschkenntnissen und touristischer Profi, ein absoluter Glücksfall für uns.
Ihr tiefgründiges, umfassendes Wissen zur Geschichte, Kultur, einschließlich den antiken Stätten und den faszinierenden Naturdenkmalen ist wirklich bemerkenswert und war ein perfekter Baustein dieser Reise!
Nicht zuletzt verdanken wir unserem zuverlässigen und umsichtigen Busfahrer Enzo, dass täglich ein sauberer, gepflegter, stets klimatisierter, ausreichend großer Reisebus zur Verfügung stand; von Enzo konnten wir uns stets entspannt und sicher durch die Gegend schaukeln lassen.
Dass in der Reisebranche eine starke Konkurrenz herrscht, mit dem sich daraus ergebenden hohen Kostendruck, ist jedem bekannt, deshalb herrschte bei meinem Gatten und mir durchaus eine gewisse Skepsis vor, welche Hotels uns denn nun so erwarten würden…
Nun ja, das Start- und Zielhotel „Antares“ hat uns wegen des übergroßen Hotelkomplexes, optisch und gefühlt fast erschlagen.
Der Speisesaal ist dementsprechend ebenfalls riesig und entsprechend laut; eine gesellige Unterhaltung am Tisch kam deshalb kaum zustande. Wer bei der Fütterung der Gästemassen seinen Teller nicht festhielt – war ihn auch schon los… flugs abgeräumt von dem sichtlich gestressten Servicepersonal; von entspanntem und gemütlichem Essen konnte keine Rede sein.
In solch einem Umfeld sollte man eher nicht speisen müssen, gleich gar nicht, wenn es ein 4- Sterne Hotel sein soll
Wenigstens war das regionale Speisenangebot am Buffet recht umfangreich und geschmacklich in Ordnung.
Das uns zugeteilte Zimmer hatte einen Bewertungsmaßstab von maximal 3 Sternen.
Als dann am dritten Tag unsere Weiterreise anstand war Aufatmen angesagt…
Glücklicherweise waren die beiden nachfolgenden Unterkünfte eine angenehme Überraschung, für unsere Reiseart sehr zufriedenstellend, und sie haben uns für das erste Hotel ziemlich entschädigt – auch das jeweils gesetzte Abendessen war schmackhaft und ausreichend, in angenehmer, gemütlicher Atmosphäre.
Für die letzten 3 Nächte ging es nun wieder in unser Starthotel, und mit Erstaunen und großer Freude wurde unsere Reisegruppe in einem wesentlich besseren und komfortableren Teil dieses riesigen Hotelkomplexes untergebracht; wir alle wurden damit ein bisschen mit unseren ersten beiden Nächten versöhnt.
Die Speisesaalsituation allerding war unverändert.
Man kann dieses Hotel eigentlich nicht mögen, aber man sollte es „abhaken“ wegen der beeindruckenden Reiseerlebnisse an sich!
Fazit: Wer neugierig auf die sizilianische Insel ist, auf deren Sehenswürdigkeiten, auf Weltkulturerbe, auf die Landeskultur und Geschichte, … ganz gleich welchen Alters, aber fit und gesund - der sollte diese Reise machen!

Bringfriede Nestler
17.06.2024