Hauptstadt: Jakarta
Staatsform: Republik
Einwohner: 264.160.000 (Stand 2018)
Zeitverschiebung:
Westzone (Sumatra, Java, West- und Zentralkalimantan) Mitteleuropäische Zeit (MEZ) +6 Stunden;
Zentralzone (Ost- und Südkalimantan, Sulawesi, Bali, Nusa Tenggara) MEZ +7 Stunden;
östliche Zone (Molukken, Irian-Jaya) MEZ +8 Stunden.
Während der europäischen Sommerzeit beträgt der Zeitunterschied jeweils eine Stunde weniger.
Landesdaten
Die Republik Indonesien liegt in Südostasien und besteht aus insgesamt 17.000 Inseln, von denen etwa 6.000 bewohnt sind. Der größte Teil der Bevölkerung lebt auf 30 kleineren Archipelen und auf den Hauptinseln Sumatra, Sulawesi, Java, Bali, Kalimantan und Irian Jaya (Neuguibea).
Der Inselstaat Indonesien liegt beiderseits des Äquators, überwiegend südlich des Äquators und erstreckt sich von Ost nach West über eine Länge von 5.100 km. Sumatra, Java, Kalimantan und Sulawesi gehören zu den Großen Sunda-Inseln, die Kleinen Sunda-Inseln reichen von Bali bis Timor, die Inseln zwischen Irian Jaya (Neuguinea) und Sulawesi werden als "Molukken" bezeichnet. Landgrenzen Indonesiens gibt es mit Malaysia (auf Borneo = Kalimantan) und mit Ost-Timor.
Geschichte/Politik
Bedingt durch die strategische Lage, die Indonesien zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean einnimmt, fanden die unterschiedlichsten kulturellen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Einflüsse Zugang. So haben europäische Kolonialisten, arabische und indische Händler sowie Angehörige der chinesischen Königreiche ihre Spuren in Indonesien hinterlassen. Die Besiedelung Indonesiens begann etwa im dritten Jahrtausend v. Chr. mit der Dongson Kultur aus Vietnam und Südchina. Im ersten Jahrhundert landeten indische Handelsleute an den weitläufigen Küsten und machten die Stammesfürsten mit dem Hinduismus und dem Buddhismus vertraut. Aus der Vielfalt der Völkerschaften heraus entwickelten sich ausgesprochen mächtige Königreiche, eine nationale Einheit war aber bis dahin noch nicht gegeben. Erst im 16.Jahrhundert wurde die zersplitterte Inselwelt durch die europäische Hegemonialpolitik zusammengeführt. 1509 eroberte die portugiesisch-spanische Allianz die Inselkette. 1596 vertrieben dann die Niederländer die Portugiesen aus Indonesien. Über 350 Jahre lang war Indonesien nun niederländische Kolonie und hatte unter der merkantilistischen Monopolwirtschaft der Kolonialherren gewaltig zu leiden. Unterbrochen von kurzen Übernahmeversuchen der Briten dauerte die niederländische Herrschaft auf Indonesien bis zum Zweiten Weltkrieg, als die Japaner 1942 Indonesien in Besitz nahmen. Mit dem Verlust des Krieges verloren die Japaner auch Indonesien, wo sich inzwischen eine Freiheitspartei entwickelt hatte, deren Vorsitzender Sukarno am 17.August 1945 die Republik Indonesien ausrief. Nach einem misslungenen gewaltsamen Versuch der Niederländer, die ehemalige Kolonie zurückzugewinnen, erlangte Indonesien 1949 seine Souveränität. Nachdem Indonesien durch Misswirtschaft an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gelandet war, übernahm 1965 das Militär die Regierungsgewalt in Indonesien. Neben dem Problem der Verarmung grosser Teile der Bevölkerung muss sich die Regierung auch mit der Verschärfung ethnisch-religiöser Konflikte (z.B. auf den Molukken) auseinandersetzen.
Vegetation
Die Pflanzenwelt ist sehr vielfältig. Allein 5.000 Orchideenarten kann man auf den Inseln finden. Im tropischen Regenwald wachsen auch Blütenbäume, zum Beispiel der Flammenbaum. Die Monsunwälder im Osten Indonesiens werfen in der Trockenzeit ihr Laub ab. In den Küstengebieten findet man große Mangrovenwälder. Durch die verheerenden Waldbrände 1982/83 und 1997/98 ist viel Waldbestand vernichtet worden.
Tierwelt
Im Westen Indonesiens leben in den Regenwäldern von Borneo und Sumatra Orang-Utans. Weitere in Indonesien heimische Affen sind der Siamang, der Koboldmaki und in den Mangrovenwäldern der Javaneraffe. Besonderheiten dieser reichen Tierwelt sind der Quitten-Waran, das fast ausgestorbene Banteng, der Neuguinea-Dingo und die Vögel Goldhalskasuar und Schmuckspint. Kakadus sind in Indonesien sehr häufig.
Es wird ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass benötigt. Je nach Ein- und Ausreiseort, Zweck und Dauer des Aufenhaltes können deutsche Staatsangehörige ganz visumsfrei oder visumsfrei einreisen und unmittelbar bei der Einreise ein Visa on Arrival beantragen.
Ganz visumsfrei:
Die Währung ist die Indonesische Rupiah (IDR). 1 Rupiah = 100 Sen
1 Euro = 15.000 IDR 10.000 IDr = 0,65 Euro
Visa, Mastercard, American Express und Diner's Club werden in Jakarta und den größeren Touristikzentren und Hotels problemlos akzeptiert. Bei Reisen außerhalb der Großstädte/Touristenzentren sollte ausreichend Bargeld mitgeführt werden. Bargeldabhebung ist an nahezu allen ATM-Geldautomaten (gegen Gebühr!) mit Kreditkarten sowie teilweise auch mit der EC-Karte möglich.
Die Post nach Europa benötigt bis zu 10 Tage. Postzustellung in Indonesien ist zuverlässig.
Telefon
Die Vorwahl von Deutschland nach Indonesien ist 0062, von Indonesien nach Deutschland wählt man 00149. In den größeren Städten und Hotels besteht Selbstwählferndienst, außerdem gibt es modern ausgestattete Telefonzentralen (WARTEL), in denen man problemlos ins Ausland telefonieren kann, meist gibt es dort auch Internet- und Fax-Anschlüsse.
Notrufnummern: Polizei 110, Unfallrettung 118, Feuerwehr 113.
Mobilfunk
Netztechnik: GSM 900/1800.
Derzeit gibt es Roamingverträge mit Anbietern in Indonesien von E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone.
Internet
Länderkürzel: .id
Internetcafés gibt es in Jakarta und auf Bali.
Stromspannung
Die meisten Hotels haben 220/230 Volt Wechselstrom, 50 Hertz; auf dem Land auch 110 Volt, 50 Hertz. Gebräuchlich sind europäische Rundstecker und britische dreipolige Flachstecker. Man sollte auf jeden Fall einen Adapter dabeihaben. In den Abendstunden muss fast immer mit starken Schwankungen der Stromspannung gerechnet werden.
Es besteht keine Impfpflicht für Indonesien. Doch wie für alle Reisen in die Tropen sind Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A und B sinnvoll. Einige Teile (Nord-Borneo und die Sumpfgebiete Sumatras) gehören zum Verbreitungsgebiet von Malaria, wobei die Gefahr in städtischen Gebieten und auf organisierten Rundreisen weitaus geringer ist als auf dem Land oder in wasserreichen Gebieten. Denken Sie an eine Reiseapotheke, die außer Mittel gegen Schmerzen, Fieber, Durchfallerkrankungen, Verstopfungen und Antibiotika enthalten sollte. WICHTIG: Kein Leitungswasser trinken, Eiswürfel in Getränken vermeiden. Vorsicht bei rohem Obst und Gemüse. Möglichst keine Tiere anfassen oder streicheln, auch wenn sie niedlich sind oder zutraulich wirken! Trinken Sie viel (abgepacktes Mineralwasser), damit sich Ihr Körper besser auf das tropische Klima einstellen kann.
Indonesien hat tropisches Klima. Die Hitze wird jedoch durch die Seewinde etwas gemildert. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt in etwa 27°C. Je nach Region weisen die Durchschnittstemperaturen jedoch geringfügige Unterschiede auf. So liegen sie in den Küstengebieten bei etwa 24-35°C, im Inland bei 20-30°C, im Bergland bei 16-26°C. Die Luftfeuchtigkeit ist allgemein hoch. In den Bergen kühlt es nachts oft empfindlich ab. Die Regen- und Trockenzeiten werden durch den Ost- und West-Monsun bestimmt. In Jakarta ist das Klima fast das ganze Jahr hindurch heiß, und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Für die Hauptinseln gelten folgende Angaben:
Java
Auf den Inseln herrschen sehr unterschiedliche Regenverhältnisse. Von Juni bis Oktober (im Westen von Java meist Juli bis September) wird die regenarme Zeit zu einer echten Trockenzeit, die auf der Nordseite von Java ein bis drei Monate, südöstlich von Surabaya sechs Monate und auf Madura vier bis fünf Monate dauert. In der sommerlichen Regenzeit, die sich auf den Zeitraum von November bis März und länger erstreckt, regnet es meist an 14-20 Tagen im Monat.
Sumatra
An der Westküste und im gebirgigen Hinterland erstreckt sich die Hauptregenzeit auf den Zeitraum von Oktober bis April, teilweise bis Juni oder August (ca. 12-21 Regentage pro Monat). Auf Sumatra gibt es keine ausgesprochene Trockenzeit. Im Nordwesten und inneren Teil der Nordhälfte gibt es aber eine Art Trockenzeit mit geringen Niederschlägen, die sich meist auf den Zeitraum von Juni bis August erstreckt. Die Hauptregenzeit (ca. 17 Regentage pro Monat) ist in Sumatra von Oktober bis Januar.
Bali und Lombok (kleine Sunda-Inseln)
In der Regenzeit von Dezember bis März regnet es an 11-18 Tagen im Monat (in den Berggebieten bis zu 24 Tage). In der Regel kommt es zu einer Art Trockenzeit in den Monaten von April bis Oktober.
Man sollte leichte Sommerkleidung mitnehmen, die gut waschbar und atmungsaktiv sein sollte. In den Bergen sind abends jedoch auch leichte Wollsachen notwendig. Im Geschäftsleben wird auf korrekte Kleidung geachtet. Bei festlichen Anlässen ist die Kleidung sehr förmlich. Außerhalb der Strände und Hotelbereiche sollte dezente Kleidung getragen werden. Man sollte auf jeden Fall eine Regenjacke sowie eine gute Sonnenbrille dabeihaben.
In Indonesien wird die Religionsfreiheit durch die Verfassung geregelt. Die vier anerkannten Religionen sind der christliche Glaube, der Buddhismus, der Hinduismus und der Islam, wobei der Islam mit 85 Prozent den bedeutendsten Anteil hat. Indonesien zählt damit als größtes moslemisches Land der Erde.
Indonesien ist bekannt für seine Tänze, die auf jeder Insel andere Ausdrucksformen annehmen. Die traditionellen Tänze basieren auf Legenden und religiösen Geschichten. Der "Legong" ist ein langsamer graziöser Tanz, der "Baris" ist eine sehr laute Darstellung kriegerischen Verhaltens. Ein faszinierender Solotanz eines kostbar kostümierten Dämonen ist der "Jauk". Beim Affentanz "Cecak" tanzen über 100 Menschen in einer dramatischen Darstellung.
In der indonesischen Küche schmecken die Speisen nach Kokosnuss, Erdnuss oder Chili. Viele Speisen sind stark gewürzt. Traditionell essen die Indonesier Reis mit Fisch oder Fleisch mit Gemüsebeilage und einem scharfen "Sambal" aus roten Chilis. Außer der "rijstafel", die man in ganz Indonesien bekommen kann, sind die typischen Speisen regionaler Natur. Sundanesische Spezialitäten sind gegrillte Süßwasserfische, in Zentraljava sind die Speisen süßer, in Westsumatra erhält man viele Einzelgerichte, einer Rijstafel ähnelnd. Die Rijstafel besteht aus einer Vielzahl unterschiedlichster Gerichte, die um eine Schüssel mit Reis angeordnet sind. Sie werden zum Teil alle miteinander, zum Teil auch nacheinander serviert. Im Restaurant muss man meist nur bezahlen, was auch gegessen wurde. Viele Speisen kann man auch gut an den Straßenständen in die Hand bekommen; von ihnen bietet jeder seine eigene Spezialität an. Zum Essen trinkt man Tee, alkoholfreie Getränke oder Bier.
1. Januar (Neujahr), Chinesisches Neujahr, Karfreitag, Himmelfahrt, 17. August (Unabhängigkeitstag), 25. Dezember (Weihnachten), 26. Dezember (St. Stephen's Day). Dazu kommen wechselnde buddhistische und hinduistische Feiertage. Islamische Feiertage 2010 (Verschiebungen um einen Tag, in seltenen Fällen zwei Tage, sind möglich): 20. März (Mohammeds Geburtstag), 30. Juli (Mohammeds Himmelfahrt), 10. September (Fastenbrechenfest), 17. November (Opferfest), 7. Dezember (islamisches Neujahr). Während des Ramadan vom 11. August - 09. September 2010, des islamischen Fastenmonats, kann das Geschäftsleben eingeschränkt sein. Es gibt keine einheitliche Hauptferienzeit in Indonesien.
Öffnungszeiten
Banken: Mo bis Fr 8-14.30 Uhr, Sa 8-12 Uhr
Geschäfte: Mo bis Sa 8/9-19/20 Uhr
Büros: Mo bis Fr 9-17 Uhr
Aktuelle Reise- und Sicherheitsinformationen finden Sie auf der Website des Auswärtigen Amts.