Hauptstadt: Amsterdam
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Einwohner: 17.290.688 (Stand 2019)
Zeitverschiebung: Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit europäischer Sommerzeit (kein Zeitunterschied).
Sprachen: Niederländisch
Lage
Das Königreich der Niederlande grenzt im Westen und Norden an die Nordsee, im Osten an die Bundesrepublik Deutschland und im Süden an Belgien.
Fläche: 41.865 km².
Verwaltungsstruktur: 12 Provinzen (provincies) (Drenthe, Flevoland, Friesland, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant, Noord-Holland, Overijssel, Utrecht, Zeeland, Zuid-Holland) und 2 Überseegebiete (Aruba, Niederländische Antillen)
Geschichte und Politik
Im ersten Jahrhundert v. Chr. eroberte die römische Armee unter Julius Caesar den größten Teil der heutigen Niederlande, der von den Friesen, von anderen germanischen und kleineren keltischen Stämmen besiedelt war. Um 300 n. Chr. drangen germanische Stämme aus dem Osten in die Region ein. Im neunten. Jahrhundert gehörten die Niederlande zu Frankreich und zu Lothringen. Da die Küstenregionen häufig von Wikingern geplündert wurden, errichtete man bessere Verteidigungssysteme. Die Entwicklung der Städte im zwölften, 13. und 14. Jahrhundert gehört zu den wichtigsten Ereignissen der niederländischen Geschichte. Ihre Macht und ihr Einfluss nahm nach ihrer Gründung stetig zu. Vom 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts standen die Niederlande unter der Herrschaft der Habsburger und der Spanier. 1648 musste Spanien die Souveränität der niederländischen Republik anerkennen. Die Niederländer brachen alle religiösen Verbindungen mit Spanien und dem Heiligen Römischen Reich ab und wurden im Goldenen Zeitalter zu einem der mächtigsten Staaten in Europa. Sie stiegen zur führenden Seemacht auf und bauten ihr Kolonialreich aus. Das kulturelle Leben des Landes erlangte einen internationalen Ruf. 1830 wurde Belgien von den Niederlanden abgetrennt. Von 1880 bis 1914 erlebten die Niederlande eine Zeit wirtschaftlichen Wachstums, die mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges endete. Das Land blieb zwar militärisch neutral, aber die niederländische Wirtschaft wurde durch die Blockade der Alliierten auf dem Kontinent schwer getroffen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 erklärten die Niederlande erneut ihre Neutralität. 1940 wurde das Land von deutschen Truppen besetzt, die 1944/45 von den Alliierten vertrieben wurden. 1945 waren die Niederlande ein Gründungsmitglied der Vereinten Nationen (UN), 1949 traten sie dem Nordatlantikpakt (NATO) bei. In den vierziger Jahren verloren die Niederlande einen Krieg gegen indonesische Nationalisten in den ostindischen Kolonien. 1949 wurden die nun souveränen Kolonien (Niederländisch-Neuguinea erst 1962) an die indonesische Regierung gegeben. 1975 wurde Suriname in die Unabhängigkeit entlassen. Die Niederlande sind Mitglied der EU.
Wirtschaft
Die Niederlande hatten früher mit ihrer Handels- und Fischereiflotte dem Handel und Bankwesen eine große Bedeutung in der europäischen Wirtschaft. Heute bedingen die geringe Größe der Niederlande und die hohe Bevölkerungsdichte eine intensive Landwirtschaft. Neben der Viehwirtschaft werden Nutzpflanzen (unter Glas) und Blumen- und Blumenzwiebeln produziert. Das Fischereiwesen (Heringe, Schollen, Makrelen, Muscheln und Garnelen) ist ein traditionelles Gewerbe, dem auch heute noch große Bedeutung zukommt. In den 50er und 60er Jahren wurden riesige Erdgasvorkommen in der Provinz Groningen entdeckt, die die Niederlande zu einem der wichtigsten Exportländer für Erdgas machten. Das schnelle Wachstum der Industrie nach 1945 wurde von der chemischen und der Elektronikindustrie angeführt. Weitere bedeutende industrielle Produkte sind Nahrungsmittel und Getränke, Tabakwaren, Schiffe, raffiniertes Erdöl und Druckereierzeugnisse. Auch der Tourismus ist von großer Bedeutung. Mehr als drei Millionen Ausländer besuchen jährlich die Niederlande.
Vegetation
Es gibt heute nur noch wenige Gegenden in den Niederlanden, die in ihrem natürlichen Zustand belassen wurden.
Tierwelt
Die Tierwelt besteht vorwiegend aus verschiedenen Fisch- und Vogelarten. Durch Landgewinnungsprojekte entstanden neue Lebensräume für viele Zugvogelarten.
Sehenswertes
Keukenhof und Amsterdam
Im 15. Jahrhundert bestand das Gebiet, in dem sich heute der Keukenhof befindet, noch aus unberührter Natur und war im Besitz von Jacoba von Bayern. Außer zur Jagd wurde das Landgut zum Sammeln von Kräutern für die Schlossküche benutzt, daher der Name Keukenhof. Der Landschaftsarchitekt Zocher fertigte später einen originellen Entwurf für den Garten rund um das Schloss an und 1949 wurde zum ersten Mal eine Freiluft-Blumenzwiebelausstellung veranstaltet.
Seit einigen Jahren wählt Keukenhof für jede Saison ein Themenland aus. Das Themenland bildet den Schwerpunkt der Ausstellung, die dieses Jahr unter dem Motto „Deutschland – Land der Dichter und Denker“ steht. Auf farbenprächtige Weise setzt Keukenhof Deutschland, den wichtigsten Exportmarkt für Blumenzwiebeln und gleichzeitig das Land, aus dem die meisten ausländischen Besucher von Keukenhof kommen, ins Rampenlicht. Die offizielle Eröffnung Keukenhofs 2011 wird von Frau Bettina Wulff, der Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff, vorgenommen. Höhepunkte sind verschiedene Inspirationsgärten mit deutschem Akzent, das Blumenzwiebelmosaik des Brandenburger Tors in Berlin mit mehr als 100 000 Blumenzwiebeln und eine besondere Themenroute.
Amsterdam ist die Hauptstadt der Niederlande. Auch wenn das Königshaus und der Regierungsitz sich in Den Haag befinden, ist Amsterdam die bedeutendste Stadt der Niederlande und zählt zu den wichtigsten Metropolen Europas. Mit den Börsen, Banken und Reedereien ist Amsterdam der Sitz holländischer Kapitalmacht. Dieser Reichtum bildete sich vor allem im 17. Jahrhundert, dem "Goldenen Jahrhundert", heraus, als sich die Stadt zu einem Mittelpunkt des Welthandels entwickelte. Das Nebeneinander von Vergangenem und Gegenwärtigem verleiht Amsterdam heute seinen charakteristischen Reiz und bietet eine Fülle an beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Die größte Altstadt Europas wurde mit ihren schönen Gebäuden auch in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Daneben ist auch das kulturelle Angebot beachtenswert. Mindestens 35 Museen - darunter einige von Weltklasse - beherbergt die Stadt, und die jährlichen Kulturfestivals ziehen Tausende von Besuchern an. Der frisch renovierte Museumsplein mit dem neu gestalteten Van Gogh Museum, dem Rijksmuseum und dem Stedelijk Museum ist ein Anziehungspunkt für Kulturbegeisterte.
Zur Einreise in das Königreich der Niederlande genügt für deutsche Bürger ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Für Kinder unter 16 Jahren ist ein Kinderausweis (ab 10 Jahren mit Bild) oder der Eintrag im Elternpass erforderlich.
In den Niederlanden zahlen Sie mit Euro, EC-Karten und Kreditkarten werden in den meisten Geschäften und Restaurants akzeptiert.
Ferngespräche können Sie von allen Postämtern, Hotels und gekennzeichneten Münz- und Kartenautomaten führen. Telefonkarten (telekort) kann man in Kiosken und in Postämtern kaufen. VISA, American Express, Diners und Eurocard/Mastercard können in vielen Kartentelefonen verwendet werden.
Vorwahl aus den Niederlanden nach Deutschland: 0049
Vorwahl aus Deutschland in die Niederlande: 0031
Stromspannung
Die Netzspannung beträgt im Regelfall 220 Volt. Steckkontakte wie in Deutschland.
Bitte nehmen Sie alle Medikamente mit, die Sie täglich einnehmen müssen und denken Sie an eine Reiseapotheke.
Das Klima der Niederlande ist vergleichbar mit dem norddeutschen Küstenklima. Im Sommer ist es meist warm und trocken, häufig kommt es zu auffrischenden Winden. Im Frühjahr und Herbst treten häufig heftige Stürme auf, die mit starken Regenfällen einhergehen. Im Winter ist es nasskalt. Es kommt nur sehr selten zu Schneefällen. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Sommer zwischen 10,5 und 21°C.
Festes Schuhwerk und regenfeste Kleidung sollten in Ihrem Gepäck nicht fehlen.
Städte: Amsterdam (Hauptstadt) ca. 750.000, Rotterdam ca. 600.000, Den Haag (Residenz und Regierungssitz) ca. 476.000, Utrecht ca. 281.000, Eindhoven ca. 209.000, Tilburg ca. 200.400, Groningen ca. 181.000, Almere 178.500, Breda 170.000, Nijmegen ca. 160.000, Enschede ca. 154.400, Haarlem ca. 147.000, Arnhem ca. 142.200, Maastricht 120.200.
Souvenirs
Neben Reproduktionen (Poster) berühmter Gemälde holländischer Maler, Trachtenpuppen oder Kacheln, werden Holzschuhe, "Klompen", überall als Souvenir angeboten. Bauernmöbel, die Keramik-Serie Delfter Blau, Gold- und Silberwaren sowie Brillianten (Amsterdam ist führend in der Diamantenschleiferei) sind hochwertige Mitbringsel. Auch typisch niederländische Lebensmittel wie Drops, holländische Schokolade bzw. Kakao oder Käse sind als Souvenir sehr beliebt.
Zu den niederländischen Spezialitäten zählt zweifelsohne der Hering, der mit oder ohne Zwiebeln gegessen wird. Von Mai bis September sind Austern, Muscheln, Hummer und Krabben aus der Provinz Zeeland im Angebot. Stamppot, deftige Eintöpfe, werden bei den Niederländern in zahlreichen Variationen gekocht. Auch Pfannkuchen gibt es in vielen verschiedenen Sorten, ob süß oder deftig. Beliebte Käsesorten sind Edamer, Gouda, Maaslander, Leerdamer und Kümmelkäse. Neben hellen Bieren wie Heineken gibt es auch das "Oud Bruin" genannte süße, dunkle Bier. Den Abschluss des Mahls kann man sich mit einem Likör oder einem Jenever versüßen.
1. Januar (Neujahr), Ostermontag, 30. April (Geburtstag der Königin; Nationalfeiertag), Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, 25. und 26. Dezember (Weihnachten). Die Hauptferienzeit geht von Ende Juni bis Ende August.
Öffnungszeiten
Geschäfte: werktags von 8.30-17.30/18 Uhr, einige haben zwischen 13-14 Uhr Mittagspause; meist an einem Wochentagvormittag oder -nachmittag geschlossen, Sa 8/8.30-16/17 Uhr. Im Prinzip sind Öffnungszeiten werktags von 6-22 Uhr erlaubt. Am Karfreitag sind die meisten Geschäfte geöffnet. Warenhäuser: Montag 13-17.30/18 Uhr; in den meisten Städten sind die Geschäfte donnerstags oder freitags bis 21 Uhr geöffnet.
Banken: Mo bis Fr 9-16/17 Uhr.
Postämter: Mo bis Fr 8.30-17 Uhr, oft auch Sa 8.30-12 Uhr.
Büros und Behörden: Mo bis Fr in der Regel 8.30-17 Uhr. In Urlaubsgegenden sind in der Hauptsaison viele Geschäfte abends und am Wochenende geöffnet.